Matthias Dusini wird immer subtiler.
Seine Ironie ist jetzt so fein, daß ein unbedarfter Leser wie ich, lange braucht um den Artikel über die Ausstellung der Afrika-Sammlung Heinz Stepic (Spitzenmanager bei Raiffeisen) im Bank Austria Kunstforum richtig zu verstehen. Wie richtig?
Wer auf Skepsis gegenüber der Privatisierung der Kultur(politik) erpicht ist, wird in dem Artikel schon was Kritisches entdecken, wer postkoloniale Theorie kennt, hats schon nimmer ganz so leicht. Aber wer wird auch mit museologischem Sperrfeuer auf das unbeschwerte Einkaufen in Afrika antworten wollen.
Ja, "geraubt und abgeluchst" wurden die "Kunstwerke" (Kunstwerke?), es gibt eine " oft kriminelle Provenienz" und eine Kritik auf den "westlichen Blick".
Muß ein Spitzenmanager einer internationalen Großbank sich um sowas kümmern?
"Um diese ethischen Aspekte muss sich ein privater Sammler nicht kümmern", meint Matthias Dusini im FALTER 35/11 (31.8.2011).
Das ist ironisch gemeint.
Die Terracotta-Skulpturen der Nok werden erwähnt, Objekte einer der ältesten afrikanischen Kultur, die jetzt die "Archäologen ... verhökern".
Ich glaube mitbekommen zu haben, daß Nok-Objekte ausschließlich aus Raubgrabungen stammen, womit auch lange Zeit keinerlei 'archäologische', heißt wissenschaftliche Grabung und Dokumentation stattfindet und viel Information und Wissen unwiderruflich verloren ist. Erst seit einigen Jahren hat eine deutsche Universität mit Forschungen begonnen.
Gibt es überhaupt so etwas wie Legalität beim Erwerb solcher Objekte?
Das Wiener Völkerkundemuseum hat es abgelehnt, diese Ausstellung zu machen. Vielleicht wegen seiner personellen und finanziellen Engpässe? Vielleicht auch aus anderen Gründen.
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