Begegnet vor einigen Tagen, im Naturhistorischen Museum in Wien |
Sonntag, 3. Februar 2013
Samstag, 2. Februar 2013
Roboter im Technischen Museum Wien
"Roboter. Maschine und Mensch?" Eine Ausstellung im Technischen Museum in Wien
Eine Standard-Schnell-Kritik
Information
Gut. Relativ wenig Text, der aber in wichtigen Fragen recht genau und knapp informiert. Der technisch-funktionale Blöick wird um so manche kulturhistorische Frage erweitert. Voraussetzung der Entwicklung von Robotern, Was sind Roboter, medizinische und industrielle Anwendung, humanoide Roboter, Rationalisierung der Arbeit, Werbeträger, SciFi, Film und Roboter, aktuelle Entwicklungstendenzen, Automaten, Experimente, spielerischer Zugang uam.
Augenschmaus
Ganz gut, sehr unterschiedlich je nach Thema. Highlight sind die humanoiden Originalroboter der 50er- und 60er-Jahre
Unterhaltung
Wenn man kindlichen Spieltrieb ausleben will, kommt man im letzten Teil der Ausstellung auf seine Rechnung, beim Zuschauen und Selbermachen
Museologische Inntelligenz / Innvation / Experiment
Ich kann man mich an nichts erinnern, was an der Gestaltung / dem Konzeot irgendwie neuartig oder überraschend gewesen wäre
Erotik / Sex appeal
Da Roboter, sofern sie nur irgendwie humanoid sind, männlich und technisch dumm sind, kann man in dieser Hinsicht nichts erwarten. Die Gestaltung kann man freundlich 'unauffällig' nennnen. Weniger freundlich: billig und sehr unambitioniert (es sollte wohl auch alles eher billig bleiben).
Spannung
Hält sich in Grenzen, manch überraschender Information folgt dann wieder etwas, was nicht grade sehr wissenswert ist
Augenschmaus
Abgesehen von der Gruppe humanoider Roboter, die das augenkulinarische Highlight sind, ist die Anmutung der Objekte, was in der Natur von Schaltkreisen, Sensoren, Uhrwerken etc. liegt, recht bescheiden. Auch als Spielwaren machen Roboter nicht wirklich was her
Standpunkte / Sichtweisen
Obwohl der von vielen Ausstellungen gewohnte und verschwiegene, aber daurch erst wirksame auktoriale und autoritative Ton herrscht, hinter der ein allwissendes Subjekt steckt (die Kuratoren werden am Beginn der Ausstellung allerdings genannt), ist alles durch einen essayistischen Zugang, durch viele kleine feine und gewitzte Beobachtungen entschärft. Die Texte nehmen einen ganz angenehm an die Hand und drehen einen in auch ganz unerwartete Blickrichtungen
Gender
Robotermacher und Roboter sind Männer - eine Ausnahme wie die aus Fritz Langs 'Metropolis' ist eben eine Ausnahme. Roboter bedienen Frauen (Staubsaugen) oder belästigen sie (Rock-Hochheben). Die Kuratoren haben wohl bemerkt, daß da eine Frage sein könnte, stellen sich aber unbedarfter als sie sind (siehe den Post "Geschlecht und Kurator" hier)
Was fehlt
Zum Beispiel die Frage, was aus der tendentiellen Ersetzung menschlicher Arbeit durch Maschinen / Roboter werden wird. Und gerade in Zusammenhang mit dieser Frage, die Querverbindung zur Ausstellung 'In Arbeit' im Haus
