Sonntag, 27. Februar 2011
Ötzi reviseted
Unlängst bin ich mit Beat Gugger, der als Kurator an der kommenden Ausstellung im Südtiroler Archäologiemuseum mitgearbeitet hat, zusammengesessen. Er hat mir Geschichten über Geschichten von seinen Recherchen erzählt, warum man den Ötzi überhaupt gefunden hat, wie man ihn zuerst für einen verunglückten Skifahrer hielt, welche Theorien es für den gewaltsamen Tod gibt. Dann von Interviews mit Reinkarnationen von Ötzi, von brachliegenden Archiven, von Forschungsarbeiten, von genealogischen Theorien, von den Sicherheitsvorkehrungen in Österreich und Italöien anlässlich der "Überführung" der "Mumie" nach Bozen...
Ja, diese Geschichten hatten mich von Anfang an an dem "Fund" und der Resonanz, die er auslöste, fasziniert, diese nicht zu bändigenden Phantsamen, in den sich uralte Sehnsüchte nach Wissen um die Herkunft und um den "Vater" zeigten, Wunschphantasien von einem kollektiven, sogar einem nationalen "Wir", das der Mann aus dem Eis bediente. Und vor allem, Phantsamen des Überdauerns, der Unsterblichkeit, der Einschreibung in das scheinbar unabschließbare Gedächtnis von Wissenschaft und Museum...
Jetzt scheint sich das Museum entschlossen zu haben, sich von den rationalisierenden Zugriffen der Wissenschaften und der Museumsdeutungen ein wenig zu emanzipieren. Ab 1. März hat dann die Ausstellung geöffnet, die unter dem Titel Life Science Fiction Reality - Ötzi 20 - die Mythologien um Ötzi zum Thema machen wird.
Gerade zur richtigen Zeit kommt da eine neueste Rekonstruktion, die mir gestern bei Lektüre der Morgenzeitung entgegen..., nein, Lachen kann Ötzi nicht. Da sah er eher aus wie ein verknitterter Hartz IV - Empfänger mit vernachlässigter Kopfhygiene. Kamm muss er aber schon gehabt haben, denn woher sonst der sauber gezogene Linksscheitel? Und der mißtrauische Blick? Gilt den Museologen, oder?
(Foto oben: Ausschnitt aus der Einladung. -- Ötzi als Wiedergänger? Gespenst? in Faschingslaune? Vor der Denkmalenthüllung? - Foto unten: Die neueste Ötzi-Rekonstruktion, wie sie derzeit durch so gut wie alle Medien wandert).
Hier zum Post "Ötzi darf nicht sterben".
Ja, diese Geschichten hatten mich von Anfang an an dem "Fund" und der Resonanz, die er auslöste, fasziniert, diese nicht zu bändigenden Phantsamen, in den sich uralte Sehnsüchte nach Wissen um die Herkunft und um den "Vater" zeigten, Wunschphantasien von einem kollektiven, sogar einem nationalen "Wir", das der Mann aus dem Eis bediente. Und vor allem, Phantsamen des Überdauerns, der Unsterblichkeit, der Einschreibung in das scheinbar unabschließbare Gedächtnis von Wissenschaft und Museum...
Jetzt scheint sich das Museum entschlossen zu haben, sich von den rationalisierenden Zugriffen der Wissenschaften und der Museumsdeutungen ein wenig zu emanzipieren. Ab 1. März hat dann die Ausstellung geöffnet, die unter dem Titel Life Science Fiction Reality - Ötzi 20 - die Mythologien um Ötzi zum Thema machen wird.
Gerade zur richtigen Zeit kommt da eine neueste Rekonstruktion, die mir gestern bei Lektüre der Morgenzeitung entgegen..., nein, Lachen kann Ötzi nicht. Da sah er eher aus wie ein verknitterter Hartz IV - Empfänger mit vernachlässigter Kopfhygiene. Kamm muss er aber schon gehabt haben, denn woher sonst der sauber gezogene Linksscheitel? Und der mißtrauische Blick? Gilt den Museologen, oder?
(Foto oben: Ausschnitt aus der Einladung. -- Ötzi als Wiedergänger? Gespenst? in Faschingslaune? Vor der Denkmalenthüllung? - Foto unten: Die neueste Ötzi-Rekonstruktion, wie sie derzeit durch so gut wie alle Medien wandert).
Hier zum Post "Ötzi darf nicht sterben".
Die "Ahnungsschatten" der Geschichte. Die Auslandspresse zum Jüdischen Museum Wien
Paul Jandl findet offenbar Peter Noevers Mutterliebe interessanter, als das Jüdische Museum. Wer reif fürs Museum ist in Welt Online 26.2.2011 ist zwar launig geschrieben aber nicht eben tiefschürfend. Mit Michael Frank, der in der Süddeutschen (25.2.2011) sich gleich nur Peter Nover beschäftigt, "Mutig aber zu selbstherrlich", scheint er in der Diagnose einer Tendenz einig: "Die Zeit der monumentalen Herrscher über Wiens Museen ist endgültig vorbei.". Bei Jandls ist das so formuliert: "In der Stadt, wo Museumsdirektoren bisher gerne auch Komödianten oder Charakterdarsteller waren, gewöhnt man sich nur langsam ans Berufsbild des dezent im Hintergrund werkenden Kunstarbeiters."
