Unter dem schönen Titel "Richtungsstreit" ums Wien Museum berichtet der Standard (hier) nicht etwa um eine museologische oder ideologische Debatte um das Museum, sondern - kleiner Scherz - buchstäblich um die 'Richtung', in der das Museum gebaut werden soll. Da wäre, wie schon bekannt, der Bauplatz am Schwedenplatz, angeblich teuer und technisch schwierig, dann ein Standort beim neuen Zentralbahnhof, in Nachbarschaft zum Museum des XXI. Jahrhunderts. Da mißfällt dem Museumsleiter aber die Nähe von Hochhäusern, die auf dem Gelände des aufgelassenen alten Bahnhofs errichtet werden, während der Kulturstadtrat andeutet, daß es für diesen Bauplatz schon weit gediehene Verhandlungen gibt. Es bleibt aber noch die Option am bisherigen Standort Karlsplatz zu bleiben und neben oder unter dem existierenden Museum auszubauen. Dafür ist, laut Standard, Wolfgang Kos.
Was es nicht gibt, ist ein Konzept, eine Idee, die als Kriterium in der Suche eines Standortes oder bei der Planung eines Neubaues, leiten könnte. Es muß ja kein Richtungs"streit" sein, aber eine Richtung wäre doch jenseits des bloß Topografischen ganz nüützlich. Es ist nicht zu erwarten, daß es so etwas geben wird. Dem Wiener Bürgermeister blieb es vorbehalten, ein einschlägiges Vokabel in Umlauf zu setzen - "Volksbildung". Da das nicht so ganz neu ist, wüßte man gerne, ob es dafür neue Inhalte gibt, aber es wurde ohnehin von niemandem aufgegriffen. Vom Kulturstadtrat kommen finanzielle, technische, organisatorische usw. Argumente. Und vom Museumsleiter? - Dann wäre da noch eine Partei, die derzeit in Koalition Wien (mit)regiert, die Grünen, die bei Personalia kräftig in die Tasten greifen, wenn ein Skandalisierungsbonus rausspringt, aber von der habe ich auch nichts zum Wien Museum gehört. Und die Medien? Auch nichts. Und 'das Publikum'? Die Öffentlichkeit? Tja...
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