Franz Ferdinand and Sophia figures in the Sarajevo museum, depicting the moment they left City Hall on their way to be murdered a few minutes later. |
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Montag, 20. Juni 2016
Welthistorischer Puppenmoment (Figurinen 25)
Freitag, 12. Oktober 2012
Bosnien: Die Museen schließen
Die Situation der Museen (und nicht nur die der Museen) war in Bosnien schon lange extrem: keine Unterstützung, keine Lohnzahlungen, keine Kulturpolitik, keine perspektiven. Nachdem schon die Nationalgalerie und ein historisches Museum geschlossen hatten hat nun auch, wie die Washington Post berichtet, das seit über 150 Jahren bestehende Nationalmuseum geschlossen: "Having not received their salaries for a year, employees gathered at the
fountain in the museum’s botanical garden and threw a coin into it,
making a wish that the institution will reopen soon. Then they left the
building in downtown Sarajevo, the Bosnian capital, and nailed wooden
boards that read “closed” across its front door."
Das Ende des Bürgerkriegs und der Friedensschluß hat eine untaugliche Verfassung und untaugliche politische Strukturen hinterlassen, eine staatliche Kulturverwaltung existiert so gut wie nicht. Weitere Institutionen kämpfen um ihren Bestand.
“This society is at war over those ideas and nobody cares about a museum.” (Washington Post, 4.10.2012)
Das Ende des Bürgerkriegs und der Friedensschluß hat eine untaugliche Verfassung und untaugliche politische Strukturen hinterlassen, eine staatliche Kulturverwaltung existiert so gut wie nicht. Weitere Institutionen kämpfen um ihren Bestand.
“This society is at war over those ideas and nobody cares about a museum.” (Washington Post, 4.10.2012)
Mittwoch, 18. April 2012
Postapokalyptische Museumspolitik
Während uns Pascal Bruckner, Philosoph aus Frankreich, das Museum als nachapokalyptische Freizeitbeschäftigung empfiehlt (hier), sieht eine postapokalyptische Museumssituation in der sogenannten Wirkklichkeit anders aus. Ein bemerkenswert detaillierter und informativer Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung beschäftigt sich mit der katastrophalen Situation der Museen in Bosnien-Herzegowina. Das durch pazifizierende Verträge (Dayton-Abkommen) nach dem 'Jugoslawienkrieg' geschaffene Staatengebilde ist überkomplex und offenbar nicht handlungsfähig und die kulturellen Institutionen, neuere wie alte, gehen buchstäblich zugrunde.
Mittwoch, 28. Dezember 2011
Bosnien-Herzegowina: Ende der kulturellen Institutionen
Bei keinem anderen Projekt, das wir seinerzeit in der Museumsakademie des Joanneum gemacht haben, war mir so mulmig zumute, wie bei dem in Sarajewo. Obwohl die Mitarbeiterinnen wohl das Beste getan haben, was unter den vorgefundenen Umständen getan werden konnte, war die Einladung, mit Museen, MuseumsmitarbeiterInnen und Studierenden an neuen Ideen zu arbeiten, immer prekär.
Zu offensichtlich war die fundamentale Notsituation, die nicht nur dem Mangel an Geld geschuldet war, sondern einer ungelösten politisch-administrativen Situation. Der rechtliche Status der Museen war und ist unklar, ebenso die administrativ-politische Zuständigkeit.
Die Museen befanden sich in einer Art Agonie, die MitarbeiterInnen in einer tief entmutigenden Situation.
Nun scheint man diese Agonie beenden zu wollen; angeblich sollen am 28.12. nicht nur das Landesmuseum geschlossen werden, sondern weitere Museen, Bibliotheken und Archive, allessamt Institutionen, die wie wir aus unseren Projekten wissen, letzte Bastionen kultureller Aktivität und Vernetzung nach Außen waren.
Vielleicht muß man zur Kenntnis nehmen, daß es gesellschaftlich-politische Krisen gibt, in denen Museen keine sinnvolle Rolle mehr spielen können. Vielleicht leitet der öffentliche Hilferuf des Landesmuseums aber auch einen Prozess der Rückbesinnung auf die Optionen ein, die Museen gerade in dieser Situation haben.
Zu offensichtlich war die fundamentale Notsituation, die nicht nur dem Mangel an Geld geschuldet war, sondern einer ungelösten politisch-administrativen Situation. Der rechtliche Status der Museen war und ist unklar, ebenso die administrativ-politische Zuständigkeit.
Die Museen befanden sich in einer Art Agonie, die MitarbeiterInnen in einer tief entmutigenden Situation.
Nun scheint man diese Agonie beenden zu wollen; angeblich sollen am 28.12. nicht nur das Landesmuseum geschlossen werden, sondern weitere Museen, Bibliotheken und Archive, allessamt Institutionen, die wie wir aus unseren Projekten wissen, letzte Bastionen kultureller Aktivität und Vernetzung nach Außen waren.
Vielleicht muß man zur Kenntnis nehmen, daß es gesellschaftlich-politische Krisen gibt, in denen Museen keine sinnvolle Rolle mehr spielen können. Vielleicht leitet der öffentliche Hilferuf des Landesmuseums aber auch einen Prozess der Rückbesinnung auf die Optionen ein, die Museen gerade in dieser Situation haben.
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