Schon wieder eine dieser Ausstellung, bei der ich mir denke, "würde ich doch zu gerne sehen", aber weiß, daß es unwahrscheinlich ist, daß ich es in die Weltecke schaffe, in der es etwas zu sehen gibt. Nämlich „Zettelkästen. Maschinen der Phantasie“ im Deutschen Literaturarchiv Marbach, in das ichs sowieso noch nie geschafft habe. Bis 15. September hätte ich noch Gelegenheit etwas über den Universalschraubenschlüssel des Geisteswissenschaftlers zu erfahren und mich wehmütiger (wehmütiger?) Erinnerung an meine Zettelei hinzugeben.
Beim letzten Umzug habe ich die unhandlichen und hässlichen Plastikbehälter samt ihrem Inhalt entsorgt, die zum Beispiel die umfangreiche Vorarbeit und Archivrecherche zu meinem Buch zur Geschichte der Kunstgewerbeschule und des k.k. Kunstgewerbemuseums enthielten. Das war hart. Aber ich war mir sicher, daß ich zu dem Thema nicht mehr arbeiten würde und zur Weitergabe etwa an das Archiv der Hochschule schien mir das System der Verzettelung zu individuell, als das es für jemanden brauchbar hätte sein können.
Anderes habe ich in den Computer übertragen, der wohl wegen seiner reichen Möglichkeiten des Auflistens, Sortierens und Aufsuchens nicht nur meine Zettelkastenzeit beendet hat.
Mit so einer Frage könnte ich zum Beispiel nach Marbach fahren, wie sozialisierbar sind eigentlich solche Zetteluniversen, könnte man mit ihnen weiterarbeiten, etwas von ihrer Systematik lernen, gibt es eine Typologie des Verzettelns usw?
Schönes Thema auf das auch ein kurzer Essay von Jürgen Kaube in der FAZ Lust macht (hier).
Vielleicht schaff ich's ja doch noch.
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