Montag, 21. November 2011

Das Projekt eines Heimatmuseum neuen Typs in Schruns ist gescheitert

So hätte es werden können: Auf der Basis eines innovativen und offenen Museumskonzeptes, das die besonders enge Verflechtung des Schrunser Heimatmuseums mit verschiedensten Projekten, Initiativen und Gruppen weiterentwickelt, wird behutsam, Schritt für Schritt, das Museum entwickelt. Der neu hinzugekommene Raum (ein benachbartes Haus) wird genutzt, um die Museumsaustellungen neu zu disponieren und zugleich offene, zwischen Ort und Museum gleichsam vermittelnde Räume zu installieren. Es wurde. Auf der Grundlage des Konzepts ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, womit eine - so weit ich sehe - für Österreich einzigartige Option geschaffen wurde. Nämlich einen neuartigen Typ von Heimatmuseum in einem adäquaten Neubau zu installieren. Unter diesen Voraussetzungen hätte etwas gelingen können, da bin ich mir sicher, was weit über Schruns hinaus als modellhaft hätte gelten können. Indes, der Entwurf für das Museum stieß in der Bevölkerung auf Widerstand, der organisierte sich und in einer Volksabstimmung am vergangenen Sonntag wurde das Projekt abgeschmettert. Was mich noch ein wenig hoffen lässt, ist die spezifisch vorarlbergische Fähigkeit selbst in sehr konfliktreichen Situationen gesprächs- und diskussionsfähig zu bleiben. Vielleicht kommt da noch was.

Donnerstag, 17. November 2011

Entrée 51


Kärntner Museumssexismus

Es geht bei österreichischen Museen offenbar manchmal ins Bodenlose: in einer bemerkenswerten Rezension nimmt sich Ute Liepold in Die Standard zweier Ausstellungen an, die derzeit vom Kärntner Landesmuseum angeboten werden. "Fleischerslust" nennt sich die eine (das r nicht überlesen!) und "Dessous" die andere. Über Inhalte und 'Synergien' sowie Hintergründe bitte ich bei Liepold nachzulesen. "Das Landesmuseum und die Pornomaus", 11.11.2011 in Die Standard.

Montag, 14. November 2011

Sonntag, 13. November 2011

Mittwoch, 2. November 2011

Weicher Standortfaktor

Ich denke es ist Zeit für ein Glossar der museologischen Unwörter. "Außerschulischer Lernort", "Zielgruppe", "Bildungsanmutung" (nur zum Beispiel) hätten dort einen Ehrenplatz und würden ab sofort durch den Internationalen Museumsrat zur Ächtung freigegeben oder - noch besser - im  "Museum der museologischen Unwörter" an den Pranger gestellt.
"Weicher Standortfaktor" ist so ein Supergau an Wortschöpfung, und darauf stoße ich, weil das ein Hamburger Museumsdirektor in den Mund nimmt, um zu erklären, daß die Politik den noch nicht entdeckt hat, den weichen Standortfaktor.
Und das sagt er in einer Stadt, die mit dem Maritimen Museum und der Balint-Stadt schon zwei Museumsprojekte - in offensichtlicher ökonomischer wie symbolischer Konkurrenz zu vorhandenen Museen - gepusht hat und die eines der bundesrepubikanisch unvergleichlich teuersten und wildesten Kulturprojekte verwirklicht, die Elbphilharmonie.

Montag, 31. Oktober 2011

Your View (Texte im Museum 239)


Raiffeisenmuseum




Mit erneutem Dank für aufmerksames Museumsbesuchen an T.Z.!

Wikipedia sagt: Mit der Gründung des Flammersfelder Hülfsverein zur Unterstützung unbemittelter Landwirte und dem Heddesdorfer Darlehnskassenverein schuf der Sozialreformer Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) Modelle zur Unterstützung unbemittelter Landwirte und für landwirtschaftliche Einkaufsgenossenschaften zum günstigen Einkauf von Produktionsgütern wie beispielsweise Saatgut und Düngemittel. Sowohl der „Grüne Kredit“, der vorsah, Saatgut und Dünger mit der späteren Ernte zu bezahlen, als auch die gemeinsame Erntevermarktung und die örtlich verwalteten Spar- und Darlehenskassen wurden in vielen Dörfern Deutschlands entsprechend seiner Vorschläge eingeführt. Mindestens sieben Bauern gründeten dörfliche Genossenschaften zum Einkauf oder Vertrieb. Um wirkungsvoll verhandeln zu können und dadurch preisgünstig Saatgut und Dünger einzukaufen, sah die Genossenschaftssatzung zunächst eine unbeschränkte Haftung mit dem gesamten Vermögen der Mitglieder vor. Nach der ersten Erfolgsphase wurden die Garantien auf die Vermögen der Vorstandsmitglieder und nach Ansparung von Genossenschaftsvermögen auf dieses gemeinsame Vermögen beschränkt. Der Leitspruch: „Einer für alle, alle für einen“ wurde für die landwirtschaftlichen Genossenschaften die Basis des Handels, ebenso wie der Name des Erfinders „Raiffeisen“ Namensbestandteil und Marke wurde.
Die Raiffeisengruppe Österreich sagt:
  • 4 Millionen Raiffeisenkunden
  • 2,1 Millionen Mitglieder
  • rund 57.000 Mitarbeiter
  • rund 1.600 selbständige Genossenschaften
    davon:
  • 551 Raiffeisenbanken
  • 99 Lagerhäuser und Warenunternehmen
  • 118 Molkereien und sonstige Milchverwertungsunternehmen
  • rund 830 andere Genossenschaften

Dolly, erklärt (Texte im Museum 238)