Ausstellung "Österreich ist frei". 2005. Schallaburg/ Niederösterreich |
Sonntag, 6. Februar 2011
Ungarn: Krise der Politik, Krise der Kultur, Krise der Museen
An der Situation Ungarns ist mehr interessant, als nur der Zustand der Kulturinstitutionen und der Museen. Das Land hat, so die weit verbreitete Einschätzung, spätestens mit seinem kürzlich erlassenen Mediengesetz, den demokratischen Weg verlassen und befindet sich auf dem zu einer „neuen Art der Diktatur (György Konrad).
Für Kultur und Wissenschaft bedeutet das, das massenhaft entlassen wird und die regierende Partei ihr genehme Personen platziert, daß man Intellektuelle denunziert und derart bedroht, daß erst kürzlich ein Aufruf von Jürgen Habermas und anderen zum Schutz mehrerer Philosophen publiziert wurde. Für ganze Bereiche wird jede staatliche Förderung gestrichen, z.B. für die freie Theaterszene. Begriffe wie „Gleichschaltung“ und „Säuberung“ fallen.
Michael Frank, der Österreich-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung schreibt: „Die Direktionen der Mehrzahl der Museen und Galerien wurden bereits im Sommer und Herbst ausgewechselt. Dann kam Lajos Vass dran, der Direktor der Staatsoper, dem man Misswirtschaft vorwarf. Generalmusikdirektor Adam Fischer zog sich daraufhin resigniert von selbst zurück...Die Akademie der Wissenschaften wird ausgeholzt. Die Mannschaft des Georg-Lukács-Archivs wird komplett ausgewechselt.“
Worüber Michael Frank auch berichtet, ist eine Variante, wie man Krisen erzeugt und nutzt. In dem Maß, in dem Mittel gekürzt werden, bestraft man Verluste mit Entlassung. Da aber alle Kulturinstitutionen ‚defizitär’ arbeiten, kann es jeden treffen, und jeder kann beschuldigt werden, Gelder leichtfertig oder zweckentfremdet verwendet zu haben.
Michael Frank: „Besonders hart trifft diese Säuberungswelle die Provinz...Nehmen wir wieder die Stadt Pécs als Beispiel, die mit ihren 170.000 Einwohnern 17 Museen unterhält. Hier ringt man schon ohne jede politische Einflussnahme ums Überleben. Beheizt wird längst keines der Häuser mehr.
Wer an Wunder glaubt, darf sich an ein singuläres Ereignis in der Geschichte der Museen erinnern. Von den Stufen des Ungarischen Nationalmuseums herab wurde 1848 die demokratische Revolution ausgerufen...
Seither findet im März an dieser Stelle, vor den Treppen des als nationales und demokratisches Symbol geltenden Museum, das 1848 auch Sitz des Oberhauses des Ungarischen Parlaments, eine Kundgebung zur Erinnerung an dieses Ereignis statt.
Michael Frank: Sorge um Ungarns Kulturbetrieb Die große Säuberung, in: Süddeutsche Zeitung, 24.01.2011
Für Kultur und Wissenschaft bedeutet das, das massenhaft entlassen wird und die regierende Partei ihr genehme Personen platziert, daß man Intellektuelle denunziert und derart bedroht, daß erst kürzlich ein Aufruf von Jürgen Habermas und anderen zum Schutz mehrerer Philosophen publiziert wurde. Für ganze Bereiche wird jede staatliche Förderung gestrichen, z.B. für die freie Theaterszene. Begriffe wie „Gleichschaltung“ und „Säuberung“ fallen.
Michael Frank, der Österreich-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung schreibt: „Die Direktionen der Mehrzahl der Museen und Galerien wurden bereits im Sommer und Herbst ausgewechselt. Dann kam Lajos Vass dran, der Direktor der Staatsoper, dem man Misswirtschaft vorwarf. Generalmusikdirektor Adam Fischer zog sich daraufhin resigniert von selbst zurück...Die Akademie der Wissenschaften wird ausgeholzt. Die Mannschaft des Georg-Lukács-Archivs wird komplett ausgewechselt.“
Worüber Michael Frank auch berichtet, ist eine Variante, wie man Krisen erzeugt und nutzt. In dem Maß, in dem Mittel gekürzt werden, bestraft man Verluste mit Entlassung. Da aber alle Kulturinstitutionen ‚defizitär’ arbeiten, kann es jeden treffen, und jeder kann beschuldigt werden, Gelder leichtfertig oder zweckentfremdet verwendet zu haben.
Michael Frank: „Besonders hart trifft diese Säuberungswelle die Provinz...Nehmen wir wieder die Stadt Pécs als Beispiel, die mit ihren 170.000 Einwohnern 17 Museen unterhält. Hier ringt man schon ohne jede politische Einflussnahme ums Überleben. Beheizt wird längst keines der Häuser mehr.
Wer an Wunder glaubt, darf sich an ein singuläres Ereignis in der Geschichte der Museen erinnern. Von den Stufen des Ungarischen Nationalmuseums herab wurde 1848 die demokratische Revolution ausgerufen...
Seither findet im März an dieser Stelle, vor den Treppen des als nationales und demokratisches Symbol geltenden Museum, das 1848 auch Sitz des Oberhauses des Ungarischen Parlaments, eine Kundgebung zur Erinnerung an dieses Ereignis statt.
Die Märzfeier vor dem Nationalmuseum im Jahr 2004 |
Michael Frank: Sorge um Ungarns Kulturbetrieb Die große Säuberung, in: Süddeutsche Zeitung, 24.01.2011
Verpflichtet Adel? Ein Restitutionsfall besonderer Art
Ein Restitutionsfall der besonderen Art: Der Familie der Wettiner, eine Regenten-Familie mit über 800jähriger Geschichte, wurden und werden Ansprüche auf Kulturgüter zugesprochen, die zum Kernbestand der Dresdner Kunstsammlungen gehören. Unbezweifelbar, wie es lange schien.
Es geht aber dabei nicht um eine überschaubare Zahl von Objekten, sondern um tausende und mit den bisherigen Vereinbarungen ist kein Abschluß erreicht, sondern, so nennt das der Spiegel-Online vom 3.2.2011, jetzt beginnt erst der „Rückgabemarathon“.
Es geht um kostbare Porzellane, Skulpturen, Kostbarkeiten des Grünen Gewölbes, um Möbel, Bücher und um Gemälde der Alten Galerie. Etwa 6000 Objekte und Immobilien mit Millionenwert wurden bereits restituiert. Dabei geht es um im Krieg versteckten Besitz der Familie, der nach dem Krieg einfach verstaatlicht wurde. Die Familie ließ vor sechs Jahren begonnene Recherchen anstellen und seither gibt es den „Restitutionsmarathon“. Erst in einigen Jahren wird er abgeschlossen sein.
Immerhin setzt der Freistaat nun auf dauerhaften Frieden mit den königlichen Hoheiten. Der jetzige Vergleichsvertrag gilt erstmals als "abschließend und endgültig". Jetzt müssen aber erst mal viereinhalb Millionen gezahlt werden, an die Familie, damit das Porzellan in den Sammlungen bleiben kann. Früher hatte man die Objekte restituiert, die von der Familie versteigert wurde.
Viele Zeitungen können sich nicht verkneifen, zum Wortspiel "Adel verpflichtet nicht" zu greifen.
Es geht aber dabei nicht um eine überschaubare Zahl von Objekten, sondern um tausende und mit den bisherigen Vereinbarungen ist kein Abschluß erreicht, sondern, so nennt das der Spiegel-Online vom 3.2.2011, jetzt beginnt erst der „Rückgabemarathon“.
Es geht um kostbare Porzellane, Skulpturen, Kostbarkeiten des Grünen Gewölbes, um Möbel, Bücher und um Gemälde der Alten Galerie. Etwa 6000 Objekte und Immobilien mit Millionenwert wurden bereits restituiert. Dabei geht es um im Krieg versteckten Besitz der Familie, der nach dem Krieg einfach verstaatlicht wurde. Die Familie ließ vor sechs Jahren begonnene Recherchen anstellen und seither gibt es den „Restitutionsmarathon“. Erst in einigen Jahren wird er abgeschlossen sein.
Immerhin setzt der Freistaat nun auf dauerhaften Frieden mit den königlichen Hoheiten. Der jetzige Vergleichsvertrag gilt erstmals als "abschließend und endgültig". Jetzt müssen aber erst mal viereinhalb Millionen gezahlt werden, an die Familie, damit das Porzellan in den Sammlungen bleiben kann. Früher hatte man die Objekte restituiert, die von der Familie versteigert wurde.
Viele Zeitungen können sich nicht verkneifen, zum Wortspiel "Adel verpflichtet nicht" zu greifen.
Samstag, 5. Februar 2011
Die ersten Weltbürger
Meine Auslandskorrespondentin D. in H. schickt mir diese Bilder, die sie kürzlich im Landesmuseum in Hannover gemacht hat, mit der Aufforderung etwas über Frisuren in anthropologischen Dioramen zu schreiben. Von anderen derartigen Aufforderungen, die mich erreichen - meist etwas, was zu grauslich, zu kontroversiell ist, als daß der / die Betreffende selber was drüber schreiben wollte -, unterscheidet sich diese Einladung dadurch, daß sie einen gewissen Charme hat und ich das ja tun würde. Vorausgesetzt ich hätte Zeit und Muße dazu. Ich schenke stattdessen das Thema einem künftigen Dissertanten oder Aspiranten eines einschlägigen Studiums.
