Dienstag, 13. September 2011

Ort gegen die Vergänglichkeit

,,Ars longa, vita brevis": Museen sind Orte und Horte gegen Vergänglichkeit, Sterblichkeit und Vergeßlichkeit. Hier, wo die Zeit stillsteht und als totgesagte oder totgeschlagene aufbewahrt und aufgebahrt liegt, segnet Kunst das Zeitliche. Auch wenn bereits die Futuristen sie als Friedhöfe, als Stätten nekrophiler Phantasie zu denunzieren trachteten, sind die Künstler und mit ihnen Muse um Muse um Muse nach wie vor begie­rig, im Museum Einlaß zu finden, um Überlebenschancen für ihr Werk zu wahren und Unsterblichkeit ihres Namens zu sichern. Mögen die Museen auch noch so ,,fortschrittlich” sich geben, sie können voran nur gehen im Rückwärtsgang, mit rückwärts-gewandtem Blick: spurensichernd. Darin liegt ihre Idee, die radikal sich nur verwirklichen läßt, wenn das schutzbedürftige Gut dem Menschen vollends entzogen wird.
Timm Ulrichs 


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