Gestern wurde Monika Sommer-Sieghart als Leiterin des Hauses der Geschichte Österreich vorgestellt. Sie hat alle Voraussetzungen für diese Aufgabe und wenn mich nicht alles täuscht, ist es das erste mal, daß ein österreichisches Museum eine Leitung mit profunden theoretischen Kenntnissen bekommt. Dazu kommt die Ausbildung als Historikerin, die Erfahrung im Organisieren von Ausstellungen, die langjährige leitende Mitarbeit am Wien Museum und anderes mehr. Kurzum, es ist jemand mit hohem Problembewußtsein und profundem museologischem Wissen. Sie repräsentiert auch einen generationellen Wechsel im Verständnis von Museen generell und es wird zeigen, wie sehr das in Ihrer Arbeit ablesbar werden wird.
Das alles will nun auf etwas angewendet werden, das ganz schön stachelig ist: die Konstruktion des Hauses, seine Finanzierung, der Umstand, daß keine Sammlung existiert, die (partei)politischen Implikationen des Projekts, die nach wie vor umstrittenen Abschnitte einer Zeitgeschichte, die offenbar noch immer nicht ganz vergangen ist und anderes machen dieses "Haus" schwierig. Abgesehen von den praktischen Fragen, der Raumqualität und -quantität, der unklaren Zukunft, was danach eigentlich geschehen soll, dem Konkurrenzdruck zu anderen Wiener Museen und das Verhältnis zum Haus der Geschichte des Niederösterreichischen Landesmuseums und last but not least die Aufgabe, in etwa einem Jahr das Haus mit einer Ausstellung zum Republik-Jubiläum eröffnen zu sollen und damit aber schon beweisen zu müssen, daß das Haus der Geschichte Österreich lebensfähig ist.
Da gibts jede Menge Ärmel, die aufgekrempelt werden müssen.
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