Sonntag, 5. September 2010

Das MART Rovereto


Italien ist vom Boom der Museumsarchitektur, der sich seit etwa 1980 entwickelt hat, kaum berührt worden. Zaha Hadids Museum des XXI. Jahrhunderts in Rom ist - fast - ein Einzelfall. Eine andere, spektakuläre Ausnahme ist ein Museum in einer relativ unbekannten, touristisch kaum bedeutenden Stadt: Rovereto. In dieser Stadt ist aufgrund eher zufällig sich kreuzender Ereignisse ein große Futuristensammlung entstanden, die zwar museal präsentiert wurde, aber nur in bescheidenen Umfang. Die Region Trentino sah eine Chance, sich kulturell zu profilieren und finanzierte einen ambitionierten Neubau. Der mehr ist als ein Museum, hier findet sich auch eine Bibliothek, ein Veranstaltungssaal, die Stadtbibliothek, eine Forschungs- und Dokumentationsstelle zum Italienischen Futurismus und natürlich auch das obligatorische Cafe-Restaurant und ein Museumsshop.
Von der Bedeutung der Sammlung habe ich zum ersten Mal eine Vorstellung bekommen, als ich in Paris eine Ausstellung zur italienischen Moderne gesehen habe, die wesentlich von der Sammlung des MART - so heißt das Museum im Kürzel - getragen wurde.
Der Besuch am Ort war dagegen fast eine Enttäuschung. Denn nur ein Stockwerk steht derzeit der Sonderausstellung und der Sammlungsausstellung zur Verfügung, die übrigen dienen kleineren Ausstellungen und den genannten anderen Funktionen.
Man betritt also ein großes, weitläufiges Museum, mit fast labyrinthischen Wegführungen über einem an sich ganz klaren und rationalen Grundriss. Drei Flügel gruppieren sich um eine 'Piazza', die wiederum durch eine zentrale, in der Hauptachse liegende Treppe erschlossen werden.
Hier gibt es erstaunlich viel Raum jenseits der Sammlungen, von dem nicht recht ersichtlich ist, welche Funktion er hat. Rund um einen zentralen, durch alle Geschoße reichenden Schacht liegen offene Räume, die nur der Kommunikation zu dienen scheinen, wiewohl von dort keine nutzbare Kommunikationswege zur Hand sind, da ja die Ausstellungen nur im obersten Stockwerk zu finden sind.
Bemerkenswert ist, wie der Architekt des Museums, Mario Botta, den Bau in die vorhandene historische Bebauung eingefügt hat. Da das Museum hinter zwei Palais liegt, gibt es keine monumentale Fassade. Der Zugang zwischen den Palais, auch eine offene Sichtachse, wird als Blick in eine gleichsam aufgesprengtes Pantheon inszeniert. Vor dem Museum liegt ein Raum, der nach vorne und nach oben offen, sowohl Innen- als auch Außenraum ist, 'Pantheon' und 'Piazza'. Als vor dem Museum gelegen ist er funktional Stadtraum und -platz, wenngleich das Pathos der überkuppelten Rotunde (eine Bauform, die in der gesamten Geschichte der Museumsarchitektur variiert wird) und die ja meist im Museum liegt, auch auf das Museum 'abfärbt'.
Wie James Sterling bei der Stuttgarter Staatsgalerie gewinnt Botta der sakralen Würdeform des überkuppelten Rundsaales die praktikable und sozialisierende Funktion des urbanen 'Sammlungs'raumes zurück und gibt ihm als 'Vorhof' des Museums die Aufgabe des bedeutungsvollen Empfangsraumes.

