Freitag, 3. Februar 2023

Ausstellungsanalyse – eine Kernkompetenz? Veranstaltungsankündigung




Veranstaltungsankündigung

Ausstellungsanalyse – eine Kernkompetenz?

Eine Veranstaltung von museumdenken in Kooperation mit dem Württembergischen Kunstverein, Renate Flagmeier (Berlin), Claudia Luxbacher (Stuttgart) und Roswitha Muttenthaler (Wien)

Im vergangenen Jahr hat museumdenken in Wien eine erste öffentliche Veranstaltung zum Thema "Museumsanalyse und Ausstellungskritik" ausgerichtet. Diese war verknüpft mit einer Debatte, die nach der Funktion von Ausstellungen und Museen in unserer Gesellschaft fragt. Die Analyse und Kritik von Ausstellungen sind wichtige, aber selten genutzte Praktiken, um deren gesellschaftliche und kulturelle Rolle zu reflektieren und zu bestimmen. Oftmals fehlt die methodische Basis, eine Übertragung von Erkenntnissen in die kuratorische und gestalterische Praxis findet nur selten statt.

Dem Wunsch, die Wiener Überlegungen und Zugänge zu vertiefen, wollen wir uns in einer zweiten Veranstaltung mit Fokus auf methodisch angeleiteter Analyse und Kritik von Ausstellungen widmen – vom 17. bis 19. März 2023 in Stuttgart.

Stuttgart ist als Landeshauptstadt Baden-Württembergs nicht nur ein wichtiger Museumsstandort, sondern auch eine Stadt mit einer großen Gestaltungstradition und heute insbesondere auch ein Standort international arbeitender Szenografiebüros. Für die Analyse dessen, welche Deutungsangebote sich im visuellen Medium Ausstellung manifestieren, spielt die gestalterische Umsetzung im Raum eine zentrale Rolle. 

Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, wissenschaftlich-kuratorisch, journalistisch und gestalterisch Arbeitende miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam auszuloten, welches Potential Ausstellungsanalyse für ihre Praxis hat oder haben könnte.

Eine Veranstaltung von museumdenken in Kooperation mit dem Württembergischen Kunstverein, Renate Flagmeier (Berlin), Claudia Luxbacher (Stuttgart) und Roswitha Muttenthaler (Wien)

Im vergangenen Jahr hat museumdenken in Wien eine erste öffentliche Veranstaltung zum Thema "Museumsanalyse und Ausstellungskritik" ausgerichtet. Diese war verknüpft mit einer Debatte, die nach der Funktion von Ausstellungen und Museen in unserer Gesellschaft fragt. Die Analyse und Kritik von Ausstellungen sind wichtige, aber selten genutzte Praktiken, um deren gesellschaftliche und kulturelle Rolle zu reflektieren und zu bestimmen. Oftmals fehlt die methodische Basis, eine Übertragung von Erkenntnissen in die kuratorische und gestalterische Praxis findet nur selten statt.

Dem Wunsch, die Wiener Überlegungen und Zugänge zu vertiefen, wollen wir uns in einer zweiten Veranstaltung mit Fokus auf methodisch angeleiteter Analyse und Kritik von Ausstellungen widmen – vom 17. bis 19. März 2023 in Stuttgart.

Stuttgart ist als Landeshauptstadt Baden-Württembergs nicht nur ein wichtiger Museumsstandort, sondern auch eine Stadt mit einer großen Gestaltungstradition und heute insbesondere auch einStandort international arbeitender Szenografiebüros. Für die Analyse dessen, welche Deutungsangebote sich im visuellen Medium Ausstellung manifestieren, spielt die gestalterische Umsetzung im Raum eine zentrale Rolle. 

Die Veranstaltung setzt sich zum Ziel, wissenschaftlich-kuratorisch, journalistisch und gestalterisch Arbeitende miteinander ins Gespräch zu bringen, um gemeinsam auszuloten, welches Potential Ausstellungsanalyse für ihre Praxis hat oder haben könnte.

Anmeldung unter: info@museumdenken.eu

Freitag, 17. März 2023

Ort: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart

18:00 Uhr Begrüßung | Impuls  Iris Dressler und Hans D. Christ (Direktor:innen, Württembergischer Kunstverein)

18:30 Uhr Wozu Ausstellungen analysieren?

