Neulich, ein Gespräch mit dem Historiker Wolfgang Benz...
Interviewer: "Ich habe oft das Gefühl, diese ganze Debatte erreicht viele Menschen nicht. Sondern nur die, die eh gerne ins Museum gehen und politisch aktiv sind. Wie könnten wir das ändern?"
Wolfgang Benz: "Ich habe immer dafür plädiert, die Geschichte aus den Gedenkstätten herauszuholen. Historisches Lernen nicht nur auf den 9. November und den 27. Januar zu beschränken. Sondern stattdessen den öffentlichen Raum zu nutzen. Was ist zum Beispiel mit Bushaltestellen? Da stehen die Menschen täglich zehn Minuten herum. Da kann man ihnen doch etwas zum Lesen geben. Auch Tafeln an Gebäuden und Stadtmarkierungen finde ich gut. Man muss den Leuten im Alltag klarmachen, was geschehen ist. Vielleicht funktioniert das auch als Trailer, dass die Leute dann irgendwann doch mal ins Museum gehen."
Und jetzt die Sokratische Frage:
Ist die Hoffnung Wolfgang Benz' berechtigt a) daß die Leute irgendwann doch mal ins Museum gehen und b) daß dort historisches Lernen stattfindet?