Freitag, 3. September 2010

Das ladinische Museum in St. Martin in Thurn

Glaubt hier wer an die Bedeutung des Museums?
Na, dann schauen wir mal.
Zum Beispiel war ich heute im Ladinischen Museum in St. Martin in Thurn.
Wenn man da von Bruneck hinfährt, bekommt man eine Ahnung, warum Menschen in langdauernder Abgeschlossenheit gelebt haben. Heute nutzt man eine kostspielige Straße, die eine Klamm mit vielen Tunnels und anderen Kunstbauten relativ bequem durchquerbar macht. Lange Zeit muß es hier unpassierbar gewesen sein. Auch die Straße nach Westen, in Richtung Brixen, ist kaum anders als modern vorstellbar. Vielleicht ein schmaler Weg, mehr nicht, früher.
Im Gasthaus im Zentrum des Dorfes höre ich viele Gäste eine fremdartige Sparche sprechen. Ich bin sofort bereit, das für ladinisch zu halten und daraus auf die Lebendigkeit dieser Sprache zu schließen. Der ladinischen Kultur überhaupt, grade bin ich am ladinischen Kulturzentrum vorbeigekommen, am Weg vom Parkplatz zum Ortszentrum.
Das Museum, das ich suche, liegt außerhalb.
Freunde haben es mir vor Jahren empfohlen. Es steht schon lange auf meiner Agenda, und jetzt, wo mich meine Urlaubswege in die Gegend führen, schaffe ichs endlich.
Das mit dem Außerhalb heißt einerseits, daß es sich um eine Burg handelt, wenn man das Museum sucht und besucht, andrerseits, daß das Museum eine Überraschung (für mich) darstellt, weil es über die Ladiner handelt (abhandelt), als sei das ein rätselhafter Stamm am Amazonas und nicht eine Bevölkerung nebenan.
Das hab ich nicht erwartet. Obwohl es wohl genauso zu erwarten war. Touristen brauchen Ziele, Verweildauer, Konsummargen. Nein, die Tourismusindustrie braucht das, die Touristen brauchen Zeitvertreib, leichte Kost, ein bissl Geschichtskultur, lokal, exotiosch, unikal.
So kommts, daß hier über die Ladiner, nicht mit ihnen und nicht durch sie gesprochen wird. Wir sind in einem ethnologischen Einheimischenmuseum für 'Fremde'.
Kein Zweifel, es gibt viel zu Lesen, viel, sich zu informieren. wer die Ladiner sind, woher sie kommen. Identitätsgeschichten, Herkunftsgeschichten. Nur: für wen jetzt? Für mich? Für die Ladiner?
immer, wenn ich eine Frage habe, sagt das Museum: ich hab da einen Bildschirm für Dich.
So komm ich auch weiter, Raum und Raum, und noch eine Ecke und noch ein Annex und noch eine Abzweigung.
Es gibt viel Holz, Stahl, grünes Mattglas, weißverkalkte Wände. Nichts davon hilft mir beim Verstehen. Aber alles sagt: ich bin ein Museum am neuesten Stand des Design.
Ständig stellt sich mir was in den Weg und sagt: ich bin eine Schautafel, ich bin ein Leitsystem, ich bin ein Raumtext.
Und jetzt lieber Leser sind Sie dran. Dieses Bombardement von sozialhistorischen Informationen, wie gehen Sie damit um. Ständig hat man z.B. die Bauern in die Pfanne gehauen, daß es nur so geklescht hat. Landesherren, Äbtissin, Söldner, Bischöfe, Burgherren, alle droschen auf die Bauern ein. Dann raffen die sich mal auf und drehen den Spieß um, mit List und Tücke töten sie über 40 Kriegsknechte, die man zum Eintreiben des Zehent geschickt hatte. Es nützt Ihnen nur nichts. Alles bleibt beim alten, die Mächtigen arrangieren sich und die Äbtissin des adeligen Damenstiftes darf weiter die Bauern nach Belieben fertigmachen.
So und jetzt Sie. Was machen Sie? Kriegen sie Kopfwut? Depressionen? Denken Sie sich "Warum ist immer alles so gekommen, wie es keiner wollte?" Oder gehen Sie auf einen Espresso ins Museumscafé?
Welche Art von Geschichtswissen brauchen wir. In welcher Form? Wozu?
Ich habe in einer Burg in wunderbarer Lage einen bequemen, mich nicht zu verstörenden Rundgang hinter mich gebracht, mit sanftem Bildungserlebnis und - tatsächlich - einem Besuch in der Cafeteria zum Abschluß.
Es ist immer alles so kompliziert. Und das Museum muß es einfach machen. Es hat nun mal nur bestimmte Objekte und nur bestimmten Raum für Text. Da geht es um die Identität der Ladiner, wie man mir sagt, also um ihre Sprache. Da wird die Galerie der Alphamänner vorgestellt, die sich im 19. Jahrhundert um diese sprachlich fundierte Identität sorgten. Da taucht plötzlich der Begriff der "Nation" auf. Der ladinischen? Blöd nur, daß es das Ladinische gar nicht gibt, sondern Varianten in den verschiedenen Tälern. Das könnte bedeuten, daß der Versuch, das Ladinische im 19. Jahrhundert zu formieren, um es zur Anerkennung zu bringen, gleichzeitig das Ladinische gefährdet = seine Vielfalt. Da könnte es also um (mindestens) zwei Identitätskonzepte gegangen sein. Um ein ständig shiftendes, sich entziehendes, und eines, das um der politisch-kulturellen Anerkennung willen ("Rettung"), eine neue, gewaltsame Einheitlickeit herstellen will.
Sowas überfordert ein Museum. Oder?
Ich bin ohne tieferen Eindruck weggefahren, ein wenig mißgelaunt ob der Diskrepanz von gestalterischer Gebärden einerseits und inhaltlichem Gehalt andrerseits.
Es liegt natürlich an mir, und nicht am Museum.
Museen haben ja immer recht.

