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Freitag, 29. März 2024
Freitag, 18. Februar 2022
Montag, 25. Juni 2018
Montag, 20. November 2017
Darf ein Museum ein Geheimnis bewahren. Sokratische Frage 27
Mittwoch, 4. Oktober 2017
Weitere Demontage des Weltkulturenmuseums in Wien
Zugunsten des eher dubiosen Minister-Ostermeyer-Projekts "Haus der Geschichte Österreich" (Ein Museum, das schon jetzt ein Ablaufdatum hat) wurde das Weltmuseum erheblich beschädigt, redimensioniert, von Politik und KHM-Direktion gegängelt. Stoisch hat der aus den Niederlanden berufenene Steven Engelsmann die erzwungene Umplanung gehandelt und nun wird das Museum demnächst eröffnet.
Wie es aussieht, wird ein Nachfolger in der Leitung des Museums gar nicht ausgeschrieben, wie der KURIER mutmaßt, sondern hausintern besetzt. Das passt. Ein starker Direktor würde gleich in mehrfacher Hinsicht Scherereien machen können, die man lieber vermeiden will: Als Widersacher einer expansiven Politik des Hauses der Geschichte, als Widersacher des neubestellten Nachfolgers von Sabine Haag, der so erstaunlich rasch und wenig zwingend bestellt wurde und drittens wäre er ein vielleicht nicht so berechenbarer "Subdirektor" im KHM-Konzern, der sich das Museum einverleibt hat ohne daß die Synergien, die damit erreicht werden sollten, nachweisbar sind. Dieses Museum ist, gerade in diesen Zeiten, so wichtig, daß es wieder aus dem KHM-Verbund herausgelöst werden und einer international angesehenen Leitung unterstellt werden sollte.
Wie es aussieht, wird ein Nachfolger in der Leitung des Museums gar nicht ausgeschrieben, wie der KURIER mutmaßt, sondern hausintern besetzt. Das passt. Ein starker Direktor würde gleich in mehrfacher Hinsicht Scherereien machen können, die man lieber vermeiden will: Als Widersacher einer expansiven Politik des Hauses der Geschichte, als Widersacher des neubestellten Nachfolgers von Sabine Haag, der so erstaunlich rasch und wenig zwingend bestellt wurde und drittens wäre er ein vielleicht nicht so berechenbarer "Subdirektor" im KHM-Konzern, der sich das Museum einverleibt hat ohne daß die Synergien, die damit erreicht werden sollten, nachweisbar sind. Dieses Museum ist, gerade in diesen Zeiten, so wichtig, daß es wieder aus dem KHM-Verbund herausgelöst werden und einer international angesehenen Leitung unterstellt werden sollte.
Sonntag, 6. November 2016
Nauru Krieger (Figurinen 51)
Nauruan warrior suit, 1891. (Exhibit in the Oceanic collection of the Staatlichen Museums für Völkerkunde München) |
Dienstag, 12. April 2016
Wie man ein ungeliebtes Museumskonzept entsorgt. Fristlose Kündigung von Clementine Deliss in Frankfurt war ein "Missverständnis"
"Labortisch" von Antje Majewski |
Offenbar auch den Zeitungen, die sich nicht entblöden, die subtile und komplexe Arbeit darauf zu reduzieren, "dass die ethnologischen Gegenstände Teil moderner Kunstinszenierungen wurden" (FAZ) Keine einzige Zeitung hat während der gesamten Laufzeit von Entlassung und anstehendem Verfahren von der letzten großen Ausstellung berichtet, die das Resultat einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte des Hauses war. Beschämend für die Stadt Frankfurt ist nicht nur die Niederlage vor Gericht, wo festgestellt wurde, daß die Kündigung zu Unrecht erfolgt sei, beschämend ist auch, daß man nach der Kündigung und vor dem Verfahren eine Veranstaltung ausrichtete, die offensichtlich als Scherbengericht über die Arbeit von Clementine Deliss gedacht war. Die bislang letzte Ankündigung der Stadt, die sich zum Urteil nicht weiter äußert, ist, daß man nun an einer Neuausrichtung arbeiten und dann das Museum neu Ausschreiben werde. Eine Neuausrichtung bevor und ohne eine Leitung bestellt zu haben? Was ist das denn?
Jedenfalls ist eine Chance vertan, für einen Museumstyp, der es nötiger hätte denn jeder andere, neue Wege zu erschließen.
Dienstag, 20. Oktober 2015
Fristlose Entlassung von Clementine Deliss. Ein Projekt zum scheiterngebracht
Vor kurzem wurde die Leiterin des Frankfurter Weltmuseums (Völkerkundemuseum) von der Stadt fristlos gekündigt. Gründe wurden keine genannt. Clementine Deliss hat die Stadt geklagt und dann wird man erfahren, was passiert ist.
Sie hat das Museum zum Ort des radikalen Nachdenkens über die Rolle ethnologischer Museen gemacht. Da ein Erweiterungsbau nicht genehmigt wurde, gescheitert vermutlich am Einspruch nicht ganz einflussloser Nachbarn, und daher auch keine neue Dauerausstellung möglich war, bestand die Arbeit des Museums in einer buchstäblich produktiven Auseiandersetzung von Künstlern, Designern, Wissenschaftern usw. mit Objekten und Objektgruppen.
Ich habe die Ausstellung im Vorjahr gesehen, sie war im Umfang bescheiden, bestand aus sehr unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und Vermittlungsformen. Mich hat vieles beeindruckt, ganz besonders die literarischen und wissenschaftlichen Texte, poetisch wie rabiat, genau wie klar und stringent. Die Ausstellung drehte sich unter anderem um den Erwerb der Sammlung (die bereits durch Kauf, und nicht sammeln, auf einschlägig zugeschnittenen Märkten aufgebaut gemehrt wurde), um ethnologische Fotografie, um die Frage der Restitution (mit der Einsicht, dass die Restitution eher von Archivalien als von Objekten zunächst sinnvoll erscheint) oder um Formen des musealen Zeigens.
Sie hat das Museum zum Ort des radikalen Nachdenkens über die Rolle ethnologischer Museen gemacht. Da ein Erweiterungsbau nicht genehmigt wurde, gescheitert vermutlich am Einspruch nicht ganz einflussloser Nachbarn, und daher auch keine neue Dauerausstellung möglich war, bestand die Arbeit des Museums in einer buchstäblich produktiven Auseiandersetzung von Künstlern, Designern, Wissenschaftern usw. mit Objekten und Objektgruppen.
Das bislang aufwändigste Projekt galt der Recherche der Gründungsumstände des Museums. Über ein Jahr lang arbeiteten KuratrInnen, Schriftsteller, Ethnologen, Künstler usw. An dem Projekt, das in eine Ausstellung mündete.