Worüber man stolpert
Über den verschwiegenen Umgang mit Sponsoren, die zwar genannt werden, über deren indirekten / indirekten Einfluß man aber nichts erfährt
Lieblingsobjekt
Ein ziemlich derangiertes Puppenpaar, das sich Sätze wie "Das nie rostende Schwert - die Zunge der Frau" an den Kopf wirft, wofür es alle etwa dreißg Sekunden knallende Ohrfeigen gibt
Nahversorgung
Seit dem schlimm missglückten Umbau des Einganges des Museums, sitzt der kulinarisch bedürftige Besucher in der ehemaligen empfangenden, sehr großen Säulenhalle, die zu groß ist, um einigermaßen gemütlich zu sein und die es trotz ihrer Bombastik nie schafft, die Bescheidenheit des Angebots zu übertönen. Suchen Sie lieber das Weite
Verhaltensregeln
Im ganzen Haus herrscht ein Vorschrift- und Abmahnungston, bei dem man sich als Besucher fragt, wessen Feind man eigentlich ist. Nach der Kasse gibt es eine Kartenkontrolle samt im Anordnungston verfasster Hausordnung im Ausmaß einer Großwerbefläche. Keine Angst, in der Ausstellung gibts nichts davon - und das Personal ist überall freundlich um Sie bemüht. Mit einer Ausnahme. Am Informationsschalter ist man von jeder Annäherung durch Besucher sichtlich inkommodiert und nimmt übel, wenn man es wagt, dort vorstellig zu werden
Gesamtnote
Noten werden hier nicht vefrgeben, keine Hauben und Gabeln und auch keine Sterne. - Fragen Sie sich, wie verspielt sie sind, wann sie zuletzt einen Roboter gesehen haben, was passieren würde, wenn ein Roboter Ihren Arbeitsplatz einnehmen könnte oder ob Sie sich für Ihren englischen Rasen einen Roboter wünschen. Und dann entscheiden Sie, ob sie ins Technische Museum fahren
Eine Standard-Schnell-Kritik
Information
Gut. Relativ wenig Text, der aber in wichtigen Fragen recht genau und knapp informiert. Der technisch-funktionale Blöick wird um so manche kulturhistorische Frage erweitert. Voraussetzung der Entwicklung von Robotern, Was sind Roboter, medizinische und industrielle Anwendung, humanoide Roboter, Rationalisierung der Arbeit, Werbeträger, SciFi, Film und Roboter, aktuelle Entwicklungstendenzen, Automaten, Experimente, spielerischer Zugang uam.
Augenschmaus
Ganz gut, sehr unterschiedlich je nach Thema. Highlight sind die humanoiden Originalroboter der 50er- und 60er-Jahre
Unterhaltung
Wenn man kindlichen Spieltrieb ausleben will, kommt man im letzten Teil der Ausstellung auf seine Rechnung, beim Zuschauen und Selbermachen
Museologische Inntelligenz / Innvation / Experiment
Ich kann man mich an nichts erinnern, was an der Gestaltung / dem Konzeot irgendwie neuartig oder überraschend gewesen wäre
Erotik / Sex appeal
Da Roboter, sofern sie nur irgendwie humanoid sind, männlich und technisch dumm sind, kann man in dieser Hinsicht nichts erwarten. Die Gestaltung kann man freundlich 'unauffällig' nennnen. Weniger freundlich: billig und sehr unambitioniert (es sollte wohl auch alles eher billig bleiben).