Donnerstag, 2. September 2010

Apell (Texte im Museum 101)

Kärntner Handwerksmuseum Baldramsdorf

Reden im Traum - Das Kärntner Handwerksmuseum in Baldramsdorf


Wenn eine Museumssammlung, wenn ausgestellte Dinge nicht von den üblichen und erwartbaren Ordnungs- und Deutungsmustern zusammengehalten werden, kann man das 'Ausbrechen' der Exponate aus der musealen Disziplin beobachten. Die Semantik der Ausstellungsobjekte geht mit ihnen durch und entzieht sich jeder Kontrolle. Die Dinge schließen miteinander unerwartete Bündnisse, denken Geschichten aus und entwickeln ein chamäleonhaftes Eigenleben. Das Museum beginnt wie im Traum zu reden...
Nicht daß das Kärntner Handwerksmuseum in Baldramsdorf (ein kleines Dorf in der Nähe von Spittal an der Drau), nicht eine sehr disziplinierte Ordnung besäße: ziemlich säuberlich sind in rund 40 Räumen verschiedenste Handwerke präsent, Werkzeuge, Geräte, Dokumente, Maschinen, Produkte, Pläne, Fotografien, Arbeitsmaterial, Möbel, Erläuterungen, Zeugnisse, Urkunden, Zeichnungen usw. Aber diese Ordnung bildet den großen Rahmen und regiert nicht im Einzelnen und im Detail.
An allen Ecken und Enden beginnen die Dinge etwas auszuhecken, wie in jenen Grimmschen Märchen, wo die Verselbständigung der Dinge Unvorhersehbares, Unheimliches, Gewitztes auslöst.
Dabei ist das Museum nicht dilettantisch. Hier gibt es eine große Behutsamkeit den Dingen gegenüber und den Menschen, deren Arbeit dokumentiert wird. Es gibt nicht wenige Ensembles, die mit traumwandlerischer Sicherheit arrangiert zu sein scheinen - aber in der Regel weit weg von dem, was wir von 'gestalteten', 'inszenierten' Museen ansonst gewohnt sind. Dafür fehlt fast ganz jene didaktische Anmutung, die das Arrangement nur als Träger einer Information versteht. Hier geht es eher Bilder von Lebensspuren, um Arrangements, die nicht das Museum erfindet, sondern die die Routinen bestimmter Arbeiten, bestimmter Handgriffe, bestimmten nützlichen Zur-Hand-Seins bestimmen. Kaum ein Objekt fristet ein trostlos isoliertes Dasein, jedem wird eine mehr oder minder stimmige Geselligkeit gegönnt.
Bekanntlich sind wir fast zwanghaft veranlasst, Dinge, die wir nebeneinander wahrnehmen, in Beziehung zu setzen. Wenn nun Dinge, die nichts oder vermeintlich nichts miteinander zu tun haben, plötzlich in Nachbarschaft geraten? Dann werden wir ebenso zwangsläufig Assoziationen, Vermutungen, Geschichten mobilisieren; dasselbe geschieht, wenn Dinge ohne Beschriftung auftreten, aber weder funktional noch symbolisch sofort zuzuordnen sein. Wenn uns also alle Bojen fehlen, um ein Objekt im offenen Meer der Bedeutungen zu vertäuen. Wiederum werden wir phantasievoll und phantastisch reagieren müssen.