Wer in den namhaften deutschen Zeitungen Artikel zu den Vorgängen um das Jüdische Museum sucht, wird am elaboriertesten derzeit in DIE ZEIT (Ausgabe 24.2.2011, der artikel scheint nicht online zu sein) bedient.
Joachim Riedl findet, daß hier im Bemühen einer neuen Leitung, einem Museum seinen Stempel aufzudrücken, zu weit gegangen wurde. Man kann nicht etwas machen, was die Identität des Hauses unwiderbringlich schädigt. "Genau dies geschah im Fall des Jüdischen Museums der Stadt Wien." Riedl würdigt ausführlich die komplexe Funktion der "Ahnungsschatten", wie er die Hologramme nennt. Was die Museumsleitung hier aber an Neubeginn setzte, nennt er eine "Dekonstruktion" mit dem "Vorschlaghammer". Zu retten scheint nichts mehr. Zwar sei die Option einer neuen (Dauer)Ausstellung zum Judentum zwischen "historischer Tiefe" einerseits oder Society-kompatibles Accessoire" nach wie vor offen. Aber die Lücke, die durch die Zerstörung der Hologramme entstanden sei, könne nicht mehr geschlossen werden. "Wenn die Scherben längst weggefegt worden sind, bleibt in dem nunmehr dekonstruierten Museum ein virtueller Scherbenhaufen bestehen."
Das Schweizer Jüdische Wochenmagazin "tachles" bringt (25.2.2011, Link hier) die Vorfälle aus Wien auf ihre Titelseite und Valerie Wendenburg fasst die Ereignnise sachlich und übersichtlich zusammen, nicht ohne sich über die Reaktion der Musuemsleitung nach dem Aufflammen der Kritik zu wundern. Ähnlich wie Joachim Riedl scheint sie die Verabschiedung vom "bisherigen erfolgreichen Konzept" als endgültig einzuschätzen.
In "aufbau" (vom 25.2.2011), einem weiteren Jüdischen Monatsmagazin, stellt Yves Kugelmann unter dem Titel "Wiener Kristallnächte und -tage" die Frage "Was haben Silvio Berlusconi, lic. iur. Karl-Theodor zu Guttenberg und Danielle Spera gemeinsam?". Seine Antwort lesen Sie besser selber nach, unter diesem Link.
Wer in den namhaften deutschen Zeitungen Artikel zu den Vorgängen um das Jüdische Museum sucht, wird am elaboriertesten derzeit in DIE ZEIT (Ausgabe 24.2.2011, der artikel scheint nicht online zu sein) bedient.
Joachim Riedl findet, daß hier im Bemühen einer neuen Leitung, einem Museum seinen Stempel aufzudrücken, zu weit gegangen wurde. Man kann nicht etwas machen, was die Identität des Hauses unwiderbringlich schädigt. "Genau dies geschah im Fall des Jüdischen Museums der Stadt Wien." Riedl würdigt ausführlich die komplexe Funktion der "Ahnungsschatten", wie er die Hologramme nennt. Was die Museumsleitung hier aber an Neubeginn setzte, nennt er eine "Dekonstruktion" mit dem "Vorschlaghammer". Zu retten scheint nichts mehr. Zwar sei die Option einer neuen (Dauer)Ausstellung zum Judentum zwischen "historischer Tiefe" einerseits oder Society-kompatibles Accessoire" nach wie vor offen. Aber die Lücke, die durch die Zerstörung der Hologramme entstanden sei, könne nicht mehr geschlossen werden. "Wenn die Scherben längst weggefegt worden sind, bleibt in dem nunmehr dekonstruierten Museum ein virtueller Scherbenhaufen bestehen."
Das Schweizer Jüdische Wochenmagazin "tachles" bringt (25.2.2011, Link hier) die Vorfälle aus Wien auf ihre Titelseite und Valerie Wendenburg fasst die Ereignnise sachlich und übersichtlich zusammen, nicht ohne sich über die Reaktion der Musuemsleitung nach dem Aufflammen der Kritik zu wundern. Ähnlich wie Joachim Riedl scheint sie die Verabschiedung vom "bisherigen erfolgreichen Konzept" als endgültig einzuschätzen.
In "aufbau" (vom 25.2.2011), einem weiteren Jüdischen Monatsmagazin, stellt Yves Kugelmann unter dem Titel "Wiener Kristallnächte und -tage" die Frage "Was haben Silvio Berlusconi, lic. iur. Karl-Theodor zu Guttenberg und Danielle Spera gemeinsam?". Seine Antwort lesen Sie besser selber nach, unter diesem Link.
Donnerstag, 24. Februar 2011
Mittwoch, 23. Februar 2011
"Blow up". Hätte man die Hologramme erhalten können?
Jetzt bin auch noch "investigativer Blogger" geworden, wer hätte das gedacht, und habe ein wenig zu der Frage der Erhaltbarkeit der Hologramme recherchiert. Ich teile nach bestem Wissen und Gewissen mit, was ich herausgefunden habe und stelle fest, daß es, wie so oft, bei offenen Fragen bleibt.