Spannung
Hält sich in Grenzen, manch überraschender Information folgt dann wieder etwas, was nicht grade sehr wissenswert ist
Augenschmaus
Abgesehen von der Gruppe humanoider Roboter, die das augenkulinarische Highlight sind, ist die Anmutung der Objekte, was in der Natur von Schaltkreisen, Sensoren, Uhrwerken etc. liegt, recht bescheiden. Auch als Spielwaren machen Roboter nicht wirklich was her
Standpunkte / Sichtweisen
Obwohl der von vielen Ausstellungen gewohnte und verschwiegene, aber daurch erst wirksame auktoriale und autoritative Ton herrscht, hinter der ein allwissendes Subjekt steckt (die Kuratoren werden am Beginn der Ausstellung allerdings genannt), ist alles durch einen essayistischen Zugang, durch viele kleine feine und gewitzte Beobachtungen entschärft. Die Texte nehmen einen ganz angenehm an die Hand und drehen einen in auch ganz unerwartete Blickrichtungen
Robotermacher und Roboter sind Männer - eine Ausnahme wie die aus Fritz Langs 'Metropolis' ist eben eine Ausnahme. Roboter bedienen Frauen (Staubsaugen) oder belästigen sie (Rock-Hochheben). Die Kuratoren haben wohl bemerkt, daß da eine Frage sein könnte, stellen sich aber unbedarfter als sie sind (siehe den Post "Geschlecht und Kurator" hier)
Was fehlt
Zum Beispiel die Frage, was aus der tendentiellen Ersetzung menschlicher Arbeit durch Maschinen / Roboter werden wird. Und gerade in Zusammenhang mit dieser Frage, die Querverbindung zur Ausstellung 'In Arbeit' im Haus
Worüber man stolpert
Über den verschwiegenen Umgang mit Sponsoren, die zwar genannt werden, über deren indirekten / indirekten Einfluß man aber nichts erfährt
Lieblingsobjekt
Ein ziemlich derangiertes Puppenpaar, das sich Sätze wie "Das nie rostende Schwert - die Zunge der Frau" an den Kopf wirft, wofür es alle etwa dreißg Sekunden knallende Ohrfeigen gibt
Nahversorgung
Seit dem schlimm missglückten Umbau des Einganges des Museums, sitzt der kulinarisch bedürftige Besucher in der ehemaligen empfangenden, sehr großen Säulenhalle, die zu groß ist, um einigermaßen gemütlich zu sein und die es trotz ihrer Bombastik nie schafft, die Bescheidenheit des Angebots zu übertönen. Suchen Sie lieber das Weite
Verhaltensregeln
Im ganzen Haus herrscht ein Vorschrift- und Abmahnungston, bei dem man sich als Besucher fragt, wessen Feind man eigentlich ist. Nach der Kasse gibt es eine Kartenkontrolle samt im Anordnungston verfasster Hausordnung im Ausmaß einer Großwerbefläche. Keine Angst, in der Ausstellung gibts nichts davon - und das Personal ist überall freundlich um Sie bemüht. Mit einer Ausnahme. Am Informationsschalter ist man von jeder Annäherung durch Besucher sichtlich inkommodiert und nimmt übel, wenn man es wagt, dort vorstellig zu werden
Gesamtnote
Noten werden hier nicht vefrgeben, keine Hauben und Gabeln und auch keine Sterne. - Fragen Sie sich, wie verspielt sie sind, wann sie zuletzt einen Roboter gesehen haben, was passieren würde, wenn ein Roboter Ihren Arbeitsplatz einnehmen könnte oder ob Sie sich für Ihren englischen Rasen einen Roboter wünschen. Und dann entscheiden Sie, ob sie ins Technische Museum fahren
Freitag, 1. Februar 2013
Ausschreibung auf österreichisch
Vor kurzem wurden die Leitungspositionen der Albertina und des Technischen Museums ausgeschrieben.
Beide Ausschreibungen enthaltenen einen sehr ungewöhnlichen Passus, in dem die jeweiligen Leiter zur Bewerbung eingeladen werden.
Hier der Text zur Ausschreibung der Albertina-Direktion.
"Bewerberinnen und Bewerber, auch der derzeitige Geschäftsführer, werden eingeladen, ihre Bewerbungen mit dem Zusatz „vertraulich“ bis spätestens 28.2.2013 an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Sektion IV, z.Hd. SC Dr. Michael P. Franz, Minoritenplatz 5, A – 1014 Wien (E-Mail: michael.franz@bmukk.gv.at) unter Anführung der Gründe, die die Bewerberin/den Bewerber für die Funktion als geeignet erscheinen lassen, zu übermitteln."
Eine Ausschreibung ist selbstredend ein Instrument der Findung geeigneter Personen, die sich an eine unbestimmte Öffentlichkeit wendet, aus der dann im Verfahren der oder die Geeignete gefunden wird. Der Offenheit des Verfahrens widerspricht prinzipiell jede Nennung einer bestimmten Person. Ich und viele meiner Freunde haben eine solche Ausschreibung noch nie gesehen. Manche halten sie für rechtswidrig und die Einladung an die derzeitigen Leiter für ein triftiges Motiv von potentiellen Bewerbern im Falle einer Nichtberücksichtigung klagen zu können. Das kann ich nicht beurteilen.
