Donnerstag, 11. Januar 2018

Schöne neue Welt oder praktische Anleitung für kulturelle Hegemonie


Fundsache: "Die Vorstädte, die sogenannten Banlieus, werden mit neuen Zugstrecken besser eingebunden (nachdem sie im 19. Jahrhundert schon mal hervorragende Verbindungen ins Zentrum von Paris hatten, Anm. GF) , Viertel werden per Verdichtung saniert und eine Kulturpolitik wird gefördert, die sachte die Hochkultur in die Vorstädte trägt. 


Beispiel die Micro-Folie in Sevran (Eine Art neues Kulturzentrum, auch Mini La Vilette gennnt) Anm. GF): Kinder spielen mit ihren Müttern an kleinen Tischen Gesellschaftsspiele, Jugendliche drucken selbstentworfene Designmotive auf ihre T-Shirts, ein Mann stellt per 3-D-Drucker einen Lampenständer her. Und die Kultur? Auf einem großen Bildschirm ziehen unentwegt und wenig beachtet Ansichten von Mona Lisa, Picassos 'Guernica', Géricaults 'Floß der Medusa' vorbei. Ab und zu schnappt ein Besucher sich ein Tablet und vertieft sich in eines der Werke. 'Wir müssen die Leute hier in ihrer kulturellen Abgeschiedenheit abholen und sachte zu den Kunstwerken hinführen', sagt Phaudel Khebchi, der Leiter dieser Kulturinsel. Der Franzose algerischer Herkunft ist selber in diesem Viertel aufgewachsen."

Mütter & Penn (Entrée 137)


Pauschalpreis (Entrée 136)


Antiquarische Eintrittskarten (Entrée 135)

Uffizien

Dienstag, 9. Januar 2018

Wust & Archäologie

Eine der Interventionen von Théo Mercier in der Dauerausstellung des Musée de l'Homme, Paris. Foto GF 2017

Terrorwarnung (Texte im Museum 654)

Allgegenwärtig bei Pariser Kulturinstitutionen. Der Hinweis auf verstärkte Kontrollen im Dienste der Vorbeugung gegen Terrorismus. Kein Museumsbesuch mehr ohne Kontrollen.

Schluß mit billig

Seit 1970 gab es im New Yorker Metropolitan Museum freien Eintritt, gekoppelt an die Aufforderung so viel zu bezahlen, wie man es sich leisten wollte. Das läuft schon fast auf ein permanentes Testen der Wertschätzung durchs Publikum hinaus. Jetzt ist Schluß. Wer „von Außerhalb kommt“ zahlt 25 Dollar. Nur Bewohner des Staates New York sind ausgenommen. Z.B. russische Oligarchen. Er sei ein Fan des Eintrittsgeldes für Oligarchen meinte nämlich der New Yorker Bürgermeister. Der New Yorker fand das wenig witzig: "Openness is an ethical mission, and an especially important one in a city that feels more and more closed. The people affected by the change will be families visiting our ruthlessly expensive city from out of state or from another country; students who have taken the bus or train in to fill their heads with art; immigrants without the right papers."