Sonntag, 7. Mai 2017
Dienstag, 2. Mai 2017
Samstag, 29. April 2017
Rechnungshof gegen Bundesdenkmalamt
Der Rechnungshof bemängelt "mangelnde Transparenz bei den Kriterien für eine Unterschutzstellung" und das "Fehlen einer Forschungsstrategie für die Denkmalpflege."
Kurzum Planlosigkeit bei der zentralen Aufgabe dieser altehrwürdigen Behörde.
Könnte man auch auf die Bundes- oder Landesmuseen umlegen. Oder gibt es da langfristige, forschungsbasierte Konzepte?
Montag, 24. April 2017
The educational museum
[Two Children in the Arms and Armor Gallery]
Bruce Davidson (American, born 1933). 1968
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Mittwoch, 12. April 2017
Brave new world
Marion Ackermann ist neue Leiterin der Dresdner Kunstsammlungen. Und sie hat es mit einer Konfrontation mit Politik zu tun, wie kaum jemand anderer an der Spitze eines deutschsprachigen Museums. Pegida und AfD vor der Tür, inklusive sofortiger persönlicher Angriffe und wegen der Ukraine-Krise ausbleibende russische Besucher...innerhalb dreier Jahre 500.000 Besucher weniger...In Zeiten, da der Besucher"umsatz" das Maß aller Dinge ist, fast schon ein Supergau.
Marion Ackermann, berichtet der Tagesspiegel, möchte mit einer "Radikalisierung" der Vermittlungsarbeit reagieren. Sie spricht, so die Zeitung, "von audience-development, outreach, focus-Gruppen (...), vom Museum als Produktionsort und dem künftigen Besucher als user. Das klingt zunächst abgehoben, doch dahinter stecken konkrete Ideen. In Großbritannien, das ihr als Vorbild gilt, wird in den Museen gemeinsam gekocht und getöpfert." Töpfern gegen Pegida. Auch eine Idee. Eine konkrete.
Marion Ackermann, berichtet der Tagesspiegel, möchte mit einer "Radikalisierung" der Vermittlungsarbeit reagieren. Sie spricht, so die Zeitung, "von audience-development, outreach, focus-Gruppen (...), vom Museum als Produktionsort und dem künftigen Besucher als user. Das klingt zunächst abgehoben, doch dahinter stecken konkrete Ideen. In Großbritannien, das ihr als Vorbild gilt, wird in den Museen gemeinsam gekocht und getöpfert." Töpfern gegen Pegida. Auch eine Idee. Eine konkrete.
Sechshundert Millionen Euro wofür nun wirklich? Das Humboldt-Forum in Berlin nimmt Gestalt an.
Auf sechshundert Millionen Euro wird sich die Realsisierung des sogenannten Humboldt-Forum in Berlin summieren. Sagt ein ziemlich übel gelaunter Herr Häntzschel in der Süddeutschen Zeitung. Er ist so übel gelaunt, daß man seinem Bericht kaum Handfestes entnehmen kann. Interessant fand ich bloß, zu welchen Höhen die "Mission" eines Kulturprojektes getrieben werden kann, das als eins der größten und teuersten der Bundesrepublik gilt.
Hier eine Blütenlese:
Kultureller Inkubator für Weltverständnis." (Frank-Walter Steinmeier)
Kultur- und Welterfahrungszentrum, in dem die Würde der Menschen und die Gleichberechtigung der Kulturen" gezeigt würden. (Klaus-Dieter Lehmann)
"Unerhörte Steigerung der vitalen Kräfte dieser Stadt und unseres Landes." (Horst Köhler)
Ort, der sich mit "Problemen und Möglichkeiten, die die Welt in ihrer Gesamtheit betreffen" beschäftigt und der "den Bürger für die Zukunft in der Welt vorbereiten" will. (Neil MacGregor)
Ein "nicht mehr klassiches, herkömmliches Museum", sondern ein"Kultur- und Bildungsangebot neuen Typs", wo "die Grundfragen der Bestimmung des Menschen im Kosmos experimentell" dargestellt werden. (Horst Bredekamp)
Alles in Ordnung im Universalmuseum
Das einzige Universalmuseum der Welt (ja, wirklich), das in Graz (ehedem Landesmuseum) ist geprüft und für gut befunden worden. Wen der Bericht interessiert (er ist weder besonders umfangreich noch, im Vergleich mit manchen Berichten des Bundesrechnungshofes über Bundesmuseen) besonders tiefschürfend, kann ihn online (hier) nachlesen.
