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Mittwoch, 28. August 2019

Marketingsprech. Diesmal Belvedere 21

Für Blüten der Sprache, die in Museen gesprochen wird, habe ich im Blog das Lemma Kuratorensprech reserviert. Bei meinem heutigen Beispiel geht es um Marketing, im Facebook. Aber der Slang der Kuratoren und die Textbausteine der Marketingbeauftragten ähnelt sich ohnehin zusehends.
Eine Fundgrube für Stilblüten und Gedankenschlichtheit aller Art ist der Facebook-Account von Belvedere 21.
Heute zum Beispiel das: "Happy Birthday Ai Weiwei! Der chinesische Künstler wurde heute vor 62 Jahren geboren und zählt zu den international bekanntesten Künstlern der Gegenwart."
Na gut, da kann man nicht viel falsch machen. Der Geburtag ist ein Fakt, die Gratulation ein Akt der Höflichkeit und des Respekts, der als öffentlich gemachter, das Prestigekonto des Musuems auffüllt wie das auch der Schlußsatz tut: "2016 präsentierte das Belvedere 21 seine" - wir erinnern uns: es geht um den international bekanntesten Künstlern der Gegenwart -. "erste große Einzelpräsentation in Österreich."
Dazwischen wird es ganz schön: "Als Konzeptkünstler, Dokumentarist und Aktivist setzt er sich nicht nur kritisch mit Geschichte, Kultur und Politik seiner Heimat China auseinander, sondern reagiert auch auf gesellschaftliche Realitäten." Whow! Das sitzt! What a man!!

Mittwoch, 27. Juni 2018

Lesenswert

In der NZZ ist ein Gespräch mit Martha Rosler zu finden, das viele interessante und nicht immer gewohnte Überlegungen zum Museum generell, zu Kunstmuseen und zur Rolle der (Museums)Kunst enthält. Sehr lesenswert!

Der Link: https://www.nzz.ch/feuilleton/die-amerikanische-kuenstlerin-martha-rosler-bringt-den-krieg-in-die-gute-stube-ld.1398177

Dienstag, 19. Juni 2018

Sokratische Frage


If the walls of the museums were to vanish, and with them their labels, what would happen to the works of art that the walls contain, the labels describe?
Would these objects of aesthetic contemplation be liberated to a freedom they have lost, or would they become so much meaningless tumber?

Jonah Siegel

Freitag, 2. Dezember 2016

Die Abramović-Methode

"Ich lasse die Leute in Workshops Reiskörner oder Linsen zählen oder eine leere Wand anstarren. Sie dürfen für eine gewisse Zeit weder sprechen noch essen. Sie werden in den Wald geführt und müssen mit verbundenen Augen wieder hinausfinden. Das Publikum wird damit auf die Teilnahme an Langzeitwerken vorbereitet – nicht nur an meinen Langzeitwerken, sondern auch an solchen junger Künstler, die ich unterrichte. Es lernt, sich auf immaterielle Kunst, auf Erfahrung schlechthin einzulassen. 
Meine Performances können Sie sich tatsächlich nicht wie Bilder an die Wand hängen. Aber Sie können eines meiner transitorischen Objekte kaufen. Die betrachte ich nicht als Skulpturen, sondern als Instrumente der Abramović-Methode: Die Leute können jeden Morgen vor ihrem Frühstückskaffee ihre Stirn, ihr Herz und ihren Magen an eines meiner Kristallkissen pressen, um einen Energieraum zu schaffen. Sie können mit nackten Füßen in ein Paar meiner 70 Kilo schweren Amethyst-Schuhe schlüpfen und damit zwar nicht körperlich, aber dafür geistig abheben. Ist das geschehen, brauchen sie diese Objekte nicht mehr. Deshalb nenne ich sie "transitorisch", "vorläufig", "vorübergehend". 
Als ich mit meinen Performances begann, kam ich gar nie auf den Gedanken, dass ich je von meinen Arbeiten würde leben können. Ich wollte auch nicht, dass meine Kunst zur Ware wurde. Deshalb unterrichtete ich 25 Jahre lang an verschiedenen Kunstakademien auf der ganzen Welt, in Berlin und Paris ebenso wie in Kitakyushu in Japan. Nun veranstalte ich meine Workshops, halte Vorträge, ich mache Fotografien und Videoinstallationen und habe sieben Galerien, die mich vertreten. 


Das Wort zum Tag

„Erst wenn die Wissenschaft von der Kunst und die
Kunst von der Wissenschaft durchdrungen ist 
und alle menschlichen Verhältnisse von beiden, 
hat die Erziehung ihre Vollendung erreicht. 

Öffentliche Sammlungen müssen den doppelten Charakter einer wissenschaftlichen und
einer künstlerischen Institution tragen, oder vielmehr: sie müssen in der Absicht ausgewählt und angeordnet sein, alles das zu vereinen, was in neuerer Zeit getrennt und geteilt worden ist.“


Gottfried Semper, 1852

Montag, 19. Oktober 2015

Das Lebendig-Werden der Kunst

Van Gogh als Garten, Feld der was immer. Ein Herr Sten Herd hats gemacht, ein was? Ein Künstler und wo? In Minnesota. Weitere Bilder und eine Animation wo man dem "Gemälde" beimWachsen zusehen kann hier.