Georg Seeßlen und Markus Metz haben in ihrem gleichnamigen Buch "Blödmaschinen" als "Bewusstsein, Wahrnehmung und Kommunikation" so verändernd beschrieben, "dass der Mensch, der in sie gerät (und zum Teil: der sie bedient) weder seinen eigenen sozialen Ort scharf erkennen noch ein gemeinsames Interesse mit anderen suchen kann."
Der Museumsmanager, der immer wieder beteuert, die erste "Nacktführung" in der Ausstellung "Männer" werde auf Wunsch einer Gruppe durchgeführt, außerhalb der Öffnungszeiten, rechtfertigt sich (ungefragt) mit schwurbeligen Sätzen zur Bildungserfahrung im Museum. Desgleichen der Kunstvermittler (im Anzug).
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Sie betreiben Marketing - das heißt ein Marktförmig-Werden des Museums, für das es aber per definitionem keine Marktfähigkeit geben kann.
Es geht um die Konkurrenz zu anderen Museen, zu anderen kulturellen Einrichtungen, es geht um Konkurrenz um Aufmerksamkeit.
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Blödmaschinen, so Seeßlen und Metz, sind solche, die jene Art von Dummheit erzeugen, mit der der Weg in eine neoliberale, entpolitisierte, postdemokratische Gesellschaft gepflastert ist. Je blöder die Subjekte in dieser Gesellschaft werden, desto ungehemmter kann sich die Destruktivität des ökonomischen Imperativs gerieren.
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