Diese Spezialfrage soll uns aber keineswegs davon abhalten, die weit reichhaltigere semantische Anmutung der diversen hannoveranischen Dioramen in vollen Zügen zu genießen. Der Veranschulichungszwang der Wissenschaften, die sich mit schriftloser Kultur beschäftigen, verhält sich gewissermaßen umgekehrt proportonial zum gesicherten Wissen. Und muß daher interpoliert werden - und wenn es nicht anders geht, mit zeitgenössischem Wissen. Wobei wir wieder bei den Frisuren wären...
Erste Retrospektive Birgit Jürgenssen im Bank-Austria-Kunstforum
Die Ausstellung über Birgit Jürgenssen im Bank-Austria-Kunstforum möchte ich hier nachdrücklich empfehlen. Hier eine heute in der NZZ-Online erschiene Kritik - Andrea Winklbauer, "Der Ort der Wunde" -, die die Künstlerin, das Werk und die Ausstellung würdigt.
Noch bis 6. März.
Noch bis 6. März.
Freitag, 4. Februar 2011
Erneuerung durch Zerstörung? "Bedenkenlosigkeit gegenüber ästhetischer, gesellschaftspolitischer und ethischer Verantwortung..."
Die Bilder der Zerstörung der Hologramme aus dem Jüdischen Museum in Wien haben mich empört und entsetzt. Noch die Argumentation der Direktorin, ihr Vorgehen sei technischen Problemen geschuldet (man habe die Hologramme auch für ein Depot nicht erhalten können, denn sie ließen sich nicht auseinanderschrauben!) belegt, wie Gedankenlosigkeit umschlägt in Bedenkenlosigkeit gegenüber ästhetischer, gesellschaftspolitischer und ethischer Verantwortung den Dingen gegenüber, die das Museum bewahrt.
Ich kenne das Wiener Museum seit seiner Gründung, und ich kenne kein anderes, das die besondere Aufgabe Jüdischer Museen so sensibel in die Gestaltung von Dauer- und Sonderausstellungen übersetzt hat. Aufgabe Jüdischer Museen ist es, Aspekte der Geschichte der Juden auszustellen in den Spuren einer materiellen Überlieferung, die vernichtet werden sollte wie die Menschen. Die Hologramme waren eines der Medien, mit dem das Museum an das, was übrig blieb und an das, was zerstört wurde, erinnern und die Nähe von Erinnern und Vergessen, von Anwesenheit und Abwesenheit im Museum erfahrbar machte und den Besuchern ermöglichte und zumutete, darüber nachzudenken.
Die Zerstörung der Ausstellung und die Verstörung über die uns aus Wien erreichenden Bilder sind auch Zeichen dafür, wie Erinnern und Vergessen dieser Geschichte konfliktreich in die Gegenwart hereinragen. „Neue Wege“ zu gehen hat die neue Direktorin angekündigt. Vielleicht sollte sie den Raum, so wie er jetzt aussieht, für Besucher öffnen und diese fragen, woran diese „Installation“ sie erinnert?
Dr. Sabine Offe, Bremen.
Autorin von "Jüdische Museen in Deutschland und Österreich", Berlin 2000
Institut für Religionswissenschaft
Universität Bremen
Ich kenne das Wiener Museum seit seiner Gründung, und ich kenne kein anderes, das die besondere Aufgabe Jüdischer Museen so sensibel in die Gestaltung von Dauer- und Sonderausstellungen übersetzt hat. Aufgabe Jüdischer Museen ist es, Aspekte der Geschichte der Juden auszustellen in den Spuren einer materiellen Überlieferung, die vernichtet werden sollte wie die Menschen. Die Hologramme waren eines der Medien, mit dem das Museum an das, was übrig blieb und an das, was zerstört wurde, erinnern und die Nähe von Erinnern und Vergessen, von Anwesenheit und Abwesenheit im Museum erfahrbar machte und den Besuchern ermöglichte und zumutete, darüber nachzudenken.
Die Zerstörung der Ausstellung und die Verstörung über die uns aus Wien erreichenden Bilder sind auch Zeichen dafür, wie Erinnern und Vergessen dieser Geschichte konfliktreich in die Gegenwart hereinragen. „Neue Wege“ zu gehen hat die neue Direktorin angekündigt. Vielleicht sollte sie den Raum, so wie er jetzt aussieht, für Besucher öffnen und diese fragen, woran diese „Installation“ sie erinnert?
Dr. Sabine Offe, Bremen.
Autorin von "Jüdische Museen in Deutschland und Österreich", Berlin 2000
Institut für Religionswissenschaft
Universität Bremen
Erneuerung durch Zerstörung? Noch eine Stellungnahme.
