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Samstag, 4. November 2023

Museum/Demokratie. Eine Veranstaltung von museumdeneken. Videos

Der 34. Österreichische Museumstag fand von 11.–14. Oktober 2023 in Bregenz und Dornbirn statt. Veranstalter waren die Teams des vorarlberg museums und der intatura Dornbirn.

In diesem Jahr richtete museumdenken zum Ausklang des Österreichischen Museumstags 2023 in Kooperation mit dem Österreichische Museumsbund und der CampusVäre Dornbirn eine Veranstaltung zum Thema Museum / Demokratie aus.

Eingeladen waren Teilnehmer:innen des Museumstages sich mit uns gemeinsam Fragen nach Demokratie und Museum zu stellen: Wie steht es um das Verhältnis von Demokratie und Museum? Kann es nur innerhalb demokratisch verfasster Gesellschaften demokratische Museen geben? Und genügt es schon, dass demokratische Staaten Museen betreiben, um sie als demokratisch zu verstehen? Wie demokratisch sind also die Werte, die das Museum produziert und vertritt angesichts dieser massiven sozialen Dimension? Welche Formen der Beteiligung entwickeln Museen und wie tief reichen die partizipatorischen Projekte? Wo ist der „Demos“, der das Museum trägt, am Museum beteiligt, außer im Modus des Konsums? Wie politisch können oder müssen Museen in einer demokratischen Gesellschaft sein? Was leisten Sie für eine Demokratie, die von außen wie von innen als bedroht wahrgenommen werden muss? Wie reagieren sie auf Zerfallserscheinungen demokratischer Öffentlichkeit und auf gesellschaftliche Polarisierung?

Der erste Impulsgeber, Prof. Anselm Franke (Zürcher Hochschule der Künste), ging in seinem Vortrag auf die Zusammenhänge von Revisionismus, Menschenrechte und Multiperspektivität ein. Hier geht es zum Video.

Dr. Angela Jannelli (Historisches Museum Frankfurt) zeigte in ihrem Impulsvortrag zu Demokratie, Partizipation, Museum und dem Wir-Gefühl fünf Beobachtungen aus der Museumspraxis auf. Hier geht es zum Video.

Und im Anschluss diskutierte Moderatorin Bettina Steindl (CampusVäre) mit Gottfried Fliedl (museumdenken), Dr. Georg Hoffmann(Heersgeschichttliches Museum), Sibylle Dienesch (Graz Museum) und Dr. Eva Grabher (okay.zusammenleben) über Museum und Demokratie. Hier geht es zum Video.

Die Veranstaltung "Museum / Demokratie" ist in Kooperation mit der CampusVäre Dornbirn und als Programmteil des 34. Österreichischen Museumstages (11.-14.10.2023 in Bregenz, Dornbirn, Hohenems) entstanden.Wir bedanken und bei allen Teilnehmer:innen und Vortragenden sowie unseren Kooperationspartnern für den wunderbaren Vormittag in Dornbirn.

Montag, 9. Oktober 2023

Museum/Demokratie. Eine Veranstaltung von "Museumdenkem" in der CampusVäre Dornbirn

 

Museum/Demokratie
Demokratie/Museum

14. Oktober 2023, 9:30-12:30 Uhr, CampusVäre Dornbirn, Spinnergasse 1, Dornbirn

Eine öffentliche Veranstaltung von museumdenken zum Ausklang des Österreichischen Museumstags 2023 in Kooperation mit der CampusVäre Dornbirn und dem Österreichischen Museumsbund
 
Programm
Moderation: Dr. Bettina Steindl (CampusVäre Dornbirn)
 
9:30- 11:00 Uhr: Impulse und Diskussion
 
Prof. Anselm Franke (Curatorial Studies, ZHDK)
Museen als Geschichtswerkstätten
Revisionismus, Menschenrechte und Multiperspektivität
 
Dr. Angela Jannelli (Historisches Museum Frankfurt)
Es muss etwas geschehen – es darf aber nichts passieren!
Demokratie, Partizipation, Museum und das Wir-Gefühl
Fünf Beobachtungen aus der Museumspraxis
 
11:00-11:30Uhr: Kaffeepause
 
11:30-12:30Uhr: Podiumsdiskussion
Was macht ein Museum demokratisch?
Mit Mag.a Sibylle Dienesch (Graz Museum), Dr. Eva Grabher (okay.zusammenleben), und Dr.Georg Hoffmann (Heeresgeschichtliches Museum) Dr.Gottfried Fliedl (museumdenken)
 
Museen gibt es in allen Staats-,Herrschafts- und Gesellschaftsformen. Aber wie steht es um das Verhältnis von Demokratie und Museum? Kann es nur innerhalb demokratisch verfasster Gesellschaften demokratische Museen geben? 

Und genügt es schon, dass demokratische Staaten Museen betreiben, um sie als demokratisch zu verstehen? Als wichtigstes Merkmal für „demokratisch“ gilt am Museum dessen uneingeschränkte Zugänglichkeit, obwohl bekannt ist, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung Museen nicht aufsucht. 

Wie demokratisch sind also die Werte, die das Museum produziert und vertritt angesichts dieser massiven sozialen Dimension? Welche Formen der Beteiligung entwickeln Museen und wie tief reichen die partizipatorischen Projekte? Anders gesagt: wo ist der „Demos“, der das Museum trägt, am Museum beteiligt, außer im Modus des Konsums? 

Wie politisch können oder müssen Museen in einer demokratischen Gesellschaft sein? Was leisten Sie für eine Demokratie, die von außen wie von innen als bedroht wahrgenommen werden muss. Wie reagieren sie auf Zerfallserscheinungen demokratischer Öffentlichkeit und auf gesellschaftliche Polarisierung? 

Mit diesen und anderen Fragen wollen wir uns am Ende des Österreichischen Museumstages in einer öffentlichen Veranstaltung beschäftigen: mit kurzen einleitenden Referaten und einem moderierten Plenum – in einem geschützten Raum, indem Kritik und Kontroverse unter Anerkennung aller Standpunkte möglich sein wird. Wir verstehen das als Einladung zur Entwicklung eines Museumsdiskurses, der grundsätzliche Fragen aufwirft, nicht zuletzt die, welches Museum es denn in diesen Zeiten braucht.