Einen Abtransport großer Bauteile könnte ich mir (siehe unten) - technisch aufwendig und wahrscheinlich teuer - schon vorstellen und ob Hologrammerzeuger und Glasermeister die ultimativen Experten im Umgang mit einem restistenten Klebstoff sind, kann man hinterfragen.
Die technische Erhaltbarkeit der Hologramme stand nie im Zentrum der Argumente der Kritiker des Vorgehens der Museumsleitung. Darauf zu insistieren, es sei einfach technisch unmöglich gewesen, war und ist noch immer ein entlastendes Argument. Wer auf der Frage der technischen (Un)Lösbarkeit beharrt, erspart sich alle museologischen, ausstellungspolitischen und historiografischen Fragen.
Ganz praktisch für die Defensive, aber - wie die Informationen unten zeigen - kaum tauglich, um die weitere Diskussion um den Umgang des Museums mit seinem 'technischen Gedächtnis' Ausstellung und um die Zukunft des 'lebendigen Gedächtnisses' seiner Ausstellungsproduktion und -politik abzublocken.
Über seinen Kommentar zu einem der Posts zum Jüdischen Museum der Stadt Wien bin ich mit Irmfried Wöber in Kontakt gekommen. Herr Weber hat in Niederösterreich eine Firma, die Hologramme herstellt und er war seinerzeit an der Produktion der Hologramme für das Jüdische Museum beteiligt. Auf der Grundlage von Plänen von Martin Kohlbauer und Felicitas Heimann Jelinek wurden von ihm jene Fotografien hergestellt (ein technisch und logistisch aufwendiges Verfahren), die in einer nicht mehr existierenden Firma in München (Holovision) in Hologramme 'verwandelt' wurden. Die Hologramm-Filme wurden nach Wien gebracht und hier zwischen Glasplatten (wegen der günstigeren Lichtbrechung wurde Sicherheitsglas und nicht billigeres Plexiglas verwendet) montiert.
In einem Mail schreibt er: "Die ursprüngliche Montage wurde durch einen Bautrupp hergestellt. Die beiden Glasplatten sind nicht zueinander verklebt worden, nur der holografische Film aus Stabilitätsgründen. Es wurde keine Verklebung in den Aluminiumprofilen vorgenommen."
Im Gespräch wird deutlich, daß Herr Wöber diese spezielle Anfertigung und Montage der Hologramme als Installation als weltweit einmalig einschätzt: Ein Ensemble von frei im Raum stehenden Hologrammen, zwischen denen man sich bewegen konnte und die, die untereinander und mit dem Betrachter interagierten, und die um ihre Wirkung zu entfalten, ein äußerst ausgeklügeltes Belichtungssystem benötigten. Deshalb seien diese Hologramme unter Holografen weltweit bekannt gewesen und und auch - wegen ihrer technischen Eigentümlichkeit und Einzigartigkeit - von vielen Spezialisten besucht worden.
Das zweite Set der Hologramme, erwähnt Herr Wöber, wurde im Zuge der Produktion in München hergestellt - als sogenannte 'Testbelichtungen'. Qualitativ selbstverständlich weitaus schlechter als die unikalen Originale.
Da der schlechte Zustand der Hologramme selbst mehrmals als Rechtfertigung für deren Abbau genannt wurde, frage ich Herrn Wöber nach der Haltbarkeit von Hologrammen generell. Hologramme, wenn sie sorgfältig hergestellt wurden, hätten eine sehr lange Haltbarkeit. Nur wenn, ähnlich wie beim Entwickeln eines Films, nicht sorgfältig gearbeitet werde, könne es zum Nachdunkeln kommen. Herr Wöber führt als Argument die aus den 60er-Jahren stammenden, ältesten existierenden Hologramme an, die noch immer intakt seien. Wir sind uns einig (beide haben wir die Hologramme relativ kurz vor ihrer Demontage gesehen), daß wir keine Beeinträchtigung der Wirkung und Funktion der Hologramme bemerkt hätten.
Herr Wöber erwähnt gesprächsweise, er sei jetzt in der fraglichen Angelegenheit nicht vomMuseum kontaktiert worden und das sei seinem Wissen nach auch nicht mit ehemaligen Mitarbeitern der erwähnten (nicht mehr existierenden) münchner Firma geschehen.
Abschließend schreibt Herr Woeber in seinem Mail vom 22.2.2011: "Es existieren keine Fotosequenzen mehr und vor allem sind die Masterhologramme (zur Vergrößerung zum endgültigen Format) nicht mehr vorhanden. Ich meine damit, daß diese Installation endgültig in dieser Qualität verloren ist. Schade. Sollte man in einer Geschichte vollständig dokumentieren. Ein Meilenstein in der Geschichte der Holografie existiert leider nicht mehr. Es ist zum Heulen."
Da Herr Wöber bei der Montage der Holgramme im Raum nicht dabei war, wende ich mich telefonisch an die Firma Briza, die ja schön öfter genannt wurde. Sie war mit der Demontage von Vitrinen im Museum beauftragt und wurde - offenbar spontan - beigezogen, als sich die Schwierigkeiten bei der Hologramm-Demontage abzeichneten. Herr Briza betont, daß man diese Glasart nicht schneiden könne und daß wohl die Verschraubung (also die Hologramme vom Boden) bereits gelöst war, aber der Kleber nicht bearbeitbar war.
