Sonntag, 9. August 2020

Bundesmuseen-"Pleite"?

Der Corona-Schock währte nur kurz. Als plötzlich Friseurinnen "systemrelevanter" waren und früher öffnen durften als Museen, scheuchte das einige DirektorInnen der Bundesmuseen auf und wir konnten Grundsätzliches zur Lage der Museen hören: nicht bloß etwas zur finanziellen Lage sondern nun, aus der Not heraus, auch zur gesellschaftlichen Rolle und den Aufgaben der Museen.

Das war schnell vorbei. Es war nicht zu erkennen, daß die Museen ihre materielle und ideelle Situation gründlich überdenken wollten und man konnte auch nichts programmatisch Neues ausmachen. Dabei war es nicht schwer abzusehen, daß die sogenannte Corona-Krise nicht schnell beendeten sein und irgendwann die Lage der Museen enger und enger werden würde.

Nun gibt es eine Aussage des für die Museen zuständigen Ministers: "Laut Information der Bundesmuseen/ÖNB mit Stand 30.6.2020 ist trotz massiver Gegensteuerungen zu befürchten, dass die Einrichtungen bis Jahresende ihre Reserven aufgebraucht haben und somit die Gefahr besteht, dass der Fortbestand ab 2021 nicht gegeben wäre".

Es ist nicht zu erwarten, daß die Bundesmuseen ernsthaft gefährdet wären. Sie werden alle weiterbestehen, aber zu welchen Bedingungen? Wird man nicht zwingend einsparen müssen, bei Institutionen, die ohnehin unterfinanziert sind? Und zu wessen Lasten wird die Existenz der Museen weiter garantiert werden? Doch zuungunsten des Personals?

Mit der Lage der Museen in den USA ist die der österreichischen Bundesmuseen sicher nicht zu vergleichen, aber der Umstand, daß das Metropolitan Museum trotz seiner milliardenschweren Stiftungsrücklagen hunderte Mitarbeiter kündigt und daß man mit der Schließung etwa eines Drittels der US-Museen rechnet, wirft doch die Frage auf, wie sich die Situation der Bundesmuseen entwickeln wird - und nicht nur der.

Worum es geht, beziehungsweise worum es gehen könnte, wird gerade in Berlin deutlich. Die Evaluation der Stiftung Preussischer Kulturbesitz, in der die Auflösung der bisherigen Stiftungskonstruktion empfohlen wird, hat zu einer öffentlich geführten Kontroverse geführt, in der sich nun auch die LeiterInnen der einzelnen Stiftungsmuseen sehr deutlich geäußert haben. Unbestritten ist auf allen Seiten, der Politik, der Evaluierungskommission und bei den Museen, daß es um nicht bloß eine organisatorische Reform gehen kann, sondern daß ein neues Selbstverständnis der Museen entwickelt werden muß.

Diese Diskussion hätte nach dem erwähnten "Schreckschuss", der die Bundesmuseen traf, eigentlich losgehen können, wurde aber nicht genutzt. Die damalige Versicherung, wie wichtig denn die Museen nun einmal seien, wird nicht genügen, nicht, wenn sich die Krise vertieft, was zu erwarten ist. Die Chance, die Krise offensiv für die Entwicklung eines neuen Leitbildes (im übertragenen Sinn) der Museen zu nutzen, hat man verstreichen lassen.

Sonntag, 28. Juni 2020

Dienstag, 9. Juni 2020

Heeresgeschichtliches Museum. Es kommt etwas in Bewegung. In Richtung wie bisher oder Erneuerung, bleibt offen.

"Mit dem HGM verfügen wir neben einem großartigen Museum auch über viel Verantwortung gegenüber unserer Geschichte, der Geschichte unseres Militärs und der dunkelsten Stunden unserer Zeit. Die kritische und differenzierte Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Dritten Reichs ist mir hierbei ein besonderes Anliegen" sagt via Austria Presseagentur die für das Heeresgeschichtliche Museum zuständige Ministerin. Das Museum werde weiter Teil des Verteidigungsminsteriums bleiben. Und die vorgesehene weitere Evaluierung des Museums werde es geben.

Offen bleibt, welche "Teile" denn nun geändert werden und vor allem von wem. Wird der bisherige Direktor wiederbestellt und bleibt das bisherige Museumsteam unverändert? Gegen das waren ja Vorwürfe rechtsetremistischer Betätigung laut geworden, die aus den diversen Evaluierungen inzwischen verschwunden sind. Und der bisherige Leiter bemühte sich eher um die Relativierung der Vorwürfe. Sich selbst als Autor künftiger Erneuerung zu empfehlen ist angesichts jahelanger Duldung des nun kritisierten Status Quo eher eine Drohung.

Ungelöst bleibt auch, warum in einem Heeresmuseum ein bestimmter Abschnitt der Zeitgeschichte überhaupt eine eigene Ausstellung bekommen soll, warm es eine ungeklärte Doppelgelisisgkeit mit dem Haus der Geschichte Österreich (und anderen zeigeschichtlichen Museen) weiter geben soll.

Diskussionswürdig sind Überlegungen, die z.B. Wolfgang Muchitsch, Leiter der Evalierungskommissiion angestellt hat, beiden Museen, dem Haus der Geschichte Österrreich und dem Heeresgeschichtlichen Museum den vollen Status eines Bundesmuseums zu geben und dadurch die überfällige Kooperation zwischen beiden Museen möglich zu machen. Der mutigere Schritt, der politisch wohl kaum durchsetzbare, wäre der, das Kozept beider Museen gründlich zu überdenken und unter Umständen ein einziges Museum der österereichisvchen Geschichte zu etablieren. Von mr aus in einem Neubau aber, warum nicht, im derzeitigen Gebäude, dem Arsenal.

Überfällig wäre auch die Herstellung voller Transparenz bei der Bestellung von ExpertInnen und Einrichtung von Kommissionen und, endlich einmal, die Einbindung jener zivilgesellschaftlichen Gruppen, die sich bei der Krtitik am Museum verdient gemacht haben und sie überhaupt erst ins Rollen brachten.

Zur jüngsten Entwicklung der Diskussion um das Museum seit der Anfrage der "Grünen" im Parlament im Februar 2020 siehe diesen Link.

Und grundsätzliche Anmerkungen zum Museum sowie weiterführende Links finden sich unter diesem Link.

Freitag, 5. Juni 2020

Das meistkritisierte Museum Österreichs: Wie es weitergeht mit dem Heeresgeschichtlichen Museum

Noch nie seit 1945 ist ein Museum derart lange und umfassend in der Kritik gestanden wie das Heeresgeschichtliche Museum in Wien. Und es steht noch immer in der Kritik, auch wenn es Anzeichen gibt, daß das zuständige Verteidigungsminsterium so weit es nur geht alles beim Alten lassen und möglicherweise die geplante weitere Evaluation nicht mehr durchführen lassen will.

Hier die jüngste Entwicklung.