Anmeldung unter: info@museumdenken.eu 


Dienstag, 26. September 2023

Demokratie und Museum. Eine Veranstaltung von "museumdenken“ im Rahmen des Österreichischen Museumstages

 

Demokratie/Museum

14. Oktober 2023, 9:30-12:30 Uhr, CampusVäre Dornbirn, Spinnergasse 1, Dornbirn


Eine öffentliche Veranstaltung von museumdenken zum Ausklang des Österreichischen Museumstags 2023 in Kooperation mit der CampusVäre Dornbirn und dem Österreichischen Museumsbund


Programm

Moderation: Dr. Bettina Steindl (CampusVäre Dornbirn)

9:30- 11:00 Uhr: Impulse und Diskussion 

Prof. Anselm Franke (Curatorial Studies, ZHDK)
Museen als Geschichtswerkstätten 
Revisionismus, Menschenrechte und Multiperspektivität

Dr. Angela Jannelli (Historisches Museum Frankfurt)
Es muss etwas geschehen – es darf aber nichts passieren!
Demokratie, Partizipation, Museum und das Wir-Gefühl
Fünf Beobachtungen aus der Museumspraxis


11:00-11:30 Uhr: Kaffeepause


11:30-12:30 Uhr: Podiumsdiskussion
Was macht ein Museum demokratisch?
Mit Mag.a Sibylle Dienesch (Graz Museum), Dr. Eva Grabher (okay.zusammenleben), und Dr. Georg Hoffmann (Heeresgeschichtliches Museum)


Museen gibt es in allen Staats-, Herrschafts- und Gesellschaftsformen. Aber wie steht es um das Verhältnis von Demokratie und Museum? Kann es nur innerhalb demokratisch verfasster Gesellschaften demokratische Museen geben? Und genügt es schon, dass demokratische Staaten Museen betreiben, um sie als demokratisch zu verstehen? Als wichtigstes Merkmal für „demokratisch“ gilt am Museum dessen uneingeschränkte Zugänglichkeit, obwohl bekannt ist, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung Museen nicht aufsucht. Wie demokratisch sind also die Werte, die das Museum produziert und vertritt angesichts dieser massiven sozialen Dimension? Welche Formen der Beteiligung entwickeln Museen und wie tief reichen die partizipatorischen Projekte? Anders gesagt: wo ist der „Demos“, der das Museum trägt, am Museum beteiligt, außer im Modus des Konsums? Wie politisch können oder müssen Museen in einer demokratischen Gesellschaft sein? Was leisten Sie für eine Demokratie, die von außen wie von innen als bedroht wahrgenommen werden muss. Wie reagieren sie auf Zerfallserscheinungen demokratischer Öffentlichkeit und auf gesellschaftliche Polarisierung? Mit diesen und anderen Fragen wollen wir uns am Ende des Österreichischen Museumstages in einer öffentlichen Veranstaltung beschäftigen: mit kurzen einleitenden Referaten, mit eingeladenen Kommentator:innen und einem moderierten Plenum – in einem geschützten Raum, in dem Kritik und Kontroverse unter Anerkennung aller Standpunkte möglich sein wird. Wir verstehen das als Einladung zur Entwicklung eines Museumsdiskurses, der grundsätzliche Fragen aufwirft, nicht zuletzt die, welches Museum es denn in diesen Zeiten braucht.


Dienstag, 27. Juni 2023

Susanne Neuburger zur Präsentation der Sammlungen Batliner - in der Albertina - und Würth - im Leopld-Museum.

In einer interessanten Analyse beschäftigt sich Susanne Neuburger mit der Präsentation der Sammlungen Batliner - in der Albertina - und Würth - im Leopld-Museum. Sie hat museumdenken ihren Beitrag im Rahmen unseres Schwerpunktes Ausstellungsanlyse zur Verfügung gestellt und ist auf der Webseite von museumdenken abrufbar.

Samstag, 4. Februar 2023

Roswitha Muttenthaler zu Methode und Praxis der Ausstellungskritik

Roswitha Muttenthaler,. Lange Jahre Kuratorin am Technischen Museum Wien, hat sich intensiv mit Ausstellungskritik beschäftigt.

Nun gibt es zwei Texte von ihr, einen zur theoretischen Grundlegung und einen, wo sie ihre Analysemethode an einem Beispiel vorstellt - dem Themenbereich "Migration" der früheren Dauerausstellung des Schweizer Landesmuseum Zürich

Semantische Ausstellungsanalyse des Themenbereichs „Migration“ im Schweizer Landesmuseum Zürich 2016

https://museumdenken.webflow.io/post/aussetllungsanalyse-des-themenbereichs-migration-im-schweizer-landesmuseum-zurich-2016-vor

Methode und Zweck von Ausstellungsanalyse und Zweck

https://museumdenken.webflow.io/post/methode-und-zweck-von-ausstellungsanalyse-und-kritik

Roswitha Muttenthaler wird auch Referentin und Moderatorin der kommenden Veranstaltung von museumdenken sein, die in Stuttgart vom 17. bis 19.März 2023 zum Thema Ausstellungsanalyse stattfinden wird. Hier das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung:

https://museumdenken.webflow.io/aktuelles 

Freitag, 3. Februar 2023

Ausstellungsanalyse – eine Kernkompetenz? Veranstaltungsankündigung




Veranstaltungsankündigung

Ausstellungsanalyse – eine Kernkompetenz?

Eine Veranstaltung von museumdenken in Kooperation mit dem Württembergischen Kunstverein, Renate Flagmeier (Berlin), Claudia Luxbacher (Stuttgart) und Roswitha Muttenthaler (Wien)

Im vergangenen Jahr hat museumdenken in Wien eine erste öffentliche Veranstaltung zum Thema "Museumsanalyse und Ausstellungskritik" ausgerichtet. Diese war verknüpft mit einer Debatte, die nach der Funktion von Ausstellungen und Museen in unserer Gesellschaft fragt. Die Analyse und Kritik von Ausstellungen sind wichtige, aber selten genutzte Praktiken, um deren gesellschaftliche und kulturelle Rolle zu reflektieren und zu bestimmen. Oftmals fehlt die methodische Basis, eine Übertragung von Erkenntnissen in die kuratorische und gestalterische Praxis findet nur selten statt.

Dem Wunsch, die Wiener Überlegungen und Zugänge zu vertiefen, wollen wir uns in einer zweiten Veranstaltung mit Fokus auf methodisch angeleiteter Analyse und Kritik von Ausstellungen widmen – vom 17. bis 19. März 2023 in Stuttgart.

Stuttgart ist als Landeshauptstadt Baden-Württembergs nicht nur ein wichtiger Museumsstandort, sondern auch eine Stadt mit einer großen Gestaltungstradition und heute insbesondere auch ein Standort international arbeitender Szenografiebüros. Für die Analyse dessen, welche Deutungsangebote sich im visuellen Medium Ausstellung manifestieren, spielt die gestalterische Umsetzung im Raum eine zentrale Rolle. 

Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, wissenschaftlich-kuratorisch, journalistisch und gestalterisch Arbeitende miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam auszuloten, welches Potential Ausstellungsanalyse für ihre Praxis hat oder haben könnte.

Eine Veranstaltung von museumdenken in Kooperation mit dem Württembergischen Kunstverein, Renate Flagmeier (Berlin), Claudia Luxbacher (Stuttgart) und Roswitha Muttenthaler (Wien)

Im vergangenen Jahr hat museumdenken in Wien eine erste öffentliche Veranstaltung zum Thema "Museumsanalyse und Ausstellungskritik" ausgerichtet. Diese war verknüpft mit einer Debatte, die nach der Funktion von Ausstellungen und Museen in unserer Gesellschaft fragt. Die Analyse und Kritik von Ausstellungen sind wichtige, aber selten genutzte Praktiken, um deren gesellschaftliche und kulturelle Rolle zu reflektieren und zu bestimmen. Oftmals fehlt die methodische Basis, eine Übertragung von Erkenntnissen in die kuratorische und gestalterische Praxis findet nur selten statt.