Da Kommentare zu versteckt sind und mir der von Heidemarie Uhl gewichtig erscheint, veröffentliche ich ihn als eigenen Post.
Danke für diesen Beitrag, auch mich bestürzen diese Bilder - vor allem in Anbetracht der Sorgfalt, die mittlerweile beim Abbau von Ausstellungen üblich ist. So werden etwa die Schauwände der alten Dauerausstellung in der Gedenkstätte Mauthausen, die rein historischen Wert haben, archiviert.
Bei den Hologrammen des Jüdischen Museums handelte es sich allerdings um Objekte von internationalem Rang, sie galten als einer der wichtigsten und innovativsten museologischen Beiträge zur Frage der Darstellbarkeit von (jüdischer) Geschichte im Museum. Ihre Zerstörung könnte man auch als Symbol sehen - soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass sich das Wiener Jüdische Museum aus der Liga der international renommierten (Jüdischen) Museen verabschieden will?
Heidemarie Uhl, Österreichische Akademie der Wissenschaften
Februar 03, 2011
Erneuerung durch Zerstörung? Eine weitere Reaktion.
Die Bilder sind erschreckend. Und Gottfried Fliedl ist zu danken, die Vorgänge sichtbar gemacht und eine Diskussion darüber ausgelöst zu haben - selbst wenn sie nun zu spät zu sein scheint.
Es ist wirklich schwer begreifbar, dass es keinerlei (technische) Möglichkeit gegeben haben soll, die Hologramme zu bewahren. In eine neue Dauerausstellung wären Sie sicher leicht integrierbar gewesen. Eine Aufbewahrung im Depot sollte ohnehin kein Problem dargestellt haben.
Noch im vergangenen Jahr habe ich bei einem Museumsrundgang mit einer Gruppe Schüler/innen erleben können, wie wunderbar sich an die Hologramme Diskussionen über (jüdische) Geschichte und (museale) Repräsentation anknüpfen lassen. Es ist äußerst bedauerlich, dass kommenden Besucher/innen
diese Reflexionsfläche nicht mehr zur Verfügung steht und eine innovative und intellektuell herausfordernde museale Darstellungsform unwiederbringlich vernichtet wurde.
Priv.-Doz. Mag. Dr. Dirk Rupnow
Institute für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Es ist wirklich schwer begreifbar, dass es keinerlei (technische) Möglichkeit gegeben haben soll, die Hologramme zu bewahren. In eine neue Dauerausstellung wären Sie sicher leicht integrierbar gewesen. Eine Aufbewahrung im Depot sollte ohnehin kein Problem dargestellt haben.
Noch im vergangenen Jahr habe ich bei einem Museumsrundgang mit einer Gruppe Schüler/innen erleben können, wie wunderbar sich an die Hologramme Diskussionen über (jüdische) Geschichte und (museale) Repräsentation anknüpfen lassen. Es ist äußerst bedauerlich, dass kommenden Besucher/innen
diese Reflexionsfläche nicht mehr zur Verfügung steht und eine innovative und intellektuell herausfordernde museale Darstellungsform unwiederbringlich vernichtet wurde.
Priv.-Doz. Mag. Dr. Dirk Rupnow
Institute für Zeitgeschichte
Universität Innsbruck
Erneuerung durch Zerstörung? In eigener Sache.
Die Veröffentlichung der Bilder vom Abbruch der Hologramme im Jüdischen Museum der Stadt Wien, die mir gleich von drei verschiedenen Seiten zugeschickt worden sind, haben eine ungewöhnlich starke Reaktion hervorgerufen.
Der Eintrag wird von weit überdurchschnittlich vielen Lesern aufgerufen.
Mein Vorschlag, Kommentare hinterlassen, wird kaum genutzt. Nach wie vor scheint es schwierig zu sein, zu Museen überhaupt inhaltlich gehaltvolle Diskussionen zu initiieren.
Aber erst bei einem qualifzierten und starken Echo derjenigen, die Museen nutzen, besuchen, oder auch einen professionellen Bezug haben, wird langsam auch für Museen jene kritische Öffentlichkeit entstehen, wie sie für andere kulturelle Bereiche längst üblich ist.
Die Bilder, isoliert publiziert, haben eine gewisse polemische Qualität. Aber zweifellos sind sie mehr als nur die Dokumentation des brachialen Werkens einer Abbruchfirma. Die Reaktionen, die es gibt, zeigen das und ein Mehr an Reaktion würde dazu beitragen, daß Diskussionen von Museen nicht abgewehrt werden, sondern als ein enormes Potential der Reflexion geschätzt würden.
Ich lade weiter ein, Kommentare zu verfassen oder mir zur Veröffentlichung zuzuschicken.