Ich habe die Ausstellung im Vorjahr gesehen, sie war im Umfang bescheiden, bestand aus sehr unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und Vermittlungsformen. Mich hat vieles beeindruckt, ganz besonders die literarischen und wissenschaftlichen Texte, poetisch wie rabiat, genau wie klar und stringent. Die Ausstellung drehte sich unter anderem um den Erwerb der Sammlung (die bereits durch Kauf, und nicht sammeln, auf einschlägig zugeschnittenen Märkten aufgebaut gemehrt wurde), um ethnologische Fotografie, um die Frage der Restitution (mit der Einsicht, dass die Restitution eher von Archivalien als von Objekten zunächst sinnvoll erscheint) oder um Formen des musealen Zeigens.
Ein begleitendes Buch dokumentiert nicht bloß die Ausstellung sondern auch den ganzen vorangehenden Reflexionsprozess. Ein wunderbares Buch, weil es zeigt, wie fruchtbar und an Einsichten reich ein vorurteilsloses Abarbeiten an der Vergangenheit einer Institution sein kann.
Dabei ging's ja keineswegs nur um das Frankfurter Musum. Was Frau Deliss, die ich vor einigen Jahren kennengelernt habe, als ich sie in die Sommerakademie der Museumsakademie des Joanneum eingeladen habe, angestoßen hat, betraf den Museumstyp des "Völker"Museums insgesamt, seine Herkunft aus Kolonialismus und hegemonialer Politik insgesamt und seine Gegenwartstauglichkeit.
Der Abbruch ihrer Arbeit beendet etwas, was weit über Frankfurt Aufmerksamkeit und lange geduldige Entwicklung ihrer Ideen verdient hätte.
Mittwoch, 10. Dezember 2014
Weltmuseum Wien. Zu wenige Besucher um Investitionen zu rechtfertigen?
Der Stopp des Ausbaues des Weltmuseums (ehemals Völkerkundemuseum) wird nicht nur mit den höheren Betriebskosten des auf das etwa Dreifache der bisherigen Fläche erweiterten Museums begründet. In der Kronzeitung wird, so weit ich sehe, erstmals Quote gegen Investition hochgerechnet. Für 110 Besucher im Durchschnitt lohnten sich 27 Millionen nicht. Die Quotendiskussion nimmt eine neue Qualität an.
Mittwoch, 30. Juli 2014
Dienstag, 29. Juli 2014
Samstag, 10. August 2013
Samstag, 15. Juni 2013
Das Tropenmuseum in Amsterdam - In seiner Existenz bedroht?
Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich heute eine Aufforderung zur Unterzeichnung einer Petition zur Rettung des Tropenmuseums gelesen habe. Das Tropenmuseum? Eine der innovativen und inspirierenden europäischen Völkerkundemuseen?
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Amsterdam's Tropenmuseum (Museum of the Tropics) is one of Europe's
leading ethnographic museums. Between its rich permanent collection,
which reflects Dutch colonial history, and its vivid temporary
exhibitions, visitors can glimpse the past, present and future of
non-Western cultures around the globe. A visit to the Tropenmuseum is a
journey through time and around the world. One gets to know widely
different cultures and get an excellent impression of everyday live in
the tropics. The museum accommodates eight permanent exhibitions and an
ongoing series of temporary exhibitions, including both modern and
traditional visual arts and photographic works. The museum's rooms,
expertly guide people through Asia, Oceania, Africa and Latin America
via authentic art, household and religious objects, photographs, music,
film and interactive displays. The museum is also renowned for its
efforts in child-friendly exhibitions. Tropenmuseum Junior offers an
educational, inspiring and entertaining programme for kids (6 to 13 year
olds), aimed at introducing them to different cultures.
As the
public face of the Royal Tropical Institute, a foundation that sponsors
the study of tropical cultures around the world, the Tropenmuseum is a
grand institution, both inside and out. The museum was established in
1864 and it's beautiful brick building dates from 1926 and sits
alongside the spacious greenery of Oosterpark. The Tropenmuseum is one
of the most fascinating anthropological museums in the Netherlands, but
is now in great danger.
URGENT please help the Tropenmuseum stay alive and open...- if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
PLEASE SIGN before 30 June !!!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Send this email also to other people who would be willing to participate in signing this important petition
Please read the following information regarding the Tropenmuseum's
current plight and sign the petition as requested. On the agenda is a
Dutch government decision to give the Tropenmuseum funds to survive
another two years, after which the Tropenmuseum will be have to merge
with the Volkenkunde Museum in Leiden and the Africa Museum in Berg en
Dal. If this does not happen the museum will be closed down !
The KIT Library and research and Tropenmuseum, Amsterdam's ethnographic
and multicultural museum, is being hit hard by budget cuts. Over half of
the staff will lose their jobs and the research library, filled with
one of a kind publications from around the globe dated from as early as
1400 AD, will simply shut down. We need 40,000 signatures Dutch or
Worldwide, to put the Tropenmuseum back on the government agenda and to
tell the government that the public is not okay with this closing down
of this universal institution!
We need the signatures BEFORE 30 JUNE!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
For non dutch speakers, on the site: please fill in your first name and
last name (Ik = Identity = put your name), city (Wonende te = City =
put your city) and your email and send.
Then click on the confirmation link in the email you will receive after from the petition site
Please help us save the Tropenmuseum - if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
Please forward this request for help to whom ever you think is interested.
Thank you
Donnerstag, 13. Juni 2013
Mittwoch, 12. Juni 2013
No Humboldt 21. Widerstand gegen ein sogenanntes Humboldt-Forum im in Wiedererrichtung befindlichen Berliner Schloß
In Berlin hat sich eine Plattform gebildet, die ein Moratorium für die Planungen zum Humboldt-Forum fordert, dessen Kern ja eine Art Museum der (Welt)Kulturen werden soll.
Hier die Webseite, die unterstützende Organisationen nennt, aktuelle Infos bringt und einem die Möglichkeit bietet, sich mit seiner Unterschrift am Protest zu beteiligen.
Nicht schlecht sind die dicht gefächerten Argumente, die die Forums-Gegner vortragen (zit. n. der Webseite):
Die Staatlichen Museen Berlins sind nicht die „rechtmäßigen Besitzer ihrer Bestände“.
Der weitaus größte Teil der über 500.000 wertvollen Exponate aus aller Welt kam im Zusammenhang mit kolonialen Eroberungen nach Berlin. Die Europäer griffen häufig sogar zu direkter Gewalt, um in den Besitz von zentralen Objekten der kolonisierten Gesellschaften wie zum Beispiel von Thronen, Zeptern und Kultgegenständen zu gelangen. Das Schmücken mit „fremden Federn“ bringt für den Standort Berlin bis heute neben ideellen Vorteilen auch materielle Gewinne ein. Wir fordern die Offenlegung der Erwerbsgeschichte aller Exponate und die Befolgung der unmissverständlichen UN-Beschlüsse zur „Rückführung von Kunstwerken in Länder, die Opfer von Enteignung wurden“. Über den zukünftigen Verbleib von Beutekunst und kolonialem Raubgut muss der Dialog mit den Nachfahren der Schöpfer/-innen und rechtmäßigen Eigentümer/-innen der Exponate gesucht werden. Dies gilt insbesondere für die entführten Überreste von Menschen, die sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befinden.
