Dienstag, 5. August 2014

Es gibt noch Institutionenkritik am Museum. Im "Kurier".

"Wiir sind jetzt also wieder im Barock. In einer Zeit, in der sich eine Elite in abgeschlossenen Zirkeln vergnügte und das Volk sich glücklich schätzen konnte, wenn es einen Blick auf die schönen, wenn auch seltsamen Spiele der edlen Herrschaften erhaschen konnte. Der Unterschied ist: Heute, 2014, dienen öffentliche Museen als Guckkästen auf diese Elite. Selbst zum Sammeln nicht mehr fähig, sehen sich die Institutionen gezwungen, dem neuen Geldadel unter Vernachlässigung ihrer ureigensten Aufgaben den Hof zu machen."
So beginnt der Artikel von Michael Huber über die Ausstellung der Pivatsammlung Titze in den der Österreichischen Galerie durch die ehemalige Finanzministerin überlassenen Repräsentationsräume im Finanzministerium, einem barocken Palais des Prinzen Eugen.
Der Artikel verrät, daß der Autor eine reflektierte und kritische Vorstellung vom Museum, von Ausstellungen, vom Kunstbetrieb und -Markt hat. Unter den vielen affirmativen oder halbherzigen Artikeln auf diversen Kulturseiten (die sich Zeitungen ohnehin immer weniger leisten) war das mal ein auffallendes Lesevergnügen.

Und hier geht's zum Artikel: http://kurier.at/kultur/kunst/love-story-im-belvedere-ein-guckkasten-auf-die-elite/73.368.576


Mittwoch, 30. Juli 2014

Wie aus Subversion Affirmation wird

Ein symptomatisches Objekt. Geworben wird nicht nur mit einer Preisermäßigung, wenn man das Museum gewissermaßen abboniert, geworben wird auch mit einem signifikanten, oft publizierten Bild, das eine Aktion des Wiener Aktionismus dokumentiert. Es hat offenbar das Sujet jede gesellschaftliche Widerständigkeit verloren und eine so große Akzeptanz entwickelt, daß es als Werbung eingesetzt werden kann, es scheint auch keinerlei Bedenken zu geben existerntielle Sujets durch ihre mediale Verdopplung (enorme Vergrößerung, Instrumentalisierung für Werbezwecke, also auch für Mehreinnahmen) selbst zu entschärfen und zusätzlich zu verharmlosen.

Museumsszene

Musée Ixelles

Es geht um den Menschen. - Klar. Vor allem im Marketing.

Weltmuseum Wien. 2014. Museumsshop

Wem gehört das Museum? (Texte im Museum 491)

Museum für Angewandte Kunst / Designlabor 2014

Sonntag, 27. Juli 2014

Wer folgt Wolfgang Kos in der Leitung des Wien-Museums? Ich betrete die Gerüchte-Küche

Möglicherweise stimmt nichts von dem, was ich hier schreibe. Vielleicht stimmt alles. Es geht um Gerüchte. Damit beschäftige ich mich öffentlich nicht. Diese Ausnahme mache ich, weil in diesem Fall Gerüchte doch etwas verraten. Etwas über den Zustand der Kulturpolitik. In Wien.
Nachfolger von Wolfgang Kos wird, sagt die Gerüchteküche
1) Wolfgang Kos. Wolfgang Kos, so "heißt es", will nicht aufhören. also wird er versuchen, seinen Vertrag zu verlängern. Die Chancen dazu werden als gar nicht so schlecht eingestuft.
2) Christian Rapp. Das Gerücht geht so: Kos will nicht gehen und sucht einen Nachfolger, mit dem er weiter Chef sein kann. Immerhin: Christian Rapp ist ein erfahrener Asusstellungsmacher. Für die Variante spricht ein im Stil eines Bezirksjournals im FALTER erschienener Artikel über C.R. und die segensreiche Tätigkeit der Wiener Verkehrsbetriebe und die Stadt Wien insgesamt.
3) Daniel Spera. Das liefe auf eine Art Generaldirektoriat der Museen der Stadt Wien hinaus. So oft man das Gerücht hört, dagegen spricht, daß die Besetzung vom Kulturstadtrat vorgenommen wird, Renate Brauner, die, so sagt man, für die Karriere von D.S. von der Fernsehsptecherin zur Direktorin des Jüdischen Museums der Stadt Wien verantwortlich ist, soll da nicht so viel zu reden haben. Na ja, ein Gerücht eben.
4) Werner Hanak. Retter von D.S. nachdem D.S. Ihre Chefkuratorin Felicitas Heimann-Jelinek entlassen hatte. Hanak hat die Dauerausstellung des Jüdischen Museums gemacht. Könnte auch als verlängerter Arm von D.S. agieren. Sagt das Gerücht.
5) Otto Hochreiter. Leiter des Stadtmuseums in Graz. Lebt in Wien. Ersparte sich das Hin- und Herreisen. In den Wettbüros ungesetzt. 

Übrigens: Ob denn die vom Wiener Bürgermeister, dem Kulturstadtrat und dem noch amtierenden Direktor seit Jahren vollmundig angekündigten Pläne für ein WienMuseum neu, also einen Neubau oder Zubau und eine längst überfällige Dauerausstellung mit der Berufung einer neuen Leitung verknüpft werden und wie, das ist offen. Drüber gibt die Gerüchteküche keine Auskunft. Man kann davon ausgehen, daß das inzwischen allen Beteiligten egal ist.