Anonyme Kommentare werde ich nicht mehr veröffentlichen.
Donnerstag, 3. Februar 2011
Erneuerung durch Zerstörung? Das Jüdische Museum der Stadt Wien vernichtet sein wichtigstes Medium, die Dauerausstellung III. Eine Reaktion
Ein international renommiertes Objekt jüdischer und nicht zuletzt auch der Wiener Gedächtniskultur in tausend Scherben - das weckt unwillkürlich Assoziationen an böse Zeiten. Dass vor einer neuen Dauerausstellung die Entfernung der alten erfolgt, ist verständlich und üblich, allerdings unter Bewahrung der ausgedienten Objekte zumindest im Depot. An die Museumsleitung ist daher zu fragen: War dieser Vandalenakt tatsächlich die einzig mögliche Lösung? Hat man zum Abbau der Hologramme Fachgutachten eingeholt, insbesondere der Firma, die diese vor 17 Jahren errichtet hat? Hat man sich gründlich und ausreichend lange mit alternativen Lösungen auseinander gesetzt? Hat man die Stadt Wien informiert und erfolgte der Abbruch mit deren Zustimmung? Wenn ja, mit welcher Begründung, wenn nein, mit welchen Konsequenzen?
Ich hoffe, diese Fragen werden in den nächsten Tagen von kompetenter Seite beantwortet.
Beste Grüße
Martha Keil
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Dr. Karl Renner-Promenade 22
A-3100 St. Pölten
Ich hoffe, diese Fragen werden in den nächsten Tagen von kompetenter Seite beantwortet.
Beste Grüße
Martha Keil
Institut für jüdische Geschichte Österreichs
Dr. Karl Renner-Promenade 22
A-3100 St. Pölten
Erneuerung durch Zerstörung? Das Jüdische Museum der Stadt Wien vernichtet sein wichtigstes Medium, die Dauerausstellung II. Eine Reaktion der Direktorin
Nach einem Mail an Frau Dr. Danielle Spera hat Sie ungewöhnlich rasch reagiert. Hier ohne weiteren Kommentar und ungekürzt mein Mail und die Antwort von Frau Direktor Spera.
Sehr geehrte Frau Direktor!
In den letzten beiden Tagen haben mir mehrere Freunde Fotos vom Abbruch der Hologramme zugeschickt, die nicht nur mich schockiert haben. Ich frage mich, warum die Hologramme überhaupt zerstört werden mussten, wo ihre Deponierung doch keinen großen Aufwand bedeutet hätte und, noch besser, eine weitere Verwendung in anderen Zusammenhängen durchaus denkbar gewesen wäre.
Daß Sie das Museum erneuern wollen, sei Ihnen unbenommen und es wird zu begrüßen sein, wenn an die Stelle des Alten etwas Besseres tritt. Worin dies bestehen könnte, wird aus den mir zugänglichen (Medien)Informationen und der Webseite des Museums noch nicht klar.
Ich war mit vielen meiner Freunde seit der Gründung des Museums der Auffassung, daß die Dauerausstellung eine ungewöhnliche, innovative und weit überdurchschnittliche Lösung für die vielfach schwierige Repräsentation einer Geschichte gefunden hat, deren Spuren gewaltsam zerstört wurden.
Ich möchte nicht so weit gehen, die mir zugesandten Bilder mit dieser Gewaltsamkeit zu assoziieren, aber die rätselhaft überschüssige Aggressivität, die hier manifest ist, und die mir über einen normalen Abbruch hinauszugehen scheint, läßt mich rätseln. Auch ein Museum hat natürlich eine Geschichte, die nicht zuletzt in seinem Interieur, Display, in seiner Gestaltung usw. sedimentiert ist. Eine derart gründliche Zerstörung - richtet sie sich nicht auch gegen das Gedächtnis des Museums selbst?
Ich schätzte das Jüdische Museum immer als einen im europäischen und sogar globalen Maßstab exquisiten Platz einer hochintelligent inszenierten und erzählten Geschichtskultur, und ich frage mich, ob das, was nun vorgeht, als eine 'Abwicklung' anzusehen ist und als Aufgeben einer Haltung, die von höchsten museologischen, geschichtstheoretischen und ethischen Ansprüchen getragen war oder als Aufbruch zu neuen Strategien der Museumsarbeit und, in der neuen Ausstellung, der Repräsentation von Geschichte auf neuem, höherem Niveau. Dies allein könnte das 'Abbruchunternehmen' rechtfertigen.
Ihr
Dr. Gottfried Fliedl
Museologe, Kunsthistoriker, Historiker
Graz
Sehr geehrter Herr Fliedl,
einige Richtigstellungen zu Ihrem Mail.
