Eine der Merkwürdigkeiten der Debatte um ein Haus der Geschichte in der Neuen Burg ist das völlige Ignorieren des Projektes in Niederösterreich. Wie immer man dazu stehen mag, wäre es nicht an der Zeit, ehr überfällig, liebe HistorikerInnen, KritikerInnen, JornalistInnen und so weiter, sich mal das Konzept und die Ideen dieses Museums auch anzusehen und sich dazu zu äußern. Hier eine kleine Hilfestellung, der Link zur Webseite des Projektes: http://www.hausdergeschichtenoe.at/de
Freitag, 25. September 2015
Dienstag, 22. September 2015
Galeriebesuch
Montag, 14. September 2015
"Haus der Geschichte" - Kommt jetzt doch eine Diskussion zustande?
1
Der FALTER hat eine Artikelserie zum Haus der Geschichte gestartet. Bis jetzt kamen Rudolf Schicker und Oliver Rathkolb zu Wort, übermorgen erscheint ein Beitrag von Eva Blimlinger. Derzeit ist nur der einleitende Essay der "Moderatoren" der Reihe (Barbara Toth, Matthias Dusini) online (hier).
2
Am 12. Oktober gibt es eine eintägige Veranstaltung an der Akademie der Wissenschaften zum Haus der Geschichte. Hier das vorläufige Programm:
Braucht Österreich ein neues historisches Museum („Haus der Geschichte“) und, wenn ja, was für eines?
Veranstaltet vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung
in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
und dem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW
Wien, 12. Oktober 2015
8:30 Uhr bis 19:30 Uhr
Theatersaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
8:30 Uhr:
Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Eröffnung der Enquête durch Brigitte MAZOHL (ÖAW), Thomas WINKELBAUER (IÖG) und Wolf-gang MUELLER (INZ der ÖAW)
8:45 Uhr:
Thomas WINKELBAUER: Einleitung
9:00–11:00 Uhr:
Manfried RAUCHENSTEINER: Anforderungen, Überforderungen, Herausfor-derungen: Anmerkungen zu einem Leidensweg
Dirk RUPNOW: Braucht Österreich ein historisches Museum? Gescheiterte Pro-jekte und heutige Antworten
Michael MITTERAUER: Welche Geschichte – und wozu?
Oliver RATHKOLB: Das Haus der Geschichte Österreichs als Katalysator für ein zweites Museumsquartier
11:00–11:30 Uhr: Pause
11:30–13:00 Uhr:
Heidemarie UHL: Von der Unmöglichkeit, „die“ Geschichte auszustellen, und der Notwendigkeit eines Hauses der Geschichte Österreichs
Michael HOCHEDLINGER: Geschichtsvernutzung im Zeitalter von Kulturkapi-talismus und Moralismus
Hannes LEIDINGER: Die lebendige Vergangenheit. Zum Konzept einer „lan-gen Zeitgeschichte“ im Kontext der musealen Präsentation Österreichs
13:00–14:30 Uhr: Mittagspause
14:30–16:30:
Karl VOCELKA: Sind die Projekte für ein ‚Haus der Geschichte‘ schon im 21. Jahrhundert angekommen?
Wolfgang MUCHITSCH: Die Einbettung des Hauses der Geschichte in die ös-terreichische Museumslandschaft
Monika SOMMER-SIEGHART: ■■■■
Gottfried FLIEDL: Für ein Museum des Konflikts
16:30–17:00 Uhr: Pause
17:00–19:30 Uhr
Ernst BRUCKMÜLLER: Konfrontationen als Möglichkeit einer spannenden Darstellungsweise
Helmut RUMPLER: Die Wurzeln der politischen Kultur Österreichs
Wolfgang MADERTHANER: Welche Narrative, wessen Geschichte?
