Sonntag, 23. Juni 2013
Die Hallen für Neue Kunst in Schaffhausen
Immer wenn ich im Gespräch mit Schweizer Freunden auf die Hallen für Neue Kunst und den Sammler Urs Raussmüller zu sprechen komme, beginnt ein großes Geraune. Wie undurchschaubar doch das sei, was der da treibt und was ihn denn antreibt und wie er diesen Kunstort führt und wohin sich das denn entwickeln wird...
Na ja, Sammler dürfen eben alles, fast, und es muß mich nicht besonders beschäftigen, was dieser oder jener so treibt, außer es geht um ethische oder ideologische oder gar rechtliche Fragwürdigkeiten, wo die Öffentlichkeit ein Informations- und Einspruchsrecht haben kann.
Bei Raussmüller interessiert mich eher nur die restriktive Handhabung der Öffnungszeiten, dieses Sich-Rar-Machen oder der Mangel an brauchbarer und handlicher Information zum Projekt, zu den Werken, zu den Künstlern. Das, diese Diskretion, unterscheidet sich wenig von anderen Sammlern. Noch dazu agiert Raussmüller im Auftrag von Freunden, die selbst anonym bleiben - auch ein Grund fürs Geraune. Petra Kipphoff hat es in DIE ZEIT so beschrieben: "Drei Freunde von Urs Raussmüller, alle erfolgreiche Geschäftsleute, beschlossen, für ihren vierten Freund und dessen seltsame Interessen etwas zu tun. Er wurde beauftragt, mit ihrem Geld, aber ohne ihre Einrede eine Sammlung zeitgenössischer Kunst anzulegen." (14.9.1984 - http://www.zeit.de/1984/38/wenn-zwei-schornsteine-sich-treffen).
Das Spartanische oder besser Lakonische des Ortes hat mich, als ich so um 1999 zum ersten Mal hier war, fasziniert. Eine aufgelassene Fabrik, minimalistisch adaptiert, mit einem Minimum an Aufwand in Betrieb gesetzt, die Konzentration, die alleine schon daraus entsteht, das fand ich bemerkenswert. Über 5000 Quadratmeter Ausstellungsfläche gibt es und eine große Zurückhaltung was Infrastruktur, was Personal betrifft. Je eine Aufsicht pro Stock, eine Person an der Kassa. Ein kleines Regal als "Museumsshops", ein kleines Empfangsmöbel, die Künstlernamen auf den Treppenabsätzen je Stockwerk. Licht, Heizung. Keine Raumtexte oder -tafeln.
Die Räume gehören den Kunstwerken und obwohl einige von ihnen in der Tat monumental sind, sorgt der großzügig genutzte Raum für entspanntes Flanieren, fokussiertes Betrachten und intensive Kontemplation.
Der erste Eindruck, den ich von 1999 her hatte, hat sich jetzt, 2013, erneuert. Zwar ist das eine oder andere Werk neu hinzugekommen, aber die Haltung und die Atmosphäre sind gleich geblieben.
Beuys, Konellis, le Witt, Ryman, Mangold, Merz, Weiner, André und andere besiedeln Räume oder Raumfluchten, in denen der Besucher bis auf knappe biografische Angaben und Labels zu den einzelnen Werken mit sich und den Objekten allein gelassen bleibt.
Sicher, ein Geschmack wird ausgestellt, das Spektrum der künstlerischen Positionen ist schmal, aber es wurde vor allem eine Präsentations- und Wahrnehmungsgelegenheit geschaffen, die sich signifikant von Museen Moderner Kunst unterscheidet. Für Raussmüller sind es Hallen, kein Museum für - neue - Kunst. Ein Privatsammler muß keine enzyklopädischen oder repräsentativen Erwartungen erfüllen, er kann sich ganz auf "seine" Künstler konzentrieren, wobei es so aussieht, als würde sich Urs Raussmüller als ein Co-Künstler sehen, der durch die Bereitstellung der Architektur und das Gespräch mit den Künstlern wirksam wird.
