Montag, 7. November 2022

Wie viel ist zu viel (Sokratische Frage)

Der Eintritt ins Verkehrshaus in Luzern kostet 43 Schweizer Franken. Das ist die sogenannte Tageskarte, mit der man alle Abteilungen besuchen kann.

Sollte eine Eintrittskarte nichtcselbstverstänflichveinen Tag Gültigkeit haben und einen dazu berechtigen, alles im Museum sehen zu können?

Nun gut. Jetzt die Frage: Würden sie in ein Museum gehen, das 43 SFR oder Euro verlangt. Wie viel wären sie maximal zu zahlen bereit? Und wo wäre die Grenze, wo siecsagen,da gehe ich nicht rein?

Bloß nicht! (Texte im Museum 1087)

 


Arbeiter am Flughafen (Figurinen)

 


Hinhören (Texte im Museum 1086)

 


Sitzen zum Zeichnen (Sitzen im Museum)

 


Sonntag, 6. November 2022

Gute Methode, schlechtes Ziel (Sokratische Frage)

 Wenn ein Museum, das fragwürdige Politische Ziele verfolgt, effizient gestaltet ist und professionell vermittelt, ist das dann eigentlich gut oder schlecht?

Freitag, 28. Oktober 2022

Matthias Beitl im Gespräch. Das Museum als geschützter, sozialer und demokratischer Ort

Wie oft hört man einen Museumsleiter (oder eine Leiterin) ausführlich (fast dreißig Minuten) über Sinn und Zweck des Musuems reden? Matthias Beitl, Leiter des Volkskundemuseums in Wien, wurde diese Möglichkeit von der Tageszeitung Der Standard eingeräumt. In Form eines Podcasts, den man unter dieser Adresse abrufen kann: https://www.derstandard.at/story/2000140341166/wie-das-museum-der-zukunft-aussehen-koennte

Matthias Beitl hat seine Zeit gut genutzt und über Digitalisierung informativ und eher skeptisch gesprochen. Auch in der Debatte um Auswirkungen der Klimakrise, der jüngsten Teuerungswelle etc. argumentiert er wohltuend aus der Praxis heraus.

In der „Königsdisziplin“ der Zukunftsprognose zeigt er sich trotz aller Krisenphänomene optimistisch, was den Geschützen und sozialen ebenso wie demokratischen Ort Museum betrifft.

Hörenswert als facettenreicher und klug argumentiertet Beitrag zu einer grundsätzlicheren und gründlichen Musuemsdenatte.

Ewigkeitswerkzeug

 



Wer ein Schloß als Tourist besucht oder ein Kloster als Sehenswürdigkeit, der kennt sie - diese unförmigen Pantoffel aus Filz, die beim Anziehen Anlaß zur Heiterkeit oder Verlegenheit geben. 

Der Sinn der unförmigen Fußbekleidung liegt auf der Hand. Man kann mit dem Schuhwerk, das man trägt, hineinschlüpfen und ungeniert über Parkett und Marmorboden schleifen, ohne Schmutz abzusondern.


Es gibt aber noch einen zweiten Sinn: anders als Schuhe mit harten Sohlen, beschlagenen Absätzen oder gar High Heels, nutzt der Filz der schützenden Pantoffeln die Böden weit weniger ab. Was wir als Sehenswürdigkeit, meist vorab bewundernd und wertschätzend besuchen, was als kulturelles Erbe meist unter Denkmalschutz steht, an dem jede Abnutzung eine Art von Verletzung der kulturellen Bedeutung wäre, soll ja dauerhaft Bestand haben. 


Musealisierte Immobilien und Mobilien sind mit einer merkwürdigen, unserem Verstand kaum zugänglichen Vorstellung von Ewigkeit ausgestattet. Das gilt auch für Museen, in besonderem Maße für Kunst Museen. Sie scheinen selbstverständlich immer da zu sein und auch das künftig und unbegrenzt. Niemand stellt sich die Dauer von Artefakten als zeitlich irgendwann endend dar, obwohl auch sie beschädigt werden oder zugrundegehen können. Etwa durch die begrenzte Haltbarkeit des Materials oder wegen verschiedener Umwelteinflüsse.


So gesehen sind die Filzpantoffel Ewigkeitswerkzeuge, der praktische Einspruch gegen Abnutzung und Verfall, das Hilfsmittel der scheinbar grenzenlosen Dauerhaftigkeit des kulturellen Erbes.