Brigitte MAZOHL: Die (schwierige) historische Beziehung „Österreichs“ zu „Deutschland“ und die damit verbundenen Probleme für ein „Haus der Ge-schichte Österreichs“
Wolfgang HÄUSLER: „Exzellenzen ausstopfen – ein Unfug.“ Factum und Al-ternative in Erforschung und Darstellung der österreichischen Geschichte
Der FALTER hat eine Artikelserie zum Haus der Geschichte gestartet. Bis jetzt kamen Rudolf Schicker und Oliver Rathkolb zu Wort, übermorgen erscheint ein Beitrag von Eva Blimlinger. Derzeit ist nur der einleitende Essay der "Moderatoren" der Reihe (Barbara Toth, Matthias Dusini) online (hier).
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Am 12. Oktober gibt es eine eintägige Veranstaltung an der Akademie der Wissenschaften zum Haus der Geschichte. Hier das vorläufige Programm:
Braucht Österreich ein neues historisches Museum („Haus der Geschichte“) und, wenn ja, was für eines?
Veranstaltet vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung
in Kooperation mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
und dem Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung der ÖAW
Wien, 12. Oktober 2015
8:30 Uhr bis 19:30 Uhr
Theatersaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Sonnenfelsgasse 19, 1010 Wien
8:30 Uhr:
Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und Eröffnung der Enquête durch Brigitte MAZOHL (ÖAW), Thomas WINKELBAUER (IÖG) und Wolf-gang MUELLER (INZ der ÖAW)
8:45 Uhr:
Thomas WINKELBAUER: Einleitung
9:00–11:00 Uhr:
Manfried RAUCHENSTEINER: Anforderungen, Überforderungen, Herausfor-derungen: Anmerkungen zu einem Leidensweg
Dirk RUPNOW: Braucht Österreich ein historisches Museum? Gescheiterte Pro-jekte und heutige Antworten
Michael MITTERAUER: Welche Geschichte – und wozu?
Oliver RATHKOLB: Das Haus der Geschichte Österreichs als Katalysator für ein zweites Museumsquartier
11:00–11:30 Uhr: Pause
11:30–13:00 Uhr:
Heidemarie UHL: Von der Unmöglichkeit, „die“ Geschichte auszustellen, und der Notwendigkeit eines Hauses der Geschichte Österreichs
Michael HOCHEDLINGER: Geschichtsvernutzung im Zeitalter von Kulturkapi-talismus und Moralismus
Hannes LEIDINGER: Die lebendige Vergangenheit. Zum Konzept einer „lan-gen Zeitgeschichte“ im Kontext der musealen Präsentation Österreichs
13:00–14:30 Uhr: Mittagspause
14:30–16:30:
Karl VOCELKA: Sind die Projekte für ein ‚Haus der Geschichte‘ schon im 21. Jahrhundert angekommen?
Wolfgang MUCHITSCH: Die Einbettung des Hauses der Geschichte in die ös-terreichische Museumslandschaft
Monika SOMMER-SIEGHART: ■■■■
Gottfried FLIEDL: Für ein Museum des Konflikts
16:30–17:00 Uhr: Pause
17:00–19:30 Uhr
Ernst BRUCKMÜLLER: Konfrontationen als Möglichkeit einer spannenden Darstellungsweise
Helmut RUMPLER: Die Wurzeln der politischen Kultur Österreichs
Wolfgang MADERTHANER: Welche Narrative, wessen Geschichte?
Brigitte MAZOHL: Die (schwierige) historische Beziehung „Österreichs“ zu „Deutschland“ und die damit verbundenen Probleme für ein „Haus der Ge-schichte Österreichs“
Wolfgang HÄUSLER: „Exzellenzen ausstopfen – ein Unfug.“ Factum und Al-ternative in Erforschung und Darstellung der österreichischen Geschichte
Samstag, 12. September 2015
Louvre und Rijksmuseum kaufen gemeinsam ein. Ein kleines Stückchen zukünftiger Museumspolitik
160 Millionen Euro kosten zwei Rembrandt-Gemälde. Ganzfigurige Porträts von Marten Soolmans und seiner Frau Oopjen Coppit. Eigentlich gar nicht so viel Geld angesichts der Rekordsummen, die Auktionshäuser mit Kunst so verdienen. Offenbar zu viel selbst für Museen von Weltgeltung.
