Sonntag, 3. März 2013

Böse! Gut! Museen im Umgang mit ihren Besuchern

Direkt neben einer Schranke, an der auch noch eine zusätzliche persönliche Kontrolle stattfindet (sehr freundlich) hängt die Hausordnung, eine 15 Punkte umfassende Auflistung von Verboten, in einem, nun sagen wir, ganz schön strengen Ton formuliert und mit erstaunlichem Inhalt (Videoüberwachung z.B.). Gott kam mit zehn Geboten aus, das TMW benötigt fünfzehn für zur Prävention der Besucher-Todsünden. Zwei Plastikküberln nehmen die Schirme auf, eine Uhr zeigt vermutlich an, wie weit es noch bis zum Verlassen des Museums hin ist (Assoziation: Stechuhr). Eine Schengengrenze, die klar das Foyer vom Museum trennt, in dem vor allem eins zu herrschen hat: Ordnung. Am Pult, an dem die die Eintrittskarten kontrollierende Person steht (etwa drei Meter von der Kassa entfernt) dan noch ein Verbotsschild (keine Rucksäcke!) prangt. BÖSE! (Technisches Museum Wien)


Höflichkeit ist eine Zier. Es wird um Verständnis für diverse Anweisungen, Ge- und Verbote geworben. Zweisprachig. Es geht ums ungestörte Ausstellungserlebnis. Minus: zuviel Aufwand, Kinder unter Generalverdacht der Störanfälligkeit zu stellen. Da könnte man sich eine große Scheibe an englischen, schottischen oder niederländischen Museen abschauen. Hier ist nicht von Ordnung, sondern von Regeln die Rede und der Anschlag hat auch nicht die Dimension einer Werbefläche (wie im TMW) und drängt sich nicht in das Niemandsland zwischen Foyer und Ausstellung, sondern hängt ganz friedlich an einer Wand, direkt neben einer Orientierungstafel. Und am Schluß noch mal eine persönliche, freundliche Ansprache. GUT! (Universalmuseum Joanneum Graz / Joanneumsviertel)

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