Warum teilt die Ministerin oder der Sektionschef den betreffenden Personen nicht direkt, aber auf getrenntem Weg mit, daß ihre Bewerbung erwünscht ist?
Kann man eine andere Erklärung dafür angeben, als die, daß allen Bewerbern damit signalisiert wird, daß ihre Bewerbung wenig Chancen hat?
Beide Ausschreibungen enthaltenen einen sehr ungewöhnlichen Passus, in dem die jeweiligen Leiter zur Bewerbung eingeladen werden.
Hier der Text zur Ausschreibung der Albertina-Direktion.
"Bewerberinnen und Bewerber, auch der derzeitige Geschäftsführer, werden eingeladen, ihre Bewerbungen mit dem Zusatz „vertraulich“ bis spätestens 28.2.2013 an das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Sektion IV, z.Hd. SC Dr. Michael P. Franz, Minoritenplatz 5, A – 1014 Wien (E-Mail: michael.franz@bmukk.gv.at) unter Anführung der Gründe, die die Bewerberin/den Bewerber für die Funktion als geeignet erscheinen lassen, zu übermitteln."
Eine Ausschreibung ist selbstredend ein Instrument der Findung geeigneter Personen, die sich an eine unbestimmte Öffentlichkeit wendet, aus der dann im Verfahren der oder die Geeignete gefunden wird. Der Offenheit des Verfahrens widerspricht prinzipiell jede Nennung einer bestimmten Person. Ich und viele meiner Freunde haben eine solche Ausschreibung noch nie gesehen. Manche halten sie für rechtswidrig und die Einladung an die derzeitigen Leiter für ein triftiges Motiv von potentiellen Bewerbern im Falle einer Nichtberücksichtigung klagen zu können. Das kann ich nicht beurteilen.
Warum teilt die Ministerin oder der Sektionschef den betreffenden Personen nicht direkt, aber auf getrenntem Weg mit, daß ihre Bewerbung erwünscht ist?
Kann man eine andere Erklärung dafür angeben, als die, daß allen Bewerbern damit signalisiert wird, daß ihre Bewerbung wenig Chancen hat?
Donnerstag, 31. Januar 2013
Geschlecht und Kurator
Ausstellung "Roboter". Technisches Museum Wien 2013 |
Symptomatische Environments
Nicht nur für die Dauerausstellung, auch für die Sonderausstellung mit Fotos von Klaus Pucher mit Szenen aus den Depots des Naturhistorischen Museum, soll der Besucher seine Meinung hinterlassen können.
Ein Tischchen in etwas zweifelhaftem Billigdesign schaut in Kombination mt einem vermutlich aus der Bauzeit des Museums stammenden und wunderbaren Thonetsessel noch trister aus, als es von Haus aus schon ist.
Da Besucher nicht selbstverständlich Schreibwerkzeug mitführen, hat man einen Stift ans Tischbein gebunden - zweifellos die eleganteste Lösung dieser Vorbeugemaßnahme gegen Diebstahl... Irgendjemand hat den Stift dann aber abgerissen, geklaut (wer klaut Stifte?) vielleicht fünf Minuten, bevor ich daß Foto gemacht habe, oder vor zwei Tagen? Gibt es jemanden, der sich um so etwas kümmert? Werden Ausstelölungen regelmäßig darauf hin angesehen, ob sie intakt sind, unbeschädigt, die mEdien funktionieren usw.?
Besonders einladend ist diese "Besucherecke" jedenfalls nicht. "Deine Meinung ist uns nicht unbedingt wichtig, aber wenn's sein muß, dann setz dich hält her...".
Man könnte einen Beruf draus machen: Symptomdedektiv, Aufspürer von "Fehlleistungen" an den Oberflächen der Organisation, die vielleicht tief ins Innere einer Institution führen, wie Jules Vernes Gängelabyrinth in seinem Buch "Die Reisen zum Mittelpunkt der Erde".
Ein gedankenlos gewähltes Möbel, ein abgerissener Stift, ein ausgefranster Faden könnten so besehen nicht mehr und nicht weniger bedeuten als: "Besucher, auf Dich sind wir nicht wirklich angewiesen und Deine Meinung ist uns sowas von Wurscht... ".