Dem Wunsch, die Wiener Überlegungen und Zugänge zu vertiefen, wollen wir uns in einer zweiten Veranstaltung mit Fokus auf methodisch angeleiteter Analyse und Kritik von Ausstellungen widmen – vom 17. bis 19. März 2023 in Stuttgart.

Stuttgart ist als Landeshauptstadt Baden-Württembergs nicht nur ein wichtiger Museumsstandort, sondern auch eine Stadt mit einer großen Gestaltungstradition und heute insbesondere auch einStandort international arbeitender Szenografiebüros. Für die Analyse dessen, welche Deutungsangebote sich im visuellen Medium Ausstellung manifestieren, spielt die gestalterische Umsetzung im Raum eine zentrale Rolle. 

Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, wissenschaftlich-kuratorisch, journalistisch und gestalterisch Arbeitende miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam auszuloten, welches Potential Ausstellungsanalyse für ihre Praxis hat oder haben könnte.

Anmeldung unter: info@museumdenken.eu

Freitag, 17. März 2023

Ort: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart

18:00 Uhr Begrüßung | Impuls  Iris Dressler und Hans D. Christ (Direktor:innen, Württembergischer Kunstverein)

18:30 Uhr Wozu Ausstellungen analysieren?

Podiumsdiskussion mit Impulsen von Adrienne Braun (freischaffende Journalistin, Stuttgart); Guido Fackler (Universität Würzburg); Kathrin Milic-Grunwald (Atelier Brückner, Stuttgart); Markus Speidel (Museum für Alltagskultur, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart)

Moderation: Anika Reichwald (Jüdisches Museum Hohenems, museumdenken)

Wie steht es um die Analyse und Kritik von Ausstellungen – im fachlichen, museologischen Diskursen, in der journalistischen Praxis, im Machen von Ausstellungen, in der Ausbildung? Dazu sprechen die Talkgäste in Impulsbeiträgen und bei einer gemeinsamen Diskussion.

Eine Analyse schafft eine fundierte Basis, um nachvollziehbar und argumentativ über eine Ausstellung zu reden und mediengerechte Kritik zu üben. Sie bietet desgleichen eine Grundlage, um die eigene kuratorische und gestalterische Praxis und das Medium Ausstellung selbst zu reflektieren.

Samstag, 18. März 2023

Ort: Haus der Geschichte Baden-Württemberg | Landesmuseum Württemberg | StadtPalais – Museum für Stuttgart

10:00 Uhr Wie Ausstellungen analysieren? – Praxisübungen in Stuttgarter Museen

mit Renate Flagmeier (ehem. Museum der Dinge, Berlin) und Roswitha Muttenthaler (ehem. Technisches Museum Wien)


‍In Stuttgart gibt es drei Museen, die Dauerausstellungen zur Geschichte der Stadt und des Landes bieten: das Haus der Geschichte schaut auf Baden-Württemberg ab 1790, das Landesmuseum allein auf Württemberg (das Badische Landesmuseum ist in Karlsruhe) und das Stadtpalais auf die Hauptstadt Stuttgart. Alle zeigen eine chronologisch aufgebaute Ausstellung sowie unterschiedlich gelagerte thematische Aspekte.

Die Veranstaltung nimmt in diesen drei Häusern das Repräsentieren territorialer / regionaler Gemeinschaften und das darauf bezogene (kultur-)geschichtliche Erzählen mit visuellen Mitteln in den Blick. Im Fokus stehen die eingesetzten Ausstellungsmittel, die Elemente einer Ausstellung und ihr Zusammenspiel: Welche Effekte und Anmutungen resultieren aus der Wahl und Anordnung von Exponaten, den Gestaltungsmitteln, der Raumatmosphäre, der Text- und Medienebene je für sich und gemeinsam? Wie werden Objekte gerahmt, Displays und Storylines erstellt, Räume und Rezeptionsvorgaben geschaffen? Welche Deutungsangebote sind an den einzelnen Aspekten ablesbar? Welche Komponenten tragen zu welchen Narrativen und Bildern, zu gesellschaftlichen Selbstkonzeptionen und wissenschaftlichen Positionen bei? Wie beziehen sich die Elemente aufeinander – ergänzen sie einander, bestärken sie sich gegenseitig in ihren jeweiligen Deutungsangeboten und Wirkweisen? Können diese nebeneinander bestehen oder konkurrieren und unterlaufen sie einander? Wie spiegeln sich Haltungen der Ausstellungsmacher:innen, Wahrnehmungskonventionen, gesellschaftliche Konzeptionen und wissenschaftliche Positionen wider? Wie begreift sich eine Ausstellung zwischen Repräsentations-, Kommunikations- und Handlungsort, in seiner Haltung zum Publikum. Wie positioniert sich die Ausstellung in der Museums- und Ausstellungslandschaft, in den kulturellen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Ordnungen, welche Denkansätze und (Re-)Präsentationsformen finden Eingang?

Diesen Fragen will die Veranstaltung durch (methodisch) angeleitete Analysen nachgehen. In einer Art sezierenden, künstlichen Trennung sollen die einzelnen Fäden der Ausstellungstextur in ihren Bedeutungsschichten erfasst, interpretiert und schließlich zusammengeführt werden. 

Analyse bedeutet, die jeweils gewählten Exponate und Ausstellungsmittel in ihren Deutungsangeboten zu erkennen, zu interpretieren und zu reflektieren: Was ist die Zeigeabsicht und welche Leseweisen werden mittels Raumgestaltung, Exponatauswahl und Präsentationsweisen nahegelegt? Wer oder was findet wie Eingang? Wer wird in welcher Weise angesprochen?

Eine Analyse sollte getragen sein von einer systematisch-planvollen bzw. methodischen Vorgehensweise, die versucht, alle einzelnen Elemente einer Ausstellung in den Blick zu nehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage, um die analysierten Ausstellungen jenseits von Geschmacksvorlieben für Kritik und Diskurs verhandelbar zu machen.


‍Ort: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart

18:30 Uhr Was kann und braucht Ausstellungsanalyse? – Feedback und Ausblick

anschließendes gemeinsames Abendessen

Den gemeinsamen Abschluss bildet eine Feedbackrunde rund um die Frage, was Ausstellungsanalyse kann und für eine erfolgreiche Umsetzung benötigt. Zusammen wollen wir auf die in der Anfangsdiskussion aufgeworfenen Überlegungen und Denkanstöße zur Funktion von analytisch fundierter Rezeption von Ausstellungen und ihrer Rolle für die Kritik und Umsetzung von Ausstellungen zurückblicken und sie mit den Erkenntnissen der Workshops verknüpfen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwiefern sich die gezeigten und angewandten Verfahren auch in der alltäglichen Praxis ein- und umsetzen lassen oder wie jede:r ihren / seinen Teil dazu beitragen kann, in Zukunft gewonnene Erkenntnisse in die eigene Arbeit – oder darüber hinaus – miteinfließen zu lassen.