Das widerspricht teilweise der Erinnerung von Herrn Wöber: "Auch Rudi de Jongh (einer der an der Produktion der Hologramme Beteiligten GF) ist meiner Meinung einer lösbaren Demontage. Die ursprüngliche Montage wurde durch einen Bautrupp hergestellt. Die beiden Glasplatten sind nicht zueinander verklebt worden (…) Es wurde keine Verklebung in den Aluminiumprofilen vorgenommen. Die Aluminiumprofile sind mit dem Fußboden durch entsprechende Dübel angeschraubt worden. Das heißt, man konnte die gesamte Einheit demontieren und dann in einer Fachwerkstätte entsprechend zerlegen. Laser, Wasserstrahl und ähnliche technische Geräte."
Herr Briza hingegen sagt (in einem Telefonat vom 23.2.2011), daß die Hologramme zwar vom Boden bereits gelöst waren, allerdings waren die einzelnen Komponenten wegen der Verklebung nicht voneinander trennbar. Deshalb seien schwere, händisch nicht mehr transportierbare und große Teile entstanden, die man nicht durch das Haus hätte abtransportieren können. Er betont nochmal, die Gläser hätte man mit keiner Technik ab- oder zerschneiden können.
Das Museum sei am beschädigungsfreien Abbau der Hologramme und ihrer Erhaltung interessiert gewesen, aber es habe sich die Undurchführbarkeit während der Demontage herausgestellt.
Den veröffentlichten Brief seiner Firma nennt er eine Stellungnahme, das sei kein Gutachten, dazu sei er nicht befugt.
Ich danke Herrn Wöber und Herrn Briza für ihre Informationen.
Einen Abtransport großer Bauteile könnte ich mir (siehe unten) - technisch aufwendig und wahrscheinlich teuer - schon vorstellen und ob Hologrammerzeuger und Glasermeister die ultimativen Experten im Umgang mit einem restistenten Klebstoff sind, kann man hinterfragen.
Die technische Erhaltbarkeit der Hologramme stand nie im Zentrum der Argumente der Kritiker des Vorgehens der Museumsleitung. Darauf zu insistieren, es sei einfach technisch unmöglich gewesen, war und ist noch immer ein entlastendes Argument. Wer auf der Frage der technischen (Un)Lösbarkeit beharrt, erspart sich alle museologischen, ausstellungspolitischen und historiografischen Fragen.
Ganz praktisch für die Defensive, aber - wie die Informationen unten zeigen - kaum tauglich, um die weitere Diskussion um den Umgang des Museums mit seinem 'technischen Gedächtnis' Ausstellung und um die Zukunft des 'lebendigen Gedächtnisses' seiner Ausstellungsproduktion und -politik abzublocken.
Über seinen Kommentar zu einem der Posts zum Jüdischen Museum der Stadt Wien bin ich mit Irmfried Wöber in Kontakt gekommen. Herr Weber hat in Niederösterreich eine Firma, die Hologramme herstellt und er war seinerzeit an der Produktion der Hologramme für das Jüdische Museum beteiligt. Auf der Grundlage von Plänen von Martin Kohlbauer und Felicitas Heimann Jelinek wurden von ihm jene Fotografien hergestellt (ein technisch und logistisch aufwendiges Verfahren), die in einer nicht mehr existierenden Firma in München (Holovision) in Hologramme 'verwandelt' wurden. Die Hologramm-Filme wurden nach Wien gebracht und hier zwischen Glasplatten (wegen der günstigeren Lichtbrechung wurde Sicherheitsglas und nicht billigeres Plexiglas verwendet) montiert.
In einem Mail schreibt er: "Die ursprüngliche Montage wurde durch einen Bautrupp hergestellt. Die beiden Glasplatten sind nicht zueinander verklebt worden, nur der holografische Film aus Stabilitätsgründen. Es wurde keine Verklebung in den Aluminiumprofilen vorgenommen."
Im Gespräch wird deutlich, daß Herr Wöber diese spezielle Anfertigung und Montage der Hologramme als Installation als weltweit einmalig einschätzt: Ein Ensemble von frei im Raum stehenden Hologrammen, zwischen denen man sich bewegen konnte und die, die untereinander und mit dem Betrachter interagierten, und die um ihre Wirkung zu entfalten, ein äußerst ausgeklügeltes Belichtungssystem benötigten. Deshalb seien diese Hologramme unter Holografen weltweit bekannt gewesen und und auch - wegen ihrer technischen Eigentümlichkeit und Einzigartigkeit - von vielen Spezialisten besucht worden.
Das zweite Set der Hologramme, erwähnt Herr Wöber, wurde im Zuge der Produktion in München hergestellt - als sogenannte 'Testbelichtungen'. Qualitativ selbstverständlich weitaus schlechter als die unikalen Originale.
Da der schlechte Zustand der Hologramme selbst mehrmals als Rechtfertigung für deren Abbau genannt wurde, frage ich Herrn Wöber nach der Haltbarkeit von Hologrammen generell. Hologramme, wenn sie sorgfältig hergestellt wurden, hätten eine sehr lange Haltbarkeit. Nur wenn, ähnlich wie beim Entwickeln eines Films, nicht sorgfältig gearbeitet werde, könne es zum Nachdunkeln kommen. Herr Wöber führt als Argument die aus den 60er-Jahren stammenden, ältesten existierenden Hologramme an, die noch immer intakt seien. Wir sind uns einig (beide haben wir die Hologramme relativ kurz vor ihrer Demontage gesehen), daß wir keine Beeinträchtigung der Wirkung und Funktion der Hologramme bemerkt hätten.