Der Eindruck dieser Arbeiten und, wie gesagt, diese Ortes, waren wiederum tief.
Und wo steht dieses "Kunst-Haus"? Nun, in Schaffhausen (ja, das mit dem Rheinfall...). - Empfehlenswert ist es, sich vor dem Besuch über die aktuellen Öffnungszeiten zu informieren. Leider gibt es nichts, was man einen Katalog oder "Handbuch" nennen könnte, nur einige Publikationen zu einzelnen Künstlern und Ausstellungen.
Webseite "Raussmüller Org.": http://www.raussmueller.org/index1.cfm
Samstag, 22. Juni 2013
Freitag, 21. Juni 2013
Donnerstag, 20. Juni 2013
Dienstag, 18. Juni 2013
Montag, 17. Juni 2013
Samstag, 15. Juni 2013
Das Tropenmuseum in Amsterdam - In seiner Existenz bedroht?
Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich heute eine Aufforderung zur Unterzeichnung einer Petition zur Rettung des Tropenmuseums gelesen habe. Das Tropenmuseum? Eine der innovativen und inspirierenden europäischen Völkerkundemuseen?
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Amsterdam's Tropenmuseum (Museum of the Tropics) is one of Europe's
leading ethnographic museums. Between its rich permanent collection,
which reflects Dutch colonial history, and its vivid temporary
exhibitions, visitors can glimpse the past, present and future of
non-Western cultures around the globe. A visit to the Tropenmuseum is a
journey through time and around the world. One gets to know widely
different cultures and get an excellent impression of everyday live in
the tropics. The museum accommodates eight permanent exhibitions and an
ongoing series of temporary exhibitions, including both modern and
traditional visual arts and photographic works. The museum's rooms,
expertly guide people through Asia, Oceania, Africa and Latin America
via authentic art, household and religious objects, photographs, music,
film and interactive displays. The museum is also renowned for its
efforts in child-friendly exhibitions. Tropenmuseum Junior offers an
educational, inspiring and entertaining programme for kids (6 to 13 year
olds), aimed at introducing them to different cultures.
As the
public face of the Royal Tropical Institute, a foundation that sponsors
the study of tropical cultures around the world, the Tropenmuseum is a
grand institution, both inside and out. The museum was established in
1864 and it's beautiful brick building dates from 1926 and sits
alongside the spacious greenery of Oosterpark. The Tropenmuseum is one
of the most fascinating anthropological museums in the Netherlands, but
is now in great danger.
URGENT please help the Tropenmuseum stay alive and open...- if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
PLEASE SIGN before 30 June !!!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Send this email also to other people who would be willing to participate in signing this important petition
Please read the following information regarding the Tropenmuseum's
current plight and sign the petition as requested. On the agenda is a
Dutch government decision to give the Tropenmuseum funds to survive
another two years, after which the Tropenmuseum will be have to merge
with the Volkenkunde Museum in Leiden and the Africa Museum in Berg en
Dal. If this does not happen the museum will be closed down !
The KIT Library and research and Tropenmuseum, Amsterdam's ethnographic
and multicultural museum, is being hit hard by budget cuts. Over half of
the staff will lose their jobs and the research library, filled with
one of a kind publications from around the globe dated from as early as
1400 AD, will simply shut down. We need 40,000 signatures Dutch or
Worldwide, to put the Tropenmuseum back on the government agenda and to
tell the government that the public is not okay with this closing down
of this universal institution!
We need the signatures BEFORE 30 JUNE!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
For non dutch speakers, on the site: please fill in your first name and
last name (Ik = Identity = put your name), city (Wonende te = City =
put your city) and your email and send.
Then click on the confirmation link in the email you will receive after from the petition site
Please help us save the Tropenmuseum - if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
Please forward this request for help to whom ever you think is interested.
Thank you
Donnerstag, 13. Juni 2013
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