Die parlamentarische Anfrage der Grünen und die Antwort der Ministerin
Die Anfrage der Grünen vom 20.2.2020 wurde mit Zitaten zur schon lange anhaltenden Kritik am Museum eingeleitet und begründet und stellte an die Ministerin Fragen wie die nach der Zusammensetzung der diversen Kommissionen, der Befangenheit des Leiters der Evaluierungskommission, der als Präsident des Museumsbundes für die Verleihung des Museumsgütesiegels verantwortlich war sowie zum Procedere und zu Fristen der diversen Untersuchungen. Eine eigene kritische Position gegenüber dem Museum wird in der Anfrage der Grünen nur indirekt - in der ausschnittsweisen Zitierung kritischer Stimmen -, sichtbar.
Hier der Anfragetext: https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/J/J_00963/imfname_783485.pdf

Die Antwort der Ministerin, exakt zwei Monate nach der Anfrage, 20.4.2020, zieht sich weitgehend auf sachliche verwaltungstechnische Aspekte zurück und läßt sich auf so Gut wie keine inhaltliche Diskussion. Die Qualifikation des Leiters des Museums wird vom Ministerium bestätigt. Über inhaltliche Konsequenzen wird nahezu nichts geäußert. Es gehört aber zum parlamentarischen Ritual der „Anfrage“, daß Antworten meist ausschließlich auf der Ebene rechtlich-administrativen Procedere abgewickelt werden.
Hier der Text der Anfragebeantwortung
https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_00999/imfname_791916.pdf

Ein Interview des Direktors
In der Kleinen Zeitung äußerte sich am 13.März 2020 der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums zu seinen Plänen und zur Kritik an ihm und seinem Haus. Er kündigte an, sich erneut um den Leitungsposten zu bewerben.
https://www.kleinezeitung.at/kultur/kunst/5784388/Herresgeschichtliches-Museum_Umstrittener-Direktor-M-Christian

Eine ausführliche Kritik 
In derselben Ausgabe, in der sich der Leiter des HGM zu Wort meldete, gab es in der Kleinen Zeitung auch eine ausführliche Kritik, getragen vor allem mit Äußerungen von Andrea Brait von der Universität Innsbruck
https://www.kleinezeitung.at/kultur/kunst/5784368/Wien_Weichenstellungen-im-kritisierten-Heeresgeschichtlichen-Museum

Medienreaktionen. Erste Kritik auf die Anfragebeantwortung durch die Minsterin
Die ersten Medienreaktionen neigen dazu, die Anfragebeantwortung des Ministeriums als Versanden zu interpretieren. Die Repliken auf die Anfrage wird als Ausweichen eingeschätzt und als Festhalten am Status Quo. Immerhin sei eine Überarbeitung des Ausstellungsteils zur Republikgeschichte denkbar geworden.
Vgl. etwa Der Standard, 24.4.2020 https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/AB/AB_00999/imfname_791916.pdf

Der Evaluierungsbericht zur Ausstellung 1918 - 1938

Ende Mai wurden dann via APA Auszüge des Evaluierungsberichts zum zeitgeschichtlichen Ausstellungsteil veröffentlicht - nicht der gesamte Bericht. Diverse Zeitungen wie die Salzburger Nachrichten, Die Kleine Zeitung und der Standard sprachen teilweise von „vernichtender“ Kritik. "Nicht mehr zeitgemäß und insgesamt unzureichend" wurde zitiert. Der Kurier hatte schon am 1.6. einen Kommentar. https://kurier.at/kultur/heeresgeschichtliches-museum-zu-viele-hakenkreuze-und-hitler-bilder/400928165 Der Standard gab zunächst die APA-Meldung wieder https://www.derstandard.at/story/2000117817143/expertenkommission-kritisiert-ausstellung-im-heeresgeschichtlichen-museum?ref=rec
Und am 4.6. kommentierte Die Presse https://www.diepresse.com/5822026/man-konnte-auch-anders-vom-krieg-erzahlen

Der Museumsleiter reagiert erneut
Am 2. Juni glaubte sich der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums berechtigt, sich in der Rolle des Erneuerers des Museums zu präsentieren und freute sich über die Evaluierung als „konstruktive Anregung“. Vgl. Der Standard https://www.derstandard.at/story/2000117841477/hgm-direktor-ortner-freut-sich-ueber-konstruktive-anregungen

Detaillierte Kritik
Am 5.6.2020 setzte Der Standard mit einer detaillierten Kritik nach. Hier wird im Detail auf den dem Standard vollständig vorliegenden Expertenbericht eingegangen und auf die abwiegelnde Haltung des Ministeriums. Während sich viele Zeitungen zunächst mit dem Abdruck der APA-Meldung begnügt hatten, wurde hier detailliert und mit Äußerungen einzelner Kommissionsmitglieder argumentiert und Schwächen der Ausstellung 1918 bis 1945 (eine Ausstellung, die Direktor Manfrede Rauchensteiner zu verantworten hat) offengelegt.
https://www.derstandard.at/story/2000117889587/historiker-muchitsch-hgm-wirkt-wie-ein-firmenmuseum-des-heeres
Am 6.6. veröffentlichte der Standard einen weiteren Kommentar, in dessen Zentrum unter dem Stichwort "message contro" die Haltung des Minsteriums steht. https://www.derstandard.at/story/2000117912503/heeresgeschichtliches-es-braucht-reform-keine-message-control?ref=rec

Der Leiter der Kommission äußert sich
Der ausführliche und sorgfältig argumentierende Artikel wurde ergänzt durch ein ebenso ausführliches Interview mit dem Leiter der Evaluierungskommission Wolfgang Muchitsch, Leiter des Universalmuseum Joanneum in Graz und Präsident des Österreichischen Museumsbundes. Hier werden bemerkenswerte Umstände der Kommissionstätigkeit offengelegt, zum Beispiel das Desinteresse der Ministerin an direkter Kommunikation, die überdies im Unklaren läßt, ob die vorgesehene Evaluation des gesamten restlichen Museums überhaupt stattfinden wird. Nicht nur die Ausstellugskritik wird bekräftigt, auch das haus als Ganzes wird in den Blick genommen: Das Museum agiere wie ein „Firmenmuseum des Heeres“ und halte einem Vergleich mit neueren europäischen Heeres- und Kriegsmuseum nicht stand. Muchitsch Äußerungen beziehen auch die Frage der Kommunikation zwischen dem HGM und dem Haus der Geschichte Österreich ein und werfen damit die Frage auf, ob nicht sinnvollerweise eine andere Konstruktion der Institution angestrebt werden soll.
https://www.derstandard.at/story/2000117889587/historiker-muchitsch-hgm-wirkt-wie-ein-firmenmuseum-des-heeres

Doppelte Fortsetzung der Kritik
Der Standard veröffentlichte in der Ausgabe vom zwei Gastkommentare. Einen von der Grünen-Abgeordneten Eva Blimlinger, die Initiatorin der pralamentarischen Anfrage gewesen war imd eine der Initiatorin der kritischen Tagung hgmneudenken, Elena Messner .
Hier der Text "Aller Anfang ist gar nicht so schwer" von Eva Blimlinger:
https://www.derstandard.at/story/2000117982846/aller-anfang-ist-gar-nicht-so-schwer

Und hier der Kommentar von Elena Messner: Läßt sich das Heeresgeschichtliche Museum reformieren?
https://www.derstandard.at/story/2000117982846/aller-anfang-ist-gar-nicht-so-schwer