Herr Wöber erwähnt gesprächsweise, er sei jetzt in der fraglichen Angelegenheit nicht vomMuseum kontaktiert worden und das sei seinem Wissen nach auch nicht mit ehemaligen Mitarbeitern der erwähnten (nicht mehr existierenden) münchner Firma geschehen.
Abschließend schreibt Herr Woeber in seinem Mail vom 22.2.2011: "Es existieren keine Fotosequenzen mehr und vor allem sind die Masterhologramme (zur Vergrößerung zum endgültigen Format) nicht mehr vorhanden. Ich meine damit, daß diese Installation endgültig in dieser Qualität verloren ist. Schade. Sollte man in einer Geschichte vollständig dokumentieren. Ein Meilenstein in der Geschichte der Holografie existiert leider nicht mehr. Es ist zum Heulen."
Da Herr Wöber bei der Montage der Holgramme im Raum nicht dabei war, wende ich mich telefonisch an die Firma Briza, die ja schön öfter genannt wurde. Sie war mit der Demontage von Vitrinen im Museum beauftragt und wurde - offenbar spontan - beigezogen, als sich die Schwierigkeiten bei der Hologramm-Demontage abzeichneten. Herr Briza betont, daß man diese Glasart nicht schneiden könne und daß wohl die Verschraubung (also die Hologramme vom Boden) bereits gelöst war, aber der Kleber nicht bearbeitbar war.
Das widerspricht teilweise der Erinnerung von Herrn Wöber: "Auch Rudi de Jongh (einer der an der Produktion der Hologramme Beteiligten GF) ist meiner Meinung einer lösbaren Demontage. Die ursprüngliche Montage wurde durch einen Bautrupp hergestellt. Die beiden Glasplatten sind nicht zueinander verklebt worden (…) Es wurde keine Verklebung in den Aluminiumprofilen vorgenommen. Die Aluminiumprofile sind mit dem Fußboden durch entsprechende Dübel angeschraubt worden. Das heißt, man konnte die gesamte Einheit demontieren und dann in einer Fachwerkstätte entsprechend zerlegen. Laser, Wasserstrahl und ähnliche technische Geräte."
Herr Briza hingegen sagt (in einem Telefonat vom 23.2.2011), daß die Hologramme zwar vom Boden bereits gelöst waren, allerdings waren die einzelnen Komponenten wegen der Verklebung nicht voneinander trennbar. Deshalb seien schwere, händisch nicht mehr transportierbare und große Teile entstanden, die man nicht durch das Haus hätte abtransportieren können. Er betont nochmal, die Gläser hätte man mit keiner Technik ab- oder zerschneiden können.
Das Museum sei am beschädigungsfreien Abbau der Hologramme und ihrer Erhaltung interessiert gewesen, aber es habe sich die Undurchführbarkeit während der Demontage herausgestellt.
Den veröffentlichten Brief seiner Firma nennt er eine Stellungnahme, das sei kein Gutachten, dazu sei er nicht befugt.
Ich danke Herrn Wöber und Herrn Briza für ihre Informationen.
Ein Museumsdirektor tritt zurück: Peter Noever
....eine Art Freigeistanarcho
mit generations- und genderbedingtem
Hang zu Kampfrhetorik...
Die Presserklärung Peter Noevers im Wortlaut:
„Im Zuge der Veranstaltungen im MAK rund um den Geburtstag meiner Mutter sind über Bereitstellung der Räumlichkeiten bzw. angefallenen Überstunden auch zusätzliche Aufwendungen entstanden, die vom MAK getragen wurden. Ich habe dies dem Vorsitzenden des Kuratoriums mitgeteilt und mich gleichzeitig verpflichtet, den gesamten, daraus resultierenden Betrag abzudecken.
In diesem Zusammenhang habe ich Fehler gemacht, für die ich alleine verantwortlich bin. Ich hätte retrospektiv die Veranstaltungen – auch wenn sie dem Museum genützt haben – der Privatsphäre zuordnen müssen. Ich bedaure diese Fehler und den Umstand, dass diese Veranstaltungen über Jahre so durchgeführt wurden. Um nun weiteren Schaden vom MAK durch die öffentliche Diskussion dieser Angelegenheit abzuhalten und die Angelegenheit auch von meiner Seite im Sinne einer vollständigen Bereinigung ohne Beeinträchtigung des von mir übernommenen Amtes rasch und vollständig zu Ende bringen zu können, habe ich dem Kuratorium und der zuständigen Bundesministerin heute mitgeteilt, dass ich mit sofortiger Wirkung von meiner Funktion als Geschäftsführer (Direktor) des MAK zurücktrete.
Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen, insbesondere den engagierten Mitarbeitern des Hauses, bedanken, die meinen künstlerischen Weg durch die vielen Jahre begleitet und unterstützt und zum Aufbau des MAK in seiner heutigen Bedeutung beigetragen haben. Gleichzeitig bitte ich all diese Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer des Hauses um Entschuldigung für die Probleme, die mein Verhalten in der Angelegenheit der Veranstaltungen rund um den Geburtstag meiner Mutter ausgelöst hat und um Verständnis für meinen Schritt.“
*
Die Tageszeitung Die Presse ergänzt (hier der Link) die Nachricht vom Rücktritt unter anderem mit der Mitteilung: "Die Kulturministerin hat den Rücktritt angenommen." Und in "...einer Stellungnahme von Claudia Schmied", wird hervorgehoben, "dass auf Wunsch des Kulturministeriums Sonderprüfungen des Wirtschaftsprüfers stattgefunden hätten. Diese hätten 'dazu beigetragen', 'Malversationen des Geschäftsführers Peter Noever rasch und kompromisslos aufzuzeigen'. Seitens des Kuratoriums werde Strafanzeige erstattet."
*
"Sag ich zu ihm: Aber Herr Noever, eine etwas bodenständige Frage, finden Sie das nicht ein bisschen problematisch?" - (Nach)lesenswert aus aktuellem Anlass. Ein 'Nachruf zu Lebzeiten' von Nina Schedlmayer in artmagazine.
Oder: "Nun ist der stilbewusste Noever sicher kein Rechter, wohl eher eine Art Freigeistanarcho mit generations- und genderbedingtem Hang zu Kampfrhetorik, dem es gelingt, in seinen wechselnden kulturpolitischen Gegenübern die Sehnsucht nach dem wilden, ungestümen Künstler hervorzurufen." Nochmal artmagazine, aber diesmal Martin Fritz.
Wie Thomas Trenkler im Standard die Welt sieht...
Der Artikel von Thomas Trenkler im Standard (hier sein Beitrag) zur Aufsichtsratssitzung vom vergangenen Montag lohnt die Lektüre nur, wenn man nicht erwartet, sachlich informiert zu werden, sondern Einblicke in das Funktioneren des 'Standard'-Kulturjournalismus gewinnen möchte. Es ist bedauerlich, daß ein Redakteur, der sich derart verdienstvoll in Restitutionsfragen engagiert hat, sich auf ein solches Niveau begibt.
Dienstag, 22. Februar 2011
"Fehler" und Fehler. Die Israelitische Kultusgemeinde greift in die Debatte um das Jüdische Museum ein.
In der heutigen Presse (22.02.2011) berichtet Rainer Nowak von der extra einebrufenen Sitzung des Aufsichtsrates des Jüdischen Museum der Stadt Wien, in dem Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde und der Wien Holding vertreten sind.
Der Autor des Presse-Artikels, Rainer Novak greift zu Anführungszeichen, um bereits in der Überschift aus Fehlern "Fehler" zu machen und hat auch nur Proteste "in Kreisen jüdischer Gelehrter und Museumsangehöriger" registriert.
Aber die Kultusgemeinde hat eine Presserklärung verfasst aus der Novak zitiert. Nämlich daß die Umstände und die Notwendigkeit des Abbruchs nicht zu klären sind, daß es ein Fehler war, die Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek und den Architekten Martin Kohlbauer nicht einzubinden.
Neu (für mich) ist, daß die IKG vom (bereits erfolgten?) Abgang mehrerer Kuratoren spricht. Bis Ende März muß Frau Spera ein Konzept für die Dauerausstellung vorlegen und erläutern, mit welchen Mitarbeitern, sie dieses realisieren will. Frau Spera habe zugesagt, einen Beirat einzurichten.
Wen man bedenkt, daß sich Leiter und Kuratoren großer Jüdischer Museen ungewöhnlich deutlich zu den Vorgängen am Museum geäußert haben und ein Museum bereits eine Ausstellungskooperation abgesagt hat, ist das insgesamt eine schwierige Situation. Auch darauf nimmt die IKG bezug und fordert die dringliche Wiederherstellung der Beziehung zu den Jüdischen Museen.
Der Autor des Presse-Artikels, Rainer Novak greift zu Anführungszeichen, um bereits in der Überschift aus Fehlern "Fehler" zu machen und hat auch nur Proteste "in Kreisen jüdischer Gelehrter und Museumsangehöriger" registriert.
Aber die Kultusgemeinde hat eine Presserklärung verfasst aus der Novak zitiert. Nämlich daß die Umstände und die Notwendigkeit des Abbruchs nicht zu klären sind, daß es ein Fehler war, die Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek und den Architekten Martin Kohlbauer nicht einzubinden.
Neu (für mich) ist, daß die IKG vom (bereits erfolgten?) Abgang mehrerer Kuratoren spricht. Bis Ende März muß Frau Spera ein Konzept für die Dauerausstellung vorlegen und erläutern, mit welchen Mitarbeitern, sie dieses realisieren will. Frau Spera habe zugesagt, einen Beirat einzurichten.
Wen man bedenkt, daß sich Leiter und Kuratoren großer Jüdischer Museen ungewöhnlich deutlich zu den Vorgängen am Museum geäußert haben und ein Museum bereits eine Ausstellungskooperation abgesagt hat, ist das insgesamt eine schwierige Situation. Auch darauf nimmt die IKG bezug und fordert die dringliche Wiederherstellung der Beziehung zu den Jüdischen Museen.
