Der Ex-Bundesgeschäftsführer der SPÖ gründet eine Firma und fragt mal beim SPÖ-geführten Verteidingsminsterium nach, ob er nicht dort eine seiner Idee verwirklichen darf. Darf er. Ein Konzept für das "Gedenk- und Erinnerungsjahr 2018" ausarbeiten. Das kann nämlich außer ihm niemand. Zur Frage, warum es zu keiner Ausschreibung des Auftrags gekommen sei, heißt es nämlich: "Es gab deshalb keine Ausschreibung, weil Prof. Dr. Gerhard Schmid aufgrund seiner Fachexpertise, seines Netzwerks und seiner beruflichen Erfahrung der einzig bekannte Vertragspartner mit der erforderlichen Expertise im Bildungs- und Wissenschaftsbereich, der staatlichen Gedenk- und Erinnerungskultur sowie der Menschenrechte ist." (zitiert nach dem heutigen Standard). Belohnt wird er für seine weithin berühmte und gefragte Expertise mit 114.000.- Euro.
Die, die solche Entscheidungen treffen, richten beachtliche Kollateralschäden an. Sie beschädigen die Gedenkkultur insgesamt, weil sie mit einer solchen dreisten Personalien signalisieren, daß ihnen die Qualität der Gedenkkultur total wurscht ist. Und sie beschädigen alle jene, die in diesem Gebiet wirklich Kompetenz haben und die einschlägige Wissenskultur, die auf solche Weise „papierlt“ wird.
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