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Montag, 4. März 2019

Tiefer geht es wohl nicht mehr. Das Kaiserjägermuseum in Innsbruck übertrifft sich selbst.

Mit der Sonderausstellung "Nächstenliebe im Krieg" unterbietet das Kaiserjägermuseum seine ohnehin schon inferiore Qualität noch einmal. Die extrem textlastige Ausstellung mit ihrer bieder-unbedarften Ausstellungsgrafik ist noch das Harmloseste. Der eingeschmuggelte Monarchismus, das Schwarz-Rot-Gold der die Texte rahmenden Bordüren, erinnert daran, wo wir hier sein sollen und hier auch schon immer waren. Daß das Thema es schafft, ausschließlich aus der Perspektive des männlichen Soldaten-Opfers betrachtet zu werden, ist wohl der männlichen Autorschaft geschuldet. Daß die Rolle von Frauen bei der ärztlichen Versorgung weitestgehend ausgeklammert wird, was ein Kuntstück der Extraklasse ist, hat aber die Ausstellungamacher nicht daran gehindert, die Ausstellung mit einem sexistischen Herrenwitz zu beginnen. Das Kaiserjägermuseum ist Teil des Tiroler Landesmuseums und als solches wiederum Teil eines identitätspolitischen Angebots des Landes Tirol, das seit der Übersiedlung des 1809-Panoramas als "Neue Mitte" des landes propagiert wurde. Daß so etwas Aberwitziges möglich ist, macht einen nur noch fassungslos.