Kennen Sie das Deutsche Historische Museum? Ich würde Ihnen raten, sich darin einmal umzusehen. Dort ist die Welt, obwohl sie vergangen ist, immer noch nicht in Ordnung, und es gibt Vorgänge, die sich, wenn überhaupt, nur mühsam erklären lassen.
Kennen Sie das Buch Im Museum von Hartmut Lange? Ich würde Ihnen raten, es zu lesen. Denn dort ist das Museum, entgegen allem, was die Museologie weithin behauptet, immer noch nicht in Ordnung und es gibt in den Geschichten dieses Buches 8die alle im Deutschen Historischen Museum in Berlin spielen) Vorgänge, die sich, wenn überhaupt, nur in der Literatur, nicht aber in der Museologie darstellen lassen: die musealisierte Geschichte, die ihre Opfer sucht, das Museum, das seine Besucher nicht wieder hergibt, die Ausstellungsabteilung, die sich nicht mit ihrem Vitrinendasein zufrieden gibt.
2011 schon ist dieses Buch erschienen und es wohlfeil als Diogenes-Taschenbuch sowie als leichte Sommerlektüre erhältlich. Für Museumsbesucher oder Museologen, die noch bereit sind, sich verunsichern zu lassen.
Freitag, 12. Juli 2013
Das Museum der vergessenen Geräusche
Conserve the sound ist eine wunderbare, ansprechend gestaltete und einfach strukturierte Webseite, ein Online-Archiv, in dem verlorengegangene Geräusche gesammelt werden. Abgerufen werden können Bilder und Geräusche, mit der netten Option, daß nicht nur das jeweilige Betriebsgeräusch zum Beispiel einer Kaffeemühle, sondern auch die Geräusche die die Handhabung erzeugt, ebenfalls dokumentiert werden, wie z.B. das Öffnen und Schließen eines Deckels oder das Befüllen mit Kafeebohnen. Und das Archiv überrascht mit Dingen, die man vor kurzem vielleicht noch benutzt, aber, überrollt von neuen Entwickjlungen, auch schon wieder vergessen hat: Autofenster, die man von Hand hoch- oder runtergekurbelt hat, Schneebesen, die man mit Hand in schnelle Drehung versetzte, Diabetrachter, mit denen man kleine Bildserien durchklicken konnte, das scharrende Geräusch einer Schmalfilmkamera... Schlicht, elegant, witzig, klug!
Hier der Link zu Conserve the sound.
Hier der Link zu Conserve the sound.
Donnerstag, 11. Juli 2013
Mittwoch, 10. Juli 2013
Was kann Ausstellungskritik - Eine Ausstellung in der Cité de l'Architecture in Paris
So rar wie brauchbare Ausstellungskritiken ist kaum etwas. In der heutigen Neuen Zürcher Zeitung kann man eine Ahnung davon bekommen, was eine Kritik leisten könnte. Marc Zitzmann hatte nicht sehr viel Platz, um eine Schau zu besprechen, die dem Architekten Rudy Ricciotti gewidmet ist, der weit über Frankteich hinaus durch das eben eröffnete Musée des civilisations de l'Europe et de la Méditerranée in Marseille bekannt wurde. Die Ausstellung widmet ihm eine Institution, die zwar eine mehrschichtige ehrwürdige Tradition hat, in ihrer jetzigen komplexen institutionellen Struktur aber selbst noch recht jung ist: Die Cité de l'architecture & du patrimoine in Paris. Deren politische Instrumentalisierung ist der Ausgangspunkt für die Kritik an der dem Autor misslungen erscheinden Ausstellung. Zwar kann er die verschiedenen Aspekte, aus denen sich die Kritik zusammensetzt, nur knapp anreißen, aber die Engführung von politischen, institutionellen, expositorischen, konzeptuellen und personellen läßt in Umrissen ahnen, worauf es ankommt. Nur in der Wahrnehmung gesellschaftlicher und politischer Ansprüche, der Schaffung einer institutionell angemessenen Struktur und einer konzeptuell und gestalterisch klaren Umsetzung von Zielen und programmatischen Überlegungen kann man Ausstellungskritik beschreiben. Da beschämt Zitzmann die Cité und den Ausstellungskurator, indem er das fehlende Konzept gleichsam in Stichworten nachliefert und die Qualitäten des Architekten gleich an dessen aktuellem Hauptwerk, dem Museum in Marseille, wiederum nur sehr knapp, erläutert.
