Das Wien Museum geistert wieder durch die Medien. Dem FALTER, der Wiener Stadtzeitung, war das einen großen Artikel wert. Obwohl - es gibt nichts Neues. Es gibt zwei Standorte, den alten und einen neuen in der Nähe des Hauptbahnhofes, der eben teilweise eröffnet wurde. Dort bietet die ERSTE Bank eine Immobilie an.
Es ist eigentlich müßig darüber zu schreiben. Es gibt keine Diskussion dazu. Nur eine Berichterstattung voller Vermutungen ohne Argumente. Das Museum sei zu klein, heißt es. Wieso? Im Verhältnis wozu? Wofür? Fürs DEponieren oder fürs Exponieren?
Das Museum hat verschiedene Ausstellungsorte und es könnte ephemere in der Stadt kreieren, wenn es sein Konzept öffnen würde.
Es braucht einen zeichenhaften Neubau hieß es. Das wird der Bau der ERSTEN nicht sein, wo man, ganz in der Investorenlogik, das Museum gern als Zugpferd für Urbanität hätte. Und am Standort Karlsplatz ist das bauliche Umfeld derart hochkarätig, daß man sich eine mutige architektonische Lösung kaum vorstellen kann. Nicht weil es nicht gute Architektur für einen derartigen Bauplatz gäbe, sondern weil man mit einer denkmalpflegerischen Debatte rechnen muß.
Daß es nur um Standort und Architektur geht, ist ebenso bezeichnend wie der Umstand, daß ein Expertenhearing unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfand und auch keine Ergebnisse veröffentlicht wurden. Man scheut offenbar eine mediale Debatte, die etwas kaputtmachen könnte, was man lange vorbereitet hat. Aber irgendwann wird man entscheiden und es bekanntgeben und dann werden jene Medien kaum stillhalten, die möglicherweise schon in den Löchern scharren.
Wie verkorkst muß der Zustand einer Öffentlichkeit sein, wenn eine öffentliche Institution wie ein Museum ihre Ideen nicht in und mit dieser Öffentlichkeit entwickeln kann, sondern sie fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser.
Man wird das Museum irgendwann in aller josephinischen Aufgeklärtheit als beste aller Lösungen dekretieren und als infalilble ex cathedra - Entscheidung dem Wiener Wahlvolk verkünden.
Wenn der Museumsdirektor und der Kulturstadtrat Pech haben, beginnt dann die vermiedene inhaltliche Debatte. Wenn wir, die BesucherInnen und Fans, die Genießer und Museumssüchtigen Pech haben, gibt es diese Debatte nie.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen