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Samstag, 4. Februar 2023

Das Publikum ist nicht blöd. Die Kampagne gegen die Ausstellung "100 Missverständnisse" im Jüdischen Museum der Stadt Wien

Die Ausstellung "100 Missverständnisse über und unter Juden" des Jüdischen Museum der Stadt Wien hat heftige Diskussionen ausgelöst und polemische Kommentare in Medien und von Prominenten.

Da ich die Ausstellung nicht gesehen habe, kann ich und will ich mich zu ihr nicht äußern. 

Sondern mit einer Beobachtung begnügen, die ermutigend ist. Die - eher wohlwollende - Berichterstattung in der Tageszeitung Der Standard wird von vielen Postings begleitet. An ihnen zeigt sich, wie viele Zustimmung die Ausstellung erfährt und auch die, z.T. völlig unqualifiziert persönlich attackierte Museumsleiterin, Barbara Staudinger.

Es zeigt sich, daß es ein Museumspublikum gibt, das eine durch ihre Methode nicht einfach rezipierbare Ausstellung gerade deswegen schätzt und der Reflexivität der Schau und der Komplexität des Themas nicht nur gewachsen, sondern auch gewogen ist.


Hier die Links zu dreien der Artikel des Standard:

David N. Myers: Umstrittene Schau im Jüdischen Museum: Wenn nicht hier in Wien, wo dann? Die Ausstellung "100 Missverständnisse über und unter Juden" sieht kontroversen Themen direkt in die Augen. 

https://www.derstandard.at/story/2000142956910/umstrittene-schau-im-juedischen-museum-wenn-nicht-hier-in-wien

Ronald Pohl: "100 MISSVERSTÄNDNISSE". Streit ums Jüdische Museum: Ein Bettvorleger namens Adolf Hitler. An der aktuellen Themenausstellung im Jüdischen Museum Wien scheiden sich die Geister: Hat es Sinn, Klischees satirisch zu überhöhen?

https://www.derstandard.at/story/2000142951758/100-missverstaendnisse-ein-bettvorleger-namens-adolf-hitler

Barbara Staudinger im Interview mit Stephan Hilpold: Direktorin des Jüdischen Museums Wien: "Skandal wurde vorbereitet". Barbara Staudinger löste mit ihrer ersten Ausstellung eine Kontroverse über Erinnerungskultur und jüdische Identität aus. https://www.derstandard.at/story/2000143121154/direktorin-juedisches-museum-wien-skandal-wurde-vorbereitet

Donnerstag, 9. September 2021

Das Jüdische Museum der Stadt Wien bekommt eine neue Leitung

Barbara Staudinger, zuletzt Leiterin des Jüdischen Museums Augsburg, wird neue Leiterin des Jüdischen Museums der Stadt Wien. Ihre Vorgängerin hatte sich massiv bemüht, eine weitere Verlängerung ihres Vertrags zu erwirken. Ein Personenkomitee unterstützte sie dabei.

Ich räume mal alles beiseite, was hier im Blog seit der Berufung Danielle Speras zu lesen war und weise nur darauf hin, daß sie kurz vor ihrer Pensionierung stand und daher ein Generationswechsel erwartbar war.

Samstag, 4. September 2021

Danielle Spera muß um ihren Job als Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien bangen, weil sie zu erfolgreich ist….

Danielle Spera ist der Kultusgemeine zu quirlig und die Stadt Wien wird von allen Seiten bedrängt, ihren Vertrag nicht zu verlängern. Dabei ist sie doch erfolgreich, das Museum hatte mehr Besucher denn je und steigerte die Einnahmen. Also ist sie zu erfolgreich, um weiter die Leitung des Museums inne zu haben? 

Ja, genau das schreibt HEUTE am 3.9. und wirbt für Spera unter anderem mit dem Satz Als Direktorin rettete Spera das Jüdische Museum Wien…Sie übernahm eine Ruine und machte ein Schmuckstück daraus. 

Da ist eher das Gegenteil wahr. Das Museum machte bis zu ihrem Antritt als Leiterin herausragende Ausstellungen und hatte eine auch international gesehen herausragende innovative Dauerausstellung. Die ließ Spera buchstäblich über Nacht brachial abbrechen. Sie hinterließ insofern eine Ruine, was ein Schmuckstück gewesen war, aber auch personell bedeutete ihr Direkoriatsbeginn Ruinöses: Sechs MitarbeiterInnen verließen das Museum. Spera ist 63. Sie könnte doch ruhig in Pension gehen.


Der Abbruch der Dauerausstellung. Die Hologramme wurden ohne jede Not vollkommen zerstört.




Sonntag, 9. Mai 2021

Anmerkungen zur Ausstellung des Haus der Geschichte Österreich „Nicht mehr verschüttet“

 Information 1

Im Frühjahr 2018 wurde im Zuge der geplanten Erweiterung der Schulen des jüdischen Vereins Machsike Hadass im zweiten Wiener Gemeindebezirk ein mit Schutt verfüllter Raum entdeckt. Im Abraum wurden Überbleibsel entdeckt, hunderte Objekte, die sowohl aus dem einstigen Schulbetrieb stammten als auch aus dem einstigen Jüdischen Museum, das zu diesem Zeitpunkt dort seinen Standort hatte.

