Martin Roth, von Dresden nach London geholt, um das Victoria and Albert Museum zu leiten, nimmt seinen Abschied. Interssant daran sind die Vermutungen über die Motive. Er hätte sich nicht mit der britischen Mentalität anfreunden können, munkelt DIE WELT in Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Es sei sein Rücktritt eine Folge des Brexit. Andere Medien bezeichnen das als Ente. Ich erinnere mich aber an ein Interview mit Martin Roth, vor der Abstimmung, wo er sich durchaus kritisch und mäßig angetan von den Austrittsbewegungen zeigte.
Die dritte Begründung ist die interessanteste und hat zudem den Vorteil, von Roth selbst zu kommen. Sein Posten sei ein Zuschussbetrieb gewesen, die Bezahlung mäßig, jedenfalls nicht zum Leben in London geeignet. Kurz zuvor hatte ich gelesen, daß in London nun auch für die Teile der Eliten das Leben, vor allem das Wohnen zu teuer wird. Sagt was über die Segnungen des geballten Kapitalismus in dieser Metropole.
IIn Österreich wäre das Roth nicht passiert. Da hätte er von fürstlichem Gehalt sein Museum auch von Pörtschach aus regieren können. Aber nach Österreich geht so jemand nicht und wird auch von niemandem dafür interessiert.