Der von Berlin ausgehende Kolonialismus wird rehabilitiert.
Die Sammlungen aus aller Welt sollen nun ins Schloss der Hohenzollern zurückkehren, wo schon die ersten überseeischen Schätze Berlins präsentiert wurden. Nicht anders als damals geht es dabei vor allem um die Repräsentation von Macht und globaler Bedeutung. Für die Nachfahren der Kolonisierten im In- und Ausland ist es eine besondere Zumutung, dass dies in der wiedererrichteten Residenz der brandenburgisch-preußischen Herrscher geschehen soll. Denn die Hohenzollern waren hauptverantwortlich für die Versklavung Tausender Menschen aus Afrika sowie für Völkermorde und Konzentrationslager in Deutschlands ehemaligen Kolonien. Wir lehnen daher jede Präsentation von Objekten, die während der Kolonialzeit nach Berlin kamen, im Berliner Schloss ab.
Die Kulturen der Welt werden als „fremd“ und „anders“ diskriminiert.
Wie schon die Zurschaustellung „exotischer Kuriositäten“ in den „Wunderkammern“ der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige soll das Berliner Schloss – Humboldt-Forum der Herausbildung einer preußisch-deutsch-europäischen Identität dienen. Dieses Anliegen konterkariert das Ziel eines gleichberechtigten Miteinanders in der Migrationsgesellschaft und soll auf Kosten Anderer realisiert werden. Mit Hilfe der oft Jahrhunderte alten Objekte aus aller Welt wird das vermeintlich „Fremde“ und „Andere“ inszeniert und den umfangreichen Sammlungen europäischer Kunst auf der Berliner Museumsinsel zur Seite gestellt. Europa wird dabei als überlegene Norm konstruiert. Wir lehnen diese herabsetzende Form der Präsentation ab. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fordern wir auf, für gleichberechtigte, machtsensible und Gemeinsamkeiten aufzeigende Selbstdarstellungen durch Fachleute aus den Ländern des Globalen Südens zu sorgen.
Die „Erforschung außereuropäischer Kulturen“ wird nicht problematisiert.
Die Erkundung der Welt und ihrer Menschen durch europäische „Forscher“ war über Jahrhunderte hinweg ein koloniales Projekt und trägt bis heute zur Kontrolle und Ausbeutung des Globalen Südens bei. An diesem Projekt war auch einer der beiden Namensgeber des geplanten Forums, Alexander von Humboldt, wesentlich beteiligt. Denn an den Ergebnissen seiner Reisen in Süd- und Mittelamerika waren vor allem das spanische Königshaus und das auf Völkermord und Sklaverei basierende Kolonialregime vor Ort interessiert, die ihn nach Kräften unterstützten. Entsprechend verkörpert Preußens „wahrer Entdecker Amerikas“, der sogar bestattete Menschen raubte und nach Europa verschiffte, koloniale Dominanz. Als Namensgeber für ein interkulturelles Zentrum ist Humboldt nicht geeignet.
Die kulturellen Schätze der Welt bleiben den Privilegierten im Norden vorbehalten.
In seinem Nutzungskonzept lädt der Stiftungspräsident Hermann Parzinger „Besucher aus Asien oder die Nachfahren indigener indianischer oder afrikanischer Gesellschaften“ in die Bundeshauptstadt ein. In einer Zeit, in der tagtäglich Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil ihnen die Einreise nach Europa verwehrt wird, kann eine solche Einladung wohl nur als zynisch bezeichnet werden. Aminata Traoré, die ehemalige Kultur- und Tourismusministerin Malis, brachte es 2006 in Paris auf den Punkt: „Unsere Werke genießen Bürgerrechte an einem Ort, wo man uns als Gesamtheit sogar den Aufenthalt untersagt.“ Wir fordern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, den Menschen der Welt Zugang zu Berlins außereuropäischen Sammlungen zu ermöglichen. Neben der dauerhaften Rückführungen von Beutekunst sollte dies durch freie Ausleihe und Kostenübernahme zur Realisierung von internationalen Ausstellungsprojekten in den Regionen der Welt erfolgen, in denen die hierher transportierten Kunstwerke und Kulturgüter geschaffen worden sind.
Hier die Webseite, die unterstützende Organisationen nennt, aktuelle Infos bringt und einem die Möglichkeit bietet, sich mit seiner Unterschrift am Protest zu beteiligen.
Nicht schlecht sind die dicht gefächerten Argumente, die die Forums-Gegner vortragen (zit. n. der Webseite):
Die Staatlichen Museen Berlins sind nicht die „rechtmäßigen Besitzer ihrer Bestände“.
Der weitaus größte Teil der über 500.000 wertvollen Exponate aus aller Welt kam im Zusammenhang mit kolonialen Eroberungen nach Berlin. Die Europäer griffen häufig sogar zu direkter Gewalt, um in den Besitz von zentralen Objekten der kolonisierten Gesellschaften wie zum Beispiel von Thronen, Zeptern und Kultgegenständen zu gelangen. Das Schmücken mit „fremden Federn“ bringt für den Standort Berlin bis heute neben ideellen Vorteilen auch materielle Gewinne ein. Wir fordern die Offenlegung der Erwerbsgeschichte aller Exponate und die Befolgung der unmissverständlichen UN-Beschlüsse zur „Rückführung von Kunstwerken in Länder, die Opfer von Enteignung wurden“. Über den zukünftigen Verbleib von Beutekunst und kolonialem Raubgut muss der Dialog mit den Nachfahren der Schöpfer/-innen und rechtmäßigen Eigentümer/-innen der Exponate gesucht werden. Dies gilt insbesondere für die entführten Überreste von Menschen, die sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befinden.
Der von Berlin ausgehende Kolonialismus wird rehabilitiert.
Die Sammlungen aus aller Welt sollen nun ins Schloss der Hohenzollern zurückkehren, wo schon die ersten überseeischen Schätze Berlins präsentiert wurden. Nicht anders als damals geht es dabei vor allem um die Repräsentation von Macht und globaler Bedeutung. Für die Nachfahren der Kolonisierten im In- und Ausland ist es eine besondere Zumutung, dass dies in der wiedererrichteten Residenz der brandenburgisch-preußischen Herrscher geschehen soll. Denn die Hohenzollern waren hauptverantwortlich für die Versklavung Tausender Menschen aus Afrika sowie für Völkermorde und Konzentrationslager in Deutschlands ehemaligen Kolonien. Wir lehnen daher jede Präsentation von Objekten, die während der Kolonialzeit nach Berlin kamen, im Berliner Schloss ab.
