Der chinesische Milliardär Huang Nubo hat es sich in den Kopf gesetzt, in den nächsten zehn Jahren sämtliche160 Welterbestätten zu besuchen und dabei zu erkunden, wie freundlich die Menschen sind. Die FAZ berichtet: Dabei "habe er es abgelehnt, sagt er, mit einem großen Team und allen möglichen Experten und Sponsoren zu reisen: Wenn ein Flugzeug Verspätung hat oder gar nicht fliegt, könne er sich einfach auf den Boden setzen und ein Bier trinken; diese Art heiteres Akzeptieren des Gegebenen habe er als Bergsteiger gelernt und wolle es nicht verlieren."
Mittwoch, 11. September 2013
Samstag, 7. September 2013
Wien Museum. Das Protokoll der Standortenquete ist online
Als der Wiener Kulturstadtrat Mailath-Pokorny die Enquete zum Wien Museum schloß, würdigte er die Transparenz, mit die Diskussion geführt werde. Das Ergebnis der Enquete, geschweige denn ihr Protokoll wurden nie veröffentlicht.
Martin Fritz hat einen Fund gemacht und nun kann man die 58seitige Dokumentation nachlese: http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_213991.pdf
Was mir beim Querlesen besonders aufgefallen ist, ist der Mangel an sachlich fundierten Argumenten. Stattdessen gibt es viel Meinung. Das zweite ist die Dominanz der städtebaulichen und architektonischen Fragen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Konzept und Programm des Museums fand kaum statt.
Martin Fritz hat einen Fund gemacht und nun kann man die 58seitige Dokumentation nachlese: http://publik.tuwien.ac.at/files/PubDat_213991.pdf
Was mir beim Querlesen besonders aufgefallen ist, ist der Mangel an sachlich fundierten Argumenten. Stattdessen gibt es viel Meinung. Das zweite ist die Dominanz der städtebaulichen und architektonischen Fragen. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Konzept und Programm des Museums fand kaum statt.
Sonntag, 25. August 2013
Museumskrise auf Italienisch
Samstag, 10. August 2013
You are welcome to... (Texte im Museum 426)
Ein Museum: Gorée - Gedächtnisort des Kolonialismus
Gorée ist eine nahe der senegalesischen Hauptstadt Dakar liegende kleine Insel, die seit ihrer "Entdeckung" durch portugiesische Seefahrer in schnell wechselnder Abfolge Kolonialbesitz verschiedener europäischer Nationen war und lange Zeit als ein wesentlicher Umschlagplatz für den atlantischen Sklavenhandel galt.
Als dafür zentralen Ort wurde ein aus dem 18. Jahrhundert stammendes Haus identifiziert, das in den 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts als "Sklavenmuseum" eingerichtet wurde.
Spätere Forschungen haben sowohl die Rolle der Insel wie die Funktion des Hauses stark relativiert (es war sehr wahrscheinlich nicht der Punkt, von dem aus Sklaven verschifft wurden), aber inzwischen war Gorée unter die UNESCO - "Welterbe" - Stätten aufgenommen und durch englischsprachige Publikationen sehr bekannt und namentlich zum Identifikationsort für aus Afrika stammende US-Bürgern geworden.
Gorée scheint anziehend für symbolische Politik zu sein: mehrere amerikanische Präsidenten waren hier, zuletzt, Obama, aber auch Nelson Mandela oder Papst Paul II.
An die 200.000 Besucher im Jahr soll das Musée des Esclaves und damit die kleine Insel haben, die vom Staat Senegal als einer seiner wichtigen Gedächtnisorte angesehen und gepflegt wird.
So wurde die Insel, auf der es noch ein Historisches Museum gibt (in einem im 19.Jh. errichteten Fort der Franzosen) und ein 1994 eingerichtetes Frauenmuseum, das als erstes (und einziges?) in Afrika gilt. Dies liegt dem Sklavenmuseum unmittelbar benachbart und fungiert nicht nur als Ort der Dokumentation und Archivierung, sondern engagiert sich auch in der Ausbildung von Frauen.
Freitag, 9. August 2013
Museumsstürmer
In Rio de Janeiro befindet sich das Museu do Índio. Es wurde 1953 gegründet und ist Teil der Fundação Nacional do Índio und somit Teil der einzigen offiziellen Institution in Brasilien, die ausschließlich der indigenen Bevölkerung gewidmet ist.
1978 übersiedelte das Museum und das alte Museumsgebäude wurde von einer indigenen Gruppe in Beschlag genommen.
Und dann erhielt Brasilien den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußballweltmeisterschaft. Schon im März des Vorjahres stürmte die Polizei das Gebäude, dann wurde es "zurückerobert" und jetzt, im August 2013, wird es erneut von der Polizei belagert.
Das Gebäude, in unmittelbarer Nähe des Maracana-Stadions gelegen, soll abgerissen werden und an seiner Stelle sollen ein Einkaufszentrum und ein Parkplatz errichtet werden.