Das Haus der Geschichte Österreich zeigte diese Funde bis 6.April 2021 in einer Ausstellung unter dem Titel „Nicht mehr verschüttet“.

Die Talmud-Thora-Schule in der Malzgasse wurde im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts eingerichtet, 1906 kam eine Synagoge dazu und 1913 übersiedelte das Wiener Jüdische Museum, das 1895 als erstes seiner Art weltweit eröffnet worden war, hierher.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden Schule und Synagoge zerstört. Der nun vorgefundene Zustand geht auf die Zerstörungen dieser Nacht zurück.

Das Haus der Geschichte zeigt, unter Verantwortung der Kuratorin Birgit Johler, Fundstück aus der Malzgasse auf einem Tableau vor den Türen in der Neuen Burg, die zu jenem Altan führen, von dem Adolf Hitler 1938 zu einer auf dem Heldenplatz versammelten Menge sprach.

Die Nutzung des umgangssprachlich als „Hitler-Balkon“ bezeichneten Altan im Kontext des Geschichtsmuseums war schon im Zug der Museumsplanung unklar und als das Museum dann eingerichtet und eröffnet war, lobte das Haus der Geschichte einen Ideenwettbewerb aus. Das Arrangement der Fundsachen kann mithin als erster Versuch des Museums gelesen werden, diesen besonderen lieu de mémoire zu kontextualisieren. Die räumliche Konfrontation der Objekte mit dem Balkon rückt die Funde in einen expliziten Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus und seine antisemitische Politik.

Die Bedeutung des Fundes liegt vor allem im überraschenden Auftauchen von Objekten aus dem einstigen Jüdischen Museum, das in der NS-Zeit beraubt wurde und das nach 1945 nur einen Bruchteil seiner Sammlung rekonstruieren konnte. Es wurden aber auch Teile der Ausstattung der Synagoge gefunden und Reste, die aus dem Alltagsbetrieb der Schule stammen.

Das Haus der Geschichte Österreich schreibt zu der Vorgeschichte und den Motiven seiner Ausstellung unter anderem auf seiner Webseite: “80 Jahre nach der Zerstörung dieses jüdischen Ortes ist durch das Auffinden der Räume und Gegenstände die Geschichte der Malzgasse 16 nun nicht mehr verschüttet. Die Funde wurden professionell gereinigt, zu einzelnen Objekten konnte bereits geforscht werden, viele Fragen bleiben bis auf weiteres offen: Weshalb wurden die Objekte, Bücher und Gebrauchsgegenstände mitverschüttet? Was verbirgt sich hinter der Ascheschicht? Der Schulverein und das Haus der Geschichte Österreich laden ein, in diesem Stadium des Projekts die Malzgasse 16 als einen vielschichtigen Ort jüdisch-österreichischer Geschichte, seine Gegenwart und auch seine Ideen für die Zukunft kennenzulernen.“


Information 2

So wie ich die Geschichte eben erzählt habe, scheint sie stimmig und rund. Ein überraschender Fund wird geborgen, konserviert, erforscht und ausgestellt.

Es gibt aber eine zweite Geschichte, die hinter der ersten liegt und die bislang öffentlich noch nicht erzählt wurde. Sie beginnt mit der naheliegender Frage: Warum hat das Haus der Geschichte eine Ausstellung mit den Funden ausgerichtet und nicht das Jüdische Museum der Stadt Wien?

Es ging doch um Reste der Sammlung des ersten Jüdischen Museums das sich doch für den Fund unbedingt verantwortlich fühlen und interessiert sein müsste. Nun, die entdeckten Dinge wurden dem Museum angeboten, und zwar nicht von den für die Entdeckung und Bergung Verantwortlichen selbst, sondern von der Kuratorin des HdGÖ, Birgit Johler.

Die Direktorin des JMW lehnte die Annahme der Objekte ab. Und das HdGÖ beschloss daraufhin, selbst eine Ausstellung zu machen.

Das ist die eine Merkwürdigkeit. Die andere die: Das Haus der Geschichte Österreich nahmen keinen Kontakt auf mit den besten Kennern der Materie und der Geschichte und Sammlung des ersten jüdischen Museums, Bernhard Purin, heute Direktor des Jüdischen Museums München und Felicitas Heimann-Jelinek, ehemalige Chefkuratorin des JMW,.

Beide hatten einschlägige Forschungsarbeiten geleistet und gelten als die besten Kenner der Sammlung und Sammlungsgeschichte. Sie hätten Fundobjekte schon allein mit Hilfe von Fotos und erst recht als Originale sofort und ohne jede Recherche identifizieren können.