Royal. (Entrée 16)
"Sokratisch deppert sein". Fundsache
Ausriss aus einem Interview des Filmregisseurs Peter Patzak mit der Stadtzeitung Falter (Nr.48/10) aus Anlaß des Starts eines "Kottan"-Kinofilms.
ICOM Mitglieder antworten auf den ICOM-Präsidenten
An die
Mitglieder des Vorstandes von ICOM Österreich
c/o Leopold Museum Privatstiftung
Museumsplatz 1
1070 Wien
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in der Anlage (hier) möchten wir Ihnen ein Schreiben von Herrn Prof. Dr. Wilfried Seipel in dessen Funktion als Präsident von ICOM Österreich an die Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien, Frau Dr. Danielle Spera, zur Kenntnis bringen, in dem er zu der Kontroverse um die Entfernung der Hologramm-Installation im Jüdischen Museum Wien Stellung bezieht. Wir gehen davon aus, dass Sie diese Kontroverse verfolgt haben. Ausführlich dokumentiert ist sie u.a. hier:
Dieses Schreiben wurde ab Mittwoch, 16.02.2011 im Rahmen der Präsentation eines "Ersatzhologramms" im Museum Judenplatz in fotokopierter Form an die Presse verteilt.
Als institutionelle bzw. individuelle Mitglieder von ICOM Österreich ergeben sich für uns aus diesem Vorgang einige Fragen an den Vorstand von ICOM Österreich:
1. Teilt der Vorstand von ICOM Österreich Inhalt und Form dieses Schreibens?
2. Hält es der Vorstand von ICOM Österreich für zweckmäßig und sinnvoll,
dass der Präsident von ICOM Österreich bei einer inhaltlichen Kontroverse, in die auch Mitglieder von ICOM Österreich involviert sind,
einseitig und ohne Anhörung anderer Positionen Stellung bezieht?
3. Hält es der Vorstand von ICOM Österreich mit den Grundsätzen von ICOM
vereinbar, dass der Präsident von ICOM Österreich in einem Konflikt
zwischen Direktion und Chefkuratorin (die übrigens ebenfalls
langjähriges Mitglied von ICOM Österreich ist) eines Museums einseitig
Partei ergreift und der Chefkuratorin in - wie wir meinen -
diffamierender Weise niedere Motive unterstellt?
Ihrer Stellungnahme blicken wir mit Interesse entgegen.
Mit kollegialen Grüßen
Dr. Ilsebill Barta, Wien
Dr. Margit Berner, Wien
Dr. Gottfried Fliedl, Graz
Monika Gärtner, Inssbruck
Nike Glaser-Wieninger, Wien
Mag. Andreas Gugler, Wien
Mag. Christine Haupt-Stummer, Wien
Heiderose Hildebrand, Wien
Dr. Michaela Kronberger, Wien
Mag. Elisabeth Limbeck-Lilienau, Wien
Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems
Mag. Gerhard Milchram, Wien
Dr. Roswitha Muttenthaler, Wien
Dr. Andreas Nierhaus, Wien
Dr. Martina Nußbaumer, Wien
Dr. Herbert Posch, Wien
Mag. Bernhard Purin, München - Rosenburg am Kamp
Dr. Monika Sommer, Wien
Dr. Claudia Spring, Wien
Nora Sternfeld, M.A., Wien
Mag. Susanne Winkler, Wien
Annina Zwettler, Wien
Mitglieder des Vorstandes von ICOM Österreich
c/o Leopold Museum Privatstiftung
Museumsplatz 1
1070 Wien
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
in der Anlage (hier) möchten wir Ihnen ein Schreiben von Herrn Prof. Dr. Wilfried Seipel in dessen Funktion als Präsident von ICOM Österreich an die Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien, Frau Dr. Danielle Spera, zur Kenntnis bringen, in dem er zu der Kontroverse um die Entfernung der Hologramm-Installation im Jüdischen Museum Wien Stellung bezieht. Wir gehen davon aus, dass Sie diese Kontroverse verfolgt haben. Ausführlich dokumentiert ist sie u.a. hier:
Dieses Schreiben wurde ab Mittwoch, 16.02.2011 im Rahmen der Präsentation eines "Ersatzhologramms" im Museum Judenplatz in fotokopierter Form an die Presse verteilt.
Als institutionelle bzw. individuelle Mitglieder von ICOM Österreich ergeben sich für uns aus diesem Vorgang einige Fragen an den Vorstand von ICOM Österreich:
1. Teilt der Vorstand von ICOM Österreich Inhalt und Form dieses Schreibens?
2. Hält es der Vorstand von ICOM Österreich für zweckmäßig und sinnvoll,
dass der Präsident von ICOM Österreich bei einer inhaltlichen Kontroverse, in die auch Mitglieder von ICOM Österreich involviert sind,
einseitig und ohne Anhörung anderer Positionen Stellung bezieht?
3. Hält es der Vorstand von ICOM Österreich mit den Grundsätzen von ICOM
vereinbar, dass der Präsident von ICOM Österreich in einem Konflikt
zwischen Direktion und Chefkuratorin (die übrigens ebenfalls
langjähriges Mitglied von ICOM Österreich ist) eines Museums einseitig
Partei ergreift und der Chefkuratorin in - wie wir meinen -
diffamierender Weise niedere Motive unterstellt?
Ihrer Stellungnahme blicken wir mit Interesse entgegen.