Welche Experten?
Ebenfalls im Standard fragte (17.6.) Michael Hochedlinger, in Antwort auf die Beiträge von Elena Messner und Eva Blimlinger, nach der Qualifikation der involvierten Experten, um dann doch eher wieder nur die Militärhistoriker zu favorisieren.
https://www.derstandard.at/story/2000118108625/kritik-an-hgm-es-geht-auch-ohne-experten


Die Schwäche der Kritik
Ein Problem zieht sich durch alle Berichte und Äußerungen seit der Kurier im Vorjahr in Berufung auf zwei engagierte und genau recherchierende Blogs erstmals zum Heeresgeschichtlichen Museum und seinen rechtslastigen Umtrieben und fragwürdigen Ausstellungen berichtete. Die Kritik wird meist als Kritik am Einzelnen geführt, an diesem oder jenem Objekt, an diesem oder jenem fehlenden Text, dem einen oder anderen Lapsus. Das mag ja im einzelnen Fall auch zutreffen, woran es noch immer mangelt, ist eine umfassende und integrale Museumskritik. Dafür steht auch kaum ein begriffliches und methodisches Werkzeug zur Verfügung - und das merkt man eigentlich allen Äußerungen an. Sie sind meist zu kurz gesprungen. Was dieses Museum so unerträglich macht ist sein Versagen, Geschichte analytisch, diskursiv, kritisch durchzuarbeiten - und selbstverständlich auch seine Nähe zu monarchischen, militaristischen und rechten Ideologien. Gerade hier wirkt aber nicht nur der Mangel an griffigen Werkzeugen der Kritik hemmend, sondern die Beisshemmung der Geschichtswissenschaften (und nicht nur der), wo es um konflikthaltige Ereignisse und Prozesse geht. Kein Wunder, wie immer und immer wieder sich Konflikte um die sogenannte Erste Republik entwickeln, etwa um die Einschätzung von Austrofaschismus (wo der Begriff selbst kontrovers diskutiert wird)  oder Nationalsozialismus oder einzelnen Akteueren wie etwa Engelbert Dollfuß.

Zurück zum Status Quo oder Neuanfang?
Nun gibt es als Resultat der Berichterstattung und Prüfungen eine sehr lange Liste von Beobachtungen, Einschätzungen, Kritiken. Nicht nur in Form offizieller Kommissionsberichte (ein Rechnungshofbericht steht noch aus), Äußerungen zweier involvierter Minister und Kommissionsmitglieder, Medienberichten und Wortmeldungen von HistorikerInnen und diversen Expertinnen. Und es hat eine beachtliche, zivilgesellschaftlich initiierte, Tagung stattgefunden. Das alles sollte in Summe eigentlich verhindern, daß die Kritik am Museum erstickt (wird) und es zu einer umfassenden Erneuerung kommt. Die kann in einer völligen Überarbeitung aller Ausstellungsteile liegen, aber sinnvoll ist das wohl nur dann, wenn man an Grundfragen rührt: Sollte das Museum nicht zum echten Bundesmuseum und aus dem Verteidigungsministerium ausgegliedert werden? Womit der Weg frei wäre für ein koordiniertes Planen an einem oder mehreren Geschichtsmuseen. Wobei man gleich noch größer denken könnte und etwa die Gedenkstätte Mauthausen mit ihren Ausstellungen aus dem Innenministerium herausnimmt und alles in ein Netzwerk einbindet. Damit hätte auch das Haus der Geschichte Österreich, möglicherweise in ganz neuer Form, eine Perspektive.

Weitere Information:

* Das Heeresgeschichtliche Museum hat "Braune Flecken"? Wenn es nur das wäre. Es gehört geschlossen. Hier der Link

* Zur Geschichte und Architekturgeschichte sowie zur ursprünglichen Funktion des "Arsenals" als gegenrevolutionäre Anlage siehe hier.

* Zur aktuellen Debatte um das Museum und Vorwürfe und Kritik an ihm siehe hier.

* Endlich gibt es Kritik am Heeresgeschichtlichen Museum. Ein Post (hier der Link) zum Beginn der Debatte ums Museum vom September 2019 und Links zu den Quellen und Initianten, die die Debatte mit ihren Recheerchen angestoßen hatten.

* Gerhard Roth hat vor vielen Jahren einen wunderbaren Text zum Museum verfasst. Hier ein Appetithäppchen - als Anregung, den ganzen Text zu lesen: Link

Mittwoch, 3. Juni 2020

Talking about race

Als ich im vorigen Herbst Gelegenheit hatte, mehrere namhafte US-Geschichtsmuseen zu besuchen, war ich überrascht vom kritischen Umgang mit der Geschichte des Landes und von der Auseinandersetzung mit der Frage, wie unvollkommen das in der Verfassung der Vereinigten Staaten niedergelegte Versprechen auf Demokratie für alle ist.
Vor diesem Hintergrund beeindruckt mich das unmissverständliche Statement des Sekretärs (wir würden sagen: Generaldirektosrs) des größten und nationalen Museumskomplexes der USA, der Smithsonian Institution zur tagesaktuellen Frage des Rassismus.
Ich habe mich während meiner Museumsbesuche in New York und Washington immer wieder gefragt, wie ich die klare und kritische Auseinandersetzung mit Demokratie mit der akuten politischen Situation in Einklang bringen kann. Ich habe drauf keine Antwort und auch jetzt nicht, angesichts der Tötung eines Farbigen durch einen weißen Polizisten. Aber die Reaktion nötigt Respekt ab und ich wünschte mir, daß auch hierzulande Museen derart rasch und geistesgegenwärtig auf politische Krisen reagierten.
Ich finde es alles andere als selbstverständlich, daß es nur wenige Tage dauert, bis das Museum sich klar äußert und dann ein Informationsangebot macht, „Talking about race“. Hier der Link: https://nmaahc.si.edu/learn/talking-about-race.

Kreuz und Inschrift. Das Großprojekt „Humboldt-Forum“ beschädigt sich laufend selbst



Das Humboldt-Forum in Berlin dürfte so schnell nicht in ruhiges Fahrwasser gelangen, als ein von Debatten zukünftig unbehelligtes Projekt. Das vorletzte Unglück, das ihm ohne jedes eigene Verschulden zustieß, wurde durch die Corona-Krise ausgelöst. Die - ohnehin schmalspurige und provisorische - Eröffnung musste verschoben werden. Die bislang letzte Krise ist hingegen gewissermaßen hausgemacht und man kann sich über die Wahl des Zeitpunkts zu dem sie ausgelöst wurde nur wundern. Daß das ursprünglich die riesige Kuppel krönende Kreuz wieder errichtet werden würde, war schon länger klar und wurde seinerzeit auch schon heftig kritisiert, als eine private Spende der Gattung des Versandhauskönigs Otto die Anbindung finanziell möglich machte. Und jetzt kam noch eine Inschrift hinzu, die, ebenfalls „original“, als rekonstruktionswürdig eingestuft wurde. Und die an Eindeutigkeit kaum etwas zu wünschen übrig läßt. Die von König Wilhelm Friedrich IV. persönlich aus Bibelstellen montierte Inschrift lautet: „Es ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn in dem Namen Jesu, zur Ehre Gottes des Vaters. Dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“

