An der Südflanke des Rossberges im Kanton Schwyz setzten sich beinahe 40 Millionen m³ Nagelfluhgestein von der Gnypenspitze auf einer circa 20° talwärts geneigten Gleitbahn über stark durchfeuchteten tonigen Zwischenschichten in Bewegung und stürzten ungefähr 1000 Meter ins Tal hinab. Der Rutsch breitete sich unten fächerförmig aus, brandete an der gegenüberliegenden Rigikette hundert Meter empor, überschüttete insgesamt eine Fläche von rund 6,5 km² und zerstörte die Dörfer Goldau, Röthen sowie Teile von Buosingen und Lauerz. [2] 457 Menschen kamen ums Leben, über 100 Häuser, 220 Ställe und Scheunen sowie zwei Kirchen und zwei Kapellen wurden zerstört. Die Dörfer Goldau und Röthen waren verschwunden, und der Lauerzersee verkleinerte sich um ein Siebtel seiner Fläche.
Im Jahre 1956 errichtete der initiative Goldauer
Bahnhofbuffet-Wirt Edwin Simon in einer selbst finanzierten
Militärbaracke, die er neben den Tierparkeingang stellen liess, eine
Ausstellung der Fundgegenstände aus dem 150 Jahre zuvor verschütteten
Dorf Goldau.
1965 wurde eine Stiftung gegründet, welche im
folgenden Jahr einen Museumsneubau eröffnete, um dem Publikum die
Dokumente der Katastrophe zu präsentieren.
Die bestehende Sammlung wird seither laufend
erweitert. 1994 wurde das Museumsinnere umgestaltet, um das restaurierte
Messgewand, welches die Katastrophe vollkommen unbeschadet überlebte,
sowie das grosse Ölgemälde von David Alois Schmid - Goldau vor dem
Bergsturz darstellend -, das bis zur Renovation der Pfarrkirche unter
der Empore derselben hing, besser zu präsentieren. Kürzlich wurden
plakatgrosse und drehbare Schautafeln angebracht, welche die Entwicklung
Neu-Goldaus besser dokumentieren. So sind zum Beispiel sämtliche
Baudaten der Häuser zwischen 1806 und 1934 aufgelistet. Auch die
geologischen Erklärungen sind verbessert worden.
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