Warum haben die Leiterin des HdGÖ, Monika Sommer und auch nicht die Kuratorin Birgit Johler (sie ist inzwischen Kuratorin am Volkskundemuseum des Joanneum in Graz) Kontakt mit den beiden Experten aufgenommen? Felicitas Heimann-Jelinek und Bernhard Purin, erstaunt über die Vorgänge, haben ihrerseits Kontakt mit den Museen und ihren Leiterinnen aufgenommen. Die entsprechenden an das HdGÖ adressierten Mails blieben z.T. vage oder gar nicht beantwortet.

Wenn das HdGÖ auf seiner Webseite schreibt, „zu einzelnen Objekten konnte bereits geforscht werden“ muß man das so verstehen, daß es sich um Forschungen des HdGÖ selbst handelt und daß es mithin selbst ausreichende Expertise für sich beansprucht.

Kommentar

Warum wurde vorhandene, hilfreiche Expertise nicht gesucht und nicht angenommen?

Das Museum ist unter fragwürdigen politischen Bedingungen gegründet worden, es hatte alles andere als einen guten Start und es leidet sowohl unter der komplexen Organisationsstruktur wie auch an nicht ausreichenden Ressourcen und ebenso am Mangel an politischer Unterstützung. Das Museum arbeitet schon lange so gut wie ohne Zukunftsperspektive. Wollte das Museum also schnell und von niemanden abgelenkt rasch etwas für seine Reputation bewerkstelligen?

Kritikwürdig ist aber vor allem der erklärungsbedürftige Umgang mit vorhandenem Wissen und Forschungsressourcen. Die, wie Bernhard Purin schreibt, nicht ohne Folgen gewesen sein muß.

Bernhard Purin: “Besonders ärgerlich sind die Beschreibungstexte zu den einzelnen Objekten, die einerseits von großer Unkenntnis, andererseits vom untauglichen Versuch, banale Alltagsobjekte zu ‚judaisieren‘ geprägt sind: Da gibt es eklatante Fehlzuschreibungen, wenn etwa bei Zugketten von WC-Spülkästen über die Möglichkeit, es könnte sich um Ketten von Tora-Schilder handeln, spekuliert wird. Ein völlig verrosteter Henkelbecher soll ein ‚Ritualbecher‘ (für welches Ritual auch immer) sein und Säulenprofile von Gründerzeitmöbeln werden zu Mesusot, den Kapseln für den Türsegen an jüdischen Häusern, erhoben. Bei sammlungsgeschichtlich spannenden Funden wird deren Bedeutung nicht erkannt. Einige Scherben, die schlicht mit ‚Teile eines Keramiktellers für das Pessach-Fest‘ bezeichnet wurden, sind die traurigen Reste einer Trouvaile des Jüdischen Museums in der Malzgasse, eines Majolika-Seder-Tellers, der damals in das 17. Jahrhundert datiert wurde. Eine illustrierende Fotografie zum Bereichstext über die Geschichte des Jüdischen Museums hätte das bei genauer Prüfung erkennen lassen: Jakob Bronner, langjähriger Direktor des Museums bis 1938, ließ sich neben ihm porträtieren. Solche Beispiele ließen sich weiter fortführen. So gesehen ist die Schau auch ein unverantwortlicher Rückschlag im Bemühen, sich ernsthaft und verantwortungsvoll den Sachzeugnissen jüdischer Geschichte und Kultur vor 1938 zuzuwenden und lässt mich mit den Gefühlen von Empörung und Traurigkeit zurück."







Mittwoch, 5. Juli 2017

Das Jüdische Museum der Stadt Wien kündigt der im Haus befindlichen Jüdischen Buchhandlung



Das Jüdische Museum hat den Pachtvertrag mit der im Haus befindlichen Buchhandlung gekündigt.
Die Wiener Zeitung hat das öffentlich gemacht - hier nachzulesen - und es gibt auch eine Unterschriftensammlung - hier - zur Rettung der Buchhandlung.

P.S.: Inzwischen, 24 Stunden später, ist klargestellt, daß es nicht um die Schließung der Buchhandlung geht, sondern um einen Pächter- und Konzeptwechsel, wie es sich anhört, ein wenig in Richtung Museumsshop.

Montag, 8. Dezember 2014

Fünf Jahre "Museologien"-Blog

Am 8. Dezember 2009 habe ich meinen ersten Post veröffentlicht. "Jüdisches Museum der Stadt Wien - Ein Opfer populistischer Kulturpolitik?" beschäftigte sich mit der Bestellung von Daniel Spera zur Leiterin des Jüdischen Museums der Stadt Wien. Ich konnte natürlich nicht ahnen, daß viele Monate später das Jüdische Museum monatelang ein zentrales Thema des Blogs wurde. Als nämlich mehr oder weniger über Nacht die Dauerausstellung des Museums abgebrochen wurde und sowohl dieser Abbruch als auch die fadenscheinigen Begründungen durch Frau Spera empörten und heftige Reaktionen auslösten. Der Post vom 8.12.2099 wird, wie andere zum Jüdischen Museum, immer noch abgerufen und hält sich in den "Top ten" der am meisten abgerufenen Texte.

