Dienstag, 22. Februar 2011

"Fehler" und Fehler. Die Israelitische Kultusgemeinde greift in die Debatte um das Jüdische Museum ein.

In der heutigen Presse (22.02.2011) berichtet Rainer Nowak von der extra einebrufenen Sitzung des Aufsichtsrates des Jüdischen Museum der Stadt Wien, in dem Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde und der Wien Holding vertreten sind.
Der Autor des Presse-Artikels, Rainer Novak greift zu Anführungszeichen, um bereits in der Überschift aus Fehlern "Fehler" zu machen und hat auch nur Proteste "in Kreisen jüdischer Gelehrter und Museumsangehöriger" registriert.
Aber die Kultusgemeinde hat eine Presserklärung verfasst aus der Novak zitiert. Nämlich daß die Umstände und die Notwendigkeit des Abbruchs nicht zu klären sind, daß es ein Fehler war, die Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek und den Architekten Martin Kohlbauer nicht einzubinden.
Neu (für mich) ist, daß die IKG vom (bereits erfolgten?) Abgang mehrerer Kuratoren spricht. Bis Ende März muß Frau Spera ein Konzept für die Dauerausstellung vorlegen und erläutern, mit welchen Mitarbeitern, sie dieses realisieren will. Frau Spera habe zugesagt, einen Beirat einzurichten.
Wen man bedenkt, daß sich Leiter und Kuratoren großer Jüdischer Museen ungewöhnlich deutlich zu den Vorgängen am Museum geäußert haben und ein Museum bereits eine Ausstellungskooperation abgesagt hat, ist das insgesamt eine schwierige Situation. Auch darauf nimmt die IKG bezug und fordert die dringliche Wiederherstellung der Beziehung zu den Jüdischen Museen.

2 Kommentare:

  1. Um es zu präzisieren: zwei Kuratoren haben das Haus seit dem Amtsantritt von Frau Spera verlassen, zwei weitere Kuratorenstellen sind mittlerweile in Schwebe. Dazu kommen noch mehrere Mitarbeiter aus Administration und Aufsicht.

    Im Gegenzug wurden zwei weitere Posten in der Administration (Assistenzen der Direktion) geschaffen, die vor Frau Spera nicht existierten.

    Nebenbemerkung: Ursprünglich wurde im Jahre 2009 die Stelle EINES Direktors ausgeschrieben. Engagiert wurde eine Direktorin, ein Prokurist und eine Direktionsassistentin, insgesamt also DREI Personen.

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  2. Zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen haben das Haus verlassen, Frau Dr. Heimann wird ebenfalls gegangen.

    Damit hat Frau Spera das wissenschaftliche Team im Laufe ihrer Amtszeit (dzt. achteinhalb Monate) um mehr als die Hälfte reduziert und dabei auch ihre Chefkuratorin aus dem Weg geräumt. Einige der ehemaligen Mitarbeiter sind haben das Haus nolens volens "freiwillig" verlassen, es wurde keinerlei Versuch unternommen, sie zu halten. Damit ist das Team, das das Haus international positiv (!) bekannt gemacht hat, nicht mehr existent.

    Frau Spera steht jetzt vor der Situation, die neue Dauerausstellung mit einem Rumpfkuratorium umsetzen zu müssen

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