Die semantischen Spitzfindigkeiten, mit denen der symbolische Akt mit nahezu schon fast aufklärerisch-religionskritischen Zwischentönen versehen wegerklärt wird (etwa von Christoph Johannes Markschies, evangelischer Theologe und Professor für antikes Christentum der Humboldt-Universität Berlin in der Berliner Zeitung vom 27.5.2020 im Gespräch mit Nikolaus Bernau), mögen historisch gut gestützt sein, aber es ist nun mal ein symbolischer Akt der jetzt gesetzt wird und als solcher in veränderetem Umfeld und auch anders als nur strikt historisch zu deuten ist. Oder soll man Markschies folgen und es verdienstvoll finden, wie „ehrlich“ rekonstruiert wurde: „Die Inschrift ist so antijüdisch wie das gesamte Christentum in Preußen zu der Zeit antijüdisch war – man hat auf die Tatsache, dass Jesus Jude war, theologisch keine Rücksicht genommen. Das ist nicht schön, aber das ist so. Für mich gehört es auch zur Ehrlichkeit dieser Rekonstruktion, dass man das Problematische der christlichen Theologiegeschichte zeigt.“

Ebenso sophisticated ist der zweite Versuch der Entschärfung von Kreuz und Inschrift, der museologische, der einfach Bau und Dekor zum Ausstellungsobjekt erklärt. Das mag bei manchen zeitgenössischen Museumsbauten angehen, die mit einem autonomen Kunstanspruch auch als Werk rezipiert werden sollen, genau so wie die Werke, die in ihm gezeigt werden (wie es sich etwa Hans Hollein von seinem Museum am Abteiberg in Mönchengladbach gewünscht hat), aber selbst da lassen sich sich Werk und Wirkung nicht als starre Gleichung ausgeben, sondern der Bau steht immer auch in einem freien Spiel der sich stets wandelnden jeweils zeitgenössischen Deutungen.

Vorschläge, doch durch erläuternde Texte die fatalen Botschaften zu relativieren oder wenigstens zu entschärfen gleicht der Verzweiflungstat eine Nestroyschen Zerrissenen, der mit einer Hand ungeschehen macht, was die andre angerichtet hat. Genauso verfahren sind die Appelle des Humboldt-Forums an uns Bürger und Besucher, man möge doch mit den Widersprüchen - die es doch selbst gestiftet hat - umgehen lernen.

Nein, diesmal ist nicht zu sehen, wie die Geste der doppelten Geisterbeschwörung von Christen- und Preussentum so gedeutet werden kann, daß das mit der offiziellen aufklärerischen und antikolonialen Intention des Projekts irgendwie zusammenpasst. Dabei fallen angesichts der christlichen Symbolik die monarchischen fast unter den Tisch wie die Tageszeitung (Susanne Messer am 28.5.2020) bemerkte: „Bei der originalgetreuen Rekonstruktion sind keine monarchischen Symbole wie Adler, Wappen und Kronen ausgelassen.“ Das Monarchische, die Vermengung von politischer Macht mit christlichem Glauben und der Kirche verkörpert jedoch der ganze Bau und kontaminiert das gesamte Vorhaben hier ein museales Zentrum der globalen kulturellen Aussöhnung zu verwirklichen. Sollen gegen diese Hypothek auch didaktische Texte aufgeboten werden?



Die Argumente, auf die sich viele Befürworter stützen, argumentieren mit dem wieder Sichtbar machen von Geschichte gerade durch die Rekonstruktion, mit der Wiederherstellung von Authentizität. Es soll materiell wiederhergestellt werden, was einmal an diesem Ort stand. Was da an Widersprüchlichkeit zutage trete, gehöre nun einmal zu dieser Geschichte. Doch das Argument ist fatal irreführend und täuscht über die Kehrseite der jüngeren Geschichte des Schlosses hinweg. Mit der Entscheidung zum (teilrekonstruierten) Wiederaufbau hat man auch die Entscheidung zum Verschwinden von Geschichte getroffen. Die Rekonstruktion sollte ja auch etwas vergessen machen: den Palast der Republik und die Geschichte der DDR, nicht nur an diesem Ort, sowie die Teilung Berlins. Insofern war die Rekonstruktion des Schlosses schon lange vor der Errichtung des Kreuzes über der ominösen Inschrift hoch problematisch. Wieso soll sich die „Berliner Republik“ ausgerechnet in diesem preussischen Monumentalbau aktuell Wiedererkennen sollen? Mit der Ausstellung „Preussen - Versuch einer Bilanz“ (1981) schien - ungewöhnlich erfolgreich für eine historische Ausstellung - ein befreiender Schlussstrich unter die Geschichte Preussens gezogen. Das wird jetzt gerade ausgelöscht.
Der Historiker Jürgen Zimmer (zitiert aus einer Sammlung von Reaktionen zu Kreuz und Inschrift im Magazin des Humboldt-Forums vom 25.5.2020):  „Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ist auch eine Auslöschung, bestimmter Aspekte der Geschichte Berlins, der Geschichte Deutschlands: der Zweite Weltkriege mit seinen Zerstörungen, die deutschen Teilung und nicht zuletzt die DDR. Der Wiederaufbau versucht dagegen die identitätsstiftende Bezugnahme auf Preußen, auf die Monarchie, auf die Zeit vor den vor allem von Berlin/Deutschland ausgegangenen Verwüstungen zweier Weltkriege und dem Holocaust. Das Kreuz steht in diesem Kontext auch für das Gottesgnadentum der Hohenzollern, also für eine undemokratische Ausrichtung, für einen universellen Herrschaftsanspruch. Die christliche Fundierung ist Herrschaftslegitimation und gewinnt ihrerseits daraus normative Prägekraft für die Gesellschaft.“

Der „Geburtsfehler“ (Andreas Kilb) des Projekts liegt in der Vermischung zweier Entscheidungen. Die eine lag darin, auf private Initiative hin eine Teilrekonstruktion des Berliner Schlosses als letztlich staatlich-repräsentatives Bauvorhaben voranzubringen, die andere darin, nachträglich auf der Suche nach einer Funktion eine museale Nutzung durch die Stiftung Preussischer Kulturbesitz vorzusehen. Und dabei ausgerechnet die ethnologischen Sammlungen von Dahlem ins Zentrum zu holen, als neuen Gravitationspunkt der vielfältigen Sammlungen, die dort schon seit 1830 auf der Museumsinsel versammelt sind. Das war schon fragwürdig genug und umstritten, aber erst als die lange verleugnete koloniale Geschichte der ethnologischen Sammlungen durch einen mediengerecht plakativ geschrieben Text zum hitzig hochgekochten Medienhype wurde, platzte die Idee einer humanen Geistesstätte definitiv. Wo viele Kulturen gleichberechtigt und anerkannt versammelt sein sollten und damit dem Eurozentrismus (der in der Idee des Museum selbst steckt) ein neues Modell entgegengesetzt werden sollte, ausgerechnet dort wird nun wie eine gezielt gesetzten Pointe nachträglich alles mit einem verheerenden Vorzeichen versehen.