Ferner soll in der Runde die Frage angestoßen werden, wie sich die Ergebnisse aus Diskussion, Workshops und Feedback nachhaltig dokumentieren lassen: Sollen die Ergebnisse gesammelt und zugänglich gemacht werden? Ist in dieser Form vielleicht ein (digitales) Handbuch zur Ausstellungskritik denkbar? Oder ein zugehöriger Blog, etwa auf der Plattform museumdenken? Inwiefern ist die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe sinnvoll? Welche weiteren Aspekte können, sollen und müssen zukünftig in den Blick genommen werden?

Optionales Programm – Exkursion nach Waldenbuch

Sonntag, 19. März 2023

Ort: Museum für Alltagskultur | Museum Ritter, Waldenbuch

10:00 | 11:00 Uhr Wie analytische Ansätze in die eigene kuratorische, gestalterische, journalistische Arbeit integrieren?


Museum für Alltagskultur, Waldenbuch; Foto: privat

Die Erfahrungen aus Analyseübungen und Diskussionen am Samstag sollen weiter verfolgt werden – nun jeweils aus der Sicht von Kurator:innen, Gestalter:innen und Kritiker:innen. Die Teilnehmer:innen können sich erneut in Gruppen zusammenfinden, die bei diesem zweiten, optionalen Museumsbesuch die Perspektiven der drei oben genannten Arbeitsfelder abbilden. Diese spezifisch fokussierten Analysen sollen nun mit der eigenen Praxis verknüpft und zur Diskussion gestellt werden.


Als Orte können je nach Interesse das Museum für Alltagskultur und / oder das Museum Ritter in Waldenbuch gewählt werden. Das Museum für Alltagskultur integriert in seinen umfangreichen Dauerausstellungen einzelne partizipative Elemente und die Sonderausstellung ist als Mitmachausstellung konzipiert. Im Museum Ritter können die am Samstag erworbenen Erkenntnisse auf Kunstausstellungen übertragen und reflektiert werden.

Freitag, 2. September 2022

Der Österreichische Museumspreis geht an das Jüdische Museum Hohenems.

Seit seiner Gründung 1991 "begleite" ich das Jüdische Museum Hohenems, meist als Besucher, in Ausnahmefällen aktiv beteiligt, etwa an der Ausarbeitung eines Mission Statements oder den vorbereitenden Diskussionen zur derzeitigen Dauerausstellung. Ich war mehrmals zu Veranstaltungen eingeladen und unterstütze das Museum seit einigen Jahren als Beiratsmitglied. Im vorigen Jahr habe ich mit Hanno Loewy und Anika Reichwald das Netzwerk museumdenken gegründet, für das das Museum so etwas wie die logistische homebase ist. In der Begründung zur Preisverleihung wird museumdenken ausdrücklich als begrüßenswerte Initiative des Museums gewürdigt.

Das Jüdische Museum Hohenems erhält den Österreichischen Museumspreis bereits zum zweiten Mal nach 1991 - als bislang einziges Museum. 

Hier die Begründung der Preisverleihung durch die Jury und die begleitenden Grußworte der Kulturstaatssekretärin.

Begründung des Museums-Beirates für das Jüdisches Museum Hohenems als Museumspreisträger 2022 

Das Jüdische Museum Hohenems ist ein kleines historisches Museum in einer kleinen Gemeinde im äußersten Westen Österreichs. Die Bedeutung des Museums reicht jedoch weit über den Ort oder die Region hinaus. 

Das Museum erzählt die Geschichte einer Diaspora Gemeinde, bleibt aber nicht in der Vergangenheit stehen, sondern greift in seinen Ausstellungen aktuelle Themen und Fragen auf, die man sich auch an weit entfernten Orten stellen sollte. 

Der Ort und seine Bespielung: Das Jüdische Museum Hohenems betritt man durch einen kleinen Garten im Herzen der Stadt. Dieser Garten wird als Gesprächs- und Verweilraum bespielt – das Museum ist als offene Institution angelegt, die Reisende wie Ortsansässige einlädt. Das Haus selbst, eine Villa des 19. Jahrhunderts, bleibt dabei als Aufenthaltsraum, als Diskursraum und als Entwicklungsort bestehen. Die Arbeit der Vermittlung, die Arbeit mit dem Publikum und die Arbeit mit den Bewohner:innen der Stadt und der Region sind dabei ein zentraler Teil Museumsaktivitäten. 

Unter der Direktion von Hanno Loewy gelingt es, ihm und seinem Team, das Museum zu einem Ort inmitten eines europäischen Netzwerks anderer Museums- und Kulturinstitutionen zu etablieren und jetzt schon über viele Jahre zu erhalten. Hanno Loewy ist dabei Gastgeber und Ermöglicher, wenn es darum geht, mit großem Einsatz sowohl geistiges Potential als auch die für den Betrieb notwendige Finanzierung zusammenzubringen. So ist es ihm nicht nur gelungen Sponsoren (international wie auch aus der Region) zu gewinnen, sondern auch Felicitas Heimann Jelinek, die als Kuratorin eine der gewichtigsten Stimmen des Landes ist, immer wieder an definierenden Momenten ans Haus zu holen. 

Nicht zuletzt findet bei Hanno Loewy auch die Debatte über die Institution Museum selbst einen Ankerpunkt. Mit der Initiative „museumdenken“ hat am Jüdischen Museum Hohenems letztes Jahr ein aktueller und wesentlicher Prozess der Diskussion und Definition museologischer und museumspolitischer Fragen begonnen. 

Das Museum Hohenems ist ein mutiges Museum, dass sich kein Blatt vor den Mund nimmt, gerne provokante Fragen in den Raum bringt und offen ist für den Diskurs mit allen Interessierten. Die Wichtigkeit des jüdischen Museum Hohenems für die österreichische Museumslandschaft ist unumstritten. 

Der Museumsbeirat des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport empfiehlt daher das Jüdische Museum Hohenems als Preisträger des Österreichischen Museumspreises im Jahr 2022. 


Kunst- und Kulturstaatssekretärin Mayer würdigt Museum als  "Begegnungs- und Heimatort für viele Menschen" 

 

Wien/Hohenems (OTS) - Der Österreichische Museumspreis 2022 geht an das Jüdische Museum Hohenems. Das hat Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer heute bekanntgegeben. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wird jährlich durch den Museumsbeirat des BMKÖS für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Museumsarbeit vergeben.