Wie nun, wenn dieses Vexierspiel auf die 'Logik' des Museums übergreift, uns die Tatsache, daß aberdutzende von Objekten ausgebreitet werden, aber nur eins davon beschriftet ist, auf der Metaebene den Boden unter den Füßen unserer Museumsgewissheiten wegzieht. Wenn authentische Berichte, Beschreibungen aber auch zeitgenössische Beschriftungen, wie verkehrt herum montierte Wegweiser uns immer wieder stören, wenigstens in unserem Kopf Ordnung zu machen.
Und diese schiere Fülle! Das ist mal ein Museum, wo es sich lohnt, auch auf den Boden zu schauen. Was da alles abgestellt ist, mal ostentativ, mal wie vergessen oder verräumt, halb versteckt. Mal reihen sich Bügelseisen auf Regalen, mal steht eine Schachtel mit Zeug auf einer Werkbank, als hätte nur jemand vergessen, sie wegzuräumen. Überschuhe stehen wie eben ausgezogen am Boden und in der Greißlerei hängen die Papiersackerln bereit, um gefüllt zu werden. Im Frisiersalon gibt es das Tischchen und den Thometstuhl, auf dem man wartet und Illustrierte liegen bereit, damit man sich die Zeit vertreiben kann. Von einer prangt Romy Schneider, von der anderen ein TEE vor dem Kölner Dom. Dabei sind solche Arrangements wie beiläufig und ohne eine aufdringliche Suche nach Authentizität gemacht. Auch ohne den gesuchten Effekt, als hätte eben nur für kurze Zeit den Raum verlassen.
Überall ragen Biografien herein, der "lachende Friseurmeister", der Fotograf, der Maler, der Lodenmacher, der Hufschmied, der selbst aufgeschrieben hat, was er wie gemacht hat. Und nun hängt das da, in Plastikfolie, zum Durchblättern, Handschrift und Zeichnungen...
Viele Objekte und Objektgruppen, einzelne Räume fungieren als Monumente, als Erinnerung an Personen, die entweder noch zu Lebzeiten Dinge dem Museum übergeben und dann übrigens meist zu ihnen 'zurückkehren', oder als Erinnerung von Nachkommen an Vorfahren und deren Leben und deren Arbeit.
Die individuellen Erinnerungsspuren werden sehr bewußt in die anerkannte Gedächtnismaschine 'Museum' eingewoben und sie wird benutzt, um dem gelebten Leben Anerkennung und Eingedenken zu gewähren.
1977 eröffnete das Museum. Getragen wird es von einem Verein und ehrenamtlichem Engagement. Es gibt eine starke Leiterpersönlichkeit, aber viele Personen, die das Museum hegen und pflegen. Ein kollektives Projekt.
Ich kenne das Museum seit vielen Jahren, habe es nun wieder besucht und war erstaunt, daß es trotz mancher Bereingungen und Retuschen noch immer die alten Qualitäten hat. Selbst seine Didaktisierung mit Hilfe einheitlicher Erläuterungstafeln mit Bildern und Texten, tut ihm nichts an. Man kann sie, wenn man will, ganz übersehen, und es schadet der Poesie der Arrangements nicht, wenn man sie liest.
Fotos geben selten eine Vorstellung einer Ausstellung. Sie können ihr Performatives nicht reproduzieren. Deshalb: hinfahren und anschauen. Aber Verantwortung kann ich nicht übernehmen - vielleicht werden sie es ganz anders sehen, unempfänglich oder überempfindlich sein, z. B. gegenüber der Betulichkeit mancher moralisierender Texte, der Bizzarheit und Beliebigkeit. Wer weiß, wie es Ihnen geht, mit den traumredenden Dingen...