Kein Wunder, daß jetzt in den Medien ein Sturm der Entrüstung losbricht und es herbe Kritik und Polemik nur so hagelt. Das Kreuz „vergiftet die ohnehin ideologisch aufgeladene Atmosphäre um das Weltkulturenmuseum des Bundes erst recht. In Zukunft werden es die Postkolonialen noch leichter haben, das Forum als Beutekammer europäischer Räuberstaaten zu brandmarken. Sie müssen sich nur vor den Eingang stellen und nach oben zeigen. Auf das Kreuz Christi, das zur Knute des Königs entstellt ist.“ (Andreas Kilo in der FAZ vom 29.5.2020). Ähnlich entgeistert schreibt in Monopol vom 26.5.2020) Saskia Trebing, die auf die Parallele der Wiederrichtung der mit NS-Geschichte kontaminierten Garnisonskirche in Potsdam verweist: „Beim Humboldt Forum ist eine Situation entstanden, in der man das postkoloniale Konzept inzwischen angestrengt irgendwo zwischen anderslautenden Umständen und Symboliken suchen muss. So als könne man im Nachhinein einfach auf Panels und Workshops wegdiskutieren, dass der Großteil der Entscheider weiß und männlich ist, die Exponate aus aller Welt hinter einer rekonstruierten preußischen Schlossfassade einziehen und nun ein prominentes Kreuz auf einem Museum die Silhouette Berlins prägen wird.“
Und Susanne Messner stellt dem Projekt fast schon einen Totenschein aus, wenn sie in Tageszeitung vom 28.5.2020 schreibt: „Das Humboldt Forum ist seit Jahren eine der Institutionen in dieser Stadt, die – um es euphemistisch auszudrücken – kritischer beäugt wird als jede andere. Schon lang weisen kritische Stimmen mit penetranter Hartnäckigkeit darauf hin, dass das Humboldt Forum den Grundwiderspruch, auf dem es baut, nie wird lösen können.“  Nikolaus Bernau in der Berliner Zeitung vom 28.5.2020: „Welche Botschaft geht von einer aus, die das „Heil“ der Welt nur jenen verspricht, die an Jesus Christus glauben? Eine religiöse und kulturelle Anmaßung Europas, der Millionen Menschen und viele Kulturen zum Opfer gefallen sind.“

Jens Bisky in der Süddeutschen Zeitung vom 22.5.2020: "Jetzt schon kann man sagen, dass jene symbolisch bedeutsamen Bauteile besonders sorgfältig rekonstruiert wurden, die, um eine königliche Formulierung zu variieren, den Ludergeruch der Reaktion verströmen. Der Einwand, da werde halt ein Bau-, ja ein Kunstwerk historisch getreu rekonstruiert, trifft nicht. Er verschleiert vielmehr, wie viele Einzelentscheidungen falsch und ohne große öffentliche Diskussion gefällt worden sind.“
Lutz Herden in Der Freitag vom 2.6.2020: „Unter dem Kreuz können sich die Schloss- und Schirmherren nun heimisch fühlen. Sie müssen nicht länger bestreiten, worauf es ihnen ankam. Immerhin wird auf das Zeichen eines in Deutschland stets auch staatskirchlichen Christentums zurückgegriffen, das willig segnete, was es zu segnen galt: brutale Kolonialpolitik, die Ausrottung eines Volkes in Südwestafrika, Aggression und Verbrechen im Ersten Weltkrieg, Zivilisationsbruch und Massenmord des NS-Regimes (Stichwort: „Deutsche Christen“). So unerschütterlich und stolz, wie nun Kreuz und Schloss vereint ihre Botschaft aussenden, sieht das mitnichten nach Abbitte aus. Im Gegenteil.“

Wie das Humboldt-Forum je seinen „Geburtsfehler“ überwinden werden kann, bleibt ungewiss. "Es steht zu befürchten, das Humboldt-Forum hat bereits einen Ruf verloren, bevor es sich überhaupt einen verschaffen kann.“  (Lutz Herden, wie oben zitiert). Vielleicht erledigt sich alles durch Gewöhnung und Ermüdung und eine innovative und ambitionierte Arbeit des Forums wird die langsam alt werdenden und in Vergessenheit geratenden Debatten allmählich überlagern. Mag sein. Jetzt ist erst einmal das Kind tief im Brunnen und die „Kreuzeserrichtung“ das so ziemlich Falscheste zum ziemlich falschesten Zeitpunkt.

Da ist aber noch eine andere offene Frage. Möglich wurde sie durch eine Spende von einer Million Euro aus dem Jahr 2015 durch Inga Maren Otto, die Witwe des Versandhausgründers. Daß das Schloß überhaupt wiedermachtet werden konnte, verdankt sich auch privater Initiative. Daß so zentrale kulturpolitische Entscheidungen nicht vom Staat kommen, sondern von Privaten, kann man nicht als wohltätiges Mäzenatentum schönreden. Da findet ein Paradigmenwechsel statt. Staatliche Kulturpolitik setzt in mehr oder weniger demokratischen Verfahren steuerfinanzierte Projekte um, die im Prinzip allen zugutekommen. Gerade das Museum wird von der Idee der Wohlfahrt aller Bürger getragen und adressiert sich daher folgerichtig seit dem späten 18.Jahrhundert an das Gesamt seiner Bürger. Die wiederum tragen durch ihre Steuerleistung die Institution, die ihnen als öffentlicher Raum im emphatisch politischen Sinn zur Verfügung steht - als einer der Orte, der sich bildenden res publica.

Hier, in Berlin (und an vielen anderen Orten, ich könnte aktuelle Fälle aus Österreich beisteuern, von der Gründung der Albertina Modern bis zu Heidi Hortens Privatmuseum) geht aber die Entscheidungsgewalt über vom Repräsentanten der Öffentlichkeit hin zum privaten Spender (der womöglich auch noch Steuererleichterungen lukriert). Politik und Verwaltung nicken nur noch ab, was Einzelnen in ihrem privaten Interesse opportun erscheint. Dieser Einzelne und nicht mehr die Repräsentanten des Demos bestimmt dann über gesellschaftliche Prioritäten.

Das mag am einzelnen Beispiel nicht so dramatisch erscheinen, aber gerade die Berliner Museen haben ihre Geschichte als nationalstaatliche Repräsentationsorte, die sich in der Konkurrenz zu anderen europäischen Metropolen etablierten und bewähren sollten. Das kumuliert um 1900, ist bis heute nicht zu Ende gekommen. Daß Helmut Kohl zum Deutschen Historischen Museum anläßlich eines Besuchs beim französischen Staatspräsidenten Mitterand, der grade an seinem Grand Louvre bastelte, inspiriert sein soll, ist mehr als nur eine urban legend. (Vgl. dazu Ein Schloß, ein Präsident, eine Kanzlerin. Museumspolitik im Großmaßstab. Link am Ende des Textes)

Museen sind nun mal, gerade wenn es um solche Dimensionen geht wie in Berlin, und um einen ‚Firmennamen‘ "Preussischer Kulturbesitz“, ideologische Staatsapparate, die hegemonial und integrativ zugleich wirken können. Wenn der Staat diese ambivalente Funktion kultureller Großinstitutionen Privaten überläßt und deren Intentionen und Idiosynkratien, deren ideologischen und materiellen Interessen, dann verzichtet er auf seine eigene Verantwortung und Möglichkeiten der Steuerung. Dieser Paradigmenwechsel gibt zu schwer denken.

