Das eben eröffnete Centre Pompidou Metz hat wegen seiner ungewöhnlichen Architektur wieder einmal (wie so oft bei moderner Museumsarchitektur) aus den meisten Berichtererstattern (mehr oder minder geübte) Architekturkritiker gemacht.
Auch Marc Zitzmann setzt sich in der Neuen Zürcher Zeitung vom 14. Mai 2010 mit der Architektur auseinander, wirft aber einige museumspolitische Fragen auf.
Das Centre Pompidou Metz hat nämlich weniger mit seiner 'Mutterinstitution' zu tun, als man denkt. Als Museum ohne Sammlung greift auf die des Musée national d'art moderne zurück, wird aber nicht vom Staat, sondern regional finanziert und bestreitet sein Programm mit Wechselausstellungen.
"Ist es wirklich ein Akt der «kulturellen Demokratisierung», diese Werke in einer Provinzstadt zu zeigen statt in Paris, das – schon rein verkehrstechnisch – nach wie vor das Zentrum des Landes bildet?
Das Centre Pompidou Metz als (gebaute) Form und als (musealer) Inhalt lässt sich durchaus mit guten Argumenten verteidigen. Als kulturpolitisches Projekt allerdings öffnet es die Pandorabüchse – bereitet es doch Projekten den Weg, die fragwürdig sind (wie der Louvre Lens) oder schlicht skandalös (wie der Louvre Abu Dhabi)."
Zitzmann verneint das und kritisiert die Instrumentalisierung von Museen für Tourismus und Szandortpolitik mit großer Heftigkeit - und nennt das ein Öffnen der Büchs der Pandora. Zum Glück mit Fragezeichen...
Der Artikel: NZZ 14. 5. 2010
Man muss das unbedingt sehen! Merkwürdig! Ich freue mich immer so sehr auf die Errungenschaften der modernen Architektur.
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