Die Lösung? Die Museen erwerben die Gemälde gemeinsam und stellen sie abwechselnd aus.
Ungewöhnlicher noch als das Finanzierungsmodell ist die Abkehr von der festen "Örtlichkeit der Kunst", die, oft konservatorisch untermauert, Vorbehalte gegen Verleih oder Restitution war. Vielleicht ist das ein Schritt, der dieses Prinzip aufzuweichen beginnt und damit die Vorstellung der - buchstäblichen - Unverrückbarkeit des musealen Erbes.
Die Lösung? Die Museen erwerben die Gemälde gemeinsam und stellen sie abwechselnd aus.
Ungewöhnlicher noch als das Finanzierungsmodell ist die Abkehr von der festen "Örtlichkeit der Kunst", die, oft konservatorisch untermauert, Vorbehalte gegen Verleih oder Restitution war. Vielleicht ist das ein Schritt, der dieses Prinzip aufzuweichen beginnt und damit die Vorstellung der - buchstäblichen - Unverrückbarkeit des musealen Erbes.
Das Haus der Geschichte, wie es der Minister und die von ihm eingesetzte Kommission vorstellt
Jetzt gibt es also ein offizielles Konzept zum Haus der Geschichte in der Neuen Hofburg. Es nennt sich "Umsetzungsstrategie" (hier mit anderen Dokumenten auf der Webseite des Bundeskanzleramtes) und enthält ein Mission Statement, die Darstellung der Geschichte eines Haus der Geschichte, eine Meinungsumfrage, Marktanalyse, einen Umsetzungsplan, Angaben zur Organisationsform und anderes mehr. Obwohl noch unklar ist, ob das HdG eine Sammlung haben wird (und die
Kosten für Ankäufe bzw. Depoträume ja auch in Rechnung zu stellen wären)
gibt es auch ein Sammlungskonzept. Was fehlt sind Angaben zum Budget- und Personalbedarf und eine Information darüber, wie das HdG in die Nationalbibliothek eingegliedert werden wird.
Freitag, 11. September 2015
Dauerbaustelle Volksundemuseum
In fünf Jahren ist es zu Ende. Sagt der Leiter des Wiener Volskundemuseums.
Erst gestern dachte ich: Zu welchen (Wiener) Museen gibt es denn öffentliche Deabtten, zu keinem? Und dachte zum Beispiel an das Wien Museum, wo trotz des laufenden Architekturwettbewerbs keinerlei öffentliche Diskussion stattfindet, und an das Volkskundemuseum, das sich programmatisch ziemlich frisch zeigt in letzter Zeit.
Und dann steht es doch in der Zeitung. Aber mit welchem Satz.
Dauerbaustelle ist ein Euphemismus. Schön wärs. Denn der Zustand des Palais Schönborn ist ja die größte Hypothek, seine Sanierung kann der Trägerverein nicht aufbringen, konnte er nie und das ist schon lange bekannt. Also, sagt der Museumsleiter, werden wir in etwa fünf Jahren schließen müssen, weil es dann zu gefährlich wird.
Ein Rettungsanker: Kooperation oder gar Zusammenlegung mit dem Institut für Volkskunde.
Hier kann man's im Detail nachlesen: http://derstandard.at/2000022023051/Museumsdirektor-Matthias-Beitl-Volkskunde-mit-Punk
Erst gestern dachte ich: Zu welchen (Wiener) Museen gibt es denn öffentliche Deabtten, zu keinem? Und dachte zum Beispiel an das Wien Museum, wo trotz des laufenden Architekturwettbewerbs keinerlei öffentliche Diskussion stattfindet, und an das Volkskundemuseum, das sich programmatisch ziemlich frisch zeigt in letzter Zeit.