Die Kulturen der Welt werden als „fremd“ und „anders“ diskriminiert.
Wie schon die Zurschaustellung „exotischer Kuriositäten“ in den „Wunderkammern“ der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige soll das Berliner Schloss – Humboldt-Forum der Herausbildung einer preußisch-deutsch-europäischen Identität dienen. Dieses Anliegen konterkariert das Ziel eines gleichberechtigten Miteinanders in der Migrationsgesellschaft und soll auf Kosten Anderer realisiert werden. Mit Hilfe der oft Jahrhunderte alten Objekte aus aller Welt wird das vermeintlich „Fremde“ und „Andere“ inszeniert und den umfangreichen Sammlungen europäischer Kunst auf der Berliner Museumsinsel zur Seite gestellt. Europa wird dabei als überlegene Norm konstruiert. Wir lehnen diese herabsetzende Form der Präsentation ab. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fordern wir auf, für gleichberechtigte, machtsensible und Gemeinsamkeiten aufzeigende Selbstdarstellungen durch Fachleute aus den Ländern des Globalen Südens zu sorgen.
Die „Erforschung außereuropäischer Kulturen“ wird nicht problematisiert.
Die Erkundung der Welt und ihrer Menschen durch europäische „Forscher“ war über Jahrhunderte hinweg ein koloniales Projekt und trägt bis heute zur Kontrolle und Ausbeutung des Globalen Südens bei. An diesem Projekt war auch einer der beiden Namensgeber des geplanten Forums, Alexander von Humboldt, wesentlich beteiligt. Denn an den Ergebnissen seiner Reisen in Süd- und Mittelamerika waren vor allem das spanische Königshaus und das auf Völkermord und Sklaverei basierende Kolonialregime vor Ort interessiert, die ihn nach Kräften unterstützten. Entsprechend verkörpert Preußens „wahrer Entdecker Amerikas“, der sogar bestattete Menschen raubte und nach Europa verschiffte, koloniale Dominanz. Als Namensgeber für ein interkulturelles Zentrum ist Humboldt nicht geeignet.
Die kulturellen Schätze der Welt bleiben den Privilegierten im Norden vorbehalten.
In seinem Nutzungskonzept lädt der Stiftungspräsident Hermann Parzinger „Besucher aus Asien oder die Nachfahren indigener indianischer oder afrikanischer Gesellschaften“ in die Bundeshauptstadt ein. In einer Zeit, in der tagtäglich Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil ihnen die Einreise nach Europa verwehrt wird, kann eine solche Einladung wohl nur als zynisch bezeichnet werden. Aminata Traoré, die ehemalige Kultur- und Tourismusministerin Malis, brachte es 2006 in Paris auf den Punkt: „Unsere Werke genießen Bürgerrechte an einem Ort, wo man uns als Gesamtheit sogar den Aufenthalt untersagt.“ Wir fordern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, den Menschen der Welt Zugang zu Berlins außereuropäischen Sammlungen zu ermöglichen. Neben der dauerhaften Rückführungen von Beutekunst sollte dies durch freie Ausleihe und Kostenübernahme zur Realisierung von internationalen Ausstellungsprojekten in den Regionen der Welt erfolgen, in denen die hierher transportierten Kunstwerke und Kulturgüter geschaffen worden sind.
Freitag, 5. April 2013
Das Wiener Völkerkundemuseum wird zum "Weltmuseum". Museumstransformationen im Zeitalter der Museumsvermarktung
Das Wiener Völkerkundemuseum soll demnächst "Weltmuseum Wien" heißen. Inspiriert ist die Umbenennung wohl von einigen, schon vor vielen Jahren umbenannten ethnologischen Museen, wie dem Haus der Kulturen in Berlin oder den Museen der Weltkulturen in Frankfurt oder Mannheim, oder dem Basler Museum der Kulturen. Diese kleine Aufzählung zeigt, daß es immer um Kulturen geht, nie nur um Welt. Die Koppelung von Welt und Wien, semantisch ohnehin zweideutig, hat wohl auch mit der angekündigten Neupositionierung des Museums zu tun, aber in erster Linie doch eher damit, irgendein Alleinstellungsmerkmal - nicht über Ziele, Strategien oder Konzepte -, sondern über die Benennung zu bekommen. Es geht um eine "neue Marke" und es ist bezeichnend daß sie zuerst zusammen mit einem neuen Logo und einem Internetauftritt vorgestellt wird, ehe in einigen Wochen das Konzept für das "neue" Museum vorgestellt werden wird.
Was ist ein Weltmuseum? Was ist ein Universalmuseum? Das Landesmuseum Joanneum in Graz hat sich vor nicht allzulanger Zeit diesen Namen gegeben. Dabei war eine Variante "Universalmuseum Steiermark" in Diskussion, aber der Verzicht auf die historische Benennung nach dem Gründer wurde von so manchem Kurator als Verzicht auf ein Stück historisch fundierter Identität des Museums aufgefasst. So koppelte man schließlich das Universale mit dem Joanneum. Begründet wurde die Umbenennung mit der Vielfalt der Sammlungen und, was möglicherweise bezeichnender ist, mit der besseren Übersetzbarkeit von Universalmuseum ins Englische im Unterschied zu Landesmuseum. Auch hier ging es also um die Schaffung einer neuen Marke, die von der Schaffung eines aufwändigen neuen Corporate Design einherging.
Beim Wiener Museum darf man auf das neue Konzept deshalb gespannt sein, weil es ja dort unter anderem um den Aufbau einer neuen Dauerausstellung geht und um die Frage, ob "Neupositionierung" sich nur auf den "Museumsmarkt" beziehen wird, oder auch auf Ziele und Methoden der Museumsarbeit.
Mit "Museumsmarkt" meine ich den Umstand, daß Museen immer stärker untereinander konkurrieren, um Besucher, um Aufmerksamkeit, um mediales Echo. Die Wahl, das Völkerkundemuseum "Weltmuseum" zu nennen, hat nicht nur mit dem lokalen wiener Museumsmarkt zu tun, sondern mit der internationalen Konkurrenz. Gerade weil die Koppelung von "Welt" und "Kulturen" schon mehrfach "vergeben" war, kam man wohl aufs "Weltmuseum". Damit aus dem "Weltmuseum" nicht ein "Allerweltsmuseum" wurde, war die Spezifizierung "Wien" nötig. Die erst schafft Unverwechselbarkeit aber auch Vergleichbarkeit mit Basel, Mannheim oder Berlin - wo ja das geplante Museum im Schloß im Verbund mit der Museumsinsel bereits als "Universalmuseum" gehandelt wird.
