Mittwoch, 17. August 2011

Selbst über das Fadeste läßt sich schreiben

Ein erstaunliches Thema hat sich in die Sonntag-Ausgabe der PRESSE geschmuggelt: Ausstellungsgestaltung. Fast zwei ganze sachkundige Seiten - mit Beispielen und Theoriesplittern -, zu einem Nicht-Thema der Tagespresse unter dem Titel "Selbst das Fadeste läßt sich zeigen". DIE PRESSE, Sonntag, 8.August. S.14/15. Online hier.

Montag, 1. August 2011

"Museo"


“In Ecuador, im Gebiet von Cayambe, steht an einer abschüssigen und ungeteerten Straße der Kordilleren, fern jeglicher Siedlung, eine hölzerne Tafel mit der Aufschrift „Museo“.  Es handelt sich um ein indianisches Haus, das in allen Details der dortigen Bauweise erhalten ist, mit seinen Wänden aus Lehm, seinem Strohdach, den tragenden Teilen aus Bambus, der Feuerstelle, den Geräten zum Ackerbau, zur Essenszubereitung  u. ä., und alle tragen ein Etikett, das ihre Funktion angibt.  Ein Indianer - der Wächter - lebt in einem ähnlichen Haus, bei dem lediglich das Dach aus Wellblech ist. Er wartet auf den einen Besucher pro Tag. “
Henri-Pierre Jeudy: Die Welt als Museum

Samstag, 30. Juli 2011

Goldbankkunst (Entrée 33)

La Cité Nationale de l´Histoire de l´Immigration

1931 als Kolonialmuseum gegründet, dann als Mussé des arts d´Afrique et d`Océanie geführt, wurde diese Institution einerseits durch die zeitgenössiche politische - und wissenschaftliche - Entwicklung überholt, aber auch durch die Gründung eines neuen Ethnologischen Museums am Quai du Branly. Nun gibt es am Standort der aufgelassenen und geschichtlich 'erledigten' Museen die Cité Nationale de l´Histoire de l´Immigration.
Ein knapper aber sehr informativer Artikel (samt Links und Literaturangaben) gibt im Standard (hier) einen guten Einblick in die Arbeit und Funktion des Museums.
Und hier etwas zu den Problemen der Cité, sich zu positionieren, das Publikum anzusprechen, den historisch 'belasteten' Ort neu zu definieren und sich in aktuellen politischen Auseinandersetzungen - im November 2010 war das Museum von "sans papiers" (Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung besetzt) zu behaupten.

Dienstag, 19. Juli 2011

Konflikt um das Museum of Tolerance in Jerusalem

Der Entwurf Frank O. Gehrys
Über den schön lange schwelenden Streit um ein Museum of Tolerance in Jerusalem berichtet heute in einem etwas zugespitzten Bericht die FAZ (hier). Das Simon-Wiesenthal-Zentrum, das schon in Los Angeles ein Museum of Tolerance errichtet hatte, kommt mit dem Projekt in Jerusalem in erster Linie wegen des Bauplatzes in die Diskussion. Der tangiert nämlich den dort liegenden, nur noch als Rest existierenden, inzwischen durch einen Park überbauten islamischen Friedhof. Bis zu den Höchstgerichten ging die Auseinandersetzung, deren Vorgeschichte bis in die Zeit der Staatsgründung Israels zurückreicht, als 1948 der ehedem dreißig Hektar große Friedhof im jüdischen Westteil Jerusalems zu liegen kam. Obwohl die Rechtsmittel vollkommen ausgeschöpft scheinen, hält der politische Protest gegen das Museum an.
Der Entwurf von Chyutin Architects
Es war aber auch der erste, "hysterische" (so die NZZ in einem älteren, etwas moderater verfassten Bericht; hier) Entwurf Frank O. Gehrys, der großen Widerspruch, auch in Israel selbst hervorrief. Angesichts der auch Israel erfassenden Budgetkrise mutete man Gehry eine Vereinfachung und Verkleinerung des Entwurfes zu, der das aber ablehnete. Noch im sleben Jahr lag ein Entwurf israelischer Architekten, Chyutin Architects) vor, der bis etwa 2015 fertiggestellt sein soll.

Sonntag, 17. Juli 2011

Fundstück

It may be more useful, today, to ask not 'What is a museum?', but rather 'When is a museum?' 



Donald Preziosi

75 Schilling (Entrée 32)

Samstag, 16. Juli 2011

langsam

"Wir sind sexy, weil wir langsam sind. Ich sage Ihnen: Die Langsamkeit von Museen nimmt kein Ende!"

Chris Dercon, in einem Interview, als er noch Leiter des Hauses der Kunst in Münschen war