Sonntag, 1. Mai 2016
Ötzi aus dem 3-D-Drucker oder: Das Museum im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit.
Während Museumsleute und Museologen darüber brüten, welche Revolution das digitle Zeitalter - bis hin zum Verschwinden, Entgrenzen, Universalisieren...? - für das Museum bedeuten könnte, bahnt sich schon eine andere an. Es ist nach nicht ganz neu, daß man Objekte nachmachen, duplizieren, "fälschen" usw. kann. Eine eigene Ausstellungsindustrie lebt davon und schickt etwa Tutanchamun mit all seinem Gold um die Welt. Jetzt gehts aber mit diesem Duplizieren voran, in London steht ein Stück zerstörtes Palmyra, aber nicht etwa eine mühsame, Stein für Stein aufgeschichtete, sondern eine aus dem 3-Drucker erstellte Reproduktion. Und grade kam aus einem solchen Gerät auch Ötzi, eine technische Lazarisation, die es erlaubt, den Ice-Man ohne Angst vor Auftauen, Mikroben oder übergriffige Besucher rund um die Welt zu schicken.
Richtig spannend wirds, wenn mal die Museumsmitarbeiterinnen auf die Idee kommen, nicht verfügbare Objekte zu "klonen", oder, überhaupt zu "erfinden"! Herrliche Zeiten des unlimitierten Ausstellens brechen an!
Samstag, 30. April 2016
Kleiner Irrtum
Mittwoch, 27. April 2016
Das Wort des Tages
"Vielleicht wird die Qualität des 'Hier und Jetzt' eines Kunstwerks, dessen Aura im Sinne Walter Benjamins heutzutage aber auch gar nicht mehr vermisst? Man schaue sich um in den Museen! Groß und Klein tippen dort mehr auf interaktiven Monitoren
oder der Museumsapp am Smartphone herum, als den eigenen Augen am
Original zu vertrauen. Die Sehgewohnheiten haben sich radikal verändert.
Ganz analog und ohne Netz geht es freilich heute nicht mehr. Die
verpönten Artflipper hypen ihre heißen Kunstaktien auf Instagram, wo die Künstler ihre Arbeiten mit der Hoffnung auf Follower auch selbst promoten."
Anne Katrin Fessler über "L'Exposition Imaginaire" in der Kunsthalle Wien
Anne Katrin Fessler über "L'Exposition Imaginaire" in der Kunsthalle Wien
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