Vor zwei Jahren wurde Jeffrey Deitch mit der Leitung des Museum of Contemporary Art in Los Angeles betraut, offenbar in der Hoffnung, er das beinahe Bankrott gegangene Museum retten könne. Mit einem populäreren Programm als bisher. Jordan Mejias in der FAZ: "Als Galerist
in New York hatte er selten einen Trend verpasst und war geübt darin, die (...)
kaum mehr wahrzunehmenden Grenzen zwischen Kunst und Kommerz in einer
immerwährenden Partyatmosphäre aufzulösen. (...) Und Deitch schaffte es
denn auch, gleich in seinem ersten Jahr die Besucherzahl zu verdoppeln, von 200
000 auf 400 000.
Allerdings kam dem Direktor sein Chefkurator abhanden und infolge dieses Rückzugs alle im Board of Trustees vertretenen Künstler, John Baldesasari, Barbara Kruger, Catherine Opie und Ed Ruscha. Der Vorwurf lautet, "...die althergebrachte Rolle des Museums zu beschädigen und es einer
oberflächlichen Spaß- und Vergnügungsgesellschaft zur Beute hinzuwerfen.
Catherine Opie in der Los Angeles Time ""I love and respect MOCA. It's the first place I've ever had a solo
museum show, and it's had a profound influence on artists in Los
Angeles, but the museum is taking such a different direction now," she
said. "I believe that MOCA's strengths have always been in relationship
to the outstanding scholarly curatorial practice it had established.
What concerns me is seeing the museum embracing more celebrity and
fashion."
Gehalten wird der umstrittene Leiter sozusagen vom Geld, vom Mäzen, der mit einer Garantie das Museum vor dem Konkurs gerettet hat. Der vertraut darauf, daß, wie es in der FAZ so schön formuliert wird, ihm "die künstlerische Qualität oder ihr Mangel
nicht den Blick aufs Geld und den populären Erfolg vernebeln."
Außerdem habe das
Museum Ausstellungen gezeigt, "die zu viel Geld gekostet und zu wenig Publikum
angezogen hätten".
Zwei Museumsauffassungen stehen einander gegenüber, die, die auf - wie immer definierte, Qualität pocht und eine andere, die auf Wirtschaftlichkeit und populären Erfolg setzt.
John Baldessari zur zweiten Museumsauffassung: „Aber ich mag’s nicht.“
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