Erst gestern Abend bin ich zufällig auf das "Jubiläum" des Blogs gestoßen. Die Anregung, einen museologischen Blog zu starten kam von einer Kollegin in Deutschland, Nina Gorgus, die schon länger ihren Blog betrieb (und auch noch betreibt). Ich startete ins Unbekannte, hatte weder Ahnung von technischen Möglichkeiten noch praktischen Effekten. Es läßt sich nicht mehr feststellen, wie viele "Leser" der Blog in diesem ersten Monat Dezember 2009 hatte. Jedenfalls steigt die Zahl der Besuche zwar nicht stetig aber insgesamt immer weiter an und zuletzt sogar weit überproportional. Wo überall der Blog gelesen wird, kann ich mangels statistischer Daten, die Google zur Verfügung stellt, nur ahnen, jedenfalls ist es erstaunlich, daß - bei einem deutschsprachigen Blog -, an der Spitze abgesehen von den erwartbaren, Länder wie Norwegen, Russland, Schweden, Belgien dabei sind und neuerdings, für mich in keiner Weise durchschaubar - die Ukraine, ausgerechnet.

"Getragen" wird der Blog vom Spaß am kurzen, manchmal zugespitzten, polemischen Schreiben, der Bemühung, möglichst auch visuell zu informieren und argumentieren und der Überzeugung, daß es viel zu wenig analytischer und kritischer Auseinandersetzung mit den Museen und mit Ausstellungen gibt. Manchmal ist mir der Spaß vergangen und einige Male habe ich auch an Beendigung des Bloggens gedacht. Vielleicht passiert das ja auch mal, bald oder nicht so bald. Noch einmal fünf Jahre? Keine Ahnung!

Typische Schaffensphase eines Bloggers



Sonntag, 2. Juni 2013

Da war doch was?

Da war doch was?
Plötzlich fällt mir ein, es ist Juni 2013 und es gibt noch immer keine Dauerausstellung im Jüdischen Museum der Stadt Wien.

Ende März 2011 wurde die alte Dauerausstellung abgebrochen, mit dem Argument, sie müsse einer neuen Dauerausstellung weichen und ihre Konservierung sei aus technischen Gründen nicht möglich gewesen.

Letzters ist inzwischen widerlegt, ersters noch nicht passiert.
Aber es gibt jetzt ein Datum. Zum Jubiläum des Hauses, im November 2013, zweieinhalb Jahre nach dem Abbruch, soll eine neue Dauerausstellung eröffnet werden.


Montag, 5. November 2012

Ihr Interview (Texte im Museum 338)


Jüdisches Museum der Stadt Wien, Ausstellung "Wien. Jüdisches Museum. 21. Jahrhundert. 7 Fragen auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung." (siehe auch hier)

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Abbruch ohne Aufbruch. Das Jüdische Museum der Stadt Wien hat noch immer keine Dauerausstellung und wird auch so bald keine haben

Verschiebung der Leere
Erinnern Sie sich? - „Die Funktionssanierung des Hauses schreitet zügig voran und wird im Juni abgeschlossen sein. Danach können wir mit der Ausgestaltung der Ausstellungsbereiche beginnen“, sagte Danielle Spera nach der Aufsichtsratssitzung.
„Ich habe dem Aufsichtsrat ein starkes KuratorInnenteam und die wissenschaftlichen MitarbeiterInnen präsentiert, mit denen ich die neue ständige Ausstellung erarbeiten werde. Damit setzen wir konsequent den Weg fort, der bereits beim Standort Judenplatz zum Erfolg führte: EinenNeupositionierung des Hauses mit einer permanenten Schau und spannenden Wechselausstellungen. Im Gegensatz zu anderen Häusern, die bei einem Umbau geschlossen werden müssen, sind wir in der glücklichen Lage, dass wir mit dem neuen Museum Judenplatz einen voll funktionsfähigen Ausstellungsort anbieten können, der auch ausgezeichnet vom Publikum angenommen wird“, so Spera.

Das war im April 2011.

Oder erinnern Sie sich daran: Die designierte Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien, die Fernsehjournalistin und -sprecherin Danielle Spera, ließ im Interview in der von ihr mitbegründetn Zeitschrift NU (Nr.38; 4/2009) keinen Zweifel an der Aufgabe der Dauerausstellung. "Das ist mir ein ganz großes Anliegen. Eine permanente Ausstellung gehört alle 12 bis 14 Jahren erneuert, das ist also im Jüdischen Museum Wien schon überfällig. Derzeit gibt es die Hologramme. Das war vor circa 20 Jahren State oft the Art, inzwischen ist es überholt. Da wir nicht viel Platz haben, denke ich an eine Multi-Media-Ausstellung. Die kann man auch schnell erneuern. Das ist für mich ein sehr dringendes Projekt."

Das war im März 2010.

Jetzt haben wir Oktober 2012 und aus gut informierten Kreisen erfährt man, daß die Eröffnung einer Dauerausstellung Im Herbst 2013 denkbar ist.


