,,Ars longa, vita
brevis": Museen sind Orte und Horte gegen Vergänglichkeit, Sterblichkeit
und Vergeßlichkeit. Hier, wo die
Zeit stillsteht und als totgesagte oder totgeschlagene aufbewahrt und
aufgebahrt liegt, segnet Kunst das Zeitliche. Auch wenn bereits die Futuristen
sie als Friedhöfe, als Stätten nekrophiler Phantasie zu denunzieren trachteten,
sind die Künstler und mit ihnen Muse um Muse um Muse nach wie vor begierig, im
Museum Einlaß zu finden, um Überlebenschancen für ihr Werk zu wahren und
Unsterblichkeit ihres Namens zu sichern. Mögen die Museen auch noch so
,,fortschrittlich” sich geben, sie können voran nur gehen im Rückwärtsgang, mit
rückwärts-gewandtem Blick: spurensichernd. Darin liegt ihre Idee, die radikal
sich nur verwirklichen läßt, wenn das schutzbedürftige Gut dem Menschen
vollends entzogen wird.
Timm Ulrichs
Timm Ulrichs
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