Dienstag, 30. August 2011

Warum mein Buch "Die Pyramide des Louvre" nicht (noch nicht) erscheint

So eine Schreibkrise - noch dazu über einem gewissermaßen fertigen Manuskript - hatte ich noch nie, und keine, bei der mir die Gründe für das Stocken der Arbeit dermaßen unklar ist. Der Text war schon mehrmals 'fertig', als Redemanuskript, als überarbeitetes Redemanuskript, als - publizierter - Aufsatz. Und man könnte wohl auch den Stand, den der Text jetzt hat, drucken lassen.
Aber.
Ich hatte nicht nur nie eine derartige Schreibkrise, ich hatte auch noch nie ein Thema, das wie der Magnetberg in der Sage, immer neue Aspekte, Fragen, Informationen, Aspekte, Probleme anzieht.
Hier ein Beispiel, ein winziger Splitter nur, aber vielleicht kann der als Ausrede herhalten.


Der von Staatspräsident Mitterand (ohne Wettbewerb) mit der Planung der Erweiterung des Louvre beauftragte Architekt I.M.Pei hat immer bestritten, daß ihm bei der Wahl der Pyramide das Vorbild des ägyptischen Totenkultbaues vor Augen stand. Diese Skizze jedenfalls zeigt für den (metaphorischen) klassizistischen Grabbau typische Beispiele. Einmal Etienne Louis Boullée megalomane Phantasmagorie eines sich aus der Erde gleichsam erhebenden, gleichwohl schwer lastenden, massiven Bau mit flachen Neigungswinkel der Pyramide und oberhalb eine der Lösungen für das Problem des Einganges, für das ja das altägyptische Bauwerk kein Beispiel geben konnte. So knüpfen diese Skizzen nicht nur an die Tradition der Pyramide als Grabbau an (etwas was von den Zeitgenossen des Louvre-Ausbaues heftig kritisiert wurde - das Museum ein Grabmal! - ungeachtet der postmodernen Verkehrung so gut wie aller Eigenschaften der ägyptischen Pyramide), sondern zeigt, daß auch andere Lösungen für den zentralen Eingang zumindest skizzenhaft erprobt wurden. Das ausgeführte Portal Peis liegt bündig in der geneigten gläsernen Front und ist, wenn es geöffnet ist, nicht besonders elegant. Abgesehen davon, daß dieser Eingang, wegen der schmalen Rolltreppe und der Besucherkontrolle, der unpraktischeste aller Louvreeingänge ist und regelmäßig zur Bildung langer Warteschlangen führt.
Das war das kleine Beispiel, das zeigt, warum ich nicht und nicht fertig werden will, mit dem 'Louvre-Buch'. Aber es wird schon noch... Sicher!

1 Kommentar:

  1. Sehr geehrter Herr Fliedl,

    ich schreibe gerade meine Magisterarbeit und habe dazu einen Beitrag von Ihnen gelesen. (Museumspädagogik als Interaktion - In: Kirsten Fast (Hrsg.): Handbuch der museumspädagogischen Ansätze. Opladen 1995. S.46-70.)

    Zufällig bin ich dann auf diese Seite gestoßen. Ich wollte Ihnen nur viel Erfolg für Ihr Buch wünschen und dass sich die Schreibblockade bald löst.

    Freundliche Grüße,
    Sarah K.

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