In diesen Zusammenhang gehört auch die Entscheidung, die kunstgewerblichen (früher noch: kunstindustriellen) Sammlungsbestände unter dem Namen "Kunstkammer" auszustellen. Sicher, die Objekte kommen aus verschiedenen habsburgischen Kunstkammern, aber die Art und Weise ihrer Ausstellung hat nichts mit einer Kunstkammer zu tun. Schwerer wiegt, daß diese Sammlung nicht mehr identisch ist mit denen des 16. und 17. Jahrhunderts. Die allmähliche Auflösung der Kunstkammern ging mit einer neuen Klassifikation, Bewertung und Aufteilung in Sammlungsgruppen einher. Kunstkammerbestände gibt es in Ambras und - im Völkerkundemuseum und im Naturhistorischen Museum. Die Bestände der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums sind also Indizien eines sammlungsgeschichtlichen Bruchs, nicht einer Tradition.
Wenn die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums die Kunstkammer als Wiege des Kunsthistorischen Museums bezeichnet, dann ignoriert sie nicht nur ältere habsburgische Sammlungsbestände in den beiden Schatzkammern sondern auch die grundlegende Transformation die nötig war, um aus den unzähligen Sammlungstypen der frühen Neuzeit (unter denen die Kunstkammer nur eine war) das Museum der Moderne hat entstehen lassen.
Wenn jetzt, wie bestellt oder inszeniert, Untersuchungen an der Hofburg Baureste der dortigen Kunstkammer zutage fördern, wird das als Sensation gemeldet und man ist sofort mit der Formulierung vom "ältesten Museum nördlich der Alpen" zur Hand. Das suggeriert zusätzlich zur Konstruierbarkeit einer jahrhundertelangen sammlungsgeschichtlichen Tradition, deren Fragwürdigkeit ich eben erwähnt habe, die Existenz einer "Museumsarchitektur". Doch Kunstkammern waren in der Regel höchst bescheidene Zimmer oder Gewölbe mit ebenso bescheidener Ausstattung, nüchterne Nutzräume und weit entfernt von dem, was als "Museum" bautypologisch seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden ist.
Was ist ein Weltmuseum? Was ist ein Universalmuseum? Das Landesmuseum Joanneum in Graz hat sich vor nicht allzulanger Zeit diesen Namen gegeben. Dabei war eine Variante "Universalmuseum Steiermark" in Diskussion, aber der Verzicht auf die historische Benennung nach dem Gründer wurde von so manchem Kurator als Verzicht auf ein Stück historisch fundierter Identität des Museums aufgefasst. So koppelte man schließlich das Universale mit dem Joanneum. Begründet wurde die Umbenennung mit der Vielfalt der Sammlungen und, was möglicherweise bezeichnender ist, mit der besseren Übersetzbarkeit von Universalmuseum ins Englische im Unterschied zu Landesmuseum. Auch hier ging es also um die Schaffung einer neuen Marke, die von der Schaffung eines aufwändigen neuen Corporate Design einherging.
Beim Wiener Museum darf man auf das neue Konzept deshalb gespannt sein, weil es ja dort unter anderem um den Aufbau einer neuen Dauerausstellung geht und um die Frage, ob "Neupositionierung" sich nur auf den "Museumsmarkt" beziehen wird, oder auch auf Ziele und Methoden der Museumsarbeit.
Mit "Museumsmarkt" meine ich den Umstand, daß Museen immer stärker untereinander konkurrieren, um Besucher, um Aufmerksamkeit, um mediales Echo. Die Wahl, das Völkerkundemuseum "Weltmuseum" zu nennen, hat nicht nur mit dem lokalen wiener Museumsmarkt zu tun, sondern mit der internationalen Konkurrenz. Gerade weil die Koppelung von "Welt" und "Kulturen" schon mehrfach "vergeben" war, kam man wohl aufs "Weltmuseum". Damit aus dem "Weltmuseum" nicht ein "Allerweltsmuseum" wurde, war die Spezifizierung "Wien" nötig. Die erst schafft Unverwechselbarkeit aber auch Vergleichbarkeit mit Basel, Mannheim oder Berlin - wo ja das geplante Museum im Schloß im Verbund mit der Museumsinsel bereits als "Universalmuseum" gehandelt wird.
In diesen Zusammenhang gehört auch die Entscheidung, die kunstgewerblichen (früher noch: kunstindustriellen) Sammlungsbestände unter dem Namen "Kunstkammer" auszustellen. Sicher, die Objekte kommen aus verschiedenen habsburgischen Kunstkammern, aber die Art und Weise ihrer Ausstellung hat nichts mit einer Kunstkammer zu tun. Schwerer wiegt, daß diese Sammlung nicht mehr identisch ist mit denen des 16. und 17. Jahrhunderts. Die allmähliche Auflösung der Kunstkammern ging mit einer neuen Klassifikation, Bewertung und Aufteilung in Sammlungsgruppen einher. Kunstkammerbestände gibt es in Ambras und - im Völkerkundemuseum und im Naturhistorischen Museum. Die Bestände der Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums sind also Indizien eines sammlungsgeschichtlichen Bruchs, nicht einer Tradition.
Wenn die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums die Kunstkammer als Wiege des Kunsthistorischen Museums bezeichnet, dann ignoriert sie nicht nur ältere habsburgische Sammlungsbestände in den beiden Schatzkammern sondern auch die grundlegende Transformation die nötig war, um aus den unzähligen Sammlungstypen der frühen Neuzeit (unter denen die Kunstkammer nur eine war) das Museum der Moderne hat entstehen lassen.
Wenn jetzt, wie bestellt oder inszeniert, Untersuchungen an der Hofburg Baureste der dortigen Kunstkammer zutage fördern, wird das als Sensation gemeldet und man ist sofort mit der Formulierung vom "ältesten Museum nördlich der Alpen" zur Hand. Das suggeriert zusätzlich zur Konstruierbarkeit einer jahrhundertelangen sammlungsgeschichtlichen Tradition, deren Fragwürdigkeit ich eben erwähnt habe, die Existenz einer "Museumsarchitektur". Doch Kunstkammern waren in der Regel höchst bescheidene Zimmer oder Gewölbe mit ebenso bescheidener Ausstattung, nüchterne Nutzräume und weit entfernt von dem, was als "Museum" bautypologisch seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden ist.
Mittwoch, 2. Februar 2011
Mittwoch, 19. Januar 2011
Samstag, 16. Oktober 2010
Der Rücktritt des Direktors des Völkerkundemuseums. Eine Museumskrise der besonderen Art.
Nur einen Tag lang hielt sich die Meldung über den Rücktritt des Direktors des Völkerkundemuseums Wien, Christian Feest, in den Medien. Sein Vertrag sei „wegen Differenzen bezüglich der Zukunft des Museums einvernehmlich aufgelöst“ worden.
Der Rücktritt steht sicher in Zusammenhang mit der Entwicklung des Museums während der letzten Jahre. Unter dem Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wilfried Seipel wurde das Museum in das KHM eingegliedert (2001). Offiziell, weil es Einsparungspotential und Synergien gebe. Inofiziell wurde die Eingliederung als persönlicher Wunsch des KHM Generaldirektors gehandelt.