Und dann steht es doch in der Zeitung. Aber mit welchem Satz.
Dauerbaustelle ist ein Euphemismus. Schön wärs. Denn der Zustand des Palais Schönborn ist ja die größte Hypothek, seine Sanierung kann der Trägerverein nicht aufbringen, konnte er nie und das ist schon lange bekannt. Also, sagt der Museumsleiter, werden wir in etwa fünf Jahren schließen müssen, weil es dann zu gefährlich wird.
Ein Rettungsanker: Kooperation oder gar Zusammenlegung mit dem Institut für Volkskunde.
Hier kann man's im Detail nachlesen: http://derstandard.at/2000022023051/Museumsdirektor-Matthias-Beitl-Volkskunde-mit-Punk
Donnerstag, 10. September 2015
Flüchtlinge ins Schloß!
"Die
Situation der Flüchtlinge in Berlin hat sich dramatisch zugespitzt. ... Gestern Nachmittag nun hat sich
im Berliner Abgeordnetenhaus eine fraktionsübergreifende Initiative
gebildet, die plötzlich ein anderes Gebäude in den Focus stellt: den
Neubau des Berliner Schlosses."
Das ist nun allerdings ein verspäteter Aprilscherz der "Tageszeitung" (hier in vollem Umfang nachzulesen). Allerrdings einer, für den die Zeitung gute Gründe anführen kann, gefunden im Gründungsdokument des Fördervereins Neues Schloss: „Berlin stellt sein Zentrum dem Dialog
der Völker der Welt zur Verfügung, im Zeitalter der Globalisierung eine
große Geste, mit der sich Deutschland als Teil der Völkergemeinschaft
und derer Kulturen versteht und einbringt.“
Genau. Und? Ist das eine Anregung für das "Wiener Schloß" (Neue Hofburg)?
Statistik Bundesmuseen 2015. Immer mehr. Aber wovon eigentlich?
Alle Jahre wieder. Die Statistik der Bundesmuseen. Diesmal mehr. Mehr wovon? Von Besuchern. Irgendwann wird vielleicht der Unterschied von Besucherzahlen und Besuchszahlen den Verantwortlichen dämmern. Klar ist es "besser", zu suggerieren, daß so viel mehr Besucher in die Museen strömen. Abgesehen davon, daß die Statistik so lange wertlos ist, als alles zusammengemischt wird (Besuche der Dauerausstellungen, der Sonderausstellungen, von Veranstaltungen jeder Art...). Neu scheint mir (oder wra das in den letzten Jahren schon so), daß die unter 19jährigen, die freien Eintritt haben, extra ausgewiesen werden.
Wer (schlechte, mißliche und mißverständliche) Statistiken mag, hier gehts zu den Details: http://derstandard.at/2000021747729/Bundesmuseen-verzeichnen-steigende-Besucherzahlen
Wer (schlechte, mißliche und mißverständliche) Statistiken mag, hier gehts zu den Details: http://derstandard.at/2000021747729/Bundesmuseen-verzeichnen-steigende-Besucherzahlen
Mittwoch, 9. September 2015
Peter Pakesch. Am Ende?
Wenn die lokal maßgebliche Zeitung von einer vorzeitigen Vertragsbeendigung seitens Peter Pakesch am sogenannten Universalmuseum Joanneum berichtet, darf man annehmen, daß das nicht aus Jux veröffentlicht wird. Ja vielleicht hilft hier die Zeitung sogar ein wenig nach, schubst ein bisserl.
Die Kritik des Bürgermeisters an der Kunsthaus-Ausrichtung muß Peter Pakesch sehr getroffen haben und er hat, wie schon bei Gelegenheit anderer Kritik an ihm, internationational Solidarität abgerufen. Ein Zeichen der Schwäche, nicht wie er galubte, der Stärke. Die hat man glaubhaft, vor allem für sich selbst, oder man muß sie sich bescheinigen lassen. Das war immer eine seiner großen Schwächen: eine geradezu unglaubliche persönliche Unsicherheit.