Kündigungsgrund mangelnde Sozialkompetenz
Die Leitung des Museums der Moderne in Salzburg wird ausgeschrieben, die Weiterbestellung der derzeitigen Leiterin, Sabine Breitwieser ist mehr als fraglich. Völlig neu und einzigartig in der Geschichte österreichischer Museen sind die Gründe des Mißtrauens, die die Eigentümervertreter hegen: der Umgang von Frau Breitwieser mit ihren MitarbeiterInnen.
Es wäre das erste Mal, daß wegen "mangelnder Sozialkompetenz", wie das in Medien heißt, eine Museumsleitung scheitert.
Museumsleitungen haben wie sonst vielleicht nur noch Theaterintendanten sehr viel Macht in ihren Händen. Museumsjobs sind rar, der Markt ist klein und erst recht, wenn man die Spezialisierung im Kuratorenberuf bedenkt. Wer sich nicht einer Leitung unterordnet, muß damit rechnen im Fall einer Kündigung oder unterlassenen Weiterbestellung keinen adäquaten Job mehr zu finden. Der Anpassungsdruck ist enorm hoch.
Zu einer breiteren Diskussion wird es - aus genanntem Grund - kaum kommen, überfällig wäre sie schon lange.
Es wäre das erste Mal, daß wegen "mangelnder Sozialkompetenz", wie das in Medien heißt, eine Museumsleitung scheitert.
Museumsleitungen haben wie sonst vielleicht nur noch Theaterintendanten sehr viel Macht in ihren Händen. Museumsjobs sind rar, der Markt ist klein und erst recht, wenn man die Spezialisierung im Kuratorenberuf bedenkt. Wer sich nicht einer Leitung unterordnet, muß damit rechnen im Fall einer Kündigung oder unterlassenen Weiterbestellung keinen adäquaten Job mehr zu finden. Der Anpassungsdruck ist enorm hoch.
Zu einer breiteren Diskussion wird es - aus genanntem Grund - kaum kommen, überfällig wäre sie schon lange.
Albertina, Sammlung Essl, Haselsteiner, Drozda, Schröder... Verheerende Museumspolitik
Die "Einigung", die Sammlung Essl unter der Regie der Albertina und ihres Direktors im Künstlerhaus zu zeigen, ist gleich mehrfach bemerkenswert. Sie zementiert die Transformation der einstigen Grafischen Sammlung zum halbseidenen Kunstmuseum, sie schafft einen weiteren Schwerpunkt zeitgenössischer Kunst neben den bereits zu viel existierenden, sie schafft einen weiteren Präzedenzfall einer Public Private Partnerschaft, die zuungunsten der öffentlichen Hand ausgelegt ist und ein weiteres Einfallstor für private Sammler in staatliche Museen schafft und sie macht auf lange Sicht die laufende Neuordnung der Bundesmuseen obsolet.
Aber ich muß in diesem Fall nicht so viele Worte verlieren. Dieter Bogner hat im KURIER Klartext geredet: "Diese aus inhaltlicher, finanzieller und museumspolitischer Sicht unverständliche Entscheidung torpediert den von Minister Drozda zum Ausdruck gebrachten Reformwillen, die Arbeit des von Köb geleiteten Teams und der parallel dazu mit einem Gutachten beauftragten Beratungsfirma. Ich frage mich: Wie konnte ein solch gegenläufiger Coup einiger Privatleute gelingen? Ich möchte genau wissen, wie der Deal gelaufen ist. Auch die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, Einblick in die Abmachungen zu gewinnen. Da darf es keine Geheimnisse geben! ... Die Entscheidung, mit öffentlichen Mitteln die Lager- und Erhaltungskosten einer privaten Sammlung zu finanzieren, kann ich nicht gutheißen. Denn sie befindet sich im Eigentum eines gewinnorientierten privaten Unternehmens, das über weitere Gesellschaften und Stiftungen zu 60 Prozent dem Vermögen der Familie von Hans Peter Haselsteiner zuzuordnen ist. Das Steuergeld fehlt den anderen Bundesmuseen, um deren Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft zu erfüllen. Die Familienstiftung könnte es sich leisten, diese Kosten selbst zu tragen! Wenn einer der reichsten Österreicher sich vom Steuerzahler sein Depot bezahlen lässt, warum sollte da noch irgendein Sammler auf den verwegenen Gedanken kommen, einem Museum Kunst zu schenken? ... Laut Wikipedia gehören die Werke der gewinnorientierten, also