Samstag, 22. Juni 2013
Freitag, 21. Juni 2013
Donnerstag, 20. Juni 2013
Dienstag, 18. Juni 2013
Montag, 17. Juni 2013
Samstag, 15. Juni 2013
Das Tropenmuseum in Amsterdam - In seiner Existenz bedroht?
Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich heute eine Aufforderung zur Unterzeichnung einer Petition zur Rettung des Tropenmuseums gelesen habe. Das Tropenmuseum? Eine der innovativen und inspirierenden europäischen Völkerkundemuseen?
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Der der Petition beigefügte Text informiert über eine Art Ultimatum der Regierung: das Tropenmuseum möge sich mit dem Volkekundemuseum in Leiden und dem Africamuseum in Berg en Dal fusionieren, anderfalls werde es geschlossen. In zwei Jahren.
Es geht, wieder einmal, ums Sparen. Schon jetzt wurden dem Museum - und dem ebenso namhaften Forschungsinstitut -, drastisch die Mittel gekürzt. Es drohe der Verlsut der Hälfte der Arbeitsplätze und die Schließung der Forschungsbibliothek.
Betroffen wäre auch das, ebenso wie das Stammhaus bahnbrechende Tropenmuseum Junior.
Hier der Link zur Petition http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Und hier der englischsprachige Aufruf zur Unterzeichnung der Petition:
Dear ICME Members and friends -
Amsterdam's Tropenmuseum (Museum of the Tropics) is one of Europe's
leading ethnographic museums. Between its rich permanent collection,
which reflects Dutch colonial history, and its vivid temporary
exhibitions, visitors can glimpse the past, present and future of
non-Western cultures around the globe. A visit to the Tropenmuseum is a
journey through time and around the world. One gets to know widely
different cultures and get an excellent impression of everyday live in
the tropics. The museum accommodates eight permanent exhibitions and an
ongoing series of temporary exhibitions, including both modern and
traditional visual arts and photographic works. The museum's rooms,
expertly guide people through Asia, Oceania, Africa and Latin America
via authentic art, household and religious objects, photographs, music,
film and interactive displays. The museum is also renowned for its
efforts in child-friendly exhibitions. Tropenmuseum Junior offers an
educational, inspiring and entertaining programme for kids (6 to 13 year
olds), aimed at introducing them to different cultures.
As the
public face of the Royal Tropical Institute, a foundation that sponsors
the study of tropical cultures around the world, the Tropenmuseum is a
grand institution, both inside and out. The museum was established in
1864 and it's beautiful brick building dates from 1926 and sits
alongside the spacious greenery of Oosterpark. The Tropenmuseum is one
of the most fascinating anthropological museums in the Netherlands, but
is now in great danger.
URGENT please help the Tropenmuseum stay alive and open...- if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
PLEASE SIGN before 30 June !!!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
Send this email also to other people who would be willing to participate in signing this important petition
Please read the following information regarding the Tropenmuseum's
current plight and sign the petition as requested. On the agenda is a
Dutch government decision to give the Tropenmuseum funds to survive
another two years, after which the Tropenmuseum will be have to merge
with the Volkenkunde Museum in Leiden and the Africa Museum in Berg en
Dal. If this does not happen the museum will be closed down !
The KIT Library and research and Tropenmuseum, Amsterdam's ethnographic
and multicultural museum, is being hit hard by budget cuts. Over half of
the staff will lose their jobs and the research library, filled with
one of a kind publications from around the globe dated from as early as
1400 AD, will simply shut down. We need 40,000 signatures Dutch or
Worldwide, to put the Tropenmuseum back on the government agenda and to
tell the government that the public is not okay with this closing down
of this universal institution!
We need the signatures BEFORE 30 JUNE!
http://petities.nl/petitie/hou-het-tropenmuseum-open
For non dutch speakers, on the site: please fill in your first name and
last name (Ik = Identity = put your name), city (Wonende te = City =
put your city) and your email and send.
Then click on the confirmation link in the email you will receive after from the petition site
Please help us save the Tropenmuseum - if it disappears nothing will ever be able to replace it !!