Mit kollegialen Grüßen
Dr. Ilsebill Barta, Wien
Dr. Margit Berner, Wien
Dr. Gottfried Fliedl, Graz
Monika Gärtner, Inssbruck
Nike Glaser-Wieninger, Wien
Mag. Andreas Gugler, Wien
Mag. Christine Haupt-Stummer, Wien
Heiderose Hildebrand, Wien
Dr. Michaela Kronberger, Wien
Mag. Elisabeth Limbeck-Lilienau, Wien
Dr. Hanno Loewy, Jüdisches Museum Hohenems
Mag. Gerhard Milchram, Wien
Dr. Roswitha Muttenthaler, Wien
Dr. Andreas Nierhaus, Wien
Dr. Martina Nußbaumer, Wien
Dr. Herbert Posch, Wien
Mag. Bernhard Purin, München - Rosenburg am Kamp
Dr. Monika Sommer, Wien
Dr. Claudia Spring, Wien
Nora Sternfeld, M.A., Wien
Mag. Susanne Winkler, Wien
Annina Zwettler, Wien
Gesprächsangebot an Danielle Spera
Sehr geehrte Frau Dr. Spera, liebe Frau Kollegin,
vielen Dank für Ihre Antwort auf unseren offenen Brief vom 9. Februar 2011 und das darin enthaltene Angebot, mit zwei der Unterzeichneten ein Gespräch zu führen.
Da wir weder ein Verein noch eine Bürgerinitiative, sondern einfach nur ein ad-hoc gebildeter Kreis von Kolleginnen und Kollegen aus einschlägigen Museen, Hochschulen und Forschungsinstituten verschiedener europäischer Länder sind, die sich Sorge um die Zukunft des Jüdischen Museums Wien machen, sehen wir uns außer Stande, zwei „Delegierte“ zu entsenden, die ein Gespräch mit Ihnen in Vertretung aller Unterzeichner führen.
Unser Angebot am Ende unseres offenen Briefes, mit Ihnen in ein Gespräch zu treten, haben wir vielmehr als Angebot und Einladung zu einem kontinuierlichen Austausch verstanden. Selbstverständlich muss es dabei Ihnen überlassen sein, welche Formen des Dialogs Sie dafür als geeignet halten. Die Abhaltung von Kolloquien, die Einsetzung eines wissenschaftlichen Beirates oder Evaluationsprozesse haben sich, so ist unsere Erfahrung bei vielen Neustrukturierungsprozessen, immer wieder bewährt.
Wir können in diesem Zusammenhang nicht verhehlen, dass die jüngsten Reaktionen aus Ihrem Haus wie etwas das Beharren darauf, die Ausstellungsinstallation hätte keinesfalls künstlerischen Charakter und sei eine „veraltete Technologie“ sowie der Versuch, diese im Rahmen einer viertägigen Präsentation unter dem Titel „Geschichte einer österreichischen Aufregung“ ins Lächerliche zu ziehen, unsere Sorge nicht kleiner gemacht haben.
Gerade auch deshalb stehen die Unterzeichneten für einen weiteren Austausch gerne zur Verfügung.
Im Namen der Unterzeichner des ersten Briefes,
mit besten Grüßen,
Cilly Kugelmann
vielen Dank für Ihre Antwort auf unseren offenen Brief vom 9. Februar 2011 und das darin enthaltene Angebot, mit zwei der Unterzeichneten ein Gespräch zu führen.
Da wir weder ein Verein noch eine Bürgerinitiative, sondern einfach nur ein ad-hoc gebildeter Kreis von Kolleginnen und Kollegen aus einschlägigen Museen, Hochschulen und Forschungsinstituten verschiedener europäischer Länder sind, die sich Sorge um die Zukunft des Jüdischen Museums Wien machen, sehen wir uns außer Stande, zwei „Delegierte“ zu entsenden, die ein Gespräch mit Ihnen in Vertretung aller Unterzeichner führen.
Unser Angebot am Ende unseres offenen Briefes, mit Ihnen in ein Gespräch zu treten, haben wir vielmehr als Angebot und Einladung zu einem kontinuierlichen Austausch verstanden. Selbstverständlich muss es dabei Ihnen überlassen sein, welche Formen des Dialogs Sie dafür als geeignet halten. Die Abhaltung von Kolloquien, die Einsetzung eines wissenschaftlichen Beirates oder Evaluationsprozesse haben sich, so ist unsere Erfahrung bei vielen Neustrukturierungsprozessen, immer wieder bewährt.
Wir können in diesem Zusammenhang nicht verhehlen, dass die jüngsten Reaktionen aus Ihrem Haus wie etwas das Beharren darauf, die Ausstellungsinstallation hätte keinesfalls künstlerischen Charakter und sei eine „veraltete Technologie“ sowie der Versuch, diese im Rahmen einer viertägigen Präsentation unter dem Titel „Geschichte einer österreichischen Aufregung“ ins Lächerliche zu ziehen, unsere Sorge nicht kleiner gemacht haben.
Gerade auch deshalb stehen die Unterzeichneten für einen weiteren Austausch gerne zur Verfügung.
Im Namen der Unterzeichner des ersten Briefes,
mit besten Grüßen,
Cilly Kugelmann
Montag, 21. Februar 2011
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