Gesehen in der Albertina Wien (Foto: GF, 2016) |
Samstag, 30. April 2016
Mittwoch, 27. April 2016
Das Wort des Tages
"Vielleicht wird die Qualität des 'Hier und Jetzt' eines Kunstwerks, dessen Aura im Sinne Walter Benjamins heutzutage aber auch gar nicht mehr vermisst? Man schaue sich um in den Museen! Groß und Klein tippen dort mehr auf interaktiven Monitoren
oder der Museumsapp am Smartphone herum, als den eigenen Augen am
Original zu vertrauen. Die Sehgewohnheiten haben sich radikal verändert.
Ganz analog und ohne Netz geht es freilich heute nicht mehr. Die
verpönten Artflipper hypen ihre heißen Kunstaktien auf Instagram, wo die Künstler ihre Arbeiten mit der Hoffnung auf Follower auch selbst promoten."
Anne Katrin Fessler über "L'Exposition Imaginaire" in der Kunsthalle Wien
Anne Katrin Fessler über "L'Exposition Imaginaire" in der Kunsthalle Wien
Montag, 25. April 2016
Ein Museum für Objets trouvés oder Wer vermisst seinen Hummer?
Eine meiner "Sammlungen" im Blog gilt objet trouvées. Seit kurzem weiß ich, daß es ein Museum für diese Klasse von Objekten gibt - im Pariser Polizeidepartement, als Teil des Fundamtes. Der Wikipedia-Artikel, den ich zitiere, nennt das Museum nichtöffentlich. Auf anderen Webseiten werden Öffnungszeiten und freier Eintritt angegeben.
The Musée du Service des Objets Trouvés, also known as the Petit musée des objets trouvés, is a small museum of articles maintained by the Service des Objets Trouvés (Lost and Found Department) of the Paris Police. It is located in the 15th arrondissement at 36, rue des Morillons, Paris, France. Although it is located within the public lost and found repository, the museum itself is not generally open to the public.
A thousand objects are lost every day in the suburbs and airports of Paris, found by others and brought to the police department.
The museum contains a number of unusual items that have not (yet) been claimed by their owners, including a lobster found at Paris-Orly Airport, a funerary urn lost in the subway station near Père Lachaise Cemetery, a fireman's helmet, skulls, a wooden leg, wedding dresses, and a roll of copper weighing over 100 kilograms (220 lb).
The Musée du Service des Objets Trouvés, also known as the Petit musée des objets trouvés, is a small museum of articles maintained by the Service des Objets Trouvés (Lost and Found Department) of the Paris Police. It is located in the 15th arrondissement at 36, rue des Morillons, Paris, France. Although it is located within the public lost and found repository, the museum itself is not generally open to the public.
A thousand objects are lost every day in the suburbs and airports of Paris, found by others and brought to the police department.
The museum contains a number of unusual items that have not (yet) been claimed by their owners, including a lobster found at Paris-Orly Airport, a funerary urn lost in the subway station near Père Lachaise Cemetery, a fireman's helmet, skulls, a wooden leg, wedding dresses, and a roll of copper weighing over 100 kilograms (220 lb).
Freitag, 22. April 2016
Mittwoch, 20. April 2016
Der Satz des Tages
Der Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel zieht herbe Kritik auf sich. Der bislang schönste Fund aus der Kritikensammlung ist der:
"Diese Box ohne Tageslicht könnte auch der Kühlraum einer Luxusfleischerei sein oder, etwas freundlicher formuliert, das Setting eines dystopischen Science-Fiction-Films ... Auf die Idee, sich in einem öffentlichen Gebäude zu befinden, würde man jedenfalls nicht kommen. Wo der Altbau mit farbigen Wänden, Holzvertäfelungen und großzügigen Fenstern ein fast wohnliches Ambiente schafft, setzt die neue Architektur auf eine Mischung aus Glamour und Brutalität, die in Zeiten passt, in denen Wirtschaftsmagazine sich Business Punk nennen."
