Martin Roth kommt mir abhanden
Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, war hier im Blog oft zu Gast. Mit - direkt und indirekt aufschlussreichen - Wortspenden zur Museumskrise (die er, wenn ich mich recht erinnere, nie so nannte) und zuletzt als Mitverantwortlicher der laufenden Aufklärungs-Ausstellung im Pekinger Nationalmuseum. Da wurde er, nach der Verhaftung von Ai Weiwei, rasch zum Buhmann der Deutschen Medien. Mit wiederum - freundlich gesagt - sehr offenen, weniger freundlich gesagt mißverständlichen bis provokanten Äußerungen. Nun wird er Leiter des Victoria and Albert Museums. Und da werden wir möglicherweise nicht mehr so viel von ihm lesen und hören, denn die Britischen Museen sind nicht Dauergäste in den hiesigen Kulturnachrichten.
Zum Abschied ein (vorläufig) letztes Zitat (aus der Leipziger Volkszeitung): Peking. Am Ende zitierte der Dresdner Sammlungschef Martin Roth sogar den Großen Vorsitzenden Mao. Der habe sinngemäß einmal gesagt: In einer Höhle ist immer nur Platz für einen Tiger. Er und seine Direktoren-Kollegen hätten aber das Gegenteil bewiesen, sagte Roth am Freitag bei der Eröffnung der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ im chinesischen Nationalmuseum von Peking.
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