Zur Sache:
Wir renovieren unser Haus nicht, um eine Dauerausstellung zu vernichten, sondern weil technische Geräte im Haus einer Erneuerung bedürfen und wir darüber hinaus den Veranstaltungsraum aus dem dafür ungeeigneten Raum im Erdgeschoß in den zweiten Stock verlegen wollen. Klimaanlage und Lifte müssen ersetzt werden, weil sie nur mehr unzulänglich funktionieren und den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr entsprechen. Das Haus musste renoviert werden, sonst wären wir gezwungen gewesen, es zu sperren.
Was die Hologramme betrifft, so haben wir versucht, sie zu erhalten. Wir hatten auch schon eine Vereinbarung mit dem Technischen Museum zur Übernahme einer Glasplatte und darüber hinaus eine konservatorisch fachgerechte Lagerung fixiert. Allerdings stellte sich dann heraus, dass die Glasplatten so verschraubt und verklebt waren, dass die ausführenden Firmen keine Möglichkeit gefunden haben, sie zu demontieren. Dies haben uns mehrere Firmen und ein gerichtlicher Sachverständiger bestätigt. Ganz abgesehen davon, hatten die Hologramme bereits das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, die Folien lösten sich ab und es wäre nur mehr eine Frage einer kurzen Zeit gewesen, bis sie nicht verwendbar gewesen wären.
Ich ersuche Sie abschließend, vor einer empörten Reaktion auf Hinweise einer Person aus unserem Haus lieber den fairen Kontakt mit mir zu suchen und zu hinterfragen, ob alle an Sie gelangten Informationen so auch stimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Danielle Spera
Jüdisches Museum Wien|Direktorin
Dorotheergasse 11
A-1010 Wien
Österreich
Tel: +431 5350431
Mobil: +43 699 15205555
e-mail: danielle.spera@jmw.at
www.jmw.at
Mittwoch, 2. Februar 2011
Erneuerung durch Zerstörung? Das Jüdische Museum der Stadt Wien vernichtet sein wichtigstes Medium, die Dauerausstellung
ACHTUNG! Sie lesen einen der zwar meistabgerufenen, aber ältesten Posts zur Diskussion um das Jüdische Museum der Stadt Wien. Hier finden Sie einen Link zu einer Zusammenfassung der bisherigen Diskussion am neuesten Stand mit zahllosen weiterführenden Links zu diversen Informatione, Kommentaren, Dokumenten.
*
Daß das Jüdische Museum der Stadt Wien seine Dauerausstellung erneuern würde, war schon mit der Bestellung der neuen Leiterin absehbar. Daß es jetzt geschieht, ist nicht überraschend.
Aber wie es geschieht.
Die Fotos, die ich gestern erhalten habe, haben mich schockiert, nicht nur weil sie das definitive Ende der Ausstellung bezeugen. Sondern weil hier eine Destruktivität manifest wird, von der man sich schwer vorstellen kann, daß sie allein der Routine einer Abbruchfirma geschuldet ist.
Man hätte die Hologramme doch sicherlich erhalten, sehr wahrscheinlich auch noch sinnvoll in anderen Zusammenhängen verwenden können.
Auch konsevatorisch sehe ich da kein größeres Problem, die großen Glastafeln sind nicht mal besonders voluminös.
Doch sie einfach zu zertrümmern, in tausend Stücke hauen und auf den Müll kehren?
Das ist schwer verständlich. - Museen gehen heute aus vielerlei Gründen mit alten Ausstellungen pfleglicher um, schließlich bilden sie selbst eine Form des institutionellen Gedächtnisses, das man nicht ohne jedes Bedenken einfach beseitigt.
Und erst recht von einem Jüdischen Museum wäre doch eine besondere Sensibilität erwartbar. Es hütet ein Gedächtnis, das durch Zerstörung unwiderbringlich beschädigt war und von dem es selbst, einschließlich seiner Dauerausstellung und der Hologramme, selbst ein Teil ist.
Genau darin lag ja eine der Leistungen der Hologramme, dies als besonderes Veranschaulichungsmedien mit einzigartigen eigenschaften, zu thematisieren.
Eine Erinnerung an die alte Dauerausstellung hier, Kritik am politischen Umgang mit dem Museum hier und zum früh mit dem Diretionswechsel sich ankündigenden Verschwinden der Dauerausstellung hier.
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Daß das Jüdische Museum der Stadt Wien seine Dauerausstellung erneuern würde, war schon mit der Bestellung der neuen Leiterin absehbar. Daß es jetzt geschieht, ist nicht überraschend.
Aber wie es geschieht.
Die Fotos, die ich gestern erhalten habe, haben mich schockiert, nicht nur weil sie das definitive Ende der Ausstellung bezeugen. Sondern weil hier eine Destruktivität manifest wird, von der man sich schwer vorstellen kann, daß sie allein der Routine einer Abbruchfirma geschuldet ist.