Nachtrag vom 4.6.2020: Wie die Süddeutsche Zeitung entdeckt hat, gibt es eine weitere Inschrift, keine historische, also keine rekonstrierte. Sie wurde von der Stifterin des Kreuzes gewünscht und sie bekam sie. "Eine Würdigung ihres verstorbenen Mannes: "Im Gedenken an meinen Mann Werner A. Otto 1909 - 2011. Inga Maren Otto". Was für eine Pointe...

Zwei weitere, ältere Texte zum Humboldt-Forum

Das "Humboldtforum" im Berliner Schloss als "Kolonialzoo" und "permanenter Kirchentag"
https://museologien.blogspot.com/2010/06/das-humboldtforum-im-berliner-schloss.html

Ein Schloß, ein Präsident, eine Kanzlerin. Museumspolitik im Großmaßstab.
https://museologien.blogspot.com/2018/04/ein-schlo-ein-prasident-eine-kanzlerin.html








Montag, 18. Mai 2020

Individualisierung, nachts im Museum


Wie die Süddeutsche Zeitung jüngst berichtet, ist ein  25 Jahre alter deutscher (das musste wohl sein für eine deutsche Zeitung) Student wurde am Sonntag in Sidney festgenommen, nachdem er in der vergangenen Woche eine nächtliche Tour durch Australiens ältestes (verschärft den Tatbestand!) Museum unternommen hatte. Einem Polizeibericht zufolge ist der Mann in der Nacht (hat wohl Nachts im Museum gesehen) von Sonntag auf Montag gegen 1 Uhr nachts in das naturhistorische Museum in Sydney eingebrochen und hat dann einen gemütlichen 40-Minütigen Ausflug durch die Ausstellung gemacht.
Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen dabei nicht nur, wie der Mann einen Cowboy-Hut (?) aufsetzt und damit umherläuft, sondern auch mit Exponaten für Selfies poste. Dafür legte er sogar seinen Kopf zwischen die Zähne eines T-Rex-Skeletts. Der 25-Jährige soll allerdings auch etwas gestohlen haben: den Hut und einen nicht genauer benannten Kunstgegenstand. Der Student soll sich dem Guardian zufolge am Sonntag schließlich selbst der Polizei gestellt haben und am Montag einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.

Mittwoch, 13. Mai 2020

Mango Daiquiri

„Heute ist Welt-Cocktail-Tag! 🍹 Auch wenn unsere neue Lucy Bar derzeit geschlossen bleiben muss, könnt ihr trotzdem in den Genuss ihres vorzüglichen Mango Daiquiris kommen. Wie das geht? Einfach folgendes (jetzt nicht mehr so) streng geheimes Rezept nachmixen und zu Hause genießen. Wir freuen uns schon auf eine baldige Wiedereröffnung!“

Das Belvedere21 wirbt .... ja worum eigentlich ?

Donnerstag, 30. April 2020

Die Herausforderungen der Museen in der Corona-Krise. Ein Text von Helmut M. Bien

Inspiriert von einer Petition von Helmut M. Bien habe ich eine Replik auf seien Text geschrieben. Dabei ging es um die frage, ob und wie sich Museen in und nach der Coronakrise andern müssten und sollten. Auch wenn wir, Helmut Bien und ich, unterschiedlicher Meinung sind - gerade die Unterschiede interessieren mich-, wir gehen beide davon aus, dass die Situation die Museen grundlegend herausfordert.

Nun hat auf meinen Text Helmut Bien geantwortet:

Lieber Herr Fliedl,

herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme meiner Petition an uns selbst, die Kulturschaffenden. Denn retten müssen wir uns vermutlich selbst...

Ich kann mir gut vorstellen, dass Sie als Museologe und Museumshistoriker mit großer Erfahrung bei meinen optimistischen Einschätzungen Fragezeichen machen. Aber so ist es, wenn man wie ich der weit verbreiteten Verliebtheit ins Scheitern etwas entgegensetzen möchte. Da steht man schnell als naiver Optimist da, während Bedenkenträger auf sich selbst erfüllende Prophezeiungen setzen und sozusagen von der kulturpessimistischen sicheren Seite aus anstrengungslos recht behalten können. Damit meine ich natürlich nicht Sie sondern eine aktuelle Stimmung in Deutschland, die von anderen alles und von sich selbst kaum etwas erwartet und sich in der Opferrolle einrichtet. Gerade deshalb bin ich Ihnen so dankbar, mich noch ein wenig klarer artikulieren zu können zumal das vordergründige Ziel des Aufschließens der Museen erreicht zu sein scheint.  

Die augenblicklich kursierenden Utopien und Dystopien über den Untergang des Abendlandes und das Ende der Menschheit verfolgen weit weniger den Zweck, dass sie Wirklichkeit werden. Es sind Warnungen an die Handelnden, dass Gefahr besteht und dass die Voraussagen möglichst nicht eintreffen mögen. Insofern ist der Irrtum der Propheten kein Unglück und spricht auch nicht gegen sie. Sie sollen das Problembewusstsein schärfen und Handlungsbedarf signalisieren, wenn wir auf eine Wegscheide zusteuern. Das ist die paradoxe Situation in unserer auf Kommunikation basierenden Gesellschaft.

Und es gehört zur Dialektik der augenblicklichen Diskussionen von Wirtschaft gegen Gesundheit, Jung gegen Alt, Fressen gegen Moral dazu, dass sich so trefflich Freund-Feindschafts-Verhältnisse herstellen lassen, es aber in Wirklichkeit darum geht, möglichst viel unter einen Hut zu bekommen. Auch da gehört es zu den systemischen Merkwürdigkeiten von Rollenverteilungen, dass ein Virologe als Virologe erläutert, das vom Standpunkt seiner Wissenschaft aus der Shutdown möglichst lange aufrechterhalten bleiben muss, derselbe aber als verantwortungsbewusster Bürger genau diese seine Haltung für komplett absurd halten müsste.

Meine Petition an uns selbst versucht nichts weiter als relativ pragmatisch das aktuelle Geschäftsmodell des Museums auf seine Haltbarkeit hin zu bedenken und nicht darüber zu klagen, dass es so wie bisher vielleicht kaum mehr weitergeht sondern zu überlegen, welche Chancen bisher nicht genutzt wurden, vielleicht auch weil der Erfolg des Museums in den letzten Jahren nicht in Frage stand.