 

   „Das Jüdische Museum Hohenems ist weit mehr als ein Museum. Es ist ein Begegnungs- und Heimatort für viele Menschen – unabhängig von ihrem religiösen Hintergrund“, so Staatssekretärin Mayer. „Auch für mich selbst gehört das Jüdische Museum Hohenems zu den Fixpunkten eines Vorarlberg-Aufenthalts. Es ist ein inspirierender Ort, der den Museumsbeirat zurecht überzeugt hat. Ich schließe mich daher gerne an und darf Direktor Hanno Loewy und seinem Team herzlich zu diesem wichtigen Preis gratulieren.“

 

   Als Jury für die Vergabe des Museumspreises fungierte wie jedes Jahr der Museumsbeirat des BMKÖS, derzeit bestehend aus Andrea Bina, Edith Hessenberger, Monika Holzer-Kernbichler, Nadja Al Masri-Gutternig und Niko Wahl. Der offizielle Verleihung des Preises erfolgt am 13. Oktober im Rahmen des Österreichischen Museumstages in Klagenfurt.

 

   Das Jüdische Museum Hohenems wurde 1991 in der Villa Heimann-Rosenthal im Zentrum des ehemaligen jüdischen Viertels von Hohenems eröffnet. Es bietet eine Dauerausstellung über die Geschichte der lokalen jüdischen Gemeinde hin zu ihrer Vernichtung während der NS-Zeit sowie jährliche Sonderausstellungen und ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm.

 

 

Sonntag, 28. August 2022

Ausstellungsanalyse. Eine Veranstaltung von "museumdenken"

 


 

museumdenken beschäftigt sich vom 4. bis 6. November 2022 in Stuttgart mit dem Thema Museumsanalyse und Ausstellungskritik. Wir vertiefen damit das im Juni in Wien begonnene Vorhaben, theoretische und methodische Bedingungen der Kritik zu entwickeln.

 

Am Freitag, den 4. November 2022, werden am Nachmittag und Abend in Statements die verschiedenen Zugangsweisen möglichst praxisnah, also an Beispielen, vorgestellt – etwa im Kontext museologischer Ausbildung, aus dem kuratorischen Blickwinkel, dem journalistischen, dem wissenschaftlich-museologischen u.a.m.

Zudem wird ein Workshop die konkreten Ausstellungsanalysen vorbereiten; vorgestellt werden Fragen und Anleitungen, die den Arbeitsgruppen mitgegeben werden, auch um eine vergleichende Diskussion zu erleichtern.

 

Samstag, der 5. November 2022, ist ganz der Analysearbeit in ausgewählten Ausstellungen gewidmet, die in kleineren Arbeitsgruppen erfolgt.

Wir denken bei den Besuchen vor allem an das Haus der Geschichte Baden-Württemberg und das Stadtpalais (Stadtmuseum), je nach Interessen auch erweitert um die Stuttgarter Staatsgalerie, das Landesmuseum Württemberg, das städtische Kunstmuseum oder den Kunstverein.

Die Analyse-Erkenntnisse der Arbeitsgruppen werden in die Gesamtgruppe eingebracht. Dabei soll im Anschluss an die Besuche ein erstes Resümee und/oder eine methodisch-theoretische Vertiefung versucht werden.

 

Der Sonntagvormittag am 6. November 2022 wird der strukturierten Zusammenfassung der Erfahrungen dienen, wobei im Idealfall auch ein kommunizierbares Ergebnis zustandekommen sollte.

 

 

Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist ab sofort unter dieser Mailadresse möglich: http://info@museumdenken.eu/

Wer zudem Ideen beisteuern möchte, ist sehr willkommen und wendet sich an dieselbe Adresse.

 

Wer sich mit dem Thema Museumsanalyse und Ausstellungskritik schon jetzt eingehender beschäftigen möchte, kann auf unserer Webseite auf den ersten Teil von Roswitha Muttenthalers in Wien vorgebrachten Einleitung zugreifen: https://www.museumdenken.eu/post/methode-und-zweck-von-ausstellungsanalyse-und-kritik sowie auf Gaynor Kavanaghs umfangreichen und amüsanten „Fragebogen“ zur Evaluation von Ausstellungen.

Den zweiten Teil von Roswitha Muttenthalers Einführung in die Ausstellungsanalyse – ein Analysebeispiel – werden wir in wenigen Tagen veröffentlichen.

An der Museologie der Universität Würzburg gibt es Ausstellungsanalyse als Arbeitsschwerpunkt. Carla-Marinka Schorr arbeitet an einer Dissertation und einer Publikation zum Thema und hat gemeinsam mit dem Leiter der Museologie, Prof. Guido Fackler, hier das Projekt vorgestellt: https://www.museumdenken.eu/post/sprechen-zu-ausstellungsanalyse

 

Wer sich zum Netzwerk museumdenken informieren möchte, findet auf unserer Webseite die nötigen Informationen: https://www.museumdenken.eu/


Mittwoch, 18. Mai 2022

Museumsanalyse - Ausstellungskritik. Einladung zur Veranstaltung

 


Museumsanalyse - Ausstellungskritik

Programm 

Freitag, 3. Juni 2022

Ort: Volkskundemuseum, Wien

17:30 Hanno Loewy (Jüdisches Museum Hohenems), Matthias Beitl (Volkskundemuseum, Wien)

Begrüßung

17:45 – 18:30 Roswitha Muttenthaler: Was kann und soll Ausstellungsanalyse und -kritik?

 

kurze Pause

 

19:00 Was will man von Ausstellungen als gesellschaftlicher Diskursform? Warum werden Ausstellungen nicht in ihrer einzigartigen Medialität wahrgenommen?

 

Diskussionsrunde mit Stefan Weiss, (Der Standard). Barbara Staudinger, (design. Direktorin Jüdisches Museum der Stadt Wien). Nora Sternfeld, (Professorin für Kunstpädagogik an der HFBK Hamburg. Schnittpunkt). Herbert Posch (Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien), Luisa Ziaja, (Kuratorin für zeitgenössische Kunst Belvedere und Schnittpunkt) Moderation: Felicitas-Heimann Jelinek und Hanno Loewy

Ende gegen 21 Uhr

Samstag, 4. Juni 2022

Ort: Volkskundemuseum, Wien;

9:30  - 11:30 Uhr Uhr

Roswitha Muttenthaler arbeitet mit der Gruppe in der Ausstellung „Die Küsten Österreichs“ im Volkskundemuseum an Praktiken der Ausstellungsanalyse und -kritik

Anschließend erfolgt die Gruppenbildung. Zusage zur Moderation von Gruppen gibt es bislang von Regina Wonisch, Felicitas Heimann-Jelinek (Heeresgeschichtliches Museum), Peter Melichar, Gottfried Fliedl (beide Haus der Geschichte Österreich), Elena Messner und co. (Heeresgeschichtliches Museum)

11:30 – 12:30 Mittagspause

12:30 Uhr

-        Besuch in unterschiedlichen Museen und Ausstellungen

17:00 Uhr

-        Feedback-Runde zum Museumsbesuch. „Wozu und wie Ausstellungskritik?“ – gemeinsames Brainstorming für thematische Zusammenfassung und Theoretisierung

Ende gegen 20 Uhr

Sonntag, 5. Juni

Ort: Heeresgeschichtliches Museum, Wien

10:00 Uhr

-       Heeresgeschichtliches Museum. Begehung mit Felicitas Heimann-Jelinek. Treffpunkt im Kassenbereich des Museums

Mittagspause

13:00 -

-        Elena Messner, #hgmneudenken und System Kollektive, Daniela Weiss / Litto und Jascha Ehrenreich. Begehung des Areals um das Heeresgeschichtliche Museum - virtuell wie auch live als Public Hearing

Eine Anmeldung unter der Mailadresse info@museumdenken.eu ist notwendig

Information zum Netzwerk museumdenken finden sich unter www.museumdenken.eu

 

 

Sonntag, 24. April 2022

Museumsanalyse - Aussetllungskritik. Eine Veranstaltung von museumdenken







Hohenems 24.04.2022


Save the date!


