Selbstreflexion gehört zu den wichtigsten Forderungen, die immer wieder in der Theorie an Museen gerichtet werden. In der Praxis gehört die umfassende, periodische Selbstbesinnung auf Zweck und Sinn des Museums zu den seltenen Ausnahmen.
Jetzt eröffnet die Hamburger Kunsthalle ein "Transparentes Museum", mit dem das Museum die besucher einlädt, "uns in die Karten zu schauen".
"Was sind die Aufgaben eines Museums? Welche Kriterien haben wir für unsere Entscheidung? Und was denken Sie eigentlich darüber?"
Aber ach, mehr als ein altbackenes "Hinter den Kulissen von..." scheint das nicht zu sein. "Restauratorische Einblicke, Gründe für Künstlerrahmung, Unterscheidungsmerkmale von Original und Kopie...".
Das beste an der Information an der Webseite ist der Griff zu einem Satz des ehemaligen Leiters der Kunsthalle, Werner Hofmann, ein Satz, der aber sehr hoch über hängt über dem Versprechen "Aspekte der Arbeit eines Museums, quasi 'backstage'" zu zeigen. Hofmann: "Mit der Kunst reflektiert sich das Museum selbst und seine von ihm entwickelten Bezugssysteme".
Das hätte ich gerne mal in der Praxis eines Kunstmuseums erlebt.
Mittwoch, 4. Mai 2016
Dienstag, 3. Mai 2016
Eine schnelle Ausstellung. "Schloßbergphanatsien" im GrazMuseum
Sieben Minuten veranschlagte der um ein Mehrfaches länger eröffnungsredende Direktor für den Besuch der Einraum-Aussetllung. Im Zentrum: ein Schloßbergmodell des frühen 19.Jahrhunderts. Drumherum eineige sogenannte Utopien für die Bebaung und Nutzung des Grazer Wahrzeichnes. Da darf dann auch schon die komerzielle Nutzung der Eingeweide des Berges für eine Vinothek als Utopie gelten. Für eine historische Erläuterung des Schloßberges ist auch nicht so viel Platz und schon hat man alles gesehen. Von welcher Ausstellung kann man das schon sagen? Und eine Rezension zu Lesen braucht kaum länger als der Ausstellungsbesuch.
Der Tourismus hat die Restaurierung des Modells gesponsert und hofft auf strömende Touristen, die listigerweise auch bei geschlossenem Museum von der Straße aus einen Blick werfen können. Dafür hat das Museum jenen der Kassa vorgelagerten kleinen Raumkomplex geopfert, der bislang für auch kurzfristige und zugespitzte Statements verwendet wurde. Jetzt aber auf kommt hier das wichtigste Objekt der Sammlung sozusagen zur Ruhe. Auf Dauer und für sieben Minuten.
Sonntag, 1. Mai 2016
Der Satz zum Tag
Dr. Annette Ludwig, Direktorin des Gutenberg-Museums, gibt am Donnerstag, 24. März, 18 Uhr in der Infovinothek Cuvée 2016 (im Gutenberg-Museum, Liebfrauenplatz 5) Einblicke in die Pläne für das „Museum der Zukunft“. Begleitend führt das Weingut Kiefer, Worms, eine Aromaweinprobe durch. Zu der 2014 Scheurebe trocken von der Karte des Cuvée 2016 bringen die Winzer noch einen Sauvignon Blanc und einen Goldmuskateller mit.
Quelle: Sensor. Webseite "Fühle Deine Stadt. Mainz"
Armut zum Anfassen mit Tee (Texte im Museum 555)
Moormuseum Moordorf
(Quelle: Webseite "Mein Ostfriesland")
Das Museum der Armut zum Anfassen und Mitmachen, mit der gemütlichen Teestube. Das Freilichtmuseum befindet sich auf einer 3,2 ha großen Moorfläche, Leegmoor und Hochmoor. Das Museum befasst sich mit der Moorkolonisation in Ostfriesland aufgrund des Urbarmachungsediktes Friedrich II von 1765. Im Gegensatz zur Fehnkultur entstanden die staatlichen Preußischen Moorkolonien ohne jegliche Unterstützung. Die Soden- / Plaggenhütten aus Torf, die authentisch nachgebauten Lehmhütten und originale Steinbauten vermitteln einen Eindruck von dem armseligen Bedingungen, aber auch von den sozialen Unterschieden im 20. Jahrhundert.
Ötzi aus dem 3-D-Drucker oder: Das Museum im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.
Während Museumsleute und Museologen darüber brüten, welche Revolution das digitle Zeitalter - bis hin zum Verschwinden, Entgrenzen, Universalisieren...? - für das Museum bedeuten könnte, bahnt sich schon eine andere an. Es ist nach nicht ganz neu, daß man Objekte nachmachen, duplizieren, "fälschen" usw. kann. Eine eigene Ausstellungsindustrie lebt davon und schickt etwa Tutanchamun mit all seinem Gold um die Welt. Jetzt gehts aber mit diesem Duplizieren voran, in London steht ein Stück zerstörtes Palmyra, aber nicht etwa eine mühsame, Stein für Stein aufgeschichtete, sondern eine aus dem 3-Drucker erstellte Reproduktion. Und grade kam aus einem solchen Gerät auch Ötzi, eine technische Lazarisation, die es erlaubt, den Ice-Man ohne Angst vor Auftauen, Mikroben oder übergriffige Besucher rund um die Welt zu schicken.
Richtig spannend wirds, wenn mal die Museumsmitarbeiterinnen auf die Idee kommen, nicht verfügbare Objekte zu "klonen", oder, überhaupt zu "erfinden"! Herrliche Zeiten des unlimitierten Ausstellens brechen an!
Samstag, 30. April 2016
Kleiner Irrtum
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