Als ich unlängst nach sehr langer Zeit wieder einmal Gelegenheit hatte, an einer Diskussion unter Kulturvermittlerinnen teilzunehmen, hatte ich den Eindruck, als würde sich die jahrzehntelange Diskussion, die schon geführt worden ist, nicht bündeln und schärfen und die reichen Erfahrungen, die doch gemacht wurden, nicht akkumulieren.
Ich kann nicht sagen, woran das liegt. An Netzwerken, Gruppenbildungen, einschlägigen Veranstaltungen hat es doch nicht gefehlt. Aber warum muß jede neue Generation wie von Null beginnen, sowohl in den klassischen berufsständischen Fragen (Arbeitsverhältnisse, Beschäftigungsformen, Bezahlung etc.) als auch in den methodischen Fragen.
Mit einer durch Forschung gestützten Theoriebildung stand es schon immer nicht so gut, aber darin unterscheidet sich die Vermittlung nicht vom Museumswesen insgesamt. Hier wie dort wird die Kluft zwischen Theorie und Praxis eher größer als kleiner.
Durch Zufall habe ich eine Webseite entdeckt, die genau auf dieses Defizit zu reagieren scheint. Der Salon Kulturvermittlung ist ein Blog, der im Untertitel
"Eine virtuelle Diskussion zu theoretischen Grundlagen der Kulturvermittlung in Österreich" verspricht.
Es gibt erst eine handvoll von Texten, die sind aber sehr ambitioniert und auch sonst verspricht die Aufmachung und das Inhaltsverzeichnis recht viel. Der Blog existiert offenbar erst seit wenigen Monaten und ich bin gespannt, wie er sich entwickeln wird.
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