Das Völkerkundemuseum war jedenfalls nicht in der Lage, eine neue Dauerausstellung zu etablieren, nur eine Art Preview auf mehreren hundert Quadratmetern existiert. Die Highlights des Museums provisorisch zu zeigen, sei, so hört man aus dem Völkerkundemuseum, aus finanziellen Gründen vom KHM nicht genehmigt worden.
Inzwischen läuft ein Planungsprozess, der die Zusammenlegung des Völkerkundemuseums mit dem Volkskundemuseum vorsieht. Die Hypothek dieses Vorhabens ist, daß es nicht als strategische Erneuerung initiiert wurde, sondern aus einer fast ausweglos scheinenden Notlage des Volkskundemuseums. Der Bund zierte sich, das Museum zu retten, weil die Verantwortung bei einem Trägerverein liege. Selbstverständlich weiß jeder, daß das den Verein überfordert. Sich ganz aus der bisherigen Verantwortung zu ziehen, wäre blamabel gewesen, also kam man auf die Idee mit der Zusammenlegung.
Die Arbeitsgruppe, in der auch das KHM vertreten war, erarbeitete ein Konzept unter der weitgehend unbestrittenen Annahme, daß die fusionierten Museen wieder zu einem eigenständigen Bundesmuseum werden würden.
Im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Feest versicherte die zuständige Ministerin sofort, daß - ich zitiere aus den Medien - ein neues Bundesmuseum nicht infrage käme. Nun ist aber das Völkerkundemuseum kein neues Museum, sondern eines, das vor einigen Jahren seine Selbständigkeit ohne zwingenden Grund verloren hat. Mir ist nicht bekannt, daß die Zusammenlegung je auf ihre - vor allem finanzielle Effizienz - hin evaluiert worden wäre. Es ist auch schwer vorstellbar, worin eigentlich Synergien zwischen dem Kunst- und dem Völkerkundemuseum in Hinblick auf Sammlung, Ausstellungen oder Forschung liegen sollen.
Die Haltung des Ministeriums, keinerlei zusätzliche Kosten in die Neuorientierung des Museums zu investieren und dem Museum seine ursprüngliche Selbständigkeit zurückzugeben, ist wohl der Anlass für Feests Demission - die in einigen Medien nicht als einvernehmlich, sondern als Schritt der Resignation oder des Protestes kolportiert wird.
Zuletzt hatten die beiden Direktoren Feest und Schindler (Volkskundemuseum) unmißverständlich gegen die sich abzeichnende Entwicklung protestiert: "Unter den vorgeschlagenen Rahmenbedingungen sind die angepeilten Ziele und die hohen Ansprüche (...) nicht zu erreichen (…) Es wäre unverantwortlich, der Öffentlichkeit ein ,Museum Neu' vorzuspiegeln, wo doch nur an die möglichst kostenneutrale ,Abwicklung' des ,Problems Volks- und Völkerkundemuseum' gedacht ist."
Der Rücktritt Feests bedroht vor allem das Volkskundemuseum, dessen Zukunft nun wieder ungewisser geworden ist. Betroffen ist damit ein unterschätztes Museum, dessen Dauerausstellung noch immer zum museologisch innovativsten gehört, was es in Museen in Wien zu sehen gibt und das eine ganze Reihe von thematisch, konzeptionell und gestalterisch bemerkenswerten Ausstellungen gemacht hat. Ausgerechnet ein Museum gering zu schätzen und auszuhungern, das aktiv an einer Neuorientierung schon lange gearbeitet hat, ist sehr bedauerlich.
Kompliziert wird die Situation dadurch, daß das Museum im Vergleich zu manch anderen europäischen Völkerkundemuseen und vor allem im Vergleich zur ethnologischen universitären Forschung einen - freundlich gesagt - konservativen Kurs hielt. Das Völkerkundemuseum geriet anlässlich mehrerer Ausstellungen in die Kritik, wobei immer wieder der Mangel an Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit neuen Prinzipien und Paradigmen der Ethnologie im Zentrum stand. Während etwa das Tropenmuseum in Amsterdam schon in den 60er-Jahren seine koloniale Vergangenheit abstreifte, und in einem ständigen Prozess auf der Suche nach zeitgemäßen Formen des Umgangs mit dem Fremden und dem und den Anderen ist, reagiert das Wiener Museum kaum auf solche Entwicklungen.
Bereits unter dem Vorgänger von Christian Feest betrieb das Museum eine Politik, z.B. im Zusammenhang mit den Rückgabeforderungen die sogenannte Federkrone Montezumas betreffend, die äußerst befremdlich war. Bei der großen Benin-Ausstellung wurde wohl die Grundlage des Vorhandenseins von Sammlungen in europäischen Museen dokumentiert, also die koloniale blutige Unterdrückungs- und Zerstörungspolitik und der dadurch mögliche Raubzug. Aber bezüglich der museologischen Implikationen der gewaltförmigen Herkunft der Sammlung zeigte sich das Museum ebenso ungeschickt wie im diplomatischen Umgang mit den heutigen afrikanischen Interessen.
Man muß deswegen auch skeptisch sein, daß vor dem Hintergrund dieser Ereignisse ausgerechnet das Völkerkundemuseum - im Verein mit dem Volkskundemuseum - Träger und Moderator einer neuen Museumsidee und eines neuen Museumstyps werden kann. Das in Diskussion befindliche Konzept ist zwar voll guter Absichten, die auf geduldigem Papier ausgebreitet werden, aber letztlich läuft es darauf hinaus, die Identität beider Häuser zu bewahren und eine Schnittstelle zwischen beiden Sammlungen zu schaffen.
Die Direktion des Völkerkundemuseums soll rasch ausgeschrieben werden und das unter der Regie des KHM. Wie soll jemand bereit sein unter derartigen Umständen und mit derartigen Vorgaben das Museum zu übernehmen, wie will man jemanden unter diesen Bedingungen finden, der dem Völkerkundemuseum und dem neuen Konstrukt eines Verbundmuseums neue Perspektiven eröffnet - ohne Budget, ohne Eigenständigkeit und ohne politischen Willen?
Wahrscheinlich will man das auch gar nicht.
"Museumskrise". Zum ersten Mal habe ich das Wort in einer österreichischen Zeitung entdeckt. Sogar als Überschrift einer Glosse. Zur Krise gehört aber auch die Kurzatmigkeit der Medien und die notorische Personalisierung ebenso, wie jene strukturellen Fragen, die darunter nicht mehr sichtbar werden. Seit ich mich mit einschlägigen Fragen beschäftige, ist immer "der Minister" das Zentrum an das appelliert wird oder das attackiert wird. Man übersieht, daß der Staat auch Museumspolitik nur treuhänderisch macht, aber schwerlich im gesellschaftlich luftleeren Raum agieren kann. Wenn weder die Museen selbst substantielle Diskurse zustandebringen, noch eine analoge zivilgesellschaftliche Debatte entsteht, bleibt nur das paternalistische Agieren des "Ministers". Museumspolitik kann letztlich nur allgemeine Rahmenbedingungen schaffen, aber mit Sinn und Inhalt gefüllt werden muss sie von den Museen selbst und den Communities, von denen sie getragen und unterstützt werden.