Man hätte die Hologramme doch sicherlich erhalten, sehr wahrscheinlich auch noch sinnvoll in anderen Zusammenhängen verwenden können.
Auch konsevatorisch sehe ich da kein größeres Problem, die großen Glastafeln sind nicht mal besonders voluminös.
Doch sie einfach zu zertrümmern, in tausend Stücke hauen und auf den Müll kehren?
Das ist schwer verständlich. - Museen gehen heute aus vielerlei Gründen mit alten Ausstellungen pfleglicher um, schließlich bilden sie selbst eine Form des institutionellen Gedächtnisses, das man nicht ohne jedes Bedenken einfach beseitigt.
Und erst recht von einem Jüdischen Museum wäre doch eine besondere Sensibilität erwartbar. Es hütet ein Gedächtnis, das durch Zerstörung unwiderbringlich beschädigt war und von dem es selbst, einschließlich seiner Dauerausstellung und der Hologramme, selbst ein Teil ist.
Genau darin lag ja eine der Leistungen der Hologramme, dies als besonderes Veranschaulichungsmedien mit einzigartigen eigenschaften, zu thematisieren.
Eine Erinnerung an die alte Dauerausstellung hier, Kritik am politischen Umgang mit dem Museum hier und zum früh mit dem Diretionswechsel sich ankündigenden Verschwinden der Dauerausstellung hier.
Zur jüngsten Entwicklung siehe: Jüdisches Museum - CSI übernehmen sie!
Der einfachste Zugang zu allen auf diesem Blog veröffentlichten Informationen ist über den Link "Jüdisches Museum Wien" (links im 'Inhaltsverzeichnis zu finden) möglich.
Ich veröffentliche keine anonymen Kommentare, nur solche, die namentlich gekennzeichnet sind.
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Objets Trouvés: Die Mokkamaschine
Bialetti Moka Express
Aluminium, Kunststoff, Gummi
undatiert
1933 hatte Alfonso Bialetti, möglicherweise inspiriert von seiner Arbeit in einer Aluminiumfabrik, eine einfach zu bedienende - in casa un espresso come al bar -, achteckige, aus Aluminium gefertigte Mokkamaschine herzustellen. Anders als die bis dahin üblichen, ebenfalls in Italien entwickelten Espressomaschinen, wird hier der durch kochendes Wasser erzeugte Überdruck genutzt, um heißes Wasser durch ein Steigrohr durch den Kaffee zu pressen. Der im Vergleich zu Espressomaschinen weitaus geringere Druck läßt nur die Erzeugung von Mokka, nicht von Espresso zu. Durch Patentierung und Vermarktung durch Bialettis Sohn wurde die Maschine zu einem weltweit vertriebenen und bekannten Produkt.
Unlängst gehe ich zum Arbeitsmarktservice, um ein paar Informationen zu bekommen. Ich erfrage das Büro, öffne die angegebene Tür, umrunde in einer kleinen Wanderung einen gewaltigen ficus benjamini, stoße auf einen Herrn im Drehsessel, der mich bittet an einem komplett vollgeräumten Bonsai-Tischchen Platz zu nehmen, und der mir, als ich sitze, mitteilt, daß er wahrscheinlich gar nicht für mich zuständig ist. Als ich vorsichtig (nicht reizen!) erwidere, daß ich telefonisch an ihn verwiesen wurde, stochert er in seinem Computer um sich dann mir wieder mit den Worten zuzuwenden "Erstaunlich. Sie gehören zu mir". Auf der nun glücklich hergestelleten Vertrauensbasis bekomme ich meine Informationen, bedanke mich, greife nach meinem Mantel und wende mich zum Gehen als die Tür aufgeht und ein Kollege durch die Tür sagt: "Deine Kaffeemaschine hast vergessen." Man riecht auch sofort daß da eine durchgebrannte Aluminiumkanne auf einem Herd stehen muß. Ich versuche zu trösten: "Mir ist das unlängst auch passiert, ich hab mir eine Maschine aus Edelstahl gekauft." Der sofort um mehrere Messeinheiten depressiver wirkende Sachbearbeiter: "Des is es ja net. Aber jetzt bin ich eine Woche das Gespräch des Büros." Ich verstehe und verabschiede mich rasch. Wie doch eine Bialetti Moka Express das Leben verändern kann.
Die mir einzige bekannte Darstellung einer Bialetti Moka Express in der Bildenden Kunst. William Kentride hat in seinem Zeichentrickfilm "Die Reise zum Mond" die Rakete aus Melies' gleichnamigem Film (seiner ist auch eine Hommage an Melies) durch die Mokkamaschine ersetzt. Gleich wird sie sich raketengleich erheben und durch das Bild sausen um schließlich in dem einen Auge des Mondgesichts (wie bei Melies die Rakete) einzuschlagen...Auch in "Fragments for George Melies" (Hier bei Youtube) setzt Kenridge seine offensichtlich vielgeliebte und -gebrauchte Mokkamaschine ein, diesmal zum Zeichnen... |
Wir danken dem Professor und greifen zu einem Tässchen Lavazza!