Please forward this request for help to whom ever you think is interested.
Thank you
Donnerstag, 13. Juni 2013
Mittwoch, 12. Juni 2013
No Humboldt 21. Widerstand gegen ein sogenanntes Humboldt-Forum im in Wiedererrichtung befindlichen Berliner Schloß
In Berlin hat sich eine Plattform gebildet, die ein Moratorium für die Planungen zum Humboldt-Forum fordert, dessen Kern ja eine Art Museum der (Welt)Kulturen werden soll.
Hier die Webseite, die unterstützende Organisationen nennt, aktuelle Infos bringt und einem die Möglichkeit bietet, sich mit seiner Unterschrift am Protest zu beteiligen.
Nicht schlecht sind die dicht gefächerten Argumente, die die Forums-Gegner vortragen (zit. n. der Webseite):
Die Staatlichen Museen Berlins sind nicht die „rechtmäßigen Besitzer ihrer Bestände“.
Der weitaus größte Teil der über 500.000 wertvollen Exponate aus aller Welt kam im Zusammenhang mit kolonialen Eroberungen nach Berlin. Die Europäer griffen häufig sogar zu direkter Gewalt, um in den Besitz von zentralen Objekten der kolonisierten Gesellschaften wie zum Beispiel von Thronen, Zeptern und Kultgegenständen zu gelangen. Das Schmücken mit „fremden Federn“ bringt für den Standort Berlin bis heute neben ideellen Vorteilen auch materielle Gewinne ein. Wir fordern die Offenlegung der Erwerbsgeschichte aller Exponate und die Befolgung der unmissverständlichen UN-Beschlüsse zur „Rückführung von Kunstwerken in Länder, die Opfer von Enteignung wurden“. Über den zukünftigen Verbleib von Beutekunst und kolonialem Raubgut muss der Dialog mit den Nachfahren der Schöpfer/-innen und rechtmäßigen Eigentümer/-innen der Exponate gesucht werden. Dies gilt insbesondere für die entführten Überreste von Menschen, die sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befinden.
Der von Berlin ausgehende Kolonialismus wird rehabilitiert.
Die Sammlungen aus aller Welt sollen nun ins Schloss der Hohenzollern zurückkehren, wo schon die ersten überseeischen Schätze Berlins präsentiert wurden. Nicht anders als damals geht es dabei vor allem um die Repräsentation von Macht und globaler Bedeutung. Für die Nachfahren der Kolonisierten im In- und Ausland ist es eine besondere Zumutung, dass dies in der wiedererrichteten Residenz der brandenburgisch-preußischen Herrscher geschehen soll. Denn die Hohenzollern waren hauptverantwortlich für die Versklavung Tausender Menschen aus Afrika sowie für Völkermorde und Konzentrationslager in Deutschlands ehemaligen Kolonien. Wir lehnen daher jede Präsentation von Objekten, die während der Kolonialzeit nach Berlin kamen, im Berliner Schloss ab.
Die Kulturen der Welt werden als „fremd“ und „anders“ diskriminiert.
Wie schon die Zurschaustellung „exotischer Kuriositäten“ in den „Wunderkammern“ der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige soll das Berliner Schloss – Humboldt-Forum der Herausbildung einer preußisch-deutsch-europäischen Identität dienen. Dieses Anliegen konterkariert das Ziel eines gleichberechtigten Miteinanders in der Migrationsgesellschaft und soll auf Kosten Anderer realisiert werden. Mit Hilfe der oft Jahrhunderte alten Objekte aus aller Welt wird das vermeintlich „Fremde“ und „Andere“ inszeniert und den umfangreichen Sammlungen europäischer Kunst auf der Berliner Museumsinsel zur Seite gestellt. Europa wird dabei als überlegene Norm konstruiert. Wir lehnen diese herabsetzende Form der Präsentation ab. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fordern wir auf, für gleichberechtigte, machtsensible und Gemeinsamkeiten aufzeigende Selbstdarstellungen durch Fachleute aus den Ländern des Globalen Südens zu sorgen.
