Montag, 29. Juli 2019

Museen und Sponsoring. Aufsichtsrat des Whitney Museums zurückgetreten

Nach monatelangen Protesten von Künstlern ist ein Aufsichtsratsmitglied des New Yorker Whitney Museums, Warren Kanders, zurückgetreten. Dessen Firma stellt Versorgungsgüter für Militär und Polizei her, unter anderem auch Tränengas. Acht Künstler hatten deswegen zuletzt ihre Werke aus der renommierten Whitney Biennale zurückgezogen. (APA, 28.7.2019)

Mittwoch, 24. Juli 2019

25 Jahre Artenne Nenzing




Ich habe eine große Wertschätzung für die Vorarlberger Museen, aber es gibt Orte, die nicht so einfach als Museen funktionieren, sondern als kulturelle "Umschlagplätze", wo das Ausstellen nur eine unter anderen Praktiken ist.

So ein Ort ist der Werkraum im Bregenzerwald und so ein Ort ist die Artenne Nenzing, wo seit 25 Jahren Hildegard und Helmut Schlatter vorbildliche und erstaunliche Initiativen setzen.

In diesem Jahr des Jubiläums gibt es viele Veranstaltungen und viel zu feiern.
Für den Herbst ist eine Veranstaltung geplant in der generell über Kulturarbeit im ländlichen Raum gesprochen werden soll. Für die im bescheidenen Rahmen liegende Finanzierung wird via Crowdfunding noch Geld eingeworben.

Ich werbe hier für den Ort, die Artenne und ihre Ausstellungen und Veranstaltungen und für eine Mitfinanzierung der geplanten Veranstaltung.

Hier der Link zum Crowdfunding und einem kurzen Film, und hier ein Link unter dem sich die Artenne vorstellt.

Und hier der Link zur Homepage der Artenne.






Dienstag, 9. Juli 2019

Über die angebliche Überlegenheit westlicher ethnologischer Museen über die fehlenden Standards afrikanischer Museen

Zu den am häufigsten vorgebrachten Vorbehalten gegenüber der Restitution ethnologischer Sammlungsbestände gehört, daß namentlich afrikanische Museen den Objekten nicht jenen Schutz bieten könnten, der nötig ist, um sie dauerhaft zu bewahren. Während das für europäische Museen fraglos gelte.
In der Süddeutschen Zeitung vom 9.Juli widerlegt Jörg Häntzschel diese Behauptung, indem er das Argument an deutschen ethnologischen Museen überprüft. Deren Depots, Archivierungspraktiken und Inventarisierung erweist sich als erstaunlich desolat. Häntzschel stützt sich auf offenbar recht freimütig gegebene Auskünfte von Direktoren und Kuratoren namhafter Museen.
Fehlender Brandschutz, desolate Klimaanlagen, schädigende Umweltbedingungen gefährden das Deponierte. Noch erstaunlicher ist, daß die meisten befragten Museen nicht nur keine vollständigen Inventare haben, sondern nicht mal den Umfang ihrer Sammlungen kennen, unter anderem weil im Zweiten Weltkrieg erlittene Verluste bislang gar nicht erfasst wurden. In so manchem Museum lagern Bestände aus Grabungen und ampangen, die nie bearbeitet wurden. Ihr Umfang überfordert die Museen.
Technische Modernisierung der Inventarisierung schleppt meist die alten Defizite mit und verbessert nichts, für viele Objekte ist der Standort nicht mehr eruierbar und der Schwund ist beträchtlich.
Die Hoffnung, daß sich das mit mehr Personal schon noch aufholen und bereinigen lasse, wird von Museumsexperten bezweifelt. Es ist nicht nur eine Frage, wie unter diesen Umständen überhaupt Restitution betrieben werden kann, es ist auch die Frage, wie an solchen Museen, die nicht mal über die Grundlagen ihres Objektwissens verfügen Forschung betreiben sollen.
Hier der ganze Artikel.

Freitag, 5. Juli 2019

Wien bekommt mit dem Heidi-Museum ein Privatmuseums-Bermuda-Viereck

Hocherfreut nimmt der Museumskonsument die geplante Errichtung eines Heidi-Horten-Museums gegenüber dem Helmut-Batliner-Klaus-Albrecht-Schröder Museum unter der Leitung von Agnes Husslein-Arco zur Kenntnis und damit die Expansion der Privatsammler im Bermuda-Vierck mit der Haselsteiner-Essl-Sammlung im Künstlerhaus und dem Augenarzt-Leopold-Schatzthaus im Museumsquartier.
Aber wer ist Heidi Horten? Darüber gab schon mal im Vorjahr Matthias Dusini im Falter ausführlich Auskunft und er hat seinen Artikel nun wieder online gestellt. (Hier)
Die Diskussion "Wieviel Kunstmuseen braucht Wien" wird in die Verlängerung gehen. und vielleicht gibts ja auch mal eine Diskussion über die Privatisierung der Museen.

Dienstag, 2. Juli 2019

Was hat Vorrang, Bild oder Text (Sokratische Fragen 43)



Ich lese in einer Ausstellungsrezension: 
"Die Eisenacher Ausstellung muss gelesen werden. 
Wer nur die Bilder anschaut, erfährt nichts."
Was hat beim Ausstellen den Vorrang: Bild oder Text?