Als Grund für den Rückzug wird nun sein Verhältnis zum Kulturlandesrat genannt. Und wenn der (mit) hinter Nagls Angriff stand? Um so schlimmer. Als Motiv für den Rückzug wird nun die Sparpolitik des Landes genannt. So könnte er sich leidlich aus der Affaire ziehen, als ein Museumsleiter, der es nicht weiter verantworten will, daß das Museum "am Limit" (so etwa seine Worte) arbeiten muß. Andrerseits: Mit nichts war Pakesch so verbunden, wie mit dem Kunsthaus und daher war er nirgendwo so angreifbar.
Zugleich war das eine von Pakesch unabhängige Hypothek, daß das ursprünglich als städtische Einrichtung gedachte Kunsthaus aus finanziellen Gründen in das Joanneum eingegleiedert worden war und damit mit der existierenden Neuen Galerie und dem Joanneum überhaupt ein Spannungsverhältnis entstand. Sein überproportianles Engagement für das Kunsthaus wirkte zusätzlich im Haus negativ, auch noch nachdem er seinen - tatsächlichen oder vermeintlichen - "Rivalen" Peter Weibel (völlig zu Recht) gekündigt hatte.
Das ist noch kein "Nachruf zu Lebzeiten", noch ist nicht sicher, ob alles so stattfindet wie berichtet. Aber Pakesch wollte schon früher weg, bewarb sich (ohne die MitarbeiterInnen zu informiren) an anderen Museen. Erst wenn er tatsächlich "kündigt" könnte man mal genauer fragen, was seine Direktion für das Joanneum insgesamt bedeutet hat.
Die Kritik des Bürgermeisters an der Kunsthaus-Ausrichtung muß Peter Pakesch sehr getroffen haben und er hat, wie schon bei Gelegenheit anderer Kritik an ihm, internationational Solidarität abgerufen. Ein Zeichen der Schwäche, nicht wie er galubte, der Stärke. Die hat man glaubhaft, vor allem für sich selbst, oder man muß sie sich bescheinigen lassen. Das war immer eine seiner großen Schwächen: eine geradezu unglaubliche persönliche Unsicherheit.
Als Grund für den Rückzug wird nun sein Verhältnis zum Kulturlandesrat genannt. Und wenn der (mit) hinter Nagls Angriff stand? Um so schlimmer. Als Motiv für den Rückzug wird nun die Sparpolitik des Landes genannt. So könnte er sich leidlich aus der Affaire ziehen, als ein Museumsleiter, der es nicht weiter verantworten will, daß das Museum "am Limit" (so etwa seine Worte) arbeiten muß. Andrerseits: Mit nichts war Pakesch so verbunden, wie mit dem Kunsthaus und daher war er nirgendwo so angreifbar.
Zugleich war das eine von Pakesch unabhängige Hypothek, daß das ursprünglich als städtische Einrichtung gedachte Kunsthaus aus finanziellen Gründen in das Joanneum eingegleiedert worden war und damit mit der existierenden Neuen Galerie und dem Joanneum überhaupt ein Spannungsverhältnis entstand. Sein überproportianles Engagement für das Kunsthaus wirkte zusätzlich im Haus negativ, auch noch nachdem er seinen - tatsächlichen oder vermeintlichen - "Rivalen" Peter Weibel (völlig zu Recht) gekündigt hatte.
Das ist noch kein "Nachruf zu Lebzeiten", noch ist nicht sicher, ob alles so stattfindet wie berichtet. Aber Pakesch wollte schon früher weg, bewarb sich (ohne die MitarbeiterInnen zu informiren) an anderen Museen. Erst wenn er tatsächlich "kündigt" könnte man mal genauer fragen, was seine Direktion für das Joanneum insgesamt bedeutet hat.