Hier der Link http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/kunst_architektur/rudy-ricciotti-ein-igel-mit-beton-stacheln-1.18113693
Dienstag, 9. Juli 2013
Museum Tiroler Bauernhöfe, Kramsach
1974 wurde auf private Initiative das bis heute von einem Verein betriebene Museum Tiroler Bauernhöfe gegründet. In der Nähe des Ortes Kramsach, in einer landschaftlich sehr ansprechenden Umgebung, liegen, gewissermassen regional geordnet, auf einem Areal von 8 ha, diverse ländliche Bauten, vor allem Bauernhöfe aber auch eine Mühle, eine Schule, eine Brücke, ein Wasserverteiler u.a.m. Die teilweise ausgestatteten Gebäude kann man zwar betreten, meist aber nur bis in einen Vorraum. Abgesehen von Wegweisern gibt es nur kurze Beschreibungen an den Objekten selbst.
Ursprünglich in Slandinavien und als supranationale Kulturmuseen erfunden, wurden Freilichtmuseen zu typisch nationalen und regionalen Dokumentatiosnmöglichkeiten der bäuerlichen Lebenswelt, deren - problematische - Authentizität aber auch Faszination In der Transferierung ganzer Objekte liegt. Im Freilichtmuseum Stübing nördlich von Graz hat Österreich sogar so etwas wie sein einziges Nationalmuseum, einen von einer Stiftung der Bundesländer und des Bundes getragenen Ort, an dem alle Bundesländer und Südtirol in vermeintlich typischer Baukultur vertreten.
Mittwoch, 3. Juli 2013
Dienstag, 2. Juli 2013
Ein Gespenst geht um in Europa, dank der UNESCO neuerdings wieder ...
Erhaltene Seite des Originalmanuskripts |
Kakanische Museumspolitik
Martin Fritz hat sich in "artmagazine", auf die ich hier schon öfters verwiesen habe, die "Verhabsburgerung" der Museen und des Museumsmarketin unter dem Titel "Wir sind wieder Kaiser" vorgeknöpft. Recht hat er, da ist ganz schön was im Gange. Hier der Link zum Artikel.
Montag, 1. Juli 2013
Sonntag, 30. Juni 2013
Samstag, 29. Juni 2013
Nur Text im Museum / Texte im Museum / Text als Museum /Museum als Text
Das hätte ich auch gerne mal gemacht: Eine Ausstellunmg nur aus Text(en) bestehend. Die Typografie-Ausstellung ON-TYPE. Texte zur Typografie durfte das - und wie ich die darum bendeide. ON-TYPE ist eine Ausstellung des Gutenberg‐Museums und der FH Mainz/Designlabor Gutenberg, die vom 8. Mai bis 5. August 2013 im Bauhaus‐Archiv Berlin gezeigt wird. Hier noch der Link zur Webseite des Projekts und dann ein paar Bilder, die mich vor Neid erblassen lassen...
Ein Museum: Das Panoramamuseum der Schlacht von Borodino
Die Schlacht von Borodino gilt als Wendepunkt in der Geschichte des napoleonischen Russlandfeldzuges. Von einer eilig erichteten Blockhütte aus leitete der Oberbefehlshaber der Russichen Armee, Kutusow, der bis dahin Napoleon mit Rückzügen hingehalten und sogar Moskau preisgegeben hatte, die nur widerwillig angenommene Schlacht. In "Krieg und Frieden" läßt sich die wunderbare Beschreibung dieses dramatischen, aus der Nahperspektive von vielen Zufälligkeiten bestimmte Schlacht, nachlesen.
Das Ereignis ist bis heute fester Bestandteil der nationalen Gedächtniskultur und - selbstverständlich - ist ihm auch ein Museum gewidmet. Das Panoramamuseum der Schlacht von Borodino befindet sich im Westen Moskaus auf dem Gebiet des ehemaligen Dorfes Fili. Es wurde im Jahre 1962 eröffnet, genau 150 Jahre nach dem Krieg gegen Napoleon 1812.
Schon 1887 hatte man die 1812 abgebrannte ehemalige Kutusow-Holzhütte wieder aufgebaut. Dieses Holzhaus, in dem sich im September 1812 die russischen Generäle um den Heerführer Michail Kutusow während der Schlacht von Borodino zu Beratungen versammelt hatten (die Schilderung dieses Treffens ist einer der Höhepunkte der Schlachtenbeschreibung in "Krieg und Frieden"), ist heute wichtiger Bestandteil der Museumsexposition. Kern des Museums ist das zylinderförmige Gebäude mit dem Panoramagemälde Schlacht von Borodino, ausgeführt vom russischen Künstler Franz Roubaud.
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