Museumsanalyse - Ausstellungskritik


Liebe Freundinnen und Freunde,

liebe Kolleginnen und Kollegen!

 Endlich läßt die Entwicklung der Corona-Pandemie es zu, daß wir uns wieder persönlich treffen können.

Wir laden deshalb zu unserer nächsten Veranstaltung ein, nach Wien, in das Volkskundemuseum, wo wir uns vom 3. bis 5. Juni mit Ausstellungskritik beschäftigen wollen.

Wir haben die Ideen, die wir in der vorbereitenden ZOOM-Sitzung entwickelt haben, in ein Programm gefasst, das im Kern aus Museums- und Ausstellungsbesuchen besteht und aus einer museumspolitischen Diskussion zur Rolle von Museums- und Ausstellungskritik.

Wir bitten um umgehende Anmeldung unter der Mailadresse redaktion@museumdenken.eu und sind auch dankbar, wenn wir Hinweise auf Personen bekommen, die diese Veranstaltung interessieren könnte.

Dies ist erst mal eine Ankündigung mit einem noch vorläufigen Programm. Der genaue Ablauf kommt ja auch zustande, indem wir alle Vorschläge und Ideen zusammentragen, die von den TeilnehmerInnen kommen. Wer immer schon seine Wahl für eine bestimmte Ausstellung getroffen hat oder eine der Gruppenbesuche in einer Ausstellung moderieren will oder noch weitere Ideen hat, ist herzlich eingeladen, sich mit uns umgehend in Verbindung zu setzen. Wir freuen uns auf Eure Rückmeldungen!

Im Anhang findet sich das vorläufige Programm, ein knappes Exposé und eine Liste von Orten, die wir aufsuchen könnten und aus denen wir gemeinsam zu Beginn der Veranstaltung eine Auswahl treffen werden.

Wir möchten unser bescheidenes Budget dazu nutzen, einen Zuschuss zu den Fahrt- und Aufenthaltskosten zu zahlen. Das wird von der Herkunft und Anzahl der Interessierten abhängen.

Wer einen Reisekostenzuschuss braucht, bitte dies uns auch gleich schreiben. Wir wollen uns auch um eine günstige Bleibe in Wien bemühen.


Mit herzlichen Grüßen

Hanno Loewy     Anika Reichwald     Gottfried Fliedl


Anmeldungen und Anfragen bitte unter dieser Mailadresse: info@museumdenken.eu


Museumsanalyse - Ausstellungskritik

Programm 

Freitag, 3. Juni 2022

Ort: Volkskundemuseum, Wien

 

Abendveranstaltung:

-        Vortrag 

-        Diskussionsrunde mit JournalistInnen und ExpertInnen 

Gemeinsames Abendessen

  

Samstag, 4. Juni 2022

Ort: Volkskundemuseum, Wien; 

verschiedene Museen und Ausstellungsorte

 

10:00 Uhr

-        Einführung Roswitha Muttenthaler: „Was kann und soll Museums- und Ausstellungskritik“?

-        Gruppenbildung. Zusage zur Moderation von Gruppen gibt es bislang von Regina Wonisch, Felicitas Heimann-Jelinek (Heeresgeschichtliches Museum)

Mittagspause

13:30 Uhr

-        Besuch in unterschiedlichen Museen und Ausstellungen

17:30 Uhr

-        Feedback-Runde zum Museumsbesuch

Gemeinsames Abendessen


Sonntag, 5. Juni

Ort: Volkskundemuseum, Wien

10:00 Uhr

-        „Wozu Ausstellungskritik?“ – gemeinsames Brainstorming für thematische Zusammenfassung und Theoretisierung

Informeller Ausklang mit Mittagessen


Exposé

Die Veranstaltung hat zum Ziel, das Museum als Medium der gesellschaftlichen Selbstreflexion öffentlichkeitswirksam zu diskutieren. Es ist der erste Versuch, einige theoretische Vorannahmen und Beobachtung zur Entwicklung von Museen in der Praxis anzuwenden und zu erproben. Der Schwerpunkt liegt auf Ausstellungskritik und ihrem „Unterbau“, einer methodisch kontrollierten Ausstellungsanalyse.

Dabei steht die in der Corona-Krise sichtbar gewordene, aber nicht allein von ihr ausgelöste Fragwürdigkeit der gesellschaftlichen Aufgaben der Institution: Wir haben diese Krise mit Fragen wie der nach der demokratischen Qualität von Museen, der Erzählbarkeit und Repräsentation von Geschichte in Museen und Ausstellungen für das „Begehen“ von Ausstellungen strukturiert.

In der Diskussion spielte auch die Frage nach der Rolle und Verantwortung der Geschichtswissenschaften eine Rolle. Einerseits als ethische Frage (nach der Verantwortung der „Historiker-Zunft“ für die Geschichtskultur), andererseits als Frage nach der Kompetenz der textorientierten Wissenschaft für ein explizit visuelles Medium, sowie auch nach Wechselwirkungen von aktueller Entwicklung des Fachs und Rezeption dieser Entwicklung an Museen und für Ausstellungen.

Es wird „Besuche“ in Gruppen in einer Reihe von Museen und Ausstellungen geben, deren Gestaltung den jeweiligen Teilnehmerinnen freisteht. Im Anschluss soll gemeinsam über die Erfahrungen berichtet und diskutiert werden. U.u. gibt es eine schriftliche/bildliche Dokumentation, ein Essay, ein Protokoll etc.


Liste der Museen und Ausstellungen

Aus diesen Vorschlägen wird zu Beginn der Veranstaltung am 4.6. eine Auswahl getroffen und Gruppen gebildet


1a Haus der Geschichte Österreich. Dauerausstellung

Hitler entsorgen. Vom Keller ins Museum. Ausstellung im Haus der Geschichte Österreich (bis Okt.22)

Was tun mit den Überbleibseln des Nationalsozialismus? Gehören sie in ein Museum? Sollten sie entsorgt werden? Ist es vertretbar, sie am Flohmarkt oder im Internet zu verkaufen? Was ist Erinnerung, was Verklärung und was gar Wiederbetätigung?

