Als ich im vorigen Herbst Gelegenheit hatte, mehrere namhafte US-Geschichtsmuseen zu besuchen, war ich überrascht vom kritischen Umgang mit der Geschichte des Landes und von der Auseinandersetzung mit der Frage, wie unvollkommen das in der Verfassung der Vereinigten Staaten niedergelegte Versprechen auf Demokratie für alle ist.
Vor diesem Hintergrund beeindruckt mich das unmissverständliche Statement des Sekretärs (wir würden sagen: Generaldirektosrs) des größten und nationalen Museumskomplexes der USA, der Smithsonian Institution zur tagesaktuellen Frage des Rassismus.
Ich habe mich während meiner Museumsbesuche in New York und Washington immer wieder gefragt, wie ich die klare und kritische Auseinandersetzung mit Demokratie mit der akuten politischen Situation in Einklang bringen kann. Ich habe drauf keine Antwort und auch jetzt nicht, angesichts der Tötung eines Farbigen durch einen weißen Polizisten. Aber die Reaktion nötigt Respekt ab und ich wünschte mir, daß auch hierzulande Museen derart rasch und geistesgegenwärtig auf politische Krisen reagierten.
Ich finde es alles andere als selbstverständlich, daß es nur wenige Tage dauert, bis das Museum sich klar äußert und dann ein Informationsangebot macht, „Talking about race“. Hier der Link: https://nmaahc.si.edu/learn/talking-about-race.
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