Podiumsdiskussion mit Impulsen von Adrienne Braun (freischaffende Journalistin, Stuttgart); Guido Fackler (Universität Würzburg); Kathrin Milic-Grunwald (Atelier Brückner, Stuttgart); Markus Speidel (Museum für Alltagskultur, Landesmuseum Württemberg, Stuttgart)

Moderation: Anika Reichwald (Jüdisches Museum Hohenems, museumdenken)

Wie steht es um die Analyse und Kritik von Ausstellungen – im fachlichen, museologischen Diskursen, in der journalistischen Praxis, im Machen von Ausstellungen, in der Ausbildung? Dazu sprechen die Talkgäste in Impulsbeiträgen und bei einer gemeinsamen Diskussion.

Eine Analyse schafft eine fundierte Basis, um nachvollziehbar und argumentativ über eine Ausstellung zu reden und mediengerechte Kritik zu üben. Sie bietet desgleichen eine Grundlage, um die eigene kuratorische und gestalterische Praxis und das Medium Ausstellung selbst zu reflektieren.

Samstag, 18. März 2023

Ort: Haus der Geschichte Baden-Württemberg | Landesmuseum Württemberg | StadtPalais – Museum für Stuttgart

10:00 Uhr Wie Ausstellungen analysieren? – Praxisübungen in Stuttgarter Museen

mit Renate Flagmeier (ehem. Museum der Dinge, Berlin) und Roswitha Muttenthaler (ehem. Technisches Museum Wien)


‍In Stuttgart gibt es drei Museen, die Dauerausstellungen zur Geschichte der Stadt und des Landes bieten: das Haus der Geschichte schaut auf Baden-Württemberg ab 1790, das Landesmuseum allein auf Württemberg (das Badische Landesmuseum ist in Karlsruhe) und das Stadtpalais auf die Hauptstadt Stuttgart. Alle zeigen eine chronologisch aufgebaute Ausstellung sowie unterschiedlich gelagerte thematische Aspekte.

Die Veranstaltung nimmt in diesen drei Häusern das Repräsentieren territorialer / regionaler Gemeinschaften und das darauf bezogene (kultur-)geschichtliche Erzählen mit visuellen Mitteln in den Blick. Im Fokus stehen die eingesetzten Ausstellungsmittel, die Elemente einer Ausstellung und ihr Zusammenspiel: Welche Effekte und Anmutungen resultieren aus der Wahl und Anordnung von Exponaten, den Gestaltungsmitteln, der Raumatmosphäre, der Text- und Medienebene je für sich und gemeinsam? Wie werden Objekte gerahmt, Displays und Storylines erstellt, Räume und Rezeptionsvorgaben geschaffen? Welche Deutungsangebote sind an den einzelnen Aspekten ablesbar? Welche Komponenten tragen zu welchen Narrativen und Bildern, zu gesellschaftlichen Selbstkonzeptionen und wissenschaftlichen Positionen bei? Wie beziehen sich die Elemente aufeinander – ergänzen sie einander, bestärken sie sich gegenseitig in ihren jeweiligen Deutungsangeboten und Wirkweisen? Können diese nebeneinander bestehen oder konkurrieren und unterlaufen sie einander? Wie spiegeln sich Haltungen der Ausstellungsmacher:innen, Wahrnehmungskonventionen, gesellschaftliche Konzeptionen und wissenschaftliche Positionen wider? Wie begreift sich eine Ausstellung zwischen Repräsentations-, Kommunikations- und Handlungsort, in seiner Haltung zum Publikum. Wie positioniert sich die Ausstellung in der Museums- und Ausstellungslandschaft, in den kulturellen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Ordnungen, welche Denkansätze und (Re-)Präsentationsformen finden Eingang?

Diesen Fragen will die Veranstaltung durch (methodisch) angeleitete Analysen nachgehen. In einer Art sezierenden, künstlichen Trennung sollen die einzelnen Fäden der Ausstellungstextur in ihren Bedeutungsschichten erfasst, interpretiert und schließlich zusammengeführt werden. 

Analyse bedeutet, die jeweils gewählten Exponate und Ausstellungsmittel in ihren Deutungsangeboten zu erkennen, zu interpretieren und zu reflektieren: Was ist die Zeigeabsicht und welche Leseweisen werden mittels Raumgestaltung, Exponatauswahl und Präsentationsweisen nahegelegt? Wer oder was findet wie Eingang? Wer wird in welcher Weise angesprochen?