Donnerstag, 8. August 2013
Korrupte Muse(e)n?
Seit heute ist Matthias Dusinis FALTER-Essay online, mit dem er das Phänomen der Korruption im Kultur-, genauer: im Museumsbetrieb beschreibt. "Die geschmierte Muse. Museumsdirektoren verschleudern
öffentliche Gelder, Kritiker lassen sich beschenken und Galeristen
schneiden mit, wo sie können. Wie korrupt ist eigentlich die Kunst?"
Die meisten Fälle, die er nennt, sind bekannt, wie Peter Noevers Freizügigkeit der Vermischung von Amt und Privatem, manches versteht man nur als Eingeweihter, denn da wird sehr schonend mit Namen umgegangen.
Interessant wäre es, der Frage nachzugehen, ob die beachtlichen Fälle, die Dusini unter "Korruption" zusammenfasst, nicht ein Effekt der Ausgliederung der Bundesmuseen sind und wieso eigentlich das Schaffen einer neuen Instanz zwischen Ministerien und Museen, die Aufsichtsräte, nichts (?) bewirkt hat.
So bleibt man mit der Botschaft zurück, im Vergleich mit anderen Feldern, ist Korruption im Kunst- und Museumsbereich ohnehin nur bescheiden entwickelt und mit der Frage, wer denn nun verantwortlich Besserung schaffen könnte.
Wenig vermag der Artikel über den inhaltlichen Strukturwandel auszusagen. Aber sind nicht die überwiegende Orientierung der Museen an Rentabilitätskriterien, an der Sicherung ihrer symbolischen Platzierung im Ranking der kulturellen Events, die Forcierung des Marketing Entwicklungen, die als Nebeneffekt den ihrer "Korrumpierbarkeit" haben.
Nur, was ist das gegen die 'inhaltliche Korrumpierung'? Gegen das Vernachlässigen klar konturierter Konzepte, das Preisgeben der geschichtlich gewachsenen Identität der Institutionen und gegen völlige Beliebigkeit des Programms, der Überlassung von Aufgaben an Private?
Hier der Link zum lesenswertzen Artikel Matthias Dusinis im dieswöchigen FALTER: http://www.falter.at/falter/2013/08/06/die-geschmierte-muse/
Die meisten Fälle, die er nennt, sind bekannt, wie Peter Noevers Freizügigkeit der Vermischung von Amt und Privatem, manches versteht man nur als Eingeweihter, denn da wird sehr schonend mit Namen umgegangen.
Interessant wäre es, der Frage nachzugehen, ob die beachtlichen Fälle, die Dusini unter "Korruption" zusammenfasst, nicht ein Effekt der Ausgliederung der Bundesmuseen sind und wieso eigentlich das Schaffen einer neuen Instanz zwischen Ministerien und Museen, die Aufsichtsräte, nichts (?) bewirkt hat.
So bleibt man mit der Botschaft zurück, im Vergleich mit anderen Feldern, ist Korruption im Kunst- und Museumsbereich ohnehin nur bescheiden entwickelt und mit der Frage, wer denn nun verantwortlich Besserung schaffen könnte.
Wenig vermag der Artikel über den inhaltlichen Strukturwandel auszusagen. Aber sind nicht die überwiegende Orientierung der Museen an Rentabilitätskriterien, an der Sicherung ihrer symbolischen Platzierung im Ranking der kulturellen Events, die Forcierung des Marketing Entwicklungen, die als Nebeneffekt den ihrer "Korrumpierbarkeit" haben.
Nur, was ist das gegen die 'inhaltliche Korrumpierung'? Gegen das Vernachlässigen klar konturierter Konzepte, das Preisgeben der geschichtlich gewachsenen Identität der Institutionen und gegen völlige Beliebigkeit des Programms, der Überlassung von Aufgaben an Private?
Hier der Link zum lesenswertzen Artikel Matthias Dusinis im dieswöchigen FALTER: http://www.falter.at/falter/2013/08/06/die-geschmierte-muse/
Sonntag, 4. August 2013
Wie wir (Objet trouvée)
Unsere Herkunft. Unsere Eltern. Ein Paar. Mann und Frau. Einträchtig stehen sie nebeneinander im Museum, eine Animation läßt sie Seite an Seite durch die Besucher hindurchflanieren. Im Museum sind sie zu Hause. Naturwesen im Haus aus Marmor. Unsere Modelle von Zweisamkeit werden uns als überzeitlich vorgeführt, als Erinnerung, als Einübung, daß es immer schon so war. Ein bisschen nackt die beiden und sehr behaart, aber nicht unfreundlich. Neugierig, wie wir. Aber festgesetzt, gefangen in der Erzählung, die bilderreich über ihren Köpfen abgelesen werden soll. Ein geordneter Raum, die goldfarbige römische Ziffer "XV" über der giebelgeschmückten Tür, die das Urpaar nicht passieren wird. Von hier stammen wir ab. Von hier sind wir entkommen und haben uns entwickelt. Wie weiter? Zukunftsreich. Anders werden.
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