Politische Kunst - apolitisches Ausstellen? Eine Kontroverse als Beispiel für das Potential von Ausstellungskritik
Auf der Suche nach dem kaum existenten Genre "Ausstellungskritik" bin ich auf etwas gestoßen, was schon dadurch interessant ist, weil mal öffentlich ein Disput um eine Kritik ausgetragen wurde, was ja eher auch selten ist.
Isabelle Graw hatte in der taz vom 24.1.2011 die von Klaus Herding kuratierte Courbet-Ausstellung kritisiert. In ihrem Text "Der Traum des Realisten" wirft sie dem Kunsthistoriker vor, die politische Rolle Courbets und seiner Malerei hinter einer Stilisierung des Malers zum "Träumer der Geschichte" zum Verschwinden zu bringen.
Ihre Argumente zieht sie fast ausschließlich aus den Bildern selbst und dem Katalogtext des Kurators, genauso wie Klaus Herding, der im Rückgriff auf Bildinterpretationen erwidert (Wirksamer als hundert Flugschriften; taz 2.2.2011). An der Debatte ist interessant, daß eine Ausstellung überhaupt noch jenseits ihres kulinarischen Schauwertes diskutiert wird und von Graw explizit als 'rar gewordene programmatische Thesenausstellung' zur Diskussion gestellt wird. Das impliziert, daß die Kritik selbst sich dieser These annimmt und programmatisch wird, zumal wenn es um den "politisch radikalsten Maler des 19. Jahrhunderts geht" (Graw).
Und wenn Klaus Herding das "Erträumen anderer Verhältnisse" bei Courbet nicht als Eskapismus verstanden wissen will, hinter dem das Politische verschwindet, sondern als Komplement der politischen Haltung, als Potential eines über die Verhältnisse hinausweisenden Träumens, das seine eigene Sprengkraft hat - wird da nicht auch die Rolle des Ausstellens und des Museums befragt? Als der Ort der Vermittlung einer Haltung, einer Idee oder eines Traums, der durch seine Gestaltung und Disposition, Auswahl und Erzählweise mit entscheidet über die Geltung oder das Verschwinden historischer Utopien.
Da wird in Umrissen etwas von den Möglichkeiten der Ausstellungs- (Museumskritik) sichtbar, das gesellschaftliche potential nicht nur des Gegenstandes einer Ausstellung, sondern des Ausstellens (des Museums) zu debattieren.
Isabelle Graw hatte in der taz vom 24.1.2011 die von Klaus Herding kuratierte Courbet-Ausstellung kritisiert. In ihrem Text "Der Traum des Realisten" wirft sie dem Kunsthistoriker vor, die politische Rolle Courbets und seiner Malerei hinter einer Stilisierung des Malers zum "Träumer der Geschichte" zum Verschwinden zu bringen.
Ihre Argumente zieht sie fast ausschließlich aus den Bildern selbst und dem Katalogtext des Kurators, genauso wie Klaus Herding, der im Rückgriff auf Bildinterpretationen erwidert (Wirksamer als hundert Flugschriften; taz 2.2.2011). An der Debatte ist interessant, daß eine Ausstellung überhaupt noch jenseits ihres kulinarischen Schauwertes diskutiert wird und von Graw explizit als 'rar gewordene programmatische Thesenausstellung' zur Diskussion gestellt wird. Das impliziert, daß die Kritik selbst sich dieser These annimmt und programmatisch wird, zumal wenn es um den "politisch radikalsten Maler des 19. Jahrhunderts geht" (Graw).
Und wenn Klaus Herding das "Erträumen anderer Verhältnisse" bei Courbet nicht als Eskapismus verstanden wissen will, hinter dem das Politische verschwindet, sondern als Komplement der politischen Haltung, als Potential eines über die Verhältnisse hinausweisenden Träumens, das seine eigene Sprengkraft hat - wird da nicht auch die Rolle des Ausstellens und des Museums befragt? Als der Ort der Vermittlung einer Haltung, einer Idee oder eines Traums, der durch seine Gestaltung und Disposition, Auswahl und Erzählweise mit entscheidet über die Geltung oder das Verschwinden historischer Utopien.
Da wird in Umrissen etwas von den Möglichkeiten der Ausstellungs- (Museumskritik) sichtbar, das gesellschaftliche potential nicht nur des Gegenstandes einer Ausstellung, sondern des Ausstellens (des Museums) zu debattieren.
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