Sonntag, 31. Juli 2016

Handwritten (Texte im Museum 570)


Wer zahlt wird genannt (Texte im Museum 569)


Touchscreen... Endlich berühren dürfen!

Cooper-Hewitt Museum

Gelato

Opened in 2012, Bologna’s Gelato Museum describes itself as “a center of cultural excellence dedicated to the understanding and study of the history, culture, and technology of gelato and the expertise of the innovators who drove its evolution over the centuries.” Visiting the museum, located in the Carpigiani ice cream company’s headquarters, is free of charge, but you do need a reservation.


Ich und mein Objekt

1947: Mrs. Helen Moyer holding a large model of an eel. Field Museum Chicago

Foetus humain (Texte im Museum 568)

Museum d'Histoire naturelle, Paris. Galerie Paleontologie

post your comments! (Texte im Museum 567)


The Label (Texte im Museum 566)

David Martin: Label

Die Autorität des Textes (Texte im Museum 565)

Carlos Llavata. 
Während wir im Alltag meist imstande sind, einem Ding sofort die „richtige“ Bezeichnung zuzuweisen, fällt (S.118) meist zuerst auf das Objekt und dann sofort hilfesuchend auf den Text, weil hier sinnlicher Eindruck und Begriff meist auseinanderfallen. Schon der minimalen Beschriftung, dem Objektext, der, etwa im Kunstmuseum kaum mehr nennt als Namen des Autors, Lebenszeit und Werkbezeichnung, kommt große Autorität zu, denn „Autor und Titel (…) beide Angaben stellen ein Wissen dar, das hilft, dem Objekt seine beunruhigende Andersartigkeit zu nehmen.“ Daniel Tyradellis


o.T. (Texte im Museum 564)


Tylosaurus explained - or not? (Texte im Museum 563)


Zwangsneurotische und hysterische Kuratoren

„Der Akademiker ist fortwährend damit beschäftigt, seine Exstenz zu rechtfertigen, indem er die eigene Persönlichkeit und seine idiosynkratischen Interessen leugnet und sich als neutrales Sprachrohr des Wissens stilisiert. Jede Unterdrückung eigner Emotionen verbucht er als Triumph des Denkens und seiner Rechtschaffenheit. Intuitives, Willkürliches oder bloß ästhetisch Gerechtfertigtes ist in seinen Augen eine Verzerrung und Abweichung vom Wahren. Dieses Wahre ist überliefert aus dem Studium, dessen Inhalte, wenn überhaupt, nur nach dem Prinzip der Falsifikation angreifbar wären. Dieser Typus von Akademiker ist die häufigste Spezies in  Museen, die sich der Wissensvermittlung verschrieben haben. Der andere, das heißt hier: der Besucher, ist für den Wissenschaftlerzwangsneurotiker eher ein Hindernis, das er nach Möglichkeit ignoriert oder nach seinem Bilde imaginiert.“
„Der Hysteriker stellt dagegen seine Emotionalität und Intuition in den Vordergrund. Er geht wie selbstverständlich davon aus, dass die anderen an diesen interessiert sind, und er vermeidet rationale Argumentationen, die nicht den Fluchtpunkt seiner Emotionalität aufweisen. (…) Theoretische Referenzen verfolgen primär den Zweck, sich selbst noch interessanter zu machen. Man trifft diese Spezies vor allem in Kunstmuseen, je weniger historisch orientiert sie sind, umso mehr. (…) Er ist jedoch ebenso wenig wie der Zwangsneurotiker an wirklicher Vermittlung und Begegnung interessiert.“ Er will den anderen, den Besucher „lediglich (…) dazu bewegen, sich mit ihm zu beschäftigen. Die Auswahl der zu zeigenden Künstler und die Platzierung der Künstler im Raum ist das Medium, in dem dies geschieht. ‚Was bin ich?‘ - ‚Der, der euch das zeigt‘. (…) „Während der eine Kurator vor allem sich exponieren möchte, will der andere möglichst gar nichts von sich zeigen - außer seine exzeptionelle Teilhabe am Wissen.“

Daniel Tyradellis: Müde Museen. 2014