Wien. Neue Burg. Heldenplatz

https://www.hdgoe.at/

Dienstag–Sonntag: 10.00–18.00 Uhr Donnerstag: 10.00–21.00 Uhr 

1b Haus der Geschichte Österreich. Digitales Schwerpunktthema: Das Wiener Modell der Radikalisierung: Österreich und die Shoa

2 Heeresgeschichtliches Museum. Dauerausstellung

Arsenal 1, 1030 Wien

https://www.hgm.at/

Täglich von 9 bis 17 Uhr

3a Volkskundemuseum. Die Küsten Österreichs. Die neue Schausammlung des Volkskundemuseums

Überarbeitete Dauerausstellungen sind in den ethnologischen Museen Europas zurzeit ein Muss. Im Museum in der Laudongasse hat eine Gruppe von externen Kurator*innen – alle im Asylverfahren – nicht nur ein Update der bestehenden Sammlung gemacht, sondern auch einen neuen Objektbestand eingearbeitet. Wie fügen sich Objekte, die von Flucht und Ankommen erzählen, in die Schausammlung ein? 

3b Volkskundemuseum. Jetzt im Recht! Wege zur Gleichbehandlung

Webseite: „Alle Menschen sind gleich! Das bedeutet aber leider nicht, dass alle Menschen im Alltagsleben gleich behandelt werden. Für die Ausstellung Jetzt im Recht! zeigen die Kurator:innen Akten und Dokumente unterschiedlicher Fälle, führen Interviews mit Anwält:innen, Aktivist:innen und Betroffenen und versuchen aus unterschiedlichsten Perspektiven auf jene Momente zu blicken, in denen Diskriminierung passiert und Gleichbehandlung erkämpft wird.Ziel der Ausstellung ist dabei nicht so sehr eine Dokumentation des bisher Erreichten, sondern vielmehr die Vermittlung eines komplexen, emotionalen Themas und das Verständnis für die Lebenswelt derer, die aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Alters, ihrer Religion oder ihrer kulturellen Zugehörigkeit Herabwürdigung erfahren.

https://www.volkskundemuseum.at/gleichbehandlung

3c Volkskundemuseum. Honeymoon in Hennyland

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Webseite: „In der Ausstellung „Honeymoon in Hennyland“, will die Kuratorin Susie Flowers verschiedene Künstler*innen, aus den Bereichen Performance und/oder bildende Kunst zusammenbringen.

In der Ausstellung Honeymoon in Hennyland, bringt die Kuratorin Susie Flowers verschiedene Künstler*innen aus den Bereichen Performance und bildende Kunst zusammen. Der Ausstellungstitel setzt sich aus dem Wort "hen" zusammen, ein in Schweden verwendetes Personalpronomen für nicht-binäre Menschen. Hennyland wäre also die queere Utopie, wo Gender längst vorbei ist. "Honeymoon" steht für einen möglichen kollektiven Honeymoon, eine intime und romantische Erfahrung, die man jedoch auch mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit dem eigenen Körper machen kann. Der Fokus der Ausstellung liegt also auf queeren Identitäten und Körpern in einer heteronormativen Welt. Das Ziel ist es, aufzuzeigen wie die Künstler_innen mit ihren nicht-binären Körpern in Wien (und anderswo in Österreich) ihre queere Identität leben und ihren Körper in ihre Kunst einbringen, der Körper als Werkzeug für ihre Kunst fungiert. Die Arbeiten von LEVI Pritz, jiachen xu, Berivan Sayici, Ari Ban, Luis Javier Murillo Zuniga, Ingrid Dorfinger, Haus of Rausch, ContextCocktail und anderen werden in den Raum gestellt und so soll eine Utopie einer queeren Welt geschaffen werden, in der jedes Henny willkommen ist und Queerness ohne Beurteilungen von Außen stattfinden kann. Ziel ist es ebenso, zu zeigen, wie Körper und Queerness in der Kunst ein Zusammenspiel finden und außerdem aufzuzeigen, welche unterschiedlichen queerfeministischen Lebensstile im heutigen Wien möglich sind und in den künstlerischen Arbeiten zum Vorschein kommen.

https://www.volkskundemuseum.at/ausstellung_susieflowers

Laudongasse 15-19 

1080 Wien

https://www.volkskundemuseum.at/

Di bis So, 10.00 bis 17.00 Uhr

Do, 10.00 bis 20.00 Uhr

4 Das rote Wien im Waschsalon 

Politik und Kulturpolitik des „Roten Wien“. Webseite: „Das „Neue Wien“ der 1920er und frühen 1930er Jahre war ein einzigartiges gesellschaftspolitisches Experiment, das sämtliche Lebensbereiche der Menschen umfasste – von der Sozial- und Gesundheitspolitik über das Bildungswesen bis zum sozialen Wohnbau.“  

Halteraugasse 7

1190 Wien

Karl-Marx-Hof

http://dasrotewien-waschsalon.at/dauerausstellung/

5a Technisches Museum. Frauengalerie

Webseite: „Die „Frauengalerie“ widmet sich einer von Frauen maßgeblich gestalteten Technikgeschichte: Sie forschen, entwickeln und erfinden seit jeher. Biografien leiten den Ausstellungsrundgang mit insgesamt 14 Stationen, der sich auch mit Fragen der Arbeit und (Aus-)Bildung beschäftigt.“

https://www.technischesmuseum.at/ausstellung/geliebt__gelobt__unerwuenscht

5b Technisches Museum. Geliebt – gelobt – unerwünscht. Haushaltsdinge zwischen Wunsch und Wirklichkeit 

Hier kommen Nutzer_innen von Haushaltsgeräten zu Wort. Sie geben Einblick in ihre Erinnerungen zu geliebten Wegbegleitern, aber auch unerwünschten Geschenken und enttäuschten Versprechen.

https://www.technischesmuseum.at/ausstellung/frauengalerie

Mariahilfer Straße 212

1140 Wien

6 Weltmuseum

Hinter dem Namenswechsel vom Völkerkundemuseum zum Weltmuseum vollzog sich eintiefgreifender Wandel des Museums. Erstmals wurden historische, politische und wissenschaftsgeschichtliche Themenbereiche einbezogen und damit die Rolle eines ethnologischen Museums selbstreflexiv thematisiert, einschließlich des Themas Kolonialismus. Wegen der Größe des Museums und seiner Sammlungsausstellungen wäre die Beschränkung auf diese einschlägigen Abteilungen sinnvoll.