Und erinnern Sie sich daran: Das Jüdische Museum veranstaltet 2011 eine pseudoparzipatorische Ausstellung, in dem Besuchern die Illusion einer Mitsprache an einer künftigen Dauerausstellumng suggeriert wird, ohne daß ihnen gesagt wird, was denn mit gutgläubig gespendeten Ideen passieren würde. - Haben Sie je etwas von Ergebnissen, Konsequenzen dieser Ausstellung gehört? Haben Sie bemerkt, daß diese Ausstellung merkwürdigerweise im Ausstellungsarchiv der Webseite des Museums fehlt? Sie hieß übrigens "Wien. Jüdisches Museum. 21. Jahrhundert. 7 Fragen auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung."

Und erinnern Sie sich noch daran: Daß die alte Dauerausstellung vor über mehr als eineinhalb Jahren abgebrochen wurde, ohne daß erkennbar war, daß es Pläne für eine sie ersetzende Daueraustellung gab.

Samstag, 3. September 2011

? Ein Neuanfang ! Jüdisches Museum der Stadt Wien

Im aktuellen Newsletter (September 2011) des Jüdischen Museums der Stadt Wien kündigt die Direktorin Danielle Spera an: "In exakt 47 Tagen ist es soweit. Wir werden unser Haupthaus in der Dorotheergasse nach einer umfassenden Sanierung wiedereröffnen."
Nachdem es anläßlich des Abbruchs eines Teils der Dauerausstellung zu wochenlangen Debatten und Auseinandersetzungen gekommen war und die Museumsleitung von Experten und Museumsleitern heftig kritisiert worden war, geht nun das Museum sehr vorsichtig zu Werk. "Wir werden Ihnen ganz neue, spannende Einblicke in die Sammlungen des Jüdischen Museums bieten und Sie auch bitten, uns auf dem Weg zu einer neuen Dauerausstellung zu begleiten und dazu beizutragen."
Mehr über die kommende Erneuerung der Dauerausstellung des Museums ist derzeit nicht zu erfahren, auch nicht auf der Webseite des Museums, die mit "Ein Neuanfang!" öffnet, konnte ich keine weiteren Angaben zur Eröffnung und zur Konzeption der Dauerausstellung entdecken. Gedacht ist offenbar an eine Art Preview, an ein Testen von und Experimentieren mit Themen. Gespannt darf man sein, wie das 'Begleiten' und 'Beitragen' verstanden und organisiert werden wird.

Montag, 4. Juli 2011

Immer am letzten Stand: Das Jüdische Museum der Stadt Wien

Eben zufällig entdeckt, auf der Webseite des Jüdischen Museums der Stadt Wien unter "Geschichte des Museums":

1995-96 wurde das Palais durch einen Umbau an die Erfordernisse eines modernen Museumsbetriebs angepasst. Im Zuge dieser Neugestaltung erhielt das Museum seine noch immer gezeigte Dauerausstellung mit der “Installation der Erinnerung” im Auditorium, den Hologrammen und dem Schaudepot.

Sonntag, 17. April 2011

Eine Antwort auf die Stellungnahme des ICOM-Vorstandes das Jüdische Museum der Stadt Wien betreffend

An den Vorstand von ICOM Österreich

Wien am 13. April 2011

Sehr geehrte Damen und Herren!

Gestern wurde mir die Stellungnahme des Vorstandes von ICOM Österreich
bezüglich des Schreibens des Präsidenten von ICOM Österreich an die
Direktorin des Jüdischen Museums Wien übermittelt. Ich muss gestehen, dass
mich diese Stellungnahme einigermaßen irritiert.

Der Präsident und nunmehr auch ICOM Österreich unterstellen den
Unterzeichnern des Schreibens an die Direktion des Jüdischen Museums (Brief
der Direktoren und Wissenschafter) Unkenntnis über die Dauerausstellung im
Jüdischen Museum Wien, oder wie es im Brief des Präsidenten Dr. Wilfried
Seipel heißt: „Dabei kann man wohl davon ausgehen, dass keineswegs alle
schreibenden und unterschreibenden Kollegen die Corpora Delicti jemals zu
Gesicht bekommen haben.“ Dies obwohl die betreffenden Kollegen und
Kolleginnen immer wieder zu Gast im Jüdischen Museum Wien waren und unter
anderem auch von mir persönlich mit ihren Gästen durch das Haus geführt
wurden und selbstverständlich auch die Hologramme besichtigten.