Ein Tischchen in etwas zweifelhaftem Billigdesign schaut in Kombination mt einem vermutlich aus der Bauzeit des Museums stammenden und wunderbaren Thonetsessel noch trister aus, als es von Haus aus schon ist.
Da Besucher nicht selbstverständlich Schreibwerkzeug mitführen, hat man einen Stift ans Tischbein gebunden - zweifellos die eleganteste Lösung dieser Vorbeugemaßnahme gegen Diebstahl... Irgendjemand hat den Stift dann aber abgerissen, geklaut (wer klaut Stifte?) vielleicht fünf Minuten, bevor ich daß Foto gemacht habe, oder vor zwei Tagen? Gibt es jemanden, der sich um so etwas kümmert? Werden Ausstelölungen regelmäßig darauf hin angesehen, ob sie intakt sind, unbeschädigt, die mEdien funktionieren usw.?
Besonders einladend ist diese "Besucherecke" jedenfalls nicht. "Deine Meinung ist uns nicht unbedingt wichtig, aber wenn's sein muß, dann setz dich hält her...".
Man könnte einen Beruf draus machen: Symptomdedektiv, Aufspürer von "Fehlleistungen" an den Oberflächen der Organisation, die vielleicht tief ins Innere einer Institution führen, wie Jules Vernes Gängelabyrinth in seinem Buch "Die Reisen zum Mittelpunkt der Erde".
Ein gedankenlos gewähltes Möbel, ein abgerissener Stift, ein ausgefranster Faden könnten so besehen nicht mehr und nicht weniger bedeuten als: "Besucher, auf Dich sind wir nicht wirklich angewiesen und Deine Meinung ist uns sowas von Wurscht... ".
Internationalität (Texte im Museum 374)
Mittwoch, 30. Januar 2013
Bahnt sich ein Paradigmenwechsel in den / einigen Bundesmuseen an?
Bahnt sich bei den österreichischen Bundesmuseen etwas Neues an?
Zwei Ausstellungen, die ich kürzlich besucht habe, haben mich mit ihrem Konzept überrascht. In beiden Fällen hatte ich den Eindruck, da geht es um mehr als nur eine kluge Idee und eine durchdachte, geglückte Gestaltung. Sondern es geht nahezu um einen Paradigmenwechsel der Institution.
Das Technische Museum, das einen eher affirmativen bis ästhetisierenden, in Einzelfällen fetischisierenden (Auto-Ausstellung) Blick auf Technik wirft, bringt in der Ausstellung "In Arbeit" (seit 2011) mehrere Ebenen in Verbindung: die kulturanthropologische Frage nach dem was Arbeit eigentlich ist, welche Rolle die die körperliche Ausstattung erweiternden "Werkzeuge" spielen, welche Probleme die Entfesselung dieses Potentials in der industrialisierten Welt hat. Dann die Effekte und Konsequenzen für die, die arbeiten, und das bis in die aktuelle Gegenwart, in der die Frage modifiziert werden muß, zu der, wer denn noch überhaupt welche Arbeit hat.
Und drittens, was Globalität bedeutet, Globalität der Märkte, des Kapitals und der vernetzten Arbeitswelten. Dabei ist die Ausstellung an vielen Punkten ganz nah an der Gegenwart, an sehr heißen Punkten aktueller Entwicklungen, an konfliktträchtigen Problemen.
An der Frage z.B. nach der Gefährdung der Demokratie hat mich ebenso überrascht, daß und wie sie gestellt wurde, aber auch wie sie, von einer durchaus repräsentativen Zahl von Museumsbesuchern beantwortet wurde, nämlich deutlichst pessimistisch.
Ich hoffe, daß ich Zeit und Muße finde, über diese Ausstellung ausführlicher zu schreiben. Das gilt auch für die andere Ausstellung, die noch dazu eine Dauerausstellung ist. Im Naturhistorischen Museum in Wien gibt es seit heute (31.1.2013) wieder anthropologische Schauräume.