nicht gemeinnützigen SE-Sammlung Essl GmbH. Wenn das stimmt, betrachte ich die Aktivitäten des Unternehmens als eine Art Kunsthandel. In dem hinter dem Deal identifizierbaren Geflecht aus Firmen und Privatstiftungen sind weder Hans Peter Haselsteiner noch Karlheinz Essl als Personen geschäftsführend tätig. Wer kauft und verkauft dann die Kunstwerke? Wer trifft die Entscheidungen? Was geschieht mit Gewinnen, die erwirtschaftet werden? Auch wenn wir diese Fragen nicht beantworten können, scheint eines klar: Unter dem Dach der Albertina könnte sich ein gewinnorientierter Umgang mit Kunst zum Vorteil privater Firmen und deren Gesellschafter entwickeln. Worauf hat sich Minister Drozda da nur eingelassen? War ihm das alles nicht bekannt? Die befristete Übernahme der Sammlung Haselsteiner, vormals Essl, ist – meinem Rechtsverständnis nach – zudem fragwürdig, weil nicht lückenlos durch das Bundesmuseengesetz gedeckt. "
Der ganze Text hier: https://kurier.at/kultur/dieterbogner-sie-sollten-den-vertrag-aufloesen/256.493.852
Aber ich muß in diesem Fall nicht so viele Worte verlieren. Dieter Bogner hat im KURIER Klartext geredet: "Diese aus inhaltlicher, finanzieller und museumspolitischer Sicht unverständliche Entscheidung torpediert den von Minister Drozda zum Ausdruck gebrachten Reformwillen, die Arbeit des von Köb geleiteten Teams und der parallel dazu mit einem Gutachten beauftragten Beratungsfirma. Ich frage mich: Wie konnte ein solch gegenläufiger Coup einiger Privatleute gelingen? Ich möchte genau wissen, wie der Deal gelaufen ist. Auch die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, Einblick in die Abmachungen zu gewinnen. Da darf es keine Geheimnisse geben! ... Die Entscheidung, mit öffentlichen Mitteln die Lager- und Erhaltungskosten einer privaten Sammlung zu finanzieren, kann ich nicht gutheißen. Denn sie befindet sich im Eigentum eines gewinnorientierten privaten Unternehmens, das über weitere Gesellschaften und Stiftungen zu 60 Prozent dem Vermögen der Familie von Hans Peter Haselsteiner zuzuordnen ist. Das Steuergeld fehlt den anderen Bundesmuseen, um deren Verpflichtungen gegenüber der Gesellschaft zu erfüllen. Die Familienstiftung könnte es sich leisten, diese Kosten selbst zu tragen! Wenn einer der reichsten Österreicher sich vom Steuerzahler sein Depot bezahlen lässt, warum sollte da noch irgendein Sammler auf den verwegenen Gedanken kommen, einem Museum Kunst zu schenken? ... Laut Wikipedia gehören die Werke der gewinnorientierten, also nicht gemeinnützigen SE-Sammlung Essl GmbH. Wenn das stimmt, betrachte ich die Aktivitäten des Unternehmens als eine Art Kunsthandel. In dem hinter dem Deal identifizierbaren Geflecht aus Firmen und Privatstiftungen sind weder Hans Peter Haselsteiner noch Karlheinz Essl als Personen geschäftsführend tätig. Wer kauft und verkauft dann die Kunstwerke? Wer trifft die Entscheidungen? Was geschieht mit Gewinnen, die erwirtschaftet werden? Auch wenn wir diese Fragen nicht beantworten können, scheint eines klar: Unter dem Dach der Albertina könnte sich ein gewinnorientierter Umgang mit Kunst zum Vorteil privater Firmen und deren Gesellschafter entwickeln. Worauf hat sich Minister Drozda da nur eingelassen? War ihm das alles nicht bekannt? Die befristete Übernahme der Sammlung Haselsteiner, vormals Essl, ist – meinem Rechtsverständnis nach – zudem fragwürdig, weil nicht lückenlos durch das Bundesmuseengesetz gedeckt. "
Der ganze Text hier: https://kurier.at/kultur/dieterbogner-sie-sollten-den-vertrag-aufloesen/256.493.852
Sonntag, 2. April 2017
Wann? (Sokratische Fragen Nr.22)
Ist es klüger sich zu fragen
WANN
etwas Museum ist, als
etwas Museum ist, als
WAS
ein Museum ist?
ein Museum ist?
Wieso? (Sokratische Frage Nr.21)
Im Naturmuseum - so viele tote Tiere...
Wie sind sie um- und da hingekommen?
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