Jedem Hologramm im Jüdischen Museum Wien war ein auf dem Parkettboden aufgebrachter kurzer Text zugeordnet. Mit dem gesamten Ensemble des Raumes und mit der Dauerausstellung als Ganzes teilten diese Texte eine Eigenschaft: eine produktiven Offenheit, eine Unabschließbarkeit, die kein definitves und rasches Verstehen ermöglichte, sondern den Leser der Unruhe weiterer Fragen, ja der Ahnung der Unabschließbarkeit des Wissen- und Erinnern-Könnens aussetzte.
Beim Blättern in meinem Fotoarchiv bin ich an diesem Text hängengeblieben, und habe ihn auf die aktuelle Situation des Museums bezogen: einerseits als eine Programmatik, das man sichtbar, greifbar verabschiedet hat, das in Scherben liegt, andrerseits als Frage, die man als eine an die Leitung des Hauses aufrecht erhalten sollte.
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