Eine Analyse sollte getragen sein von einer systematisch-planvollen bzw. methodischen Vorgehensweise, die versucht, alle einzelnen Elemente einer Ausstellung in den Blick zu nehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage, um die analysierten Ausstellungen jenseits von Geschmacksvorlieben für Kritik und Diskurs verhandelbar zu machen.


‍Ort: Württembergischer Kunstverein, Stuttgart

18:30 Uhr Was kann und braucht Ausstellungsanalyse? – Feedback und Ausblick

anschließendes gemeinsames Abendessen

Den gemeinsamen Abschluss bildet eine Feedbackrunde rund um die Frage, was Ausstellungsanalyse kann und für eine erfolgreiche Umsetzung benötigt. Zusammen wollen wir auf die in der Anfangsdiskussion aufgeworfenen Überlegungen und Denkanstöße zur Funktion von analytisch fundierter Rezeption von Ausstellungen und ihrer Rolle für die Kritik und Umsetzung von Ausstellungen zurückblicken und sie mit den Erkenntnissen der Workshops verknüpfen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwiefern sich die gezeigten und angewandten Verfahren auch in der alltäglichen Praxis ein- und umsetzen lassen oder wie jede:r ihren / seinen Teil dazu beitragen kann, in Zukunft gewonnene Erkenntnisse in die eigene Arbeit – oder darüber hinaus – miteinfließen zu lassen.

Ferner soll in der Runde die Frage angestoßen werden, wie sich die Ergebnisse aus Diskussion, Workshops und Feedback nachhaltig dokumentieren lassen: Sollen die Ergebnisse gesammelt und zugänglich gemacht werden? Ist in dieser Form vielleicht ein (digitales) Handbuch zur Ausstellungskritik denkbar? Oder ein zugehöriger Blog, etwa auf der Plattform museumdenken? Inwiefern ist die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe sinnvoll? Welche weiteren Aspekte können, sollen und müssen zukünftig in den Blick genommen werden?

Optionales Programm – Exkursion nach Waldenbuch

Sonntag, 19. März 2023

Ort: Museum für Alltagskultur | Museum Ritter, Waldenbuch

10:00 | 11:00 Uhr Wie analytische Ansätze in die eigene kuratorische, gestalterische, journalistische Arbeit integrieren?


Museum für Alltagskultur, Waldenbuch; Foto: privat

Die Erfahrungen aus Analyseübungen und Diskussionen am Samstag sollen weiter verfolgt werden – nun jeweils aus der Sicht von Kurator:innen, Gestalter:innen und Kritiker:innen. Die Teilnehmer:innen können sich erneut in Gruppen zusammenfinden, die bei diesem zweiten, optionalen Museumsbesuch die Perspektiven der drei oben genannten Arbeitsfelder abbilden. Diese spezifisch fokussierten Analysen sollen nun mit der eigenen Praxis verknüpft und zur Diskussion gestellt werden.


Als Orte können je nach Interesse das Museum für Alltagskultur und / oder das Museum Ritter in Waldenbuch gewählt werden. Das Museum für Alltagskultur integriert in seinen umfangreichen Dauerausstellungen einzelne partizipative Elemente und die Sonderausstellung ist als Mitmachausstellung konzipiert. Im Museum Ritter können die am Samstag erworbenen Erkenntnisse auf Kunstausstellungen übertragen und reflektiert werden.

Patriotische Museumspolitik unter Putin

 Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Ausschnitt):



Donnerstag, 12. Januar 2023

Museum of Brands (Ein Museum)

Welcome to the Museum of Brands

A nostalgic journey through 200 years of consumer culture

Our collection takes visitors on a nostalgic journey through 200 years of social change, culture and lifestyle. It is an exciting new way of looking at history through the things that generations of families have thrown away. It’s a journey back through the memories of your childhood, all brought back to life again by our Time Tunnel – a fascinating insight into how we have lived since Victorian times. Explore the remarkable story of how our consumer society has evolved since Victorian times! In this journey of discovery that puts our favourite brands into their historical context, you’ll see royal coronations, two world wars, man landing on the moon and right up to the digital age! (Webseite https://museumofbrands.com/)

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The museum showcases over 12,000 items from the Robert Opie Collection which were housed in the Museum of Advertising and Packaging at Gloucester Docks from 1984 until its closure in October 2001. The collection moved to Notting Hill in 2005. Another display of the Robert Opie Collection at Opie's Museum of Memories formed part of the now-defunct Wigan Pier Experience. The museum receives over 40,000 visitors annually.