Ein Blick nach Hamburg: die dort vom Senat beschlossen Schließung eines Museum mit etwa 70 Mitarbeitern, 300.000 Objekten und einer Geschichte von etwa 150 Jahren hat tausende Menschen auf die Straße gebracht, ist täglich Gegenstand auch überregionaler Medien, solidarisierte diverse Kulturinstitutionen in der Stadt und mobilisierte namhafte Persönlichkeiten, wie Jürgen Flimm, Werner Hofmann oder Helmut Schmidt, die sich als Bürger zu Wort melden. Zentraler Kritikpunkt: der Senat habe ohne jede Bürgerbeteiligung gehandelt.
Nichts, aber wirklich nichts davon, in Wien. Wo aber solche Öffentlichkeit komplett fehlt, hat die ministerielle Politik und haben auch sehr idiosynkratische Direktoren freie Bahn. Das Pochen von Museumsleitern auf Autonomie, legt diese Autonomie ziemlich mißverständlich aus, wenn man glaubt, damit auch das Publikum negieren zu können.
Das Völkerkundemuseum z.B. kommuniziert die Tatsache, daß die Schausammlung bis auf kleine Teile nicht zu sehen ist (seit Jahren) praktisch nicht. Das Besucherbuch ist voll von langen, gewichtigen Einträgen von enttäuschten, verärgerten oder empörten Besuchern. Bei Besuchen des Museums bin ich mehrmals zufälliger Zeuge von Szenen geworden, wo weitgereiste Besucher fassungslos nach der Sammlung fragten und ebenso fassungslos ein " das wissen wir nicht" zu hören bekamen, das sie auf die Frage, wann denn die Sammlungen wieder zu sehen sein würden, bekamen.
Auf der Internetseite kann ich keinerlei Hinweis auf diesen Umstand finden. Im Gegenteil, unter Sammlungen werden diese und ihre Highlights im Präsens gewürdigt und die Erwartung bedient, adß sie zu sehen sind. Man kann Infos über Preise, Schließzeiten zu Feiertagen, behindertengerechte Besuchsmöglichkeiten etc. finden, so viel ich sehe, keinen über den Umstand, daß es die Sammlungen fast ganz abgeräumt sind.
Als mir das aufgefallen ist, habe ich zweimal ein höflich-fragendes Mail an die einschlägige für Besucher gedachte Adresse geschickt. Eine Reaktion gab es nicht.
Den Museen könnte eine solche Haltung noch einmal auf den Kopf fallen. So gewinnt mein keine Besucher und vor allem keine, die im Krisenfall zum Haus stehen und es unterstützen.
Der Rücktritt steht sicher in Zusammenhang mit der Entwicklung des Museums während der letzten Jahre. Unter dem Generaldirektor des Kunsthistorischen Museums Wilfried Seipel wurde das Museum in das KHM eingegliedert (2001). Offiziell, weil es Einsparungspotential und Synergien gebe. Inofiziell wurde die Eingliederung als persönlicher Wunsch des KHM Generaldirektors gehandelt.
Das Völkerkundemuseum war jedenfalls nicht in der Lage, eine neue Dauerausstellung zu etablieren, nur eine Art Preview auf mehreren hundert Quadratmetern existiert. Die Highlights des Museums provisorisch zu zeigen, sei, so hört man aus dem Völkerkundemuseum, aus finanziellen Gründen vom KHM nicht genehmigt worden.
Inzwischen läuft ein Planungsprozess, der die Zusammenlegung des Völkerkundemuseums mit dem Volkskundemuseum vorsieht. Die Hypothek dieses Vorhabens ist, daß es nicht als strategische Erneuerung initiiert wurde, sondern aus einer fast ausweglos scheinenden Notlage des Volkskundemuseums. Der Bund zierte sich, das Museum zu retten, weil die Verantwortung bei einem Trägerverein liege. Selbstverständlich weiß jeder, daß das den Verein überfordert. Sich ganz aus der bisherigen Verantwortung zu ziehen, wäre blamabel gewesen, also kam man auf die Idee mit der Zusammenlegung.
Die Arbeitsgruppe, in der auch das KHM vertreten war, erarbeitete ein Konzept unter der weitgehend unbestrittenen Annahme, daß die fusionierten Museen wieder zu einem eigenständigen Bundesmuseum werden würden.
Im Zusammenhang mit dem Rücktritt von Feest versicherte die zuständige Ministerin sofort, daß - ich zitiere aus den Medien - ein neues Bundesmuseum nicht infrage käme. Nun ist aber das Völkerkundemuseum kein neues Museum, sondern eines, das vor einigen Jahren seine Selbständigkeit ohne zwingenden Grund verloren hat. Mir ist nicht bekannt, daß die Zusammenlegung je auf ihre - vor allem finanzielle Effizienz - hin evaluiert worden wäre. Es ist auch schwer vorstellbar, worin eigentlich Synergien zwischen dem Kunst- und dem Völkerkundemuseum in Hinblick auf Sammlung, Ausstellungen oder Forschung liegen sollen.
Die Haltung des Ministeriums, keinerlei zusätzliche Kosten in die Neuorientierung des Museums zu investieren und dem Museum seine ursprüngliche Selbständigkeit zurückzugeben, ist wohl der Anlass für Feests Demission - die in einigen Medien nicht als einvernehmlich, sondern als Schritt der Resignation oder des Protestes kolportiert wird.
Zuletzt hatten die beiden Direktoren Feest und Schindler (Volkskundemuseum) unmißverständlich gegen die sich abzeichnende Entwicklung protestiert: "Unter den vorgeschlagenen Rahmenbedingungen sind die angepeilten Ziele und die hohen Ansprüche (...) nicht zu erreichen (…) Es wäre unverantwortlich, der Öffentlichkeit ein ,Museum Neu' vorzuspiegeln, wo doch nur an die möglichst kostenneutrale ,Abwicklung' des ,Problems Volks- und Völkerkundemuseum' gedacht ist."
Der Rücktritt Feests bedroht vor allem das Volkskundemuseum, dessen Zukunft nun wieder ungewisser geworden ist. Betroffen ist damit ein unterschätztes Museum, dessen Dauerausstellung noch immer zum museologisch innovativsten gehört, was es in Museen in Wien zu sehen gibt und das eine ganze Reihe von thematisch, konzeptionell und gestalterisch bemerkenswerten Ausstellungen gemacht hat. Ausgerechnet ein Museum gering zu schätzen und auszuhungern, das aktiv an einer Neuorientierung schon lange gearbeitet hat, ist sehr bedauerlich.