Die Fragmentierung unserer Gesellschaft hat die Museumslandschaft mitgemacht und eine kaum überschaubare Vielfalt von Institutionen geschaffen. Viele der Neu-, Um- und Ausgründungen verdanken sich der kulturellen Identitätspolitik, die darin bestand das Einzigartige und Unverwechselbare beispielsweise einer Stadt in Gestalt von Museumsanlagen erlebbar und vorzeigbar zu machen. Museen wurden zu Ankerinstitutionen des Stadtmarketings und der touristischen Aufwertung von Innenstädten, die von Verödung bedroht sind. Diese Problemlage wird sich durch die Coronakrise noch weiter verschärfen, weil der stationäre Einzelhandel ebenso bedroht ist wie die Gastronomisierung der Stadtzentren. Kulturinstitutionen werden da neben den Stadtbild beherrschenden Kirchen eine Rolle spielen. Kirchen und Sportstadien stehen mit den  Museen in einer Reihe, als diejenigen die den Stoff für die Selbstverständigung der Gesellschaft bieten. Natürlich auch die Konzerthäuser und Theater, Bibliotheken und Universitäten. Aber durchgehend geöffnet haben vor allem die Museen. Und sie sind voraussetzungslos zu besuchen und können jetzt schnell betriebsfähig gemacht werden.

Sie beschreiben sehr schön, wie die Quotenorientierung der Museumsausstellungen das Problem schafft, als dessen Lösung sie sich anbietet. Wenn viel Geld für Transporte und Versicherungen der Block-Busterausstellungen ausgegeben werden muss, dann müssen auch viele Besucher kommen. Es ist eine Art von Finanzialisierung des Kulturellen, bei dem viel viel kostet und viel viel bringt. Nur sollte das Angebot möglichst flach sein, damit es niemanden überfordert (Highlight, Weltpremiere, geniale Werke). Letztlich vielleicht doch ein Nullsummenspiel und angesichts der Tatsache, dass wir langfristig mit reduzierten Besucherzahlen klar kommen müssen, auch ökonomisch ohne Perspektive. Anstelle der Quote müssen die Qualität und die Tiefe des Bildungserlebnisses treten. Das lässt sich mit der Einbindung der Kreativszene und neuen Angeboten erreichen. Und mit der Entdeckung des lokalen/regionalen Publikums. Der Service, den man den Touristen angedeihen lässt, der lohnt sich auch für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort, wenn die das Gefühl bekommen, dass sich der Museumsbesuch immer und immer wieder lohnt und nicht nur etwas ist, das man in seiner Jugend ein Mal hinter sich bringt. 

Sie haben völlig recht, auch über das Selbstverständnis der Museumswissenschaftler und Mitarbeiter sollte neu nachgedacht werden. Museen sind keine Universitäten, die der freien Forschung und Lehre zugedacht sind. Manche Museen benehmen sich zwar so. Museen haben meistens einen Auftrag, so allgemein er auch formuliert sein mag. Forschen, Sammeln und Bewahren gehören ebenso dazu wie das Zeigen und Erklären. Letzteres ist eine in Deutschland eher unterentwickelte Qualität etwa im Vergleich zur angelsächsischen Welt, die viel marktkonformer um Besucher buhlen muss, um die Grundfinanzierung zu sichern. Klaus Biesenbach (Kurator, New York) ist aktuell der Meinung, dass 30 Prozent der amerikansichen Museen nach dem #Shutdown erstmal nicht wieder aufmachen werden.  Eine ‚Marktbereinigung’, die sich in unserem öffentlich-rechtlichen System so nicht stellen wird, die aber sicherlich neue Fragen nach Relevanz und effizienter Organisation aufwerfen werden, auf die man sich in seinem aktuellen Handeln schon einstellen sollte. Denn werden diese Fragen erst in den Gremien und der Öffentlichkeit gestellt, dann sind sie vielfach schon beantwortet und in der Regel negativ. Hier wäre also eine vorauseilende Relevanz-Evaluation sinnvoll und damit die Frage, welche inhaltlichen Brücken sich von den aktuellen Problemen der Gesellschaft schlagen lassen zu den Sammlungsbeständen und den Ausstellungsprojekten der Vergangenheit und Zukunft.

Sie haben recht. Dabei brauchen die Museen auch die Zusammenarbeit mit Externen, die aus anderen Wissensbereichen Erkenntnis und Erfahrung beisteuern. Hier läge das Potenzial, die transdisziplinäre Arbeit zu stärken.

Die Frage nach der Systemrelevanz wird im Augenblick gestellt, um zu begründen, dass die eigene Arbeit nicht schlechter gestellt werden dürfte als die anderer. Es ist eine die auf Gleichheit und gleiche Rechte zielt. Die Systemrelevanz ist theoretisch leicht zu begründen, praktisch muss sie sich in der Krise darin erweisen, dass die Institution sichtbar ist und bleibt und Beiträge leistet, das Gemeinwesen in Gang zu halten. Mein Vorschlag zielt darauf ab, dass die Museen Arbeit schaffen, indem sie sich neu positionieren und ihre implizite Rolle als herausragende Einrichtungen der Selbstverständigung auch explizit machen. Das können die Museen, indem sie ihre Räume nicht nur als Lager- und Schauräume sondern als Arbeitsräume neu erfinden. Das wäre das Neue gegenüber den Roosevelt-Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in der Großen Depression der 1930er Jahre.

Die Museumswissenschaftler müssten ihr Rollenverständnis erweitern. Sie sind nicht nur kompetente Fachleute und versierte Kustoden ihres Sammlungsgebietes, sie könnten auch die Rolle von Kuratoren und Moderatoren übernehmen, die Menschen miteinander verbinden und nicht nur unerbittlich auf hohem Niveau senden. Signale empfangen und Akteure vernetzen wäre ebenso wichtig. Resonanzräume schaffen, nicht nur Echokammern. Auch das ist als eine Kritik an manchem Social-Media-Enthusiasmus der Institutionen zu verstehen, die jetzt einfach nur den Taktschlag und die Intensität ihrer Zielgruppenansprache erhöhen ohne die Augenhöhe mit den Angesprochenen zu suchen und interaktivität anzustreben. 

Die Museen haben ihre Gäste in den Rollen von Konsumenten fixiert, Rundgänge ähneln den Verhaltensmustern beim Window-Shopping. Die Besucher goutieren das Gezeigte, erkennen Bekanntes wieder, repetieren Kontexte, lassen sich ein wenig überraschen und bewerten wie Kunde König: gefällt/gefällt nicht. Ein eher statisches Wahrnehmungsmodell mit narzistischen Zügen.

Aus der Rezeptions-Ästhetik etwa eines Bazon Brock wissen wir, dass vielmehr möglich ist. Kunstwerke brauchen professionalisierte Besucher, die sehen können, was sie wissen oder auch nicht. Die in der Lage sind, Exponate als Vorschläge der Problemstellung zu identifizieren und die selbst eine Haltung dazu entwickeln können.

Inzwischen gibt es noch andere Ebenen der Rezeption. Damit meine ich nicht nur Instagram-Trophäen-Schnappschüsse sondern auch Malkurse oder auch eigne Forschungsprojekte etwa in Natur- und Technikmuseen oder auch Maschinensprach-Kurse in Museums-Labs wie der Ars Electronica oder dem ZKM Karlsruhe, bei denen Besucher zu Usern und selbst produktiv werden.

Alle diese Aktivitäten zielen darauf, den Museumsbesuch zur Gewohnheit zu machen und in den Alltag zu integrieren ganz unabhängig davon, ob die jeweilige Ausstellung interessant ist oder nicht. Dazu gehören auch Vortragsangebote, Film- Performance- und Musikdarbietungen, Festivals oder Restaurant- und Cafe-Besuche.