Donnerstag, 3. September 2015
Museumsrevolution auf italienisch
"Es mangelt an umsatzstarken Museumsshops, Cafés und Restaurants, an
zeitgeistig gestylten Lounges und digital aufgerüsteten Flächen, die zu
einer Vertiefung des Kunstgenusses anregen."
Mit diesem Satz begründet die Jornalistin Gabriele Detter kürzlich in der NZZ eine in vielen deutschsprachigen Zeitungen aufgegriffene maßnahme des italienischen Kulturministers: Die Neubesetzung von zwanzig Direktionsposten von Museen, darunter einige der namhaftesten und meistbesuchten. Sieben Direktionen wurden mit nicht-Italienern besetzt, der ehemalige Direktor des Oberösterreichischen Landesmuseums wird künftig den Herzogspalast in Mantua leiten.
Während der Vorgänger des Kulturministers seine Qualifikation von McDonalds mitbrachte, greift der neue metaphorisch auf die Ölindustrie zurück, wenn er die Kulturschätze als petrolio "d'Italia nennt" und damit klarmacht, daß es um wirtschaftliche Valorisierung geht.
Der naheliegenden Frage, warum die Nationalität ein Qualifikationsmerkmal sein soll, folgt die, ob die Verpflanzung in ein ungewohntes und notorisch schwieriges politisches Biotop ein Vorteil sein soll.
Kann ich mir auch vorstellen, daß ein Palazzo in Mantua mehr Fallgruben hat als ein Landesmuseum in der österreichischen Provinz, und auch ein Direktor mit dem vielversprechenden Namen Zuchtriegel wird im tiefen Treibsand Paestums möglicherweise schwer ins Rudern kommen.
Egal. Die italienischen Museen sind auf den richtigen Weg. Mehr Wirtschaftlichkeit, mehr Umsatz, mehr Cash, mehr Spaß!
Der designierte (deutsche) Direktor der Uffizien,Eike Schmidt, plant, Räume der Uffizien zu vermieten und Tickets per Smartphone zu verkaufen. Whow! Schmidt: "Alle Museen weltweit gehen in diese Richtung."
Mit diesem Satz begründet die Jornalistin Gabriele Detter kürzlich in der NZZ eine in vielen deutschsprachigen Zeitungen aufgegriffene maßnahme des italienischen Kulturministers: Die Neubesetzung von zwanzig Direktionsposten von Museen, darunter einige der namhaftesten und meistbesuchten. Sieben Direktionen wurden mit nicht-Italienern besetzt, der ehemalige Direktor des Oberösterreichischen Landesmuseums wird künftig den Herzogspalast in Mantua leiten.
Während der Vorgänger des Kulturministers seine Qualifikation von McDonalds mitbrachte, greift der neue metaphorisch auf die Ölindustrie zurück, wenn er die Kulturschätze als petrolio "d'Italia nennt" und damit klarmacht, daß es um wirtschaftliche Valorisierung geht.
Der naheliegenden Frage, warum die Nationalität ein Qualifikationsmerkmal sein soll, folgt die, ob die Verpflanzung in ein ungewohntes und notorisch schwieriges politisches Biotop ein Vorteil sein soll.
Kann ich mir auch vorstellen, daß ein Palazzo in Mantua mehr Fallgruben hat als ein Landesmuseum in der österreichischen Provinz, und auch ein Direktor mit dem vielversprechenden Namen Zuchtriegel wird im tiefen Treibsand Paestums möglicherweise schwer ins Rudern kommen.
Egal. Die italienischen Museen sind auf den richtigen Weg. Mehr Wirtschaftlichkeit, mehr Umsatz, mehr Cash, mehr Spaß!
Der designierte (deutsche) Direktor der Uffizien,Eike Schmidt, plant, Räume der Uffizien zu vermieten und Tickets per Smartphone zu verkaufen. Whow! Schmidt: "Alle Museen weltweit gehen in diese Richtung."
Sonntag, 9. August 2015
Sonntag, 2. August 2015
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