The museum features over 12,000 original items including domestic "everyday" products, packaging, posters, toys and games.

Set out in chronological order in the form of a "Time Tunnel" the museum takes visitors on a nostalgic journey through 200 years of consumer culture, and shows how the brands around us have evolved from the naïve charm of Victorian times to the greater sophistication of today. It also reflects the change in shopping habits, the impact of transportation, media, the effects of two world wars and the gradual emancipation of women.

Throughout the year, the museum presents temporary exhibitions, talks and workshops to create debate and examine the role of brands in history and the modern world. In 2020, the Museum opened 'When Brands Take a Stand' exploring how brands engage with social issues such as gender, sexuality, wellbeing, human rights and social justice.

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Robert Opie ist der unumstrittene Sammlerkönig historischer Kaufwaren. Seit Jahrzehnten widmet er sich dem Archivieren der Alltagskultur der vergangenen 200 Jahre: Süßigkeitenverpackungen, Seifenschachteln, Werbefiguren, Parfümfläschchen, Zigarettendosen und unzählige weitere Zeitgeisterscheinungen sind Teil davon.

Ausgang nahm seine Leidenschaft 1963 am Bahnhof im schottischen Inverness. Der 16-Jährige bekam Hunger, doch es war ein Sonntag, kein Geschäft hatte offen. Er drückte sich also einen Munchies-Schokoriegel aus dem Automaten und entschied, das Papier nicht in den Mistkübel zu werfen, sondern mit Inventarnummer 1 als Gründung seines zukünftigen Archivs aufzuheben. (...)

Robert bezeichnet seine Tätigkeit selbst als ‚modern day archeology‘." Auf sein Konto gehen mittlerweile etwa 20 Bücher und unzählige Radio- und Fernsehauftritte, wo er seine Forschungsergebnisse erläutert. Im Museum sind 12.000 seiner 500.000 Sammlungsobjekte ausgestellt, chronologisch arrangiert im kurvigen "Time Tunnel", dem Hauptbestandteil des Museums, durch den man in eigener Geschwindigkeit flaniert.

Aus: Marschall, Clemens: Archäologie der Alltagskultur. Zu Besuch im Londoner Museum of Brands, das Zeitgeschichte anhand von Verpackungen und Konsumartikeln erzählt. In: Wiener Zeitung, 11.1.2023 https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kunst/2174016-Archaeologie-der-Alltagskultur.html




Mittwoch, 11. Januar 2023

Erstes deutsches Museum für Nummernschilder, Verkehrs- und Zulassungsgeschichte (Ein Museum)


Museum für Nummernschilder, Verkehrs- und Zulassungsgeschichte, in Großolbersdorf, im Erzgebirgskreis

Infotext des Museums: Fast jedes Kraftfahrzeug auf der Welt hat vorne und hinten ein Schild. Diese Schilder prägen das Straßenbild und sind ein typisches Zeichen für eine Stadt, eine Region oder ein ganzes Land. Das Museum zeigt in einer großen Ausstellung ausführlich, wie heute und in der Vergangenheit die Kennzeichen aussahen, und welche Kuriositäten und Besonderheiten es in der Welt gibt.



Wahrscheinlich 1896 wurde das erste Nummernschild im Deutschen Reich in München an ein Kraftfahrzeug vergeben. Ab 1900 gab es in fast allen Staaten des Deutschen Reichs Nummernschilder zur Kennzeichnung. Das 1906 eingeführte reichsweit einheitliche System bestand mit vielen Änderungen und Ergänzungen bis 1945. Bis 1956 das neue, bis heute gebräuchliche System eingeführt wurde, waren in Deutschland in allen 4 Besatzungszonen die Nummernschilder nach amerikanischem Vorbild mit einer Jahreszahl versehen.

Anhand von Fahrschulmodellen und Dokumenten ermöglicht das Museum zudem einen Einblick in die Geschichte der Fahrschulen. Auch eine Sammlung an Führerscheinen, Zulassungsscheinen, Zulassungsbriefen und sogar Strafzetteln gilt es zu bewundern.