Wie hier wissenschaftliches Faktenwissen auf der einen Seite und witzige, ironische Popularisierung auf der andren Seite letztlich zu einer äußerst dichten Information über "uns", unsere "Ahnen" und unsere Herkunft zusammengeführt werden, hat mich beeindruckt. Der erste Eindruck eines mehrstündigen Besuchs war, daß eine ganz erstaunliche Synthese von Wissenschaftspopularisierung, unterhaltsamer und anschaulicher Darstellung anthropologische Grundfragen sowie vielfältiger und sehr reflektierter Einsatz von Medien gelungen ist. Daß der nur zwei Säle umfassende Ausstellungsteil medial der modernste des Museums geworden ist, ist trivial. Doch das Konzept, inhaltlich und medial vielschichtig zu verfahren, damit sehr unterschiedliche Interessen zu bedienen und unterschiedlichen Besuchergruppen entgegenzukommen, so etwas gibt es sonst nirgendwo im Museum. Doch auch davon, hoffentlich bald, mehr...
Zwei Ausstellungen, die ich kürzlich besucht habe, haben mich mit ihrem Konzept überrascht. In beiden Fällen hatte ich den Eindruck, da geht es um mehr als nur eine kluge Idee und eine durchdachte, geglückte Gestaltung. Sondern es geht nahezu um einen Paradigmenwechsel der Institution.
Das Technische Museum, das einen eher affirmativen bis ästhetisierenden, in Einzelfällen fetischisierenden (Auto-Ausstellung) Blick auf Technik wirft, bringt in der Ausstellung "In Arbeit" (seit 2011) mehrere Ebenen in Verbindung: die kulturanthropologische Frage nach dem was Arbeit eigentlich ist, welche Rolle die die körperliche Ausstattung erweiternden "Werkzeuge" spielen, welche Probleme die Entfesselung dieses Potentials in der industrialisierten Welt hat. Dann die Effekte und Konsequenzen für die, die arbeiten, und das bis in die aktuelle Gegenwart, in der die Frage modifiziert werden muß, zu der, wer denn noch überhaupt welche Arbeit hat.
Und drittens, was Globalität bedeutet, Globalität der Märkte, des Kapitals und der vernetzten Arbeitswelten. Dabei ist die Ausstellung an vielen Punkten ganz nah an der Gegenwart, an sehr heißen Punkten aktueller Entwicklungen, an konfliktträchtigen Problemen.
An der Frage z.B. nach der Gefährdung der Demokratie hat mich ebenso überrascht, daß und wie sie gestellt wurde, aber auch wie sie, von einer durchaus repräsentativen Zahl von Museumsbesuchern beantwortet wurde, nämlich deutlichst pessimistisch.
Ich hoffe, daß ich Zeit und Muße finde, über diese Ausstellung ausführlicher zu schreiben. Das gilt auch für die andere Ausstellung, die noch dazu eine Dauerausstellung ist. Im Naturhistorischen Museum in Wien gibt es seit heute (31.1.2013) wieder anthropologische Schauräume.
Wie hier wissenschaftliches Faktenwissen auf der einen Seite und witzige, ironische Popularisierung auf der andren Seite letztlich zu einer äußerst dichten Information über "uns", unsere "Ahnen" und unsere Herkunft zusammengeführt werden, hat mich beeindruckt. Der erste Eindruck eines mehrstündigen Besuchs war, daß eine ganz erstaunliche Synthese von Wissenschaftspopularisierung, unterhaltsamer und anschaulicher Darstellung anthropologische Grundfragen sowie vielfältiger und sehr reflektierter Einsatz von Medien gelungen ist. Daß der nur zwei Säle umfassende Ausstellungsteil medial der modernste des Museums geworden ist, ist trivial. Doch das Konzept, inhaltlich und medial vielschichtig zu verfahren, damit sehr unterschiedliche Interessen zu bedienen und unterschiedlichen Besuchergruppen entgegenzukommen, so etwas gibt es sonst nirgendwo im Museum. Doch auch davon, hoffentlich bald, mehr...
Traditionspflege auf Österreichisch? (Texte im Museum 373)
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