Die „Erforschung außereuropäischer Kulturen“ wird nicht problematisiert.
Die Erkundung der Welt und ihrer Menschen durch europäische „Forscher“ war über Jahrhunderte hinweg ein koloniales Projekt und trägt bis heute zur Kontrolle und Ausbeutung des Globalen Südens bei. An diesem Projekt war auch einer der beiden Namensgeber des geplanten Forums, Alexander von Humboldt, wesentlich beteiligt. Denn an den Ergebnissen seiner Reisen in Süd- und Mittelamerika waren vor allem das spanische Königshaus und das auf Völkermord und Sklaverei basierende Kolonialregime vor Ort interessiert, die ihn nach Kräften unterstützten. Entsprechend verkörpert Preußens „wahrer Entdecker Amerikas“, der sogar bestattete Menschen raubte und nach Europa verschiffte, koloniale Dominanz. Als Namensgeber für ein interkulturelles Zentrum ist Humboldt nicht geeignet.
Die kulturellen Schätze der Welt bleiben den Privilegierten im Norden vorbehalten.
In seinem Nutzungskonzept lädt der Stiftungspräsident Hermann Parzinger „Besucher aus Asien oder die Nachfahren indigener indianischer oder afrikanischer Gesellschaften“ in die Bundeshauptstadt ein. In einer Zeit, in der tagtäglich Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil ihnen die Einreise nach Europa verwehrt wird, kann eine solche Einladung wohl nur als zynisch bezeichnet werden. Aminata Traoré, die ehemalige Kultur- und Tourismusministerin Malis, brachte es 2006 in Paris auf den Punkt: „Unsere Werke genießen Bürgerrechte an einem Ort, wo man uns als Gesamtheit sogar den Aufenthalt untersagt.“ Wir fordern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, den Menschen der Welt Zugang zu Berlins außereuropäischen Sammlungen zu ermöglichen. Neben der dauerhaften Rückführungen von Beutekunst sollte dies durch freie Ausleihe und Kostenübernahme zur Realisierung von internationalen Ausstellungsprojekten in den Regionen der Welt erfolgen, in denen die hierher transportierten Kunstwerke und Kulturgüter geschaffen worden sind.
Hier die Webseite, die unterstützende Organisationen nennt, aktuelle Infos bringt und einem die Möglichkeit bietet, sich mit seiner Unterschrift am Protest zu beteiligen.
Nicht schlecht sind die dicht gefächerten Argumente, die die Forums-Gegner vortragen (zit. n. der Webseite):
Die Staatlichen Museen Berlins sind nicht die „rechtmäßigen Besitzer ihrer Bestände“.
Der weitaus größte Teil der über 500.000 wertvollen Exponate aus aller Welt kam im Zusammenhang mit kolonialen Eroberungen nach Berlin. Die Europäer griffen häufig sogar zu direkter Gewalt, um in den Besitz von zentralen Objekten der kolonisierten Gesellschaften wie zum Beispiel von Thronen, Zeptern und Kultgegenständen zu gelangen. Das Schmücken mit „fremden Federn“ bringt für den Standort Berlin bis heute neben ideellen Vorteilen auch materielle Gewinne ein. Wir fordern die Offenlegung der Erwerbsgeschichte aller Exponate und die Befolgung der unmissverständlichen UN-Beschlüsse zur „Rückführung von Kunstwerken in Länder, die Opfer von Enteignung wurden“. Über den zukünftigen Verbleib von Beutekunst und kolonialem Raubgut muss der Dialog mit den Nachfahren der Schöpfer/-innen und rechtmäßigen Eigentümer/-innen der Exponate gesucht werden. Dies gilt insbesondere für die entführten Überreste von Menschen, die sich im Besitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz befinden.
Der von Berlin ausgehende Kolonialismus wird rehabilitiert.