Info der Webseite: Auf mehr als 350 Quadratmetern präsentiert sich die einzigartige Geschichte und Entwicklung von Num­mern­schil­dern, Ver­kehrs­schil­dern, der automobilen Zulassung und der Entwicklung der Fahrschulen und Fahrausbildung. Dabei gibt es viele weitere, teilweise recht ungewöhnliche Anekdoten, Geschichten und Themen der automobilen Zulassungs- und Verkehrsgeschichte, die hier auf unterhaltsame Art und Weise präsentiert werden.


Bei diesem Museum handelt es sich um ein Verkehrsmuseum der anderen Art, wie Sie es bis jetzt noch nicht gesehen haben. Im Herzen des Erzgebirges (Sachsen) in Großolbersdorf gelegen, lädt Sie das einmalige Museum montags – freitags von 9:00 bis 15:30 Uhr zu einem interessanten, spannenden und sehr informativen Rundgang mit Ihrer ganzen Familie ein. Einen ersten Eindruck über das Museum und den Trägerverein erhalten Sie auf dieser Website. https://nummernschildmuseum.de/

Bis zum 11.9.2001 waren die Zwillingstürme des World Trade Centers, neben der Freiheitsstatue, die weltweit bekannten Wahrzeichen von New York City, auch als The Big Apple bekannt. Vor den Anschlägen zierten das World Trade Center nicht nur die Skyline von Manhatten,  unzähligen Postkarten und Reiseführen über die Stadt, sonder es gab auch eine Serie Autokennzeichen mit dem Bild der Zwillingstürme. Nach dem Anschlag am 11.09.2001 haben in der Folge eine Vielzahl an US Bundesstaaten in Erinnerung an die Opfer von “9-11” und dem Kampf gegen den Terrorismus spezielle Nummernschilder zu den Ereignissen herausgegeben.

Montag, 9. Januar 2023

Neue Kapitel in der langen Geschichte der Restitution des Parthenonfrieses

 


Ein Oxforder Archäologieprofessor ist gerade dabei mit dem Kopieren des Parthenonfrieses zu experimentieren. Mit modernster Technik verwandeln Maschinen, auf Fotografien gestützt, pentelischen Marmor in exakte Nachbildungen der antiken Skulpturen um. Das British Museum verweigerte ein scannen der Originale, aber es genügten dann Schnappschüsse von iPhones und iPads. Großzügiger zeigte sich die griechische Regierung, die eine Ausnahme vom Ausfuhrverbot des Marmors machte. 

Der Professor scheint streitbar zu sein und plädiert für eine Rückgabe des Frieses an Griechenland. Das British Museum sollte dann (s)eine Kopien zeigen, aber in der ursprünglichen farbigen Fassung.

Im ältesten Restitutionsstreit gibt es widersprüchliche Entwicklungen. Das British Museum bot Athen Leihgaben an, was zurückgewiesen wurde: England könne nicht etwas verleihen, was es unrechtmäßig besitzt. Dann heißt es, daß es Verhandlungen gäbe zwischen London und Athen. Aber worüber? Ist es denkbar, daß man tatsächlich den Fries zurückerstattet?

Der Druck auf das British Museum wächst angesichts der nun seit jähren anhaltenden Restitutionsdebatten.

Und nun hat der Vatikan die Rückgabe von drei Fragmenten des Athener Parthenon-Tempels an Griechenland angekündigt. Papst Franziskus werde die Fragmente dem orthodoxen Athener Erzbischof Hieronymos II. Als „konkretes Zeichen des Wunsches, auf dem ökumenischen Weg weiter voranzuschreiten“ übergeben.  


Sonntag, 11. Dezember 2022

"Kein republikanisches Selbstverständnis". Elena Messner im Gespräch mit Christa Zöchling über das Heeresgeschichtliche Museum


Elena Messner im Gespräch mit Christa Zöchling vom profil

https://www.profil.at/podcasts/elena-messner-kein-republikanisches-selbstverstaendnis/402248799


Und hier der Artikel zum HGM von Christa Zöchling im jüngsten profil:

https://museologien.blogspot.com/2022/12/alexandra-foderl-schmid-suddeutsche.html


Alexandra Föderl-Schmid (Süddeutsche Zeitung) und Christ Zöchling (profil) kommentieren die jüngste Entwicklung am Heeresgeschichtlichen Museum