Die Webseite des Museums leistet sich den Luxus, Räume in schwenkbaren Videoclip-Panoramen zu zeigen. Eine Möglichkeit, sich auf das Museum einzustellen. Außer (was ich tun würde), sie wollen sich überraschen lassen.

"Versch." - Was gesagt werden muss (Texte im Museum 100)

Kärntner Handwerksmuseum Baldramsdorf

Dienstag, 31. August 2010

Spüren Sie die Elemente! Das "Internationale Maritime Museum" in Hamburg

Schiffe. So weit das Auge reicht.
Uniformen. So weit das Auge reicht.
Haben Sie schon mal die Webseite des "Internationalen Maritimen Museums" Hamburg geöffnet ? Kleine Warnung: Es wird Ihnen eine bombastische Musik entgegendröhnen, wie sie Sie nur aus hochpatriotischen Hollywood Blockbustern kennen. Dazu ebenso großartige Versprechungen, was das Museum alles können wird, wenn Sie es besuchen…
Spüren Sie die Elemente! Werden Sie Forscher! Seien Sie wieder Kind!
Mit 30.000 Schiffsmodellen beginnt es. Im obersten Stockwerk, des neun Geschosse hohen, in der Speicherstadt gelegenen Museums. Von dort an gehts Stock um Stock abwärts durch alle nur erdenklichen Themenfelder, Ozeanografie, Schiffahrt, nochmal Schiffsmodelle, diesmal aus Silber und Elfenbein, Bilder und Grafiken von Schiffen, Unmengen davon, Uniformen, Handelsschiffsfahrt, Kriegsmarinen, Militärkaplane zur See, die auch international, Auszeichnungen.
Alles das, dieser gigantische 'Speicher' mit seinen abertausenden Objekten, ist das Resultat privaten und wie es scheint weder finanziell noch thematisch eingegrenzten Sammeleifers. Mit sechs Jahren soll Peter Tamm zu sammeln begonnen haben. Jetzt gilt seine Sammlung als weltweit größte zur Seefahrt.
Ideologisch läßt sich allerdings eine gewisse Neigung zu Militaria mit einer gewissen besonderen Neigung zur NS-Zeit feststellen. Das funktioniert so, daß diese besondere Zeit zu einer nicht besonderen Zeit gemacht wird, eben zu einer wie jede andere. Man rückt sie einfach in einen Gänsemarsch der geschichtlichen Abschnitte ein und neutralisiert damit alle Dokumente. Die heftige Kritik an diesem Umstand, hat den spendablen Hamburger Senat nicht beeindruckt.
So außergewöhnlich der Raum (ein alter Speicherbau) ist, so wenig ambitioniert ist die Ausstellung; wie anders als endlose Serien soll man auch 30.000 Modelle zeigen? Häufung, Reihung sind vorherrschende Prinzipien. Nur nicht genau hinschauen, es ist einfach zu viel, auch wenn Sie sich nachher an der Austernbar zu laben gedenken.
Schiffsmodelle. So weit das Auge reicht.
Erst vor wenigen Jahren wurde das Trumm hingestellt, mit viel Geld aus der Kasse der Stadt Hamburg. Es gibt also Geld in der Stadt für Museen, sagt sich der als Tourist angereiste Laie, erschöpft im untersten Stockwerk angekommen. Ja, sagt Wikipedia, etwa 35 Millionen. "Hinzu kommt," sagt Wikipedia, "dass die für den Beschluss zuständige Senatorin Dana Horáková eine Bekannte Peter Tamms aus jener Zeit ist, als sie beim Axel-Springer-Verlag als Journalistin Karriere machte und Tamm dort Vorstandsvorsitzender war. Das Projekt fand in der Hamburger Bürgerschaft breite Zustimmung. Der Beschluss vom 12. Februar 2004 kam ohne Gegenstimmen und mit Stimmenthaltung der GAL zustande."
Schiffsmodelle. So weit das Auge reicht.
Die Süddeutsche Zeitung ging mit dem frischeröffneten Museum noch böser um, und sprach von fetischhafter Distanzlosigkeit. (25.06.2008) Hier ist Frau Horákóva übrigens nicht "Bekannte", sondern "ehemalige" Angestellte.
"Was man dort nämlich faktisch lernen kann, ist, wer mit 196 Schiffen die meisten Versenkungserfolge in der Geschichte des U-Boot-Krieges vorzuweisen hat und wie toll die Kameradschaft auf einem deutschen Kriegsschiff der Nazizeit war. Sachliche Information besteht aus unkritischer Kolonialgeschichte und ausführlichen Erinnerungen der kaiserlichen Admiralität, deren Ordensnachlass und Hutschachteln dazu noch prunkvoll inszeniert werden. Statt die Gräueltaten der Herrenmenschen in Afrika und Europa zu dokumentieren, beschreibt die Ausstellung lieber in ermüdender Ausführlichkeit die technischen Details von Torpedos und Panzerschiffen."
Ich kann nach meinem Besuch auch nicht viel anderes sagen, als daß es tatsächlich erstaunlich ist, daß dem Militaria-Sammler ein solches Haus errichtet wird und gleichzeitig ein Museum wie das in Altona sichtbare Spuren der Implosion zeigt. Außerdem: eine private Sammlung ist das eine. Ein Museum das andere. Eine Transformation setzt immer einen Bedeutungs- und Funktionswechsel voraus. Es muß plausibel werden, welches öffentliche Interesse eine individuelle Sammlerobsession zu überformen und zu transzendieren imstande ist. Das ist hier nicht oder kaum ins Spiel gekommen und die Notwendigkeit, das Museum (seine Gestaltung, seine Botschaft...), wurde nicht erkannt. Deswegen ist das Museum in weiten Teilen vor allem eins: langweilig.
Auch eine Museumskrise. Aber eine happig kostspielige.

Sonntag, 29. August 2010

Fundsache "Cash Register"

Mit dem National Cash Register der Weltausstellung in New York 1939 wurden laufend die Besucher sichtbar gezählt

Feststellungen (Texte im Museum 99)

Das Museum und seine vergessene Herkunft - Walter Grasskamp (Das Museum lesen 14)