Julia Voss in der FAZ
"Diese Box ohne Tageslicht könnte auch der Kühlraum einer Luxusfleischerei sein oder, etwas freundlicher formuliert, das Setting eines dystopischen Science-Fiction-Films ... Auf die Idee, sich in einem öffentlichen Gebäude zu befinden, würde man jedenfalls nicht kommen. Wo der Altbau mit farbigen Wänden, Holzvertäfelungen und großzügigen Fenstern ein fast wohnliches Ambiente schafft, setzt die neue Architektur auf eine Mischung aus Glamour und Brutalität, die in Zeiten passt, in denen Wirtschaftsmagazine sich Business Punk nennen."
Julia Voss in der FAZ
Montag, 18. April 2016
Donnerstag, 14. April 2016
Zwei Essays, die tief blicken lassen: in den Kunstmarkt
Im Kurier vom 13.04.2016 erlaubt uns Michael Huber ein paar überraschende Einblicke in den Kunsthandel und seine Querverbindungen zu den "Panama-Papers". Überraschend ist dabei weniger diese Querverbindung, sondern das Ausmaß der, nun ja, soll man sagen "Schieberei". Da kommt nicht nur massenhaft der Öffentlichkeit Kunst abhanden, weil sie zu Spekulationszwecken langfristig gebunkert wird (namentlich in der Schweiz), da ist so gut wie alles fragwürdig, wo man hinsieht. Auch hier gehts um Verschleierung von Besitzverhältnissen, z.B. um Steuer zu "vermeiden" oder Raubkunst zu "waschen" wie Drogengeld. Um dann Auktionshäusern - auch den namhaftesten - schöne Geschäfte zu ermöglichen. So kurz der Beitrag im Kurier ist, er läßt tief blicken. (Der ganze Artikel hier: http://kurier.at/kultur/kunst/die-dunkle-seite-der-kunstwelt/192.422.748)
Ungleich ausführlicher ist ein Artikel in der jüngsten Ausgabe der Kulturzeitschrift Lettre International. Im Heft 112/2016 analysiert Steffen W. Gross "Auktionsrekorde" (Seite 102ff.) mit sehr originellen Methoden und sehr überraschenden Ergebnissen. Über Motive von Sammlern, Mechanismen der Preisbildung und Ökonomisierung des Kunstbetriebs habe ich selten so etwas originelles gelesen.
Ein Museum Moderner Kunst? Nein, aber so gut wie. Das Zollfreilager Genf, das Kunst in Milliardenwert aus aller Welt hortet - im Interesse auf Diskretion bedachter Händler und Sammler. |
Dienstag, 12. April 2016
Wie man ein ungeliebtes Museumskonzept entsorgt. Fristlose Kündigung von Clementine Deliss in Frankfurt war ein "Missverständnis"
"Labortisch" von Antje Majewski |
Offenbar auch den Zeitungen, die sich nicht entblöden, die subtile und komplexe Arbeit darauf zu reduzieren, "dass die ethnologischen Gegenstände Teil moderner Kunstinszenierungen wurden" (FAZ) Keine einzige Zeitung hat während der gesamten Laufzeit von Entlassung und anstehendem Verfahren von der letzten großen Ausstellung berichtet, die das Resultat einer umfassenden Aufarbeitung der Geschichte des Hauses war. Beschämend für die Stadt Frankfurt ist nicht nur die Niederlage vor Gericht, wo festgestellt wurde, daß die Kündigung zu Unrecht erfolgt sei, beschämend ist auch, daß man nach der Kündigung und vor dem Verfahren eine Veranstaltung ausrichtete, die offensichtlich als Scherbengericht über die Arbeit von Clementine Deliss gedacht war. Die bislang letzte Ankündigung der Stadt, die sich zum Urteil nicht weiter äußert, ist, daß man nun an einer Neuausrichtung arbeiten und dann das Museum neu Ausschreiben werde. Eine Neuausrichtung bevor und ohne eine Leitung bestellt zu haben? Was ist das denn?
Jedenfalls ist eine Chance vertan, für einen Museumstyp, der es nötiger hätte denn jeder andere, neue Wege zu erschließen.
Dienstag, 5. April 2016
Das Essl-Museum schliesst
Jetzt ist es passiert. Ab 1.Juli 2016 gibt es keinen Ausstellungsbetrieb mehr. Der Museumsbetrieb sei nicht mehr finanzierbar teilt Karl Heinz Essl mit. (ORF)
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