Kurz hintereinander haben die Süddeutsche Zeitung und das profil Beiträge zum Heeresgeschichtlichen Museum gebracht. Hier die Links und Leseproben:

Alexandra Föderl-Schmid: Museumschefs gesucht. Noch dieses Jahr soll feststehen, wer nach den Turbulenzen um das Heeresgeschichtliche Museum künftig das Haus führen soll. Es ist nicht die einzige vakante Leitung, die es an den Wiener Museen zu besetzen gilt. In: Süddeutsche Zeitung 9. Dezember 2022
https://www.sueddeutsche.de/politik/oesterreich-heeresgeschichtliches-museum-tanner-ortner-hollein-kunsthistorisches-museum-albertina-schroeder-1.5711601?reduced=true

Zitat: “Außerdem wurde in einem offenen Brief, den bisher 70 Experten aus dem museologischen und historischen Fachgebiet unterzeichnet haben, Kritik am bisherigen Procedere geübt. In dem Appell wird eine "Neuausschreibung und ein Berufungsverfahren, das öffentlich und unter Einbeziehung in- und ausländischer ExpertInnen stattfindet und den Weg zur grundlegenden Erneuerung des Museums öffnet" gefordert. Kritik wurde an der Berufungskommission geübt, weil diese "fast ausschließlich aus Berufsoffizieren und Ministerialjuristen" bestehe.
Von der Ministerin wurde zwar Ende 2021 ein wissenschaftlicher Beirat eingerichtet, der aber den geltenden Regularien zufolge keinerlei Befugnis bei der Auswahl der Museumsleitung hat. Ministeriumssprecher Michael Bauer verweist im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung darauf, dass das Verfahren so abgehalten wurde, wie es das Ausschreibungsgesetz vorsieht. Wenn man Findungskommissionen oder externe Wissenschaftler in die Entscheidungsgremien mit einbeziehen wolle, müsse dafür das Ausschreibungsgesetz geändert werden. Er verwies auch darauf, dass von der Ministerin eine Personalberatungsfirma beauftragt wurde, die Erfahrung im öffentlichen Bereich habe.
Wohl als Reaktion auf die Kritik wurden kurzfristig drei weitere Bewerber eingeladen
(…) Nun wurden aus dem größeren Kreis der Bewerber in dieser Woche kurzfristig weitere Bewerber zu Gesprächen für diesen Freitag nach Wien geladen, was von Eingeladenen als Reaktion auf die Kritik am Bestellungsverfahren gewertet wurde.
Aus dem Ministerium heißt es, dass dennoch noch bis Jahresende eine Entscheidung fallen soll. Angesichts der massiven Kritik dürfte sich Tanner sehr gut überlegen, ob sie tatsächlich nochmals den Favoriten vieler Berufssoldaten und so mancher Beschäftigter nominiert.

Christ Zöchling: Hat das Heeresgeschichtliche Museum eine Zukunft? Eine neue Historikergeneration sagt: Nein, in der Form nicht, und fordert eine Reflexion über Militär und Krieg, die einer Republik würdig ist. In: profil
11.12.2022

Zitat: „Der umstrittene Direktor Ortner ist freilich nur das Symptom eines Konflikts, der tiefer geht. Was man mit diesem Museum tun soll, ist eine Generationenfrage geworden. Eine Historikergeneration, die die Kolonialgeschichte aufarbeitet, den österreichischen Opfermythos lächerlich findet und bereit ist, Denkmäler zu stürzen oder zumindest kritisch zu hinterfragen, findet ein Festhalten am Habsburg-Mythos und militaristischen Heldenlegenden einer Republik unwürdig.“
Zitat: „Generell: kein Gesamtkonzept, keine Erzählung und auch  keine Leitidee.  Nur immer „Ruhm und Ehre“ des Hauses Habsburg und seiner Heerführer sowie propagandistische Verzerrungen bis hin zu stereotypen Feindbildern.“
Zitat: „Zur Tradition des Hauses gehört auch, dass man über die Nachkriegsdirektoren, die NSDAP-Mitglieder waren, nobel schweigt. Einer von ihnen, Heinz Zatschek, war sogar im Büro von SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich, der mit der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt war, tätig gewesen. Im Museum findet sich auf der Tafel für Zatschek dazu kein einziges Wort.“