Museen, das wäre die Anforderung, müssten Menschen um ein Thema herum versammeln und nicht nur Objekte. Und Museumswissenschaftler sind nicht nur Sender von Botschaften sondern auch Empfänger, die Anregungen in Kommunikationsangebote verwandeln können. 

Mir ist schon klar, dass diese Qualifikationen bisher eher die Ausnahme als die Regel sind, aber darin bestände gerade die Notwendigkeit und der Reiz, dass die Museen in der Krise die Mittel bekommen, diese Leute einzubinden und damit die Museen vielfältiger und auch resilienter zu machen.

Und es gibt den Faktor Zeit. Ich glaube wir sollten die kommenden Monate als eine Zeit der Improvisation sehen, in der es auf ein Learning by Doing ankommt. Die Älternen könnte das auch an die Zeit der Wiedervereinigung in Deutschland erinnern. Einer verrückten Zeit, in der das Gelingen vom Machen abhing und sich die Verliebtheit ins Scheitern niemand leisten konnte. Für eine Selbstverständigung  als Voraussetzung zum Handeln bleibt da nicht allzuviel Zeit. Beides könnte parallel und am praktischen Beispiel erfolgen  

Die Frage der Systemrelevanz ist auch eine der Konkurrenz der Begehrlichkeiten. Die entscheidet sich nicht nach Plausibilität und Prestige sondern im Wettbewerb und in der machtvollen Artikulation der Interessen. Es kann auch sein, dass systemrelevante Institutionen unter die Räder kommen. Davor schützt auch Systemrelevanz nicht. Denn die ist nur bedingt einklagbar und immer auch eine Frage der Konsensfindung: Systemrelevant ist das wofür Geld da war…

So hat Angela Merkel vor einem Zuviel an Künstlerprogrammen gewarnt, weil dann die Italiener und Spanier noch viel weniger verständen, warum Deutschland und die anderen Calvinisten ihnen die erbetenen EU-Mittel vorenthalten. So schnell kanns gehen. Und es gibt immer jemanden, dem es schlechter geht. Deshalb verbieten sich alle Klagen.

Wir werden uns also warm anziehen müssen und schnell eine Vernetzung in der Gesellschaft hinkriegen müssen, damit nicht nur die Big Player den Kassensturz glimpflich überstehen sondern auch die Museumslandschaft in ihrer Vielfalt.

Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit. Davor schützen auch keine Verträge und Gesetzesklauseln. Im Ausnahmezustand ist vieles Verhandlungssache. Und auch Jens Spahn, der Gesundheitsminister, hat schon mal vorgebaut. Im Nachhinein werde man sich für vieles entschuldigen müssen. 

Das ist die unbequeme Wahrheit

Herzliche Grüße

Mittwoch, 29. April 2020

Ist das Museum ein (Über)Lebensmittel? (Sokratische Fragen 50)

Die gegenwärtige Krise stellt Vieles in Frage. Auch die Museen. Sind Sie denn „systemrelevant“?

Wenn man das unschöne Wort übersetzt, könnte es heißen: systemrelevant ist, was zum Überleben der Gattung notwendig ist. Nahrung, Wasser, Luft, Energie, Kommunikation, Verkehr. 
Die Klimakrise ist die Krise, die das deutlich macht: die Zerstörung der natürlichen Ressourcen wäre das Ende der Gattung. 

So drohend erscheint die Virenkrise nicht zu sein. Dennoch stellt sich auch hier die Frage nach dem, was Gesellschaften zu ihrem Erhalt brauchen und was nicht. Was an Kultur ist unbedingt nötig, was ist entbehrlich?


Gehört das Museum dazu? Oder nicht?

Ein Museum. Deutsches Epilepsiemuseum Kork

Das Deutsche Epilepsiemuseum ist ein Museum in Kehl-Kork in Baden-Württemberg.
Das Museum wurde 1998 von dem deutschen Neuropädiater und Epileptologen Hansjörg Schneble gegründet und gemeinsam mit seinem Sohn Hans-Martin aufgebaut. Es gilt als weltweit einzigartiges Museum zum Thema Epilepsie. Das Museum befindet sich unweit des Epilepsie-Zentrums Kork und zeigt in sechs Ausstellungsräumen über 500 Exponate rund um die Krankheit. Außerdem beherbergt es eine wissenschaftliche Bibliothek mit 300 Werken aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.
Schwerpunkte des Museums sind neben der wissenschaftlichen Erforschung der Epilepsie auch die Diagnostik und die Entwicklung der Therapiemöglichkeiten. Des Weiteren werden von Betroffenen gefertigte Gemälde und Skulpturen im Epilepsiemuseum ausgestellt. (Wikipedia)


Im September 1998 wurde in Kehl-Kork das erste deutsche (und - nach unserem Kenntnisstand - das erste weltweite) Epilepsiemuseum eröffnet.
Die Eröffnung fand damals anlässlich des 5. Colloquiums "Epilepsie in der Belletristik" in Kehl-Kork statt.
Inzwischen hat das Museum, das zunächst in provisorischen Räumlichkeiten untergebracht war, seinen endgültigen Platz in 6 neuen Räumen des Korker Handwerksmuseums gefunden.
Warum ein Epilepsiemuseum?
Die Gründung des Korker Museums basiert im Wesentlichen auf zwei gedanklichen Vorstellungen - auf einer historischen und einer gegenwarts- bezogenen Überlegung. (Museumswebseite)


Das Deutsche Epilepsie-Museum unweit des Epilepsie-Zentrums Kehl-Kork »ist das einzige Museum dieser Art weltweit«, so sein Gründer und Leiter Hansjörg Schneble.
Kehl-Kork. Die Krankheit Epilepsie zu erklären, hat sich Hansjörg Schneble verpflichtet. Deren Medizin-, Sozial- und Kulturgeschichte erklärt er im einzigen Epilepsiemuseum Deutschlands, unterteilt in Themenbereiche: »Epilepsie, was ist das eigentlich?«, »Die Geschichte der Epilepsie und der Epileptologie« sowie »Wissenschaft und Wissensvermittlung seit frühester Zeit bis heute«. Der Rundgang durch die Räume im Obergeschoss des übrigens sehr sehenswerten Handwerksmuseums Kork lässt bisweilen erschaudern, aber auch nachdenklich werden. Vor allem klärt er auf.
Epilepsie hat mit ihren mitunter dramatischen Ausformungen zu allen Zeiten die Menschen tief beeindruckt, sagt Schneble, ehemals Chefarzt und Ärztlicher Direktor des Korker Epilepsie-Zentrums, sachlich-wissenschaftlich. »Hier treffen Beruf und Hobby aufeinander«, erklärt der Mediziner, Historiker und Buchautor zu seinen Beweggründen, das Museum aufzubauen. (Baden online Sept. 2012)




Sonntag, 26. April 2020

Demokratisch oder nicht? (Sokratische Frage 49)



Woran erkennt man, ob ein Museum demokratisch ist oder nicht?
Oder so gefragt, woran sieht man, ob ein Museum in Nordkorea oder China steht oder in Spanien oder Irland?