Das Schreiben des Präsidenten von ICOM Österreich und nunmehr auch des
Vorstandes von ICOM Österreich unterstellt allen Unterzeichnern, ihre
Betroffenheit über die Zerstörung der Hologramme sei sachfremden und
persönlichen Motiven geschuldet und sie würden die ICOM Richtlinien dafür
instrumentalisieren. Mit keinem Wort wird darauf eingegangen, dass die
Hologramme tatsächlich „Originalobjekte“ mit einem hohen und international
anerkannten innovativen Potential waren. Eine Installation die immer wieder
für Irritationen, aber vor allem für hohe Anerkennung in der Fachwelt
sorgte. Völlig ignoriert werden die tatsächlichen Diskussionspunkte, nämlich
die Frage nach dem Umgang mit Geschichte in jüdischen Museen und ob wir als
Museumsleute den zivilisatorischen Bruch durch die Schoa als Herausforderung
ernst nehmen. Somit aber auch die Frage was ist bewahrenswert in unseren
Sammlungen, wie gehen wir mit den eigenen Ausstellungsmaterialien um.
(Fragen die in meinen Augen nicht nur für Jüdische Museen relevant sind.)
Die Hologramme sind gerade in diesen Zusammenhang im Laufe der Jahre, und
durch die Diskussion über sie, tatsächlich zu Ausstellungsobjekten geworden.
Also genau zu jenen Dingen, die wir zu bewahren und zu erhalten verpflichtet
sind.

Zu keinem Zeitpunkt der Diskussion ging es um die Frage ob die Hologramme
Teil einer neuen Dauerausstellung sein sollten oder nicht. Es war allen
Beteiligten klar, dass dies nicht der Fall sein würde. Allerdings war auch
allen Beteiligten klar, dass ein Konzept für eine neue Dauerausstellung
nicht hinter die Errungenschaften der alten zurückfallen dürfe, damit
stellte sich auch die Frage nach dem Umgang mit Elementen der alten
Dauerausstellung wie z. B. der Installation von Nancy Spero (die ebenfalls
viel Raum einnimmt) und eben den Hologrammen. Die Argumentation des
Präsidenten, die Hologramme wären einer Neugestaltung im Wege gestanden
läuft ins Leere. Umso mehr erschreckt die Ignoranz gegenüber der Zerstörung
einer bahnbrechenden musealen Innovation, die noch dazu, wie wir
mittlerweile wissen, nicht notwendig gewesen wäre.

Weiters wird behauptet, dass die Hologramme „zuletzt einen erbärmlichen,
weil ungepflegten und verstaubten Eindruck“ hinterlassen hätten. Ich war bis
Ende Dezember 2010 Mitarbeiter im Jüdischen Museum Wien und verwahre mich
entschieden gegen diese unwahre Behauptung und somit der unausgesprochenen
Unterstellung, die MitarbeiterInnen des Jüdischen Museum Wien hätten die
Dauerstellung dem „Verfall“ preisgegeben. Es ist auch unrichtig, dass es zu
einem Verfall der optischen Qualität gekommen wäre. Diese Behauptung ist
ganz einfach sachlich nicht gerechtfertigt.

Zuletzt noch ein Wort zur sich wohl selbst richtenden Behauptung die
Chefkuratorin des Jüdischen Museums hätte eine Kampagne gesteuert und die
nationale und internationale Kollegenschaft instrumentalisiert. Ich bin
wirklich verblüfft und entsetzt, dass der Vorstand von ICOM Österreich
glaubt, dass Direktoren, Wissenschafter und Kuratoren wie ferngesteuert auf
Zuruf reagieren und sich für eine persönliche Kampagne einspannen lassen.
Welche Vorstellung über die professionelle und ethische Einstellung ihrer
KollegInnen liegt dieser befremdlichen Behauptung zu Grunde?

Vom Vorstand von ICOM Österreich hätte ich mir einen differenzierteren
Zugang zur Diskussion erwartet. Vor allem aber auch, dass der Vorstand den
Unterstellungen und Diffamierungen gegenüber Kollegen und Kolleginnen
entgegentritt.

Mit kollegialen Grüßen

Mag. Gerhard Milchram

Freitag, 15. April 2011

What does society demand from museums? (Part Two)

What does society demand from museums? Vortrag, Micheletti Award Conference and Award Ceremony - Quality in Museums, DASA Dortmund, April 2011. Gottfried Fliedl




IV. The museum in modernity: the right to enjoy cultural heritage and the socialising force of cultural heritage

I have appealed several times to something that I call the notion of the modern-day museum and I just said that the activities of Hamburg's museum fans take place within the framework of this notion and can appeal to it. 
In the historiography of museums emphasis is normally placed on the continuity of a development of collecting and exhibiting from the early modern age to the present. But together with many other researchers I see a crucial break in the development between about 1770 and 1810. In this period there developed the notion of the museum as the location of a common, state-sponsored and state-protected stock of cultural assets. In other words the notion of a heritage which is preserved, studied and enjoyed and for which a special architectural and social location is created to do this: the museum.
Since the foundation of the British Museum in 1753, and quite definitely since the foundation of the Louvre, that legal notion of the common ownership of collections has therefore been a central structural feature of the museum. As a complement to the legal notion of common ownership there emerges at the same time the social notion of the museum as a place of collective identity. Of patrimoine, in France, beni culturali, in Italy or heritage in England.
In order to highlight the incomparable cultural dynamism of this dual notion of material and spiritual ownership, of ownership and identity, I would ask you to consider briefly the notorious, but for our purposes unbeatably illustrative brand name of an Italian criminal organisation: "Cosa Nostra".
The idea of common ownership of cultural goods, of an asset which in a certain way helps create community and which represents the community, emerges in a special historical situation. The religious and old politico-social means of endowing life with meaning imploded and had to be replaced by new ones, and one of these legitimising and meaning-endowing entities was (national) history. The ancient unifying bond of community, religious faith and belief in a king, the guardian of this religious idea, had to be replaced.
This changed the relationship to cultural heritage. One began to collect, to preserve and to cultivate. In the France of the revolution they began to nationalise the royal possessions, to annex aristocratic collections, to secularise churches and monasteries. There arose an enormous store which could then be used to feed the museums founded by the revolution.
With the founding of a number of great museums something like a common object is created, collections of culturally and historically significant items around which the community can form and collect – literally and symbolically.
Perhaps you consider this reference to the idea of cultural heritage in the age of bourgeois revolution and enlightenment to be empty theory. But follow me back to a certain date in the year 1793 and just see what happened on this day in Paris.