Die Sammlungen aus aller Welt sollen nun ins Schloss der Hohenzollern zurückkehren, wo schon die ersten überseeischen Schätze Berlins präsentiert wurden. Nicht anders als damals geht es dabei vor allem um die Repräsentation von Macht und globaler Bedeutung. Für die Nachfahren der Kolonisierten im In- und Ausland ist es eine besondere Zumutung, dass dies in der wiedererrichteten Residenz der brandenburgisch-preußischen Herrscher geschehen soll. Denn die Hohenzollern waren hauptverantwortlich für die Versklavung Tausender Menschen aus Afrika sowie für Völkermorde und Konzentrationslager in Deutschlands ehemaligen Kolonien. Wir lehnen daher jede Präsentation von Objekten, die während der Kolonialzeit nach Berlin kamen, im Berliner Schloss ab.
Die Kulturen der Welt werden als „fremd“ und „anders“ diskriminiert.
Wie schon die Zurschaustellung „exotischer Kuriositäten“ in den „Wunderkammern“ der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige soll das Berliner Schloss – Humboldt-Forum der Herausbildung einer preußisch-deutsch-europäischen Identität dienen. Dieses Anliegen konterkariert das Ziel eines gleichberechtigten Miteinanders in der Migrationsgesellschaft und soll auf Kosten Anderer realisiert werden. Mit Hilfe der oft Jahrhunderte alten Objekte aus aller Welt wird das vermeintlich „Fremde“ und „Andere“ inszeniert und den umfangreichen Sammlungen europäischer Kunst auf der Berliner Museumsinsel zur Seite gestellt. Europa wird dabei als überlegene Norm konstruiert. Wir lehnen diese herabsetzende Form der Präsentation ab. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fordern wir auf, für gleichberechtigte, machtsensible und Gemeinsamkeiten aufzeigende Selbstdarstellungen durch Fachleute aus den Ländern des Globalen Südens zu sorgen.
Die „Erforschung außereuropäischer Kulturen“ wird nicht problematisiert.
Die Erkundung der Welt und ihrer Menschen durch europäische „Forscher“ war über Jahrhunderte hinweg ein koloniales Projekt und trägt bis heute zur Kontrolle und Ausbeutung des Globalen Südens bei. An diesem Projekt war auch einer der beiden Namensgeber des geplanten Forums, Alexander von Humboldt, wesentlich beteiligt. Denn an den Ergebnissen seiner Reisen in Süd- und Mittelamerika waren vor allem das spanische Königshaus und das auf Völkermord und Sklaverei basierende Kolonialregime vor Ort interessiert, die ihn nach Kräften unterstützten. Entsprechend verkörpert Preußens „wahrer Entdecker Amerikas“, der sogar bestattete Menschen raubte und nach Europa verschiffte, koloniale Dominanz. Als Namensgeber für ein interkulturelles Zentrum ist Humboldt nicht geeignet.
Die kulturellen Schätze der Welt bleiben den Privilegierten im Norden vorbehalten.
In seinem Nutzungskonzept lädt der Stiftungspräsident Hermann Parzinger „Besucher aus Asien oder die Nachfahren indigener indianischer oder afrikanischer Gesellschaften“ in die Bundeshauptstadt ein. In einer Zeit, in der tagtäglich Menschen im Mittelmeer ertrinken, weil ihnen die Einreise nach Europa verwehrt wird, kann eine solche Einladung wohl nur als zynisch bezeichnet werden. Aminata Traoré, die ehemalige Kultur- und Tourismusministerin Malis, brachte es 2006 in Paris auf den Punkt: „Unsere Werke genießen Bürgerrechte an einem Ort, wo man uns als Gesamtheit sogar den Aufenthalt untersagt.“ Wir fordern die Stiftung Preußischer Kulturbesitz auf, den Menschen der Welt Zugang zu Berlins außereuropäischen Sammlungen zu ermöglichen. Neben der dauerhaften Rückführungen von Beutekunst sollte dies durch freie Ausleihe und Kostenübernahme zur Realisierung von internationalen Ausstellungsprojekten in den Regionen der Welt erfolgen, in denen die hierher transportierten Kunstwerke und Kulturgüter geschaffen worden sind.
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