Heldenplatz, 1010 Wien

https://www.weltmuseumwien.at/ausstellungen/

7 Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands. Dauerausstellung

Altes Rathaus

Wipplingerstraße 6 – 8

1010 Wien

https://www.doew.at/erkennen/ausstellung/dauerausstellung

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, Freitag (werktags) 9.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag (werktags) 9.00 bis 19.00 Uhr

8 Kunstsammlungen der Akademie der Bildenden Künste Wien. „Das entwendete Meisterwerk. Bilder als Zeitmaschinen“

Webseite: „Die Ausstellung „Das entwendete Meisterwerk. Bilder als Zeitmaschinen“ stellt der gängigen Praxis der Schausammlung ein Modell gegenüber, das die historischen Kunstsammlungen der Akademie – Gemäldegalerie, Kupferstichkabinett und Glyptothek – mit zeitgenössischen Werken in Konversation treten lässt. Die Ausstellung schöpft aus dem Reichtum der drei Sammlungen und greift dabei nur eine Auswahl der vielen möglichen Bildprogramme, Typologien und allegorischen Formeln heraus, um sie mit anderen Werken aus anderen Zeiten lose zu verweben.

Auf Umwegen unternimmt die Ausstellung einen Parcours durch die Kunstgeschichte seit dem 15. Jahrhundert bis heute, wie sie sich in den Kunstsammlungen der Akademie der bildenden Künste abbildet. Dabei beschäftigt sie sich mit den Bildtheorien des 17. Jahrhunderts, wie jener von Samuel van Hoogstraten, genauso wie mit medientheoretischen Überlegungen der Gegenwart als Folge von technologischem Wandel und dessen Niederschlag in der Generierung von Bildern – nämlich der Frage, was das Bild als Medium leisten kann und soll.

Typologien, fluide Übergänge von Subjektkonstitutionen werden auf einer Bühne voller überraschender Übereinstimmungen und radikaler Gegenüberstellungen im Sinne eines Sehens in „Familienähnlichkeiten“ und Korrespondenzen sowie Verbindungen bei aller historischen Konditionierung zur Anschauung und Diskussion gestellt.“

Rezension von Katharina Rustler in Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000134766388/ab-in-die-zeitmaschine-neue-schau-in-der-gemaeldegalerie-am

Schillerplatz 

1010 Wien, Schillerplatz 3

täglich außer Montag 

10.00–18.00 Uhr

9 Die widerständigen Musen. Kunsthalle Wien

Webseite: „Widerständige Musen. Delphine Seyrig und die feministischen Videokollektive im Frankreich der 1970er- und 1980er-Jahre erforscht die Überschneidung zwischen den Geschichten des Kinos, des Videos und des Feminismus: Die Ausstellung beleuchtet ein Netzwerk kreativer und politischer Akteurinnen rund um die Schauspielerin, Videomacherin und Aktivistin Delphine Seyrig und entwirft so eine Geschichte des Feminismus als Mediengeschichte.“

https://kunsthallewien.at/ausstellung/widerstaendige-musen-delphine-seyrig-und-die-feministischen-videokollektive-im-frankreich-der-1970er-und-1980er-jahre/

Rezension in Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000134747480/frankreich-1970-feministische-filmkollektive-in-der-kunsthalle-wien?ref=perlentaucher

Museumsplatz 1, 1070 Wien

Dienstag – Sonntag 11–19 Uhr

Donnerstag 11–21 Uhr

 

 



Dienstag, 26. Oktober 2021

„Museum am Ende der Zeit“. Österreichischer Museumstag 2021

 Am Österreichischen Museumstag, Graz, 2021, wurde der Initiative „museumsdenken“  ein ganzer Tag eingeräumt, um eine Grundsatzdiskussion zu beginnen: welchen Herausforderungen müssen sich Museen stellen angesichts mindestens dreier, miteinander verknüpfter Krisen. Corona-Pandemie, Klimakrise und Erosion des Demokratischen fordern Museen. Antworten lassen sich nicht mehr aus der Museumspraxis und deren partieller Transformation gewinnen, sondern aus der Reflexion der gesellschaftlichen Rolle von Museen.

Acht Expertinnen und Experten diskutierten in zwei Gruppen und es gab Zeit für Teilnehmerinnen, selbst Antworten in Gesprächsrunden zu suchen.

Seit wenigen Tagen ist dieser Tag auf VIMEO online verfügbar: https://vimeo.com/637042992


Dienstag, 13. Juli 2021

„museumdenken“ - Der Start ist gelungen


Kick-off-Veranstaltung museumdenken

Am 29. Juni 2021 hat die erste Veranstaltung von museumdenken stattgefunden. Insgesamt vierzehn Personen aus drei Ländern trafen sich auf der Basis eines gemeinsamen Interesses an einer Museumsdiskussion die aktuelle – durch die Pandemie bedingte – Krisenphänomene und grundsätzliche Museumsfragen aufgriff.

Es ging um die Festlegung der wichtigsten Fragen, deren Debatte dringend nötig scheint, und um die Bildung eines Netzwerkes von Personen und Institutionen, die diese Diskussion öffentlichkeitswirksam tragen kann. 

Als Schwerpunkte kristallisierten sich unter anderem diese Felder heraus: 

  • die Corona-Krise als Infragestellung eines museumspezifischen Fortschrittsoptimismus
  • die als Krisenreflex forcierte Digitalisierung, die strukturelle Eigenheiten des Museums (den Status des musealen Exponats, das Museum als architektonischer und sozialer Raum) infrage stellt
  • „Professionalität“ als nie hinterfragte Zuschreibung an die Rolle vor allem des Kuratierens und des Produzierens von Ausstellungen
  • die soziale Geltung des Museums, seine diesbezügliche Begrenztheit, sein sozialer Ausschließungscharakter
  • Partizipation und Integration aber auch dieFrage nach Mitbestimmung nach Innen, also nach den Organisationsformen desMuseums als Ganzes
  • die Rolle des Museums angesichts neoliberaler Abwertung von Bildung, der Geisteswissenschaften.

Ein ausführlicher Bericht folgt später.

Die beteiligten Personen waren: 

Renate Flagmeier, Leiterin Museum der Dinge (Berlin)

Gottfried Fliedl, Museologe (Graz)

Alina Gromova, Vorstandsmitglied ICOM Deutschland und COMCOL (International Committee for Collecting) (Berlin)

Cilly Kugelmann, ehem. Programmdirektorin Jüdisches Museum Berlin (Berlin)

Felicitas Heimann-Jelinek, Kuratorin (Wien)

Angela Jannelli, Kuratorin Historisches Museum Frankfurt (Frankfurt)

Hanno Loewy, Leiter des Jüdischen Museum Hohenems (Hohenems)

Roswitha Muttenthaler, Museologin und ehem. Kuratorin des Technischen Museum Wien (Wien)

Anika Reichwald, Kuratorin Jüdisches Museum Hohenems (Hohenems)

Thomas Sieber, Prof. Hochschule der Künste Zürich und Institute for Cultural Studies in the Arts (Zürich)

Hannes Sulzenbacher, Kurator (Wien)

Thomas Thiemeyer, Univ. Prof. Institut für empirische Kulturwissenschaften Tübingen (Tübingen)

Niko Wahl, Kurator (Wien)

Regina Wonisch, ARGE/Stabsstelle Bezirksmuseum/Wien-Museum (Wien)