We write the 10th August 1793, the anniversary of the storming of the Tuileries, the event that is regarded as the definitive end of the monarchy in France, the day from which Louis XVI became a prisoner and accused.
On this day three events are being consciously planned and synchronised which make it in the eyes of today's historiography the day on which the people of France declared themselves to be a national and democratic society.
It is the day of a festival, a document and a place.


The festival is La fête de l'Unité, the Festival of Unity. We should imagine it as a kind of procession culminating in a ceremony which took place on the ruins of the Bastille. The deputies from all the départements in France drank from a cup water flowing from the breasts of an Egyptionesque statue of Wisdom.


The document is the Constitution, the first democratic-republican constitution of France. It is solemnly declared on this day.
The place is the Louvre, since the middle ages the palace of the King and the structural and symbolic insignia of an absolutist power. On this day the royal palace becomes a public museum.
All three events together constitute the French Nation on the basis of a democratic, judicial and symbolic act.


Like the other events the opening of the museum in the Louvre was also  – and I quote Andrew McClellan, the historian of the history of the museum in the age of revolution - “tied to the birth of a new nation. The investiture of the Louvre with the power of a revolutionary sign radically transformed the ideal museum public. To the extent that the Louvre embodied the Republican principles of Liberty, Equality, and Fraternity, all citizens were encouraged to participate in the experience of communal ownership, and clearly many did.”
What is being talked about here is not the experience of art, not collection and exhibition, but the socialising function of the museum.
The importance of Clellan's formulation and the level of aspirations established with the museum in the Louvre only becomes clear if one returns to the Constitution declared at the same time. The right to universal education is rooted in this, as is the state's obligation to enforce this right: "Education is the need of all. Society must exert all its powers to further the progress of general reason and to make education accessible to all citizens", are the words of article 22 of the Constitution.
This state guarantee forms the core of the welfare state perception of politics, in other words also of cultural policy and museum policy. But: The participation of all is not the goal, it is one of the essential conditions for attaining the goal. And this is, literally in clause 1 of the Constitution "…. general happiness".
From our understanding of a welfare and social state, the awareness of the perspective of our community as can be found in the first constitutions of the United States and France and the associated declarations of the human rights has largely been lost.
Education is not only the acquisition of knowledge or experience of art, but active participation in public affairs, a civilizing process through which the individual and the community, citizens and the state generate themselves so to speak. And participation is not mere access to cultural institutions and definitely not customer status with a service provider. Participation means a public actively producing itself and becoming actively involved in public affairs.


The notion of the museum in modernity  is thus inseparably linked with the notion of democracy. But for reasons of time I am unable to pursue this line of thought any further.
How aridly and pathetically the talk of a service provider, of the museum customer and of his needs seems, and even more so the stubborn self-misconception of the museums themselves and of the museum policy that goes no further than seeing the museums' public nature in making them accessible to the general public.
But going way beyond this, what lies embedded in the concept of the museum in modernity is the self-justification and self-reflection of society as being more democratic, although the museum is one of the many places where that sphere of the civil public can develop in which 'common affairs' can be negotiated freely and without constraint and ideally also without consideration of any social barriers. The public realm is that in which the welfare state concept can first be realised and it is an essential condition of democratic socialisation – including in the cultural sphere. Museums are, like other institutions, highly precious vessels in which this public produces itself, develops and emerges. This public is necessarily discursive, analytical and critical, since only in this way can the permanent negotiation take place with which the citizen can identify with the community and the latter can 'form' itself – in a process without closure.

V. The museum in modernity: a civilizing ritual

When Carol Duncan and Sabine Offe speak of the civilizing role of the museum, in essence what they mean is this social process. In order to move from these ideas to a criticism of the museum and back to the question of the "good museum" a few explanatory remarks are needed.


 "The myth of the Enlightenment" Sabine Offe writes " is based on the notion of the knowability, presentability and shapability of the world and its controllability through human reason. The museum as a place of education displayed the hopes and illusions involved in the narrowing of the western civilisation process and long-term changes in standards of human behaviour and sensitivity. Potentially all museums were thought of as places were the public could form a picture of the world by looking at objects from nature and art and from the ordering of history in terms of artefacts whose past significance seemed to be trend-setting for the tasks of the contemporary present and future."


