Freitag, 28. März 2014

Der Landeshauptmann von Niederösterreich schenkt uns allen ein Haus der Geschichte

"Ich will nicht oberlehrerhaft die Entwicklung auf Bundesebene kommentieren. Aber wir sind es nicht gewohnt, auf andere zu warten, sondern zu handeln." So spricht, vom heutigen Standard zitiert, der Landeshauptmann von Niederösterreich, Erwin Pröll. Und läßt damit keinen Zweifel aufkommen, worum es geht. Wenn der Bund kein Geschichtsmuseum zusammenbringt, dann macht das eben das Land Niederösterreich. Und damit es ganz klar ist, das Museum witrd den Zeitraum von der ersten Erwähnung des Wortes Ostarrichi, also Österreich, bis zur Gegenwart darstellen.
Während man bei einem Vom Bund erichteten Geschichtsmuseum wenigstens noch auf eine Art von Neutralisierung der divergierenden ideologischen Präferenzen hätte hoffen können, muß man bei einem Land, das symbiotisch von einer einzigen Partei durchdrungen ist, die Hoffnung auf eine Art "Ausgewognehit" ex negativo aufgeben, das wird ziemlich -, na sagen wir: interessant. Die bisherigen Landesausstellungen in Niederösterreich, die sich mit Geschichte und Zeitgeschichte befasst haben, lassen da auf viele schöne Erfahrungen hoffen...
Möglich wird das Museum durch die Herauslösung der landeseigenen Galerie aus dem Landesmuseum in St.Pölten. Dort zieht in die frei werdenden Räume, also unmittelbar dem Landhaus und Regierungssitz benachbart, das Haus der Geschichte ein.
In Krems, das seit Jahren konsequent zur "Kunststadt" ausgebaut wird, wird ein neues Gebäude in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kunsthalle und dem Karikaturenmuseum gebaut.
Dieses Museum wird also die Landessammlung aufnehmen und, so der Landeshauptmann, auch ein "Sammlermuseum" werden, mit befristet erborgten Beständen aus privatem Besitz.

1 Kommentar:

  1. Die Dinge nehmen ihren absehbaren Lauf, was die weltanschauliche Tendenz des Projekts betrifft: Wissenschaftlicher Leiter des "Hauses der Geschichte NÖ" ist der Grazer Historiker Stefan Karner, als deklarierter ÖVP-Gefolgsmann Mitautor des von Unterrichtsministerin Gehrer beauftragten Konzepts eines "Hauses der Geschichte der Republik Österreich" von 1999. Eine "Restlverwertung" nach niederösterreichischer Art?

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