Kompliziert wird die Situation dadurch, daß das Museum im Vergleich zu manch anderen europäischen Völkerkundemuseen und vor allem im Vergleich zur ethnologischen universitären Forschung einen - freundlich gesagt - konservativen Kurs hielt. Das Völkerkundemuseum geriet anlässlich mehrerer Ausstellungen in die Kritik, wobei immer wieder der Mangel an Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit neuen Prinzipien und Paradigmen der Ethnologie im Zentrum stand. Während etwa das Tropenmuseum in Amsterdam schon in den 60er-Jahren seine koloniale Vergangenheit abstreifte, und in einem ständigen Prozess auf der Suche nach zeitgemäßen Formen des Umgangs mit dem Fremden und dem und den Anderen ist, reagiert das Wiener Museum kaum auf solche Entwicklungen.
Bereits unter dem Vorgänger von Christian Feest betrieb das Museum eine Politik, z.B. im Zusammenhang mit den Rückgabeforderungen die sogenannte Federkrone Montezumas betreffend, die äußerst befremdlich war. Bei der großen Benin-Ausstellung wurde wohl die Grundlage des Vorhandenseins von Sammlungen in europäischen Museen dokumentiert, also die koloniale blutige Unterdrückungs- und Zerstörungspolitik und der dadurch mögliche Raubzug. Aber bezüglich der museologischen Implikationen der gewaltförmigen Herkunft der Sammlung zeigte sich das Museum ebenso ungeschickt wie im diplomatischen Umgang mit den heutigen afrikanischen Interessen.
Man muß deswegen auch skeptisch sein, daß vor dem Hintergrund dieser Ereignisse ausgerechnet das Völkerkundemuseum - im Verein mit dem Volkskundemuseum - Träger und Moderator einer neuen Museumsidee und eines neuen Museumstyps werden kann. Das in Diskussion befindliche Konzept ist zwar voll guter Absichten, die auf geduldigem Papier ausgebreitet werden, aber letztlich läuft es darauf hinaus, die Identität beider Häuser zu bewahren und eine Schnittstelle zwischen beiden Sammlungen zu schaffen.
Die Direktion des Völkerkundemuseums soll rasch ausgeschrieben werden und das unter der Regie des KHM. Wie soll jemand bereit sein unter derartigen Umständen und mit derartigen Vorgaben das Museum zu übernehmen, wie will man jemanden unter diesen Bedingungen finden, der dem Völkerkundemuseum und dem neuen Konstrukt eines Verbundmuseums neue Perspektiven eröffnet - ohne Budget, ohne Eigenständigkeit und ohne politischen Willen?
Wahrscheinlich will man das auch gar nicht.
"Museumskrise". Zum ersten Mal habe ich das Wort in einer österreichischen Zeitung entdeckt. Sogar als Überschrift einer Glosse. Zur Krise gehört aber auch die Kurzatmigkeit der Medien und die notorische Personalisierung ebenso, wie jene strukturellen Fragen, die darunter nicht mehr sichtbar werden. Seit ich mich mit einschlägigen Fragen beschäftige, ist immer "der Minister" das Zentrum an das appelliert wird oder das attackiert wird. Man übersieht, daß der Staat auch Museumspolitik nur treuhänderisch macht, aber schwerlich im gesellschaftlich luftleeren Raum agieren kann. Wenn weder die Museen selbst substantielle Diskurse zustandebringen, noch eine analoge zivilgesellschaftliche Debatte entsteht, bleibt nur das paternalistische Agieren des "Ministers". Museumspolitik kann letztlich nur allgemeine Rahmenbedingungen schaffen, aber mit Sinn und Inhalt gefüllt werden muss sie von den Museen selbst und den Communities, von denen sie getragen und unterstützt werden.
Ein Blick nach Hamburg: die dort vom Senat beschlossen Schließung eines Museum mit etwa 70 Mitarbeitern, 300.000 Objekten und einer Geschichte von etwa 150 Jahren hat tausende Menschen auf die Straße gebracht, ist täglich Gegenstand auch überregionaler Medien, solidarisierte diverse Kulturinstitutionen in der Stadt und mobilisierte namhafte Persönlichkeiten, wie Jürgen Flimm, Werner Hofmann oder Helmut Schmidt, die sich als Bürger zu Wort melden. Zentraler Kritikpunkt: der Senat habe ohne jede Bürgerbeteiligung gehandelt.
Nichts, aber wirklich nichts davon, in Wien. Wo aber solche Öffentlichkeit komplett fehlt, hat die ministerielle Politik und haben auch sehr idiosynkratische Direktoren freie Bahn. Das Pochen von Museumsleitern auf Autonomie, legt diese Autonomie ziemlich mißverständlich aus, wenn man glaubt, damit auch das Publikum negieren zu können.
Das Völkerkundemuseum z.B. kommuniziert die Tatsache, daß die Schausammlung bis auf kleine Teile nicht zu sehen ist (seit Jahren) praktisch nicht. Das Besucherbuch ist voll von langen, gewichtigen Einträgen von enttäuschten, verärgerten oder empörten Besuchern. Bei Besuchen des Museums bin ich mehrmals zufälliger Zeuge von Szenen geworden, wo weitgereiste Besucher fassungslos nach der Sammlung fragten und ebenso fassungslos ein " das wissen wir nicht" zu hören bekamen, das sie auf die Frage, wann denn die Sammlungen wieder zu sehen sein würden, bekamen.
Auf der Internetseite kann ich keinerlei Hinweis auf diesen Umstand finden. Im Gegenteil, unter Sammlungen werden diese und ihre Highlights im Präsens gewürdigt und die Erwartung bedient, adß sie zu sehen sind. Man kann Infos über Preise, Schließzeiten zu Feiertagen, behindertengerechte Besuchsmöglichkeiten etc. finden, so viel ich sehe, keinen über den Umstand, daß es die Sammlungen fast ganz abgeräumt sind.
Als mir das aufgefallen ist, habe ich zweimal ein höflich-fragendes Mail an die einschlägige für Besucher gedachte Adresse geschickt. Eine Reaktion gab es nicht.
Den Museen könnte eine solche Haltung noch einmal auf den Kopf fallen. So gewinnt mein keine Besucher und vor allem keine, die im Krisenfall zum Haus stehen und es unterstützen.
Mittwoch, 29. September 2010
Wer spricht? (Museumsphysiognomien 9)
Einer sitzt, einer steht. Einer ist bekleidet, einer nur halb. Einer spricht, einer nicht. Einer rudert, einer läßt sich rudern. Einer hat eine weiße Hautfarbe, der andere eine schwarze.
Der Fotograf und Sammler Gert Chesi spricht über Religiosität und Kultur der Afrikaner - in einem Video in dem von ihm gegründeten Museum "Haus der Völker" in Schwaz (Tirol).
Foto: Gottfried Fliedl, April 2004
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