Mir ist es einmal passiert, daß ein Teilnehmer an einem Seminar die gemeinsame Lektüre eines Texte schroff mit dem Hinweis zurückwies, der sei ja schon fast zehn Jahre alt.
Der Text, den ich gerne in Erinnerung bringen möchte (und der, soweit ich sehe, in der museologischen Debatte, selten auftaucht), ist schon dreißig Jahre alt. 
Das Buch von Walter Grasskamp, einem Kunsthistoriker mit journalistischer Berufserfahrung, Museumsgründer und Museumsstürmer, nennt sich im Untertitel eine Sozialgeschichte des Kunstmuseums. (München 1981).
Das Buch ist aber als Kritik der herrschenden (bundesrepublikanischen) Kulturpolitik weit umfassender angelegt und in dieser Hinsicht auch partiell überholt. Auch museologisch hat sich seither unglaublich viel entwickelt und manches, was nicht ganz fugenlos argumentiert ist, läßt sich heute deshalb präziser und differenzierter formulieren.
Das Buch hat auch keine geschlossene 'Erzählung', sondern besteht aus einem Kaleidoskop untereinander verbundener Kapitel, setzt mit museumsgeschichtlichen Ausführunge ein, widmet sich einer - breit verstandenen - Kunst- und Kulturvermittlung, kommt auf eine damals virulente Debatte einer nationalen Kunstgalerie zu sprechen,  auf die Dialektik von Hauptstadt und Provinz sowie auf die "kulturelle Verelendung".
Sicher, der Vorbehalt, das Buch sei ja dreißig Jahre alt, trifft so manche seiner Passagen, aber das Programmatische an ihm und viele Themen sind so wenig erledigt, wie nur etwas. Trotz einer wachsenden museumsgeschichtlichen Forschung mangelt es noch immer eklatant an einer geschichtsbewussten und - wie bei Grasskamp - kulturpolitisch und soziologisch kontextualisierten Museumsdebatte. So reich an Themen, Motiven und Fragen eine rasant bommende Museologie auch ist, es ist eine über weite Strecken geschichtsvergessene Disziplin, erstaunlich angesichts der strukturellen und immanenten Historizität der Institution.
Grasskamp beklagte in der Einleitung zu seinem Buch etwas, was heute so aktuell ist wie je - daß die Museumsverantwortlichen den tiefgreifenden Wandel der Institution nicht beschreiben könnten, weil sie nicht die "Geschichtlichkeit ihrer Institution und ihrer Aufgaben" begriffen. "Ein erstaunlicher Mangel" bei einer institution, "die der Vermittlung von Geschichtsbewußtsein dienen sollte." (...) "Dabei verdiente die Geschichte der Institution durchaus mehr Interesse als die Sammlungen."
In den Kapiteln, in denen die Transformation der fürstlichen Sammlungen in das bürgerliche Museum beschrieben werden, finden sich, trotz einfacher Linienführung der Argumentation, bis heute standhaltende Beobachtungen. Grasskamp hat damit ein Fundament einer (deutschsprachigen) Museumshistoriografie und -soziologie gelegt, deren Anregungen entweder so gut wie nie mehr aufgegriffen oder als fragmentierte Teilprobleme in disziplinärer Arbeitsteilung um ihre Brisanz gebracht wurden. So wie etwa in der Besucherforschung kaum noch ein Bewußtsein von der öffentlichen Funktion von Museen vorhanden ist, um nur ein Beispiel zu nennen.
Man versteht Museen nicht nur nicht ohne deren Geschichte, man kann auch schwer Transformationen ihrer Funktionen und Bedeutungen analysieren, ohne die Geschichtelichkeit der Probleme anzuerkennen. Vor allem aber kann man kaum eine Idee eines wünschbaren und künftigen Museums, es sei denn eine vollkommen dezisionistisch, entwickeln, wenn man sich nicht der Ideen- und Sozialgeschichte des Museums stellt.
Museen "verdanken ihre Existenz der Tendenz aller Systeme, sich selbst am Leben zu erhalten. Sie haben sich längst als Bürokratien verselbständigt und die Zwecke ihrer Arbeit zu bloßen Mitteln ihres Fortbestehens  pervertiert." (Bazon Brock)
Möglich daß der Autor selbst auf das vor so langen Jahren und in einem scheinbar 'fernen' kulturpolitischen Umfeld entstandene Buch nur noch freundlich-skeptisch zurückblickt. Als Kompendium, das das museologische Geschichtsbewußtsein stärkt ist es unbedingt immer noch lesens- und empfehlenswert.

So fing es an... (Texte im Museum 98)

Maritimes Museum Hamburg

Knappe Zeiten - Hamburger Museumskrise

So macht das Altonaer Museum auf seine durch Sparzwang offenbar extrem triste Situation aufmerksam:

Freitag, 27. August 2010

Ich über mich (Texte im Museum 97)

Museum für Völkerkunde Hamburg

Sommerakademie 2010









































Einige Bemerkungen zur Sommerakademie haben mich veranlasst, Julia Debelts, freie Ausstellungsmacherin und Teilnehmerin, zu bitten, ausführlicher über Ihre Erfahrungen mit der diesjährigen Sommerakademie zu schreiben:

Die Ankündigung der Sommerakademie liest sich interessant. Ich stelle mir vor, sie behandelt das Verhältnis von Museum und Text mal grundlegender als gewöhnlich, also ohne Grammatik und Hierarchie, Zeilenlänge und Lesehöhe. Keine Schreibwerkstatt, steht in der Ankündigung. Das könnte heißen: a) keine Schreibwerkstatt à la Drosendorf und b) dass keine Museumstexte um-, neu oder besser geschrieben werden. Gut so.
Die Fotos sehen vielversprechend aus, Sommer, gutes Wetter, ein bisschen Schloss, Liegestühle, gruppenorientiertes Arbeiten. Auch das Programm klingt gut, interessante Leute, interessante Museen, über das Projekt wissen&museum wollte ich immer schon mal mehr wissen. Ich vermute, dass sich hauptsächlich am Diskurs interessierte Praktiker und ein paar zurzeit Promovierende anmelden werden. Beim Stöbern in den Ankündigungen und Programmen der vorhergehenden Sommerakademien entdeckte ich das Veranstaltungsschema wieder, oft auch die gleichen Referenten, die Generalthemen sind grundsätzlich ähnlich. Hat sich also wohl in dieser Form bewährt.

Die Sommerakademie ist immer auch ein bisschen wie Urlaub, hast du gesagt. Immerhin liegt sie am Rande des Hochsommers, unglücklicherweise aber ohne Abstimmung mit den niedersächsischen Sommerferien. An deren Ende sind nämlich gerade alle aus den Urlauben zurück und fangen das Arbeiten wieder an; ein paar EU-Abrechnungstermine-Termine liegen außerdem im September, so dass im August hektisches Berichte-Schreiben und Abrechnen ansteht, auch bei uns. Ich reiche meinen Antrag auf freie Tage für den Sommerakademie-Besuch in der Agentur ein, stehe dem aber gleichzeitig sehr skeptisch gegenüber, eine ganze Woche raus…, aber die anderen sagen, das machen wir schon, fahr du nur. Also fahre ich. 

Nachher

Mit Urlaub hatte das wenig zu tun, denke ich nach der Sommerakademie. Das ist einerseits ein persönliches Problem, weil ich Urlaub mit Entspannung und nicht mit der eigentlichen Definition des Wortes, mit berechtigtem Fernbleiben vom Arbeitsplatz gleich setze; außerdem war es kein Versprechen der Ankündigung. Andererseits las sich das Programm in der Vorankündigung weniger dicht als es tatsächlich war. Vielleicht habe ich in der einen Woche Arbeitszeit zwischen meinem Sommerurlaub und der Sommerakademie auch nur zu viele Nachtschichten gemacht, aber mir fehlte zwischendrin mehr Raum für mich. Auch zum Sacken-Lassen und Verdauen. Viel Transfer passiert normalerweise auch in den Gesprächen im abendlichen Nachgang, - das ging aber nicht, denn da stand Arbeitsgruppenarbeit auf dem Programm, die andrerseits auch wieder viel Spaß gemacht hat.

Erwartet habe ich eine stärkere Konzentration auf das Thema Text. Die Referenten haben sehr stark mit der Frage nach den grundlegenden Texturen gearbeitet, ich hatte die Ausschreibung aber stärker als Frage nach dem Text bzw. der Rolle des Textes in der Textur (einer Ausstellung, nicht eines Konzeptes Museum) verstanden. Das war zwar in den Beiträgen immer wieder auch Gegenstand, insgesamt war  die Akademie aber eher aus einem deduktiven, museologischen Fokus heraus angelegt, was sich bei mir manchmal damit biss, dass ich eher die handfest-konkret-praktischen Themen zum Abarbeiten erwartet habe.

Gut im Sinne von erwartungskonform fand ich z. B. die Exkursion und Fragen wie Was macht Text mit den Ausstellungen? (vor allem bei Roswita Muttenthaler und bei dir). Was ich mir sonst so vorgestellt hatte an Fragen, wurde mir aber oft nicht explizit genug eingeholt, das schwang eher hintergründig mit, war nicht Leitfrage der Beiträge sondern eher so nebenbei. Wie die Frage nach Text als Objekt (auch bei Literaturausstellungen, aber vor allem auch bei objektreduzierten Ausstellungen, die stark über Textobjekte, wie Ursula Gillmann das nannte, funktionieren) und wie es sich verhält mit der Beziehung von Schauen und Lesen (Das hätte ich gerne von Heike Gfrereis noch vertiefter und deutlicher gehabt, fand ich dafür dann bei Ursula Gillmann am Rande, in diese Richtung ein paar Stunden weiter wäre wahrscheinlich viel von dem, was ich erwartete, aufgetaucht.) und überhaupt die Frage von Text und bzw. als Architektur, die irgendwie zu kurz kam, da wäre Till Velten vielleicht noch interessant geworden, das war halt schade, dass er krank wurde.

In der allmählichen Verdichtung beim Schreiben sehe ich, dass das, was ich erwartet hatte, zwar schon (mehr oder weniger deutlich) da war, ich es aber in der Veranstaltung nicht so richtig gemerkt habe. Ich hätte also benötigt, dass mich die erkenntnisleitende Grundströmung mehr in diese Richtung trägt. Ging das nur mir so? Im Verlauf der Sommerakademie hab‘ ich mit einzelnen TeilnehmerInnen gesprochen, von denen sich einzelne auch eher konkrete Textarbeit erwartet hatten; da finde ich dann schon, dass das in der Ausschreibung deutlich ausgeschlossen war. Am Ende war die Zufriedenheit und auch das Glücksgefühl, das man hat, wenn man spannende Fragen bewegt, bei mir (und in der Gruppe, soweit ich das gesehen habe) groß. Interessant fand ich die übrigens die Zusammensetzung der Gruppe, einfach nur, weil ich sie mir anders vorgestellt hatte.

Die besondere Qualität der Sommerakademie, das Anregende, die engagierte Diskussion auch mit den Referenten (was ja im Zwischenfeedback sogar als manchmal zu dominant kritisiert wurde, fand ich aber nicht) und das konzentrierte Arbeiten an einem museologischen Thema über einen längeren Zeitraum, was ja auch Luxus ist und vielleicht vor allem das Besondere ausmacht, versteckt sich in der Ausschreibung gut hinter eher trockenen Worten. Habe ich, wie angekündigt wurde, eine neue Stufe reflektierter Museumspraxis erreicht? Naja, das passt schon. Mindestens hab ich eine schöne Bescheinigung darüber bekommen.

Um abschließend auf deine Frage zurück zu kommen: War die Sommerakademie das, was ich erwartet habe?
Nein, gar nicht. Dazu hatte ich eine viel zu genaue Vorstellung davon, was ich gerne hören wollte. Das macht aber gar nichts. Wenn man sich immer alles so genau vorstellen könnte, wär das ziemlich langweilig.
Und ja, die Sommerakademie war genauso, wie ich sie mir vorgestellt hatte. In einer geschlossenen und konzentrierten Atmosphäre lustvoll über mehrere Tage an einem museologischen Thema zu arbeiten, ist einfach toll, anregend, inspirierend …


Donnerstag, 26. August 2010

Fußnote (Texte im - vorm - Museum 97)

Text im Freigelände vor der "Ballinstadt" Hamburg

National Treasure (In eigener Sache)

Der Film "National Treasure" (USA 2004), ein typischer Hollywood-Abenteuerfilm, hat mich wegen seines 'museologischen' Subtextes interessiert. Die Schatzsuche als zentraler Plot gilt hier nämlich nicht nur einem unermesslichen, legendären Schatz, sondern auch der Gründungsgeschichte der Vereingten Staaten Amerikas und der Idee der Demokratie, auf die eine Schatzkarte auf der Rückseite - ausgerechnet - der Unabhängigkeitserklärung hinweist...

Auszug aus dem Text, der nun erschienen ist. Gottfried Fliedl: Eine Frage der Französischen Revolution, beantwortet von Hollywood. Braucht Demokratie Museen?, in: Torsten Meyer, Adrenne Crommelin, Manuel Zahn (Hg,): Sujet Supposé Savoir. Berlin 2010.

"Wenn der Platz der Macht nie definitiv besetzt werden kann, dann heißt das, daß es in einer Demokratie eine permanente Krise der Repräsentation gibt, ein nicht lösbares Problem, das Gemeinsame stabil zu symbolisieren. Sichtbar wird das in einer besonders dramatischen Weise, dort, wo dieser Prozess der Etablierung von Nation und Demokratie gewaltförmig vor sich geht und das bis dahin den Staat symbolisierende „Ding“ beseitigt wird: in der Französischen Revolution wird der König als Bürger Capet auf das Schafott geschickt, aber mit dem physischen Leib wird auch der imaginäre des Königs zerstört und der Schnitt, der geführt wird, geht auch durch die geschichtlich-politische Kontinuität des sozialen Körpers.
Es ist alles andere als ein Zufall, daß parallel zu diesem Prozeß die Debatte um den Bildersturm sich zu einer Politik der Musealisierung wandelt und der Jahrestag der Erstürmung der Tuilerien zum Gründungsdatum des ersten (Louvre) von mehreren Museumsgründungen der Revolution wird. Es ist als ob der ‚Körper des Königs‘ durch einen ‚Corpus‘ der kulturellen Güter, durch die Sammlungen der Museen, Verkörperungen eigener Art, substituierbar wäre. Jedenfalls wird verständlich, warum ab da, das Museum topografisch, sozial und politisch buchstäblich ‚ins Zentrum‘ rückt. Ins Zentrum der Stadt, ins Zentrum der Nation. Ins Zentrum der Gesellschaft und des Prozesses der Vergesellschaftung.
Der Mangel an Visualisierbarkeit oder Repräsentierbarkeit sucht nach Kompensierung, nach einer ‚Sache‘, von der es scheint, als müssten wir sie stets begehren, um unser individuelles und kollektives Selbst zu garantieren.
Beide Objekte in National Treasure, der materielle Schatz und die Idee der Demokratie als ideeller Schatz (verdinglicht im Dokument), können als Common Objects verstanden werden, beide repräsentieren die Genealogie und (politisch-demokratische) Identität der Nation. Und so wie der Schatz gesucht und gefunden werden will, um eine Verpflichtung der Väter einzulösen, so muß auch die Gründungsidee der Nation ‚wiedergefunden‘ werden, in einer nie endenden Re-Lektüre, einer immer wieder erneuerten Erinnerung ihrer Bedeutung."