Donnerstag, 7. Mai 2015

Heftiges über das Kuratieren und den Kuratorenberuf

In seiner Rezension Hans Ulrich Obrist Buch Kuratieren! legt der Leiter der Oberhausener Kurzfilmtage Lars Henrik Dass eine kurze, fulminante Charakterisierung des (Mainstream)Kuratierens hin, dass es nur so tuscht.

Der Kurator als Medium, in Der Freitag 6.5.2015 https://www.freitag.de/autoren/lars-henrik-gass/der-kurator-als-medium

Zitat: Für eine durch Demografie und leere Kassen stark verunsicherte politische Klasse stellt der Kunstkurator eine neue Versicherung dar, dass man auf die Unterstützung meinungsbildender Leute und Medien ebenso zählen kann wie auf ein mit den richtigen Namen bestücktes Telefonbuch. Der Kunstkurator dämpft die Angst vor der Kunst, vor der „Wut eines Einzelnen, der sich ins Halbdunkle einer Höhle zurückgezogen hat“ (der scheidende Intendant - gemeint ist Chris dercon G.F. -im Gespräch). Er verkörpert die Hoffnung, dass es flutscht mit der Kreativwirtschaft. Er ist ein Versprechen auf Ordnung in einer zunehmend unverständlicheren Welt. Je verstörender zeitgenössische Kunst, desto dringlicher das Bedürfnis nach Erklärung und Orientierung durch Diskursmaschinen.

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