 In this understanding he museum is not exclusively conceived of retrospectively and merely as an archive, not as a place for the guarded and protected slumber of things , as a wide-spread curatorial role model would suggest, nor is it exclusively an agency of knowledge that didactically imparts lessons.
The museum is a place of self-description and self-interpretation in an individual and social respect. The ritual of the museum served to introduce civil norms, which were appropriated by public ritual performance, rendered visible as being generally binding and practised. They served to dramatise the "self-description" and "self-interpretation" of civil society and its members, to present a civilisation which they were supposed to create at the same time.  


"But", and I quote Sabine Offe once more, "that's not all, that is not the end of the museum's function. What is ignored here is the ambivalent relationship intrinsic to these rituals towards the living everyday reality. They have a latent function which is not taken up by the "civilising" function. As such they represent a wish-fulfilment of civil society which is reflected not in how it is, but in how it should be and would like to be. But 'civilising' rituals in the museum create – like all rituals – counter-images which refer not only to social values and norms, but also to quite different real social experiences. They take up a theme which is concealed in a distorted form. They not only testify explicitly to the ideal picture but implicitly also to the nightmare images of civilisation. For museums, all museums, represent not only what there is to see, but also what has to be removed from the public discourse and perception or what remains concealed, a history of social violence." (End of quote)
My experience is that museums do not perceive their own reverse side, or not sufficiently. But to the extent that something is suppressed, remains masked, it acts all the more strongly on the practice of the institution as something not seen through. Museums seem to tend to celebrate culture and history in a triumphant and affirmative way, instead of penetrating them analytically.
From this I conclude the need for museum work to become self-reflective, critical towards its own actions, towards the methods of presentation, the mediation, the collecting, in short the entire repertoire of activities which constitute the institution of the museum.
Here a potential for self-reflective practice opens up for the museum, one through which it could enlighten itself and its public about itself and could render what is distorted, concealed and suppressed visible, legible and speakable.
Museums would have to take a big step, jump over their own shadow and question their manipulative and hegemonial function. After all museums are also, as Carol Duncan has described, "sites that publicly represent beliefs about the order of the world, its past and present, and the individual's place within it. [...] To control a museum means precisely to control the representation of a community and its highest values and truths."

VI. Museums need reflectivity

An example: the heart of the permanent exhibition in the Jewish Museum in Vienna was an installation of holograms showing fragments of earlier Jewish life. They were arranged around an urban space, and whoever entered this space experienced how the things, street views, portraits, ritual objects, buildings, industrial products emerged and disappeared in front of his eyes, an effect of holograms as the observer moved forward and back, bent down or turned around in front of the holograms.
The curator responsible for this part of the exhibition, Felicitas Heimann-Jelinek, explained the installation like this: "The medium of the transmission hologram deals with (the) disappearance, with the fact that history withdraws from us. Furthermore it questions the absolute starting point of the historical object just as it does the concept of a 'true' historical reconstruction. No exhibition can make clear what Austrian-Jewish history actually was to its full extent."


'Disappearance', the ephemeral nature of the 'images' of a hologram also does not admit a phantasmatic expectation directed at the museum: that it could through the permanent securing, fixing of things also secure and preserve memory and historical truth permanently.
The installation thus reflects the memory of the museum destroyed in the Nazi period, a memory violently broken off. The museum conveys to us – with purely visual means – that we cannot without further ado take possession of a history, not even in a museum.
The work of an exhibition, as I indicate here in outline, lies not only in its documentary function, not only in the imparting of knowledge, but primarily in expounding the problems of the historical experience in a museum context.
This involves a very high quality I believe; to do something like this is demanding, challenging, and it demands of the visitor not that he consume, but that he challenge himself, that he wish to know something, not that he remain a spectator, but that he behave actively towards himself and his history. Achieving this is certainly not only a function of museums concerned with Jewish culture and history.

VII. Summary

There is evidence that the debates on museum quality are concerned too narrowly with an almost exclusively business management approach, heading towards a narrowing of the museum concept to an organisation where economic profitability is demanded and the social objectives are extremely unclear. The rich and complex options which such a uniquely hybrid cultural institution as the museum possess are misunderstood and pared down to the ideal of satisfying consumerist needs.
Against this I propose a museum concept this can be derived both from the history of the institution and from current social demands.
In my view quality is not a feature that can be established and fixed once and for all, but rather the articulation of demands directed at the museum and the monitoring of their fulfilment.
The quality of museums must be a matter of discussion and dispute, in a process which may hardly come to a standstill and in a discourse which must be conducted actively and energetically, not solely by the museums themselves, but primarily by them.
High quality museums exist where museum criticism exists, in the museums themselves, within the museum community and the museum association and in the communities which carry the museums financially and socially and which need really the museums.
Good museums arise not through control, but through criticism.
